• EILMELDUNG FOLGE 57 – musste leider raus!


    CLAUDIA:        ützliche Hinweise in einem Video eigentlich für Geflüchtete, sinnvoll aber für alle Bewerber*innen für eine Wohngemeinschaft gibt Salma Arzouni vom Projekt ZUSAMMENLEBEN WILLKOMMEN:

    https://www.youtube.com/watch?v=2Jem2nZBVwQ
    ((OTON 1:42 – 1:53 „Frag auch nach möglichen Extrakosten. Zum Beispiel Internetkosten, Heizkosten, Strom- und Gasrechnung. Die WG wird auch Dich kennenlernen wollen.))


    *newsflash aktuell   

    ARI:                 „Hallo mama/papa das ist meine neue nummer. kannst du diese nummer speichern und mir auf whatsapp schreiben wenn du das siehst.“

    CLAUDIA:        SPAM per SMS. Vorsicht!


    *primaklima

    „Horrende Gas- und Stromkosten, ein möglicher Black-out – diese Meldungen dominieren seit Wochen die Schlagzeilen und schüren die Ängste der Menschen in Deutschland.
    Ist diese Furcht berechtigt? Was sagt die Wissenschaft und welche Alternativen gibt es?“
    „In den 1970ern befindet sich das Wirtschaftswunderland Deutschland in einer Energiekrise.
    Der Grund: Die Ölförderländer drosseln ihre Lieferungen.
    Der israelisch-arabische Konflikt ist der Auslöser. Schon damals zeigt sich, wie fatal die Abhängigkeit von Rohstoffen aus anderen Ländern sein kann.
    Die Kernkraft scheint zu der Zeit die ultimative Lösung des Problems zu sein. AKWs bieten die Chance, den Energiebedarf fast unabhängig von Exporten zu decken. Und das auf lange Sicht zu günstigen Preisen. Ende der 1980er Jahre sind 27 Atomkraftwerke am Netz. Obwohl die Kernkraft von Anfang an umstritten ist, setzte erst durch die Atomkatastrophen von Tschernobyl und Fukushima ein Umdenken ein. Nach dem GAU von Fukushima 2011 reagiert die Politik: Der Atomausstieg für Ende 2022 wird beschlossen. Die Krisen des Jahres 2022 machen allerdings ein erneutes Abwägen nötig. Atomkraft bedeutet weniger Abhängigkeit von anderen Ländern. Ganz unabhängig ist sie jedoch nicht. Der benötigte Rohstoff Uran kommt beispielsweise auch aus Staaten wie Russland.
    Ein weiteres Problem: Bis heute ist kein Endlager für hochradioaktive Abfälle gefunden. Und: Bau, Erhalt und Rückbau sind große Kostenfaktoren. Der Energiegewinn liegt dagegen nach momentaner Auslastung nur bei etwa sechs Prozent des Gesamtverbrauchs. Neue Sicherheitstechnik minimiert zwar das Risiko eines GAUs, aber das berühmte Restrisiko bleibt – ganz zu schweigen von der Gefahr gezielter Sabotage. Eine neue Variable auf der Waagschale ist aus heutiger Sicht das Klima. AKWs gelten durch ihren sehr geringen CO2-Ausstoß als klimafreundlich. Trotz allem belasten ihr Bau und ihr Ressourcenverbrauch die Umwelt. Welches Argument das Zünglein an der Waage ist, muss jede Gesellschaft nun für sich entscheiden.“
    „Ob Kosmetik, Medizin, Haushaltsartikel oder Elektronikteile, beinahe überall steckt Erdgas mit drin.
    Gut 30 Prozent des Erdgases verbraucht in Deutschland die Industrie.
    Der Rohstoff ist kostbar und nicht überall vorhanden. Die Entstehung dauert viele Millionen Jahre. Auch Deutschland verfügt über konventionelle Erdgasvorkommen – hauptsächlich in Niedersachsen. Das hier geförderte Gas entspricht allerdings nur etwa einem Anteil von fünf Prozent unseres gesamten Verbrauchs. 95 Prozent müssen importiert werden: Ein Teil davon kommt aus Ländern wie Norwegen, Belgien und den Niederlanden. Über 50 Prozent kam bislang aus Russland.
    Das Erdgas aus Norddeutschland ist bald ausgeschöpft. Zudem hat es ein Qualitätsdefizit: Es enthält weniger Methan. Dadurch ist der Brennwert geringer, das Gas liefert weniger Energie. Für besonders energieintensive Herstellungsvorgänge, wie zum Beispiel bei der Glasherstellung, in der Papier- oder Metallindustrie, ist es deshalb nicht geeignet.“
    „Der Blick nach Island zeigt eine vielversprechende Lösung des Energieproblems:
    Mehr als 90 Prozent der Haushalte heizen dort mit Erdwärme.
    In Deutschland könnte die Geothermie etwa ein Viertel des Bedarfs fürs Heizen und Warmwasser decken. Um Erdwärme zu nutzen, benötigt man ca. 90 Grad heißes Wasser. Das findet sich in einer wasserführenden Schicht in 3.000 Metern Tiefe. In Deutschland bieten drei Regionen gute geologische Voraussetzungen, um nach heißem Wasser in der Erde zu bohren: das Norddeutsche Becken, der Oberrheinische Graben und das Molassebecken. Mitten im voralpinen Molassebecken liegt München. Hier hat ein Team aus Geophysikerinnen und Geophysikern des Karlsruher Instituts für Technologie ein groß angelegtes Geothermieprojekt gestartet. Dabei werden die Gesteinsschichten unter München erkundet und der Untergrund im Detail erfasst. So erkennen die Forschenden, wo Gesteinsschichten Verschiebungen und Risse aufweisen. Im Anschluss werden die optimalen Bohrwege festgelegt und an geophysikalische Besonderheiten wie Druck oder Porosität angepasst.
    Wenn Geothermie in der Bohrphase auch kostenintensiv ist, so liegt der Vorteil in der nachhaltigen und unkomplizierten Nutzung für Ballungsräume wie München. Mit dem Thermalwasser könnten etwa 80.000 Menschen mit Wärme zentral und regional versorgt werden.“
    „Bei den erneuerbaren Energien aus Wind und Sonne sehen Forschende für Deutschland das größte Ausbaupotenzial: Die Flächen für Fotovoltaik beispielsweise könnten noch um rund das Zehnfache vergrößert werden.
    Große Freiflächen für Solarparks sind allerdings knapp in Deutschland.
    Die Forschung hat dafür schon ein paar Antworten parat: Das Fraunhofer Institut Freiburg erprobt mit Landwirten, wie Stromerzeugung und gleichzeitig gute Ernten gelingen können. Beim Obstanbau testen die Forschenden beispielsweise Solarmodule mit lichtdurchlässig angeordneten Zellen, um den Schatten am Boden zu minimieren. Die ersten Ergebnisse fielen gut aus, brachten einen Ernteertrag von beinahe 100 Prozent, plus die „Stromernte“ obendrauf.
    Auch urbane Räume können mehrfach genutzt werden. Mit Solarpaneelen überdachte Parkplätze sind zum Beispiel ein perfektes „Two in one“-Team: Stromerzeugung und Schattenspender unter einem Dach. Bei Neubauten lässt sich Solartechnik direkt mitplanen. Nicht nur aufs Dach, sondern auch an die Fassaden. Mit bauwerksintegrierter Fotovoltaik können auch große Bürogebäude ihren eigenen Energieverbrauch abdecken. Und für historische Gebäude, auf die man bisher die schwarzblauen Solarplatten aus ästhetischen Gründen nicht montiert, steht ebenfalls eine Lösung bereit: Dachziegel mit integrierten Solarzellen. Und auch das bietet Potenzial: Baggerseen mit schwimmender Fotovoltaik.“
    https://www.zdf.de/wissen/leschs-kosmos/energie-in-der-kriese-der-ultimative-stresstest-100.html

    Wenn Judith Breuer im Bad den Abspülknopf drückt, hört man kein Wasser rauschen, sondern nur ein Saugen. Sie hat zu Hause eine Vakuumtoilette wie im Flugzeug. „Am Anfang war das schon komisch und etwas laut“, sagt die junge Mutter. Mittlerweile aber hat sich die Familie daran gewöhnt und ist stolz auf ihren Beitrag zum Umweltschutz. Wasser sparen, das ist das große Thema in ihrem Hamburger Wohnquartier Jenfelder Au. Nicht einen Tropfen Wasser zu vergeuden, sondern so viel wie möglich im Kreislauf wiederzuverwenden – das ist die Vision des „HAMBURGER WATER Cycles“. Pro Tag ließen sich so in einer Großstadt wie Hamburg 54 Millionen Liter Trinkwasser sparen.“
    https://www.zdf.de/gesellschaft/plan-b/plan-b-sos-duerre-alarm-100.html#xtor=epr-376
    „Brr, ganz schön kühl hier!
    Die Hoffnung, sich nach einem Winterspaziergang im Tegeler Forst in der U-Bahn aufwärmen zu können, wurde enttäuscht. In der U6 nach Alt-Mariendorf taten die Fahrgäste gut daran, die Mützen aufzubehalten.
    Wie in anderen Berliner U-Bahnen wurde in den Wagen die Heizung heruntergedreht, um Strom zu sparen. Nun hat die BVG errechnet, wie viel Geld es spart. Der Betrag mutet nicht sehr hoch an.
    Wie berichtet, müssen sich die Fahrgäste auf vier der neun Berliner U-Bahn-Linien in diesem Winter warm anziehen. Weil sie weniger Strom verbrauchen will, hat die BVG in den Zügen der U6, U7, U8 und U9 die Temperatur auf 15 Grad Celsius gesenkt – um bis zu vier Grad Celsius. Damit folgt sie dem Beispiel anderer Verkehrsbetriebe in Deutschland und hält sich exakt an den Berliner Nahverkehrsplan, der eine Mindesttemperatur von 15 Grad vorsieht. Zuvor waren die Thermostate in der U-Bahn auf bis zu 19 Grad eingestellt.
    Jetzt wurde bekannt, mit welchem Spareffekt die BVG kalkuliert.
    „Durch das Absenken der Temperatur in den Fahrgasträumen der U-Bahnen der Linien U6, U7, U8 und U9 auf 15 Grad Celsius sind nach Einschätzung der Experten je nach Entwicklung des Winters Einsparungen von bis zu 4090 Kilowattstunden täglich möglich“, teilte das Unternehmen der Senatsverwaltung für Mobilität im Januar mit.
    Das entspreche bei dem aktuellen Strompreis einem Betrag von rund 460 Euro – ebenfalls pro Tag.
    Berl.Z. 8/2


    *coronaohneende



    *nationalnichtegal

    „Immer mehr Menschen in Deutschland sind von Armut betroffen oder leben am Existenzminimum.
    Immer mehr Unternehmen im Mittelstand sind von Insolvenz bedroht.
    Die aktuelle Krise verschärft die Spaltung zwischen Arm und Reich in Deutschland und erfasst längst weite Teile der Mittelschicht, vor allem, wenn man kein Vermögen hat.
    Für 60% der Bevölkerung reicht das Einkommen kaum bis zum Monatsende.
    Dabei gibt es in Deutschland Billionen Euro an Privatvermögen. Wen betrifft die aktuelle Krise konkret? Was unternimmt die Politik dagegen? Wer bleibt auf der Strecke?“
    https://www.youtube.com/watch?v=e4c5dtjtqKc

    „Der Deutsche Mieterbund schlägt Alarm:
    Der Wohnungsmangel werde immer dramatischer.
    Bundesweit fehlten 700.000 Wohnungen – so viele wie seit 30 Jahren nicht mehr. Zusammen mit Gewerkschaften, Sozial- und Branchenverbänden fordert der Verband ein Sondervermögen von 50 Milliarden Euro für den sozialen Wohnungsbau.“
    https://www.youtube.com/watch?v=lWTVwE5G4a8

    „In Deutschland herrscht Wohnungsmangel:
    Insgesamt werde es 2023 etwa 700.000 Wohnungen zu wenig geben, sagt ein Bündnis aus Mieterbund, Baugewerkschaft und Sozialverbänden.
    Um einen Kollaps auf dem Mietmarkt abzuwenden, brauche es drastische Maßnahmen: Das Bündnis fordert ein Sondervermögen zur Förderung des Wohnungsbaus – ähnlich dem Sondervermögen für die bessere Ausstattung der Bundeswehr. Damit keine Krise eintritt, benötige man 50 Milliarden Euro. Die Lage sei dramatisch.
    Dabei hatte sich die Bundesregierung ein klares Ziel gesetzt: 400.000 neue Wohnungen pro Jahr, davon 100.000 Sozialwohnungen. Doch die Realität sieht anders aus: Nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung ist das reale Bauvolumen 2022 erstmals seit Jahren gesunken, um rund zwei Prozent. Die Zahl der neu gebauten Wohnungen dürfte auf rund 280.000 gefallen sein, schätzt der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes.
    Gerade im Bereich der Sozialwohnungen bleibt die Bundesregierung weit hinter ihren Zielen zurück. Davon wurden im vergangenen Jahr nur rund 20.000 gebaut. Das Absurde: Die jährliche Förderung hat Bauministerin Klara Geywitz (SPD) von einer auf zwei Milliarden Euro erhöht. Gleichzeitig steigen jedoch die Baukosten – und fressen einen Großteil der Förderung gleich wieder auf. Anders gesagt: Mit der gleichen Menge an Förderung können weniger neue Sozialwohnungen gebaut werden als noch vor zwei Jahren.
    Dabei werden jetzt vor allem mehr Sozialwohnungen gebraucht, sagt Matthias Günther, Leiter des Pestel-Instituts und Autor einer neuen Studie unter dem Titel „Wohnen in der Krise“. Er verweist auf die Zuwanderung. Nach 200.000 Menschen im Jahr 2020 und mehr als 300.000 Menschen im Jahr 2021 dürften 2022 etwa 1,5 Millionen Menschen mehr nach Deutschland gekommen als weggezogen sein. „All diese Menschen brauchen Mietwohnungen“, sagt Günther.
    Bauministerin Geywitz macht für den Rückstand vor allem die gestiegenen Baukosten verantwortlich. Dies habe es vielen Bauträgern schwer gemacht, neue Projekte zu entwickeln. Dazu kommen die höheren Zinsen für Baukredite, die vor allem privaten Hausbauern zu schaffen machen. Aus der Branche kommt Kritik an der Politik: So ist die klassische Wohnungsbauförderung fast zum Erliegen gekommen. Geld vom Staat gibt es fast nur noch für klimagerechte Sanierungen. Mehr als 13 Milliarden Euro sind dafür in diesem Jahr vorgesehen, sie liegen im Haushalt von Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck. Der Neubau von Privatwohnungen wird dagegen lediglich mit rund einer Milliarde Euro gefördert – aus dem Etat der Bauministerin.
    Als wäre das nicht schon genug, spitzt sich die Lage am Wohnungsmarkt immer weiter zu: Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia legt alle für dieses Jahr vorgesehenen Neubauprojekte auf Eis. „Die Inflation und die Zinsen sind enorm gestiegen, und davor können wir nicht die Augen verschließen“, sagte Vonovia-Vorstand Daniel Riedl der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Die Alternative zum Baustopp seien wegen der hohen Kosten deutlich teurere Mietwohnungen. Bei dem in Bochum ansässigen Konzern sprach man von 20 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter statt wie früher 12 Euro. Die wohnungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Caren Lay, kritisierte diese Entscheidung gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland scharf: „Sich auf Vonovia zu verlassen stellt sich als großer Fehler heraus.
    Profit­getriebene Konzerne sind kein verlässlicher Partner beim Wohnungsbau, sie bauen nur, wenn es sich schnell rentiert.“ Auch aus dem Bauministerium kommt Kritik: „Vonovia kann sich als größtes Wohnungsunternehmen nicht aus der Verantwortung stehlen“, sagte die Parlamentarische Staatssekretärin Cansel Kiziltepe (SPD) dem „Handelsblatt“.
    Aber auch bei den bestehenden Wohnungen gibt es weiterhin Probleme, besonders mit steigenden Mieten. Laut dem Deutschen Mieterbund wird eine immer größere Zahl von neuen Mietverträgen an die Inflation gekoppelt. In größeren Metropolen seien im Schnitt bei 30 Prozent der Neuverträge im vergangenen Jahr sogenannte Indexmieten vereinbart worden. Für Berlin geht der Mieterbund davon aus, dass sogar bis zu 70 Prozent der neuen Mietverträge eine Indexierung vorsehen, also deutlich mehr als im Schnitt der relevanten Städte. „Viele Vermieterinnen und Vermieter nutzen die Möglichkeiten der Inflationsanpassung bei bestehenden Mietverträgen voll aus und haben ihren Mietern allein im Krisenjahr 2022 die Kaltmiete um bis zu 15 Prozent erhöht“, so DMB-Präsident Lukas Siebenkotten.“
    https://www.zdf.de/comedy/heute-show/what-the-fakt-wohnungsmangel-deutschland-mieten-inflation-wohnungsbau-102.html

    „Die finanzielle Situation für Mieter verschärft sich weiter.
    Der vielfache Wunsch nach einem schönen Zuhause und fehlende bezahlbare Angebote führen zu bizarren Auswüchsen auf dem Markt.“
    https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/albtraum-wohnen–kampf-um-mietwohnungen-100.html

    „Mieten auf Rekordniveau, hohe Inflation, explodierte Energiepreise, diese Mischung birgt sozialen Sprengstoff.
    Mehr als ein Viertel aller Mieter überbelastet.
    Und die Kaltmieten steigen weiter. Das Analysehaus empirica hat deutschlandweit Angebotsmieten für Wohnungen von 60 bis 80 Quadratmetern ausgewertet und auch in Norddeutschland enorme Preissprünge festgestellt. Im dritten Quartal 2022 kletterten die Mieten im Vergleich zum Vorjahr beispielsweise in Rostock um knapp 22 Prozent.
    Dabei galten schon vor dem Ukrainekrieg und dem Energiepreisboom mehr als ein Viertel aller Mieter als überbelastet, weil sie mehr als 40 Prozent ihres Haushaltseinkommens für Wohnkosten ausgeben müssen.
    Wohnungsnot auch bei Menschen mit gutem Einkommen
    Aber längst treffen Preisdruck und Wohnungsnot auch Menschen aus der Mittelschicht mit gutem Einkommen, zum Beispiel Familie Prehm aus Hamburg. Das Reihenhaus, in dem die Prehms mit vier Kindern leben, wurde wegen Eigenbedarfs gekündigt. Sie suchen schon seit Monaten nach einer neuen Bleibe, bisher vergeblich. Obwohl sie 2.500 Euro Warmmiete zahlen können und schon viele Objekte besichtigt haben. Indexmieten: „Als Mieter doppelt bestraft“ „Mal wurden andere Bewerber vorgezogen, mal überstiegen die Heizkosten in älteren Objekten unser Budget“, beschreibt Niklas Prehm die Misere.
    Zudem bestehen immer mehr Vermieter auf Indexmieten, die an die Inflation, also die allgemeine Preissteigerung, gekoppelt sind. „Als Mieter wird man damit doppelt bestraft. Erst steigen die Lebenshaltungskosten und dann die Miete entsprechend“, sagt Prehm.
    Haus kaufen – für viele zu teuer geworden
    Auch den Bau oder Kauf eines Eigenheims können sich viele Menschen nun nicht mehr leisten. Die Zeiten billiger Bauzinsen sind vorbei. Wer über wenig Eigenkapital verfügt, muss für Kredite weitaus höhere Abzahlungen leisten als noch vor einem Jahr. Das gilt auch für den Kauf eines Altbaus, wobei Eigentümer zudem gesetzlich verpflichtet sind, betagte Heizungsanlagen zu ersetzen sowie ungedämmte Leitungen und Gebäudeteile zu sanieren.
    Bauvorhaben: Kosten nicht mehr kalkulierbar
    Hinzu kommt: Kanthölzer, Dachlatten, Baustahl, Dämmstoffe, Ziegel, alles hat sich verteuert. Laut Statistischem Bundesamt sind die Baukosten im Mai dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr um 17,6 Prozent gestiegen. Die höchste Teuerungsrate bei Baupreisen seit 1970. Und niemand kann sagen, wie sich die Preise weiterentwickeln. Wohnungsverbände klagen, dass sich Baukosten nicht mehr kalkulieren lassen. Deutschlandweit stellen Unternehmen geplante Bauvorhaben zurück. Hunderttausend Euro mehr für Einfamilienhaus?
    Ulrich Schmitt produziert im niedersächsischen Einbeck seit 25 Jahren Häuser in Holzrahmenbauweise – für Durchschnittsfamilien, wie er sagt. Dieses Jahr wird seine Firma Holz & Lehm nur noch ein einziges Haus liefern, es sind keine weiteren bestellt. „Das gab es noch nie“, sagt Schmitt. Er schätzt, dass seine Kunden für ein Einfamilienhaus mittlerweile 100.000 bis 150.000 Euro mehr bezahlen müssten als noch vor einem Jahr. Deshalb wundert es ihn nicht, dass Interessenten abspringen.
    Preisdruck beim Wohnen: Welche Maßnahmen gibt es? Die Doku geht der Frage nach: Wie gehen Wohnungsunternehmen, Mieter und Eigenheimbesitzer mit den Herausforderungen durch Energiekrise und Klimaschutzziele um? Was tut die Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, um Wohnen wieder bezahlbar zu machen? Sie will die Wohnungsnot mit einer Neubauoffensive bekämpfen: 400.000 Wohnungen, davon 100.000 Sozialwohnungen, sollen pro Jahr entstehen. Aber ist das realistisch? Wie kann angesichts der Fülle von Problemen der Preisdruck beim Wohnen gemildert werden?“
    https://www.youtube.com/watch?v=J6DXYBon6DU

    „Mario Schmidt (Name von der Red. geändert) lebt in einer Wohnungslosenunterkunft.
    Obwohl er 50 Stunden pro Woche bei einer Security-Firma arbeitet, findet er keine eigene Bleibe. Der Mangel an Wohnraum ist in Boom-Regionen zu einem negativen Standort-Faktor für viele Unternehmen geworden. Denn nicht jeder Arbeitgeber kann für seine Mitarbeiter selbst Wohnraum bereitstellen..“
    https://www.youtube.com/watch?v=q5wm3WIIkHg

    „Städte wie Karlsruhe und Mainz wachsen jedes Jahr um einige Tausend Einwohner.
    Eine Erfolgsstory mit Folgen: knapper Wohnraum, immer weniger Freiflächen, dafür mehr Baustellen, Verkehr und Staus.
    Es sind Wachstumsschmerzen der sogenannten Schwarmstädte.
    Was bedeutet das für die Menschen, die hier leben? Und für die, die sich hier ein neues Leben aufbauen wollen? Und wie gehen die Städte selbst mit dieser Herausforderung um?
    Marie-Luise Härtel und Fabio Schnell sind ratlos. Vor einem Jahr sind sie Baby Smilla in ihre schöne Wohnung nach Mainz gezogen, nun müssen sie wieder raus: Der Vermieter hat Eigenbedarf angemeldet. Doch bezahlbare Wohnungen unter 10€ pro qm gibt es kaum. Marie-Luise Härtel und Fabio Schnell wissen, dass sie nicht zu den beliebtesten Mietern auf dem Wohnungsmarkt zählen. Als Sozialarbeiter und angehende Kommunikationsdesignerin ist ihr gemeinsames Einkommen nicht üppig. Um sich von der Masse abzuheben, setzen sie auf ein lustiges Foto mit Tochter Smilla – für eine Wohnungsannonce. „Es ist verdammt schwierig, etwas Neues zu finden“, klagt Fabio. Neun Monate haben sie dafür Zeit. anschaffen.
    Mainz und Karlsruhe sind sogenannte „Schwarmstädte“ geworden. Das Problem: viele Städte haben ihre stadteigenen Grundstücke und einen großen Teil ihrer Sozialwohnungen in den letzten 20 Jahren verkauft. Die Planungen waren von „schrumpfenden Städten“ ausgegangen ((HAHA lacht der Weihnachtsmann)). Doch das Gegenteil ist eingetroffen. Jedes Jahr kommen einige Tausend Einwohner hinzu. Die Folgen: knapper Wohnraum, immer weniger Freiflächen, dafür mehr Baustellen, Verkehr und Staus.
    Denn weil in den Städten die Infrastruktur mitwachsen muss, wird an vielen Ecken gebaut. Der tägliche Verkehrskollaps auf den Straßen programmiert.
    SWR-Autorin Susanne Brand hat alteingesessene und neue Stadtbewohner bei Wohnungssuche und Umzug begleitet. Ihr Film zeigt, wie die Städte mit der Herausforderung des kontinuierlichen Wachstums umgehen. Was wird hier getan, um den Menschen bezahlbaren Wohnraum zu bieten. Und wie gehen andere Städte mit diesem Problem um?
    Zum Beispiel Wien, wo mehr als 60% der Bewohner in sozial geförderten Wohnungen leben. Warum schafft Wien, was deutsche Städte nicht schaffen? Diese Doku haben wir am 22.05.2019 zum ersten mal ausgestrahlt unter dem Titel: Leben in der Stadt. Wer kann sich das noch leisten? Alle Aussagen und Fakten entsprechen dem damaligen Stand und wurden seitdem nicht aktualisiert.“
    https://www.youtube.com/watch?v=3AIROElQw58

    „In vielen Städten funktioniert die Mietpreisbremse nicht:
    In Hamburg waren 41 Prozent der untersuchten Angebotsmieten teurer als zulässig.
    Schuld ist ein entscheidender Konstruktionsfehler im Gesetz.“
    https://www.youtube.com/watch?v=mMR4HjH0Jyk

    „Miete drückt Arme unter Hartz-IV
    Steigende Mieten und Wohnungsmangel machen Arme noch ärmer.
    Eine Studie kommt zum Ergebnis: Ausgerechnet Geringverdiener müssen zu viel für die Miete ausgeben.“
    https://www.youtube.com/watch?v=TMCDOowPy_4

    Abzocke in der Untermiete?
    Brian und Elias erleben genau das.
    Die beiden zahlen seit Beginn ihres Studiums viel Geld für WG-Zimmer in Tübingen, zusammen mit vier weiteren Mitbewohner*innen.
    sind Untermieter*innen einer Frau, die die Wohnung selbst gemietet hat und nicht darin wohnt. Brian und Elias sagen: Unsere Hauptmieterin zockt uns nicht nur finanziell ab, sondern die ständig befristeten Verträge sind in dieser Form auch illegal.“
    https://www.youtube.com/watch?v=9yHse3kOWLU

    „Aufgrund der vielen Beleidigungen ist die Kommentarfunktion bei diesem Video deaktiviert. Durchschnittsverdiener können sich eine Neubauwohnung kaum noch leisten.
    Schuld daran sind auch die hohen Baukosten in Deutschland. Doch die Regierung schiebt das Problem auf.“
    https://www.youtube.com/watch?v=cg_bz6Uw7Ew

    „Wenn die Zwangsversteigerung droht, ist alles vorbei.
    Oft unverschuldet wird die Finanzierung zum Alptraum, Banken machen Ernst und der Verlust des Eigenheims wird Realität.
    Für die einen ein Alptraum, für Schnäppchenjäger eine Chance. Eine günstige Immobilie auf Kosten anderer – Geht das?“
    https://www.youtube.com/watch?v=jGeXdYm12nI

    „Findige Vermieter haben das passende Umgehungsinstrument gegen die Mietpreisbremse gefunden.
    Möbliertes Wohnen!
    Was hinter diesem Trend steckt und wie Mieter darunter zu leiden haben – eine Spurensuche in München.“
    https://www.youtube.com/watch?v=zUALAI-pS4M

    „Mietwohnungen sind in vielen Teilen Deutschlands die einzige Option, denn eine Wohnung oder ein Haus zu kaufen, ist für die meisten einfach zu teuer.
    Aber vor allem in Großstädten kann das Projekt „Mietwohnung“ eine wahre Odyssee sein.
    Was bezahlbar ist, ist oft direkt weg.
    Was übrig bleibt, sind nicht selten völlig überteuerte möblierte Wohnungen. Wie kann das sein? Schließlich gibt es die Mietpreisbremse, um zu verhindern, dass eine Mietwohung nicht ein beinah unmögliches Unterfangen wird. Generell gilt: Mietwohnungen dürfen nur 10 Prozent mehr kosten als die ortsübliche Vergleichsmiete.
    Doch viele Mietwohnungen werden möbliert und dann super teuer angeboten. Daher haben wir uns gefragt: Mit welchen Tricks schaffen es Vermieter, die Mietpreisbremse auszuhebeln? Und: Dürfen Die Das?“
    https://www.youtube.com/watch?v=GSRSS8dP-30

    „Die Wohnungsnot in deutschen Großstädten und Ballungsräumen wird immer größer.
    Trotzdem stehen Häuser leer, liegt Bauland brach.
    Wie kann man dagegen vorgehen? Wie die Eigentümer stärker in die Pflicht nehmen?“
    https://www.youtube.com/watch?v=RRSvogbwUMI

    „Unbezahlbare Mieten, Eigenbedarfskündigungen, Sanierungsstau: vor allem in Großstädten ist das Leben für immer mehr Menschen beschwerlich geworden.
    Und immer mehr Mieter können sich das ganz normale Wohnen schlichtweg nicht mehr leisten. Doch es regt sich Widerstand.
    Melina Hemmer und Adrian Altmayer über den Kampf gegen Großkonzerne und Immobilienbesitzer.“
    https://www.youtube.com/watch?v=r5IVa1J93LY

    „Wohnen ist ein Menschenrecht – und Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt verboten.
    Deshalb wollen wir positive Beispiele zeigen, wie Wohnraum ohne Diskriminierung vergeben und verwaltet werden kann“, sagt die Unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung Ferda Ataman.
    Mit dem Portal wollen wir ermutigen aktiv zu werden, aber auch zeigen, dass sich der Einsatz gegen Diskriminierung lohnt.“
    https://www.linkedin.com/feed/update/share:7041704969497927680/?midToken=AQEOgXhP7PTMRQ&midSig=1iaruj1lcb0WI1&trk=eml-email_notification_digest_01-hero_notification_cta-0-SHARED_BY_YOUR_PAGE&trkEmail=eml-email_notification_digest_01-hero_notification_cta-0-SHARED_BY_YOUR_PAGE-null-3yx6rx~lfcwbalt~it-null-null&eid=3yx6rx-lfcwbalt-it
    (eingeloggt)


    „Wollt Ihr umziehen, euch vergrößern, eine eigene Wohnung kaufen?
    Gar nicht so einfach – denn die Bodenpreise explodieren. Besonders in den Städten.
    Die Zahl derer, die sich in ihrem Leben Eigentum leisten können, ist in den vergangenen zehn Jahren um satte 50 Prozent gesunken. Jonas Seufert hat sich auf die Suche gemacht und die Frage geklärt, warum wahrscheinlich auch Ihr mehr Miete zahlen müsst als die Generation vor Euch. Dabei geht es um verkauftes Tafelsilber der Städte, um Menschen, die im Schlaf einfach so reicher werden und um den Bestand an Bauland in kommunaler Hand. In diesem Video versuchen wir herauszufinden, was die Gründe für die steigenden Mieten- und Bodenpreise sind und welche Lösungsansätze man verfolgen könnte.“
    https://www.youtube.com/watch?v=-Sloy3AYHeM
    https://www.zdf.de/dokumentation/die-spur/wohnen-immobilien-grundstueckspreise-bauland-spekulation-100.html#xtor=CS3-346

    „Die Quadratmeterpreise für Boden sind in den vergangenen Jahren rasant gestiegen – auch weil Konzerne mitunter Millionen damit verdienen, wenn sie Grundstücke in bester Lage brach liegen lassen, anstatt sie zu bebauen.
    In Leipzig etwa liegt ein Gelände so groß wie 35 Fußballfelder seit Jahren brach. Längst sollten hier 3000 Menschen wohnen – doch Häuser stehen hier immer noch keine. Stattdessen wurde das Gelände mehrfach weiterverkauft.
    Die Kaufverträge zeigen: Der Wert der Brache hat sich über die Jahre versechzigfacht, auf geschätzt 210 Millionen Euro. Einer der Spekulanten: Immobilien-Tycoon Christoph Gröner. Wie reagiert er auf den Vorwurf, hier nur spekuliert zu haben? Was in Leipzig passiert, geschieht in vielen deutschen Großstädten. Laut einer Studie hat sich die Zahl der 30- bis 44-Jährigen, die sich ein Eigenheim leisten können, in den letzten zehn Jahren halbiert. Nur noch jeder Zwanzigste wird sich irgendwann eine eigene Immobilie leisten können.
    Die Recherche zeigt: Verantwortlich dafür sind nicht nur Konzerne, sondern auch Städte und Kommunen, die es überhaupt erst möglich gemacht haben, dass so viel Fläche in die Hände von Unternehmen und Investoren gelangt ist.“
    https://www.youtube.com/watch?v=Y45MwK3miNQ

    „Es fehlen tausende Wohnungen, die Mieten steigen, vor allem Ärmere fühlen sich allein gelassen. Einer, der am liebsten sofort viele Grundstücke bebauen würde, ist Christoph Gröner.
    Wie viel Macht haben Menschen mit viel Geld? Wer entscheidet, wie Deutschland aussehen soll? Diesen Fragen geht der Film „UNGLEICHLAND – Macht“ nach.“
    https://www.youtube.com/watch?v=qI2QpsWQgEA

    „Die Bodenpreise explodieren und spalten die Gesellschaft.
    Auf der einen Seite die Eigentümer, auf der anderen Seite die, die Boden dringend benötigen aber nicht bezahlen können.
    Denn Investoren fluten mit ihrem Geld den Immobilienmarkt und machen so Boden für viele unbezahlbar. In München liegt der Bodenrichtwert pro Quadratmeter in der Spitze bereits bei unglaublichen 160.000 Euro! In der Story im Ersten “ Goldgrube Bauland“ kämpfen Familien, Bürgermeister und Landwirte für mehr Gerechtigkeit.“
    https://www.youtube.com/watch?v=ihKIeYpYKzg
    „Immer mehr Menschen müssen aufgrund steigender Mietpreise ihre Wohnung verlassen – mit zum Teil drastischen persönlichen Folgen.
    Sie leben teilweise schon seit Jahrzehnten in ihren Vierteln – doch damit ist jetzt Schluss: Durch horrende Mieterhöhungen müssen immer mehr Menschen ihre Wohnungen verlassen und in andere Viertel, teils sogar in andere Städte ziehen.
    Insbesondere in Großstädten sind die Preise in den letzten Jahren vor allem durch Modernisierungen explodiert: In München sind die Mieten in den vergangenen fünf Jahren im Schnitt um 25 Prozent gestiegen.“


    Tag für Tag kommen mehr und mehr Menschen aus der Ukraine hier bei uns an und suchen für’s erste nur einen warmen Schlafplatz und etwas zum Essen.
    Viele Flüchtlingsunterkünfte werden derzeit wieder aufgebaut – aber auch viele Menschen bieten sich privat an, ukrainische Flüchtlinge bei sich aufzunehmen. So auch die Familie Pelz aus Oberpframmern im Landkreis Ebersberg. Sie hat eine Familie bei sich aufgenommen, bei der auch der Mann mitausreisen durfte, weil die Eltern mehr als zwei Kinder haben.
    https://www.youtube.com/watch?v=7SVOW-v7Uz0

    „In Deutschland haben 2022 mehr als 1,3 Millionen Menschen Schutz gesucht. Aber es fehlt an Unterkünften und Perspektiven. ++++++++++++++++++++
    Hi Leute, die überwiegende Anzahl der Kommentare, die hier eingetrudelt sind, gingen leider gar nicht. Die meisten waren verleumderisch, beleidigend und rassistisch. Es scheint sich auch fast niemand die Mühe gemacht zu haben, den Film überhaupt zu schauen. Daher schließen wir die Kommentarfunktion jetzt wieder. Für alle, die sich gern sachlich über den Film ausgetauscht hätten, tut es uns wirklich leid, aber ihr könnt uns gern eine Mail schreiben – 45Min@ndr.de. Beste Grüße Redaktion 45 Min ++++++++++++++++++++
    „Ich habe keinen Platz mehr für neue Geflüchtete. Ich melde Fehlanzeige.“
    Christian Vollpott beantwortet die Anfrage des Landkreis Stormarn Anfang Januar mit einer Absage.
    Afghan*innen, Syrer*innen, Türk*innen: Neuankömmlinge kann der Flüchtlingsbeauftragte der Gemeinde Bad Oldesloe nicht mehr unterbringen.
    Vollpott arbeitet beim Ordnungsamt und verwaltet den fehlenden Platz für Geflüchtete. Seine 17 Unterkünfte in den neun Dörfern der ländlichen Gemeinde sind voll. Den letzten Platz hat er kurz vor Weihnachten vergeben: Ein Syrer soll bald in die abgewohnte alte Mühle, irgendwo im Nirgendwo einziehen.
    1,3 Millionen Menschen haben 2022 Schutz in Deutschland gesucht
    Rund 100 Millionen Vertriebene zählt die UN aktuell.
    ((„
    Damit landet die Bundesrepublik auf dem 17. Platz der wohlhabendsten Länder der Welt.“
    https://www.travelbook.de/news/die-20-reichsten-laender-der-welt))
    Die Krisen der Welt sorgen dafür, dass Menschen ihre Heimat auf der Suche nach Sicherheit verlassen – und täglich Hunderte in Norddeutschland ankommen. Allein 2022 haben etwa 1,3 Millionen Menschen in Deutschland Schutz gesucht.
    Die meisten von ihnen kamen aus der Ukraine, aber im Herbst kamen auch wieder mehr Menschen aus Afghanistan, Syrien und anderswo. Eine große Herausforderung: für die von Corona gebeutelten Behörden, aber auch für freiwillige Helfer und die Geflüchteten selbst. Denn überall fehlt es an geeigneten Unterkünften, Personal und Perspektiven. Gemeinden und Kreise scheinen der Situation kaum noch gewachsen In Hamburg und Umgebung werden Schutzsuchende vorübergehend in Turnhallen, Zelten oder maroden Schulen untergebracht: Hauptsache nicht obdachlos.
    Aber auch viele Gemeinden und Kreise scheinen der Situation kaum gewachsen. Manche sorgen vor, andere reagieren nur noch. Was haben wir aus der Situation 2015 gelernt? Was ist jetzt anders? Und worauf müssen wir uns in Zukunft einstellen? Diesen Fragen geht die Doku nach und begleitet dafür freiwillige Helferinnen, engagierte Verwalter und Geflüchtete, die ankommen wollen. #Flüchtlinge #Unterbringung
    https://www.youtube.com/watch?v=Bo5-AbuymuM


    „Wer im noblen Hamburger Stadtteil Harvestehude wohnt, hat es in der Regel zu etwas gebracht und steht auf der Sonnenseite des Lebens.
    Doch über der Idylle macht sich ein Schatten breit — in Form einer Unterkunft für Asylbewerber. 220 Flüchtlinge sollen demnächst bei den gutbetuchten Hamburgern untergebracht werden. Eine Art von Multikulti, die dort auf wenig Gegenliebe stößt.“
    https://www.youtube.com/watch?v=HUs568scvic

    Die Kommunen wollen bei der Versorgung von Geflüchteten mehr Unterstützung von der Regierung – auch Hessens Ministerpräsident Rhein.
    Im ZDF-Interview fordert er nicht nur Geld.“
    https://www.zdf.de/nachrichten/politik/rhein-hessen-interview-fluechtlinge-unterbringung-100.html

    „Viele Flüchtlingsunterkünfte platzen aus allen Nähten.
    Doch täglich kommen neue Geflüchtete an.
    „Wir sind voll“ sagen immer mehr Landkreise. Gemeinden am Limit, eine Reise durch ein Land, dass an seine Grenzen stößt. (( GRUND??? )) Die Flüchtlingszahlen sind wieder so hoch wie 2015. Seit Jahresanfang 2022 sind knapp eine Million Ukrainer vor dem Krieg in ihrem Land nach Deutschland geflohen. Auch aus anderen Ländern kommen wieder deutlich mehr Menschen nach Deutschland. Viele Städte schlagen Alarm. Ihnen fehlen Unterbringungsmöglichkeiten und Kapazitäten. Viele Gemeinden sind am Limit und fühlen sich von der Bundesregierung alleingelassen.“
    https://www.youtube.com/watch?v=vLQcJPi7gYQ

    „Im südbadischen Lörrach sollen Mieter der städtischen Wohnbaugesellschaft ausziehen, damit Geflüchtete Platz finden.
    Die Stadt steht in Sozialen Medien am Pranger, die Ängste der Mieter werden für Hetze und Propaganda genutzt.
    Ungeachtet der Kritik hält Lörrach an der geplanten Umwandlung von alten Mietwohnungen in ein Flüchtlingsheim fest. „Wir haben das mehrfach so gemacht“, sagte Oberbürgermeister Jörg Lutz (parteilos). „Es waren alle zufrieden.“ Die Gesellschaft sei aber mittlerweile eine andere geworden, gab er zu bedenken. Der Druck auf die Kommunen sei groß. Allein im vergangenen Jahr habe Lörrach 638 geflüchtete Menschen aufgenommen. Rund 40 Bewohner sollen aus einem Wohnkomplex ausziehen, um Platz für Geflüchtete zu schaffen. Von dem städtischen Unternehmen Wohnbau Lörrach sollen Mieterinnen und Mietern modernere und bezahlbare Wohnraumangebote unterbreitet werden. Es geht um 30 Wohnungen, es sind hauptsächlich Ein-Personen-Haushalte. „Die erste Wohnung ist schon gefunden“, sagte Geschäftsführer Thomas Nostadt. Ein Schreiben seines Unternehmens an betroffene Mieter hatte in den Sozialen Netzwerken seit Wochenbeginn breite Debatten ausgelöst. Dabei wurde auch deutliche Kritik am Vorgehen des Wohnungsbauunternehmen geäußert. Lutz zeigte sich erstaunt über das Interesse der Medien und der Öffentlichkeit: „Die 30 Wohnungen taugen nun wirklich nicht, den ganz großen Skandal herbeizureden.“ Er bedauerte, dass Inhalte des Wohnbau-Schreibens aus dem Zusammenhang gerissen worden seien.“
    https://www.youtube.com/watch?v=PqIafmQLV9I

    IDEOLOGIE:
    „Rekord-Überschüsse, Rekord-Arbeitsplätze, Rekord-Rentenerhöhung.
    Trotzdem glauben mehr und mehr Menschen, dass Deutschland durch die Zuwanderung von Flüchtlingen auch finanziell überfordert ist.
    Und während die Politik über Abschottung und Obergrenzen diskutiert, wird das Thema Integration – mal wieder – auf die lange Bank geschoben. Was aber kostet die Integration von Millionen Flüchtlingen tatsächlich? Was müsste in Bildung, Arbeit, Wohnungen investiert werden? Und würde uns das tatsächlich überfordern? MONITOR-Reporter waren in ganz Deutschland unterwegs – und präsentieren die Rechnung.“
    https://www.ardmediathek.de/video/monitor/deutschland-ueberfordert-was-kostet-die-integration/das-erste/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLTYyY2RjOWMzLTEwZTktNDc1ZC1hN2MyLWQ5YTJlMmQyZDk0Zg

    „Immer mehr Städte und Kommunen beklagen, dass sie keine Geflüchteten mehr aufnehmen können.
    Der Wohnungsmarkt leergefegt und Handwerker kommen nicht hinterher mit der Renovierung von potenziellen Wohnungen.
    https://www.zdf.de/nachrichten/heute-in-deutschland/nicht-genug-platz-fuer-gefluechtete-100.html

    „Das Thema „Zuwanderung und Flucht“ sorgte beim ersten TV-Schlagabtausch im BR Fernsehen im Landtags-Wahljahr für Streit unter den Parteien.
    Einig waren sich die Politiker nur darin, dass der Fachkräftemangel bekämpft werden muss.
    Ein Zusammenschnitt aus der BR24-Sondersendung „Was Bayern bewegt – Der erste Schlagabtausch im Wahljahr“ vom 11.01.23.“
    https://www.youtube.com/watch?v=BY04WxtbnNE

    „Es kann schon mal zu Grabenkämpfen kommen, wenn ein theoretisches Problem praktisch vor der Tür steht – sprich: wenn Flüchtlinge aus Krisenländern plötzlich in der Wohnung nebenan einziehen wollen.
    Dann entdeckt der gute Mitbürger den Wutbürger in sich und bekommt einen Kulturschock, obwohl die Ausländer noch gar nicht da sind.“
    https://www.youtube.com/watch?v=KjmfxwAzvWk

    Rhetorik schon 2012:
    „Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Asylsuchenden in Deutschland um 61 Prozent gestiegen. Das teilte Bundesinnenminister Friedrich mit, gepaart mit den markigen Worten, dass es dabei „nur um eine Zuwanderung in die Sozialsysteme“ ginge.
    Das klingt bedrohlich, aber hinter den 61 Prozent verbergen sich nicht einmal 2600 Menschen.“
    https://www.youtube.com/watch?v=gMh6tZMtS9c>

    „couchsurfer*innen“
    Meggies* Couchsurfing-Geschichte beginnt damit, dass sie mitten in der Nacht in einem Zimmer in Köln aufwachte und ihr dieser Mann gegenüberstand, völlig nackt.
    Er starrte auf sie herab wie der Jäger auf seine Beute. Dann warf er sich auf sie. Meggie hatte aber Glück. Sie war größer und stärker als ihr Angreifer und konnte das Schlimmste verhindern.
    Katie* wollte eigentlich in Haifa übernachten und wurde von ihrem Gastgeber am Bahnhof abgeholt, aber dann fuhr der Mann plötzlich ganz woanders hin. Irgendwo ins Nirgendwo. Kathie hatte keinen Handyempfang, keine anderen Menschen, um sich aus der Situation zu befreien. Zurückfahren wollte er sie nicht, weil er schon getrunken hatte.
    Im Haus begann der Mann dann, intime Fragen zu stellen und wurde zudringlich. Ob sie rasiert sei und wie es mit ihrem Partner im Bett so laufe, wollte er wissen. Nur mit sehr klaren Worten und einem Taschenmesser in der Hand konnte sie ihn in dieser Nacht davon abhalten, übergriffig zu werden.
    Martin* reiste 2017 in Laos Hauptstadt Vientiane, kam dort in einer etwas abgelegenen Gegend unter. Er fühlte sich krank und ging am Abend früh ins Bett. Mitten in der Nacht wachte er auf und fühlte die Hand des Gastgebers in seinem Schritt.“
    https://www.jetzt.de/gutes-leben/wie-sicher-ist-couchsurfing-fuer-frauen

    Zwei wichtige Anmerkungen:
    1. Das Video wurde im November 2020 gedreht und wir haben uns an die damaligen Schutzmaßnahmen gehalten.
    2. Im Nachhinein habe ich gemerkt, dass ich beim zweiten Typen zu unkritisch war. Ich hätte ihn damit konfrontieren müssen, dass man nicht die Wohnungssuche Anderer für seinen Fetisch ausnutzen sollte. Trotzdem wollte ich auf dieses wichtige und teilweise tabuisierte Thema auf eine Art aufmerksam machen, wie es niemand zuvor gemacht hat. Bitte passt bei auf euch auf und lasst euch nicht auf Zwielichtige Angebote ein!“
    https://www.youtube.com/watch?v=SX7ZDU_RCJ0
    „Das „Abkommen über die Rechtsstellung der Flüchtlinge“ – die „Genfer Flüchtlingskonvention“ – ist eines der ersten Menschenrechtsabkommen der Vereinten Nationen, das unter dem Eindruck der Flüchtlingsdramen der beiden Weltkriege im Jahre 1951 auf einer Sonderkonferenz der Vereinten Nationen in Genf verabschiedet wurde und nach der Ratifizierung durch die ersten 6 Staaten – darunter Deutschland – im Jahr 1954 in Kraft trat.
    Ergänzt wird die Genfer Flüchtlingskonvention durch das „Protokoll über die Rechtsstellung der Flüchtlinge“, mit dem im Jahr 1967  jegliche zeitlichen und räumlichen Einschränkung, die in der ursprünglichen Genfer Flüchtlingskonvention noch enthalten waren, aufgehoben wurden.
    Auf den folgenden Seiten möchten wir dem interessierten Leser die Genfer Flüchtlingskonvention näher vorstellen und damit einen Beitrag zu einer sachlichen Diskussion insbesondere auch der aktuellen Flüchtlingsdramen liefern – nämlich den einer objektiven Information.“
    https://www.fluechtlingskonvention.de/

    „Wenn über Obdachlose berichtet wird, liest man in den Kommentaren immer wieder, es würde viel mehr für Flüchtlinge als für Obdachlose getan.
    Ist da was dran?
    Ben hat es recherchiert.“
    https://www.youtube.com/watch?v=a4l2JcE1mAs


    Die wohnungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Caren Lay, kritisierte diese Entscheidung gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland scharf: „Sich auf Vonovia zu verlassen stellt sich als großer Fehler heraus.
    Profit­getriebene Konzerne sind kein verlässlicher Partner beim Wohnungsbau, sie bauen nur, wenn es sich schnell rentiert.
    „Viele Vermieterinnen und Vermieter nutzen die Möglichkeiten der Inflationsanpassung bei bestehenden Mietverträgen voll aus und haben ihren Mietern allein im Krisenjahr 2022 die Kaltmiete um bis zu 15 Prozent erhöht“, so DMB-Präsident Lukas Siebenkotten.“
    https://www.zdf.de/comedy/heute-show/what-the-fakt-wohnungsmangel-deutschland-mieten-inflation-wohnungsbau-102.html


    „Die finanzielle Situation für Mieter verschärft sich weiter.
    Der vielfache Wunsch nach einem schönen Zuhause und fehlende bezahlbare Angebote führen zu bizarren Auswüchsen auf dem Markt.“
    https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/albtraum-wohnen–kampf-um-mietwohnungen-100.html

    Der Mangel an Wohnraum ist in Boom-Regionen zu einem negativen Standort-Faktor für viele Unternehmen geworden.
    https://www.youtube.com/watch?v=q5wm3WIIkHg

    viele Städte haben ihre stadteigenen Grundstücke und einen großen Teil ihrer Sozialwohnungen in den letzten 20 Jahren verkauft. Die Planungen waren von „schrumpfenden Städten“ ausgegangen ((HAHA lacht der Weihnachtsmann)).
    Zum Beispiel Wien, wo mehr als 60% der Bewohner in sozial geförderten Wohnungen leben. https://www.youtube.com/watch?v=3AIROElQw58

    „In vielen Städten funktioniert die Mietpreisbremse nicht:
    In Hamburg waren 41 Prozent der untersuchten Angebotsmieten teurer als zulässig.
    Schuld ist ein entscheidender Konstruktionsfehler im Gesetz.“
    https://www.youtube.com/watch?v=mMR4HjH0Jyk

    „Immer mehr Menschen suchen im Alter nach Wohn-Alternativen.
    WG-Suchende und Anbieter aus Schleswig-Holstein erzählen.“
    https://www.youtube.com/watch?v=WObC9xgOLA8

    Zwischen Agnes Jeschke und Amir Faharani liegen 73 Jahre Altersunterschied und dennoch leben sie zusammen in einer WG.
    Denn Amir ist aus dem Iran geflohen und hat ein Zuhause gesucht.
    Agnes suchte Gesellschaft, um nicht ins Pflegeheim zu müssen. Also gab ein Bekannter eine Anzeige auf: „Wir bieten kostenloses Wohnen gegen Gesellschaft“. Es ist für beide eine Win-Win-Situation und inzwischen verbindet sie eine tiefe Freundschaft.“
    https://www.youtube.com/watch?v=yN5mXeEXW-4

    „Maher und Amro sind zwei syrische Flüchtlinge, die SPIEGEL TV während ihrer Flucht und bei der Ankunft in Deutschland begleitet hat.
    Nicht alles ist so gelaufen, wie es sich die beiden gewünscht haben.“
    https://www.youtube.com/watch?v=f5DApMrR1GY

    „Viele Immobilien wechseln offenbar ihre Besitzer, ohne dass Mieter und Behörden das mitbekommen.
    Hintergrund sind komplexe Firmengeflechte.
    https://www.youtube.com/watch?v=43DGYen6Y3E

    „An manchen Orten kommt es auch zu Spannungen zwischen Einheimischen und Geflüchteten. Wie kann Integration gelingen, haben Wissenschaftler der Uni Erlangen-Nürnberg gefragt.
    Es kommt auch auf die Art der Unterbringung an.“
    https://www.youtube.com/watch?v=PI94D3VJL4k


    „Wer in Stuttgart Geflüchteten aus der Ukraine eine Wohnung zur Verfügung stellen möchte, den erwarten einige bürokratische Hürden und Überraschungen.“
    https://www.youtube.com/watch?v=_p2M78ON2v0

    „In der vergangenen Woche hat SPIEGEL TV über Betrüger berichtet, die wohnungssuchenden Flüchtlingen das Geld aus der Tasche ziehen.
    Diese Woche kommt es noch besser.
    Denn es gibt neue Opfer, die sich gemeldet haben, es gibt endlich Ermittlungen der Polizei und es gibt eine beurlaubte Verdächtige in der zuständigen Hausverwaltung „Area“.“
    https://www.youtube.com/watch?v=EtbwSuRpep0













    Viele Gewinner der Corona-Krise sind an deren Kosten kaum beteiligt, berichtet das ARD-Magazin MONITOR.
    Denn selbst sehr profitable Unternehmen würden sich arm rechnen. Und das ganz legal.
    So müssten Käufer*innen von Eigenheimen volle Grunderwerbssteuer zahlen, große Konzerne praktisch gar keine.
    Der Trick laut MONITOR:
    So genannte Share Deals. Es werden keine Häuser gekauft, sondern die Firmen, denen die Häuser gehören.
    Aber nicht ganz:
    Gut 5% gehen an einen anderen Investor. Wenn dann 5 Jahre nicht verkauft wird, entfällt laut Gesetz die Grunderwerbssteuer.
    Das soll nach dem Willen von SPD und Union mit etwas niedrigeren Schwellenwerten auch so bleiben.
    Dazu  erklärte der Heidelberger Professor Ekkehard Reimer, Experte für Internationales Steuerrecht: 
    https://www.ardmediathek.de/video/monitor/das-erste/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLTMzNzlkMDNhLWI4YjAtNDc5MS1hMzM3LWNjMjhkNDdkMzNmNg/
    ((OTON 16:58 – 17:24  „Die Grunderwerbssteuer …. dämpfende Wirkung weg –“ (Stimme oben, also meinen Kommentar anschließend kurz dranschneiden. Merci!) ))

    Durch „Share Deals“ sind MONITOR zufolge inzwischen auch 60% der landwirtschaftlichen Nutzfläche wie Äcker und Wälder im Besitz von berufsfernen Finanzinvestitoren.
    Neues Ackerland sei für kleine Landwirtschaftsbetriebe praktisch nicht mehr finanzierbar.
    Eine weitere vom deutschen Gesetzgeber offenbar so gewollte massive Umverteilung von unten nach oben sei das Armrechnen von großen Konzernen wie Starbucks durch überhöhte Zinszahlungen an lizenzgebende Mutterfirmen in Steuerparadiesen wie Cayman Islands. Diese Konzerne zahlten in Deutschland trotz Millionengewinnen praktisch gar keine Steuern.


    „Es gibt eine Zeit vor und eine Zeit nach der Inobhutnahme“, sagt Max, der mittlerweile 21 Jahre ist und nur mit seinem Vornamen genannt werden möchte.
    Mit elf Jahren ist er zusammen mit seinen drei Geschwistern ins Heim gekommen – für zehn lange Monate.
    Dem Konflikt vorangegangen war ein Sorgerechtsstreit: Es hatte Auseinandersetzungen in der Familie gegeben, die Mutter trennte sich.
    Die Kinder verweigerten den Umgang mit dem Vater. „Ich wurde immer wieder vom Jugendamt gedrängt, dass ich für den Umgang mit dem Vater zu sorgen habe, da es mir sonst nachteilig ausgelegt werden kann“, erinnert sich seine Mutter Andrea K.
    „Ich wollte meinen Vater einfach nicht mehr sehen. Und je mehr Druck vom Jugendamt gemacht wurde, umso schlimmer war es“, sagt Max.
    Die Soziologin und Autorin Christina Mundlos kennt das Dilemma vieler Mütter, die nach einer Trennung die Aufgabe haben, den Kontakt mit dem Vater zu regeln: „Gerade nach Vorfällen von häuslicher Gewalt vermeiden die Kinder den Umgang mit dem Vater. Sie haben Angst oder sind traumatisiert.“
    Mundlos berät Frauen in Trennungssituationen und berichtet davon, dass es immer öfter Fälle gäbe, bei denen Gewalt vom Vater der Kinder ausgehe und die Mütter weder sich noch ihre Kinder davor schützen könnten – weil das Familienrechtssystem es unmöglich mache.“
    https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/gewalt-familie-umgangsrecht-kinder-vater-100.html#xtor=CS5-281
    „In keiner deutschen Großstadt sind die Mieten in den vergangenen Jahren so rasant gestiegen wie in der Hauptstadt.
    Gegen diese Entwicklung hat der Berliner Senat zu einem drastischen Mittel gegriffen: dem Mietendeckel.
    Viele Berliner Mieter freuen sich seither über eine deutlich geringere Miete. Doch daneben bleibt für sie eine Unsicherheit: Vielleicht müssen sie die eingesparte Miete im nächsten Jahr zurückzahlen, sollte der rechtlich umstrittene Mietendeckel vom Bundesverfassungsgericht gekippt werden. Und es gibt weitere Nebenwirkungen: seit einiger Zeit ist das Angebot von Mietwohnungen in der Hauptstadt offenbar in Folge des Mietendeckels stark rückläufig.“
    https://www.youtube.com/watch?v=gc7NABi6cv4


    „Hören Sie das?“
    Die alte Dame steht auf der Seebrücke von Sellin, ihre Hand weist hinaus auf die Ostsee. Sie hat den Kopf geneigt und lauscht angestrengt.
    „Es brummt“, sagt sie schließlich und macht eine wegwerfende Handbewegung. „Und das ist erst der Anfang. Wenn der Habeck das durchzieht, dann kommt hier keiner mehr her.“
    Tatsächlich liegt ein leises Dröhnen in der Luft, ein durchgehendes Geräusch wie von einem laufenden Schiffsmotor. 24 Stunden am Tag trägt es der Seewind heran, mal lauter, mal leiser, je nachdem, wie stark die Brise ist. Auf der Seebrücke und an der höher gelegenen Uferstraße von Sellin hört man es am besten; unten am Strand hingegen wird es vom Rauschen der Wellen übertönt. Solange der Wind bläst.
    Die Quelle des Brummens kann man sehen. Es ist ein riesiges Schiff ein paar Kilometer vor der Küste, ein Depot-Tanker, der regelmäßig von ankommenden Spezialschiffen mit LNG beladen wird. LNG ist die Abkürzung von Liquefied Natural Gas, verflüssigtes Erdgas. Weil die LNG-Tanker einen zu großen Tiefgang haben, können sie nicht zum nahe gelegenen Terminal in Lubmin fahren, um ihre Ladung zu löschen. Deshalb wird das auf minus 163 Grad Celsius abgekühlte Gas zunächst auf den Depot-Tanker vor Sellin übertragen, der es dann auf kleinere Shuttle-Tanker überträgt, die das LNG weiter nach Lubmin schaffen.
    Zwei 40 Meter hohe Türme
    Dennoch dürfte das Dröhnen, was man jetzt schon vernimmt, noch erträglich sein im Vergleich zu dem, was möglicherweise schon Ende des Jahres in Sellin zu hören sein wird. Denn was der grüne Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck dort „durchziehen“ will, wie die Dame auf der Seebrücke es ausdrückte, ist die Installation eines der größten LNG-Terminals der Welt: Rund fünf Kilometer vor dem Ostseebad soll ein gigantischer Flüssiggashafen entstehen, der deutlich größer werden soll als die gerade erst eingeweihten Terminals in Brunsbüttel und Wilhelmshaven. Anders gesagt: „Es ist der blanke Irrsinn in jeglicher Hinsicht.“
    So fasst es der Biologe und Landschaftsökologe Hans Dieter Knapp zusammen. Der 72-jährige groß gewachsene Mann mit Vollbart und weißer Haarmähne gehört zu den Gründervätern der Nationalparks und Biosphärenreservate, die noch in den letzten Monaten der DDR geschaffen wurden. Knapp lebt in dem kleinen Dörfchen Kasnevitz, das eine halbe Autostunde entfernt von Sellin liegt.
    Für das LNG-Projekt in der Ostsee hat er nur ein fassungsloses Kopfschütteln übrig. „Ich verstehe die Welt nicht mehr: Dieses Vorhaben konterkariert alle Umweltziele, die wir uns als Gesellschaft gestellt haben“, sagt er. „Hier soll in einem ökologisch hochsensiblen Gebiet auf lange Sicht eine Infrastruktur zementiert werden für Fracking-Gas, das unter extrem umweltbelastenden Bedingungen gefördert wird.“ Dass mit Wirtschaftsminister Habeck ausgerechnet ein führender Grünen-Politiker das durchdrücken will, macht es für Knapp zusätzlich schlimm. „Natürlich fühlen wir uns von den Grünen hintergangen“, sagt er. „Man kann es auch drastischer ausdrücken: Wir werden völlig verarscht.“
    Verständlich wird der Zorn Knapps, wenn man sich einmal die Dimension des geplanten Gasindustrieprojekts vor Sellin anschaut. Um den jetzigen, allerdings umständlichen und teuren Shuttle-Verkehr nach Lubmin abzulösen, soll das LNG künftig bereits auf See gelöscht und dort regasifiziert, also auf Betriebstemperatur erwärmt und in einen gasförmigen Zustand zurückversetzt werden, um es dann durch eine rund 38 Kilometer lange Pipeline quer durch den Greifswalder Bodden nach Lubmin zu pumpen.
    Zu diesem Zweck werden in einem Gebiet, das zwischen viereinhalb und sechseinhalb Kilometer vor dem Selliner Ostseestrand liegt, zwei Steigertürme – sogenannte Risertower – im Meeresboden verankert. An diesen 40 Meter hohen Türmen sollen jeweils zwei „Floating Storage and Regasification Units“ (FSRU) – schwimmende Speicher- und Gasumwandlungsanlagen – festmachen. Diese unter maltesischer Flagge fahrenden Terminals sind knapp 300 Meter lang, fast 50 Meter breit und ragen etwa 51 Meter hoch über die Wasserfläche hinaus. An ihnen sollen die rund 300 Meter langen Gastanker anlegen und ihre Ladung von 170.000 Kubikmeter LNG löschen.
    Anschließend wird in den FSRUs während eines fünf- bis siebentägigen Prozesses das auf minus 163 Grad Celsius gekühlte LNG regasifiziert und in die Pipeline Richtung Lubmin gepumpt. Der erste Risertower soll bereits Ende dieses Jahres in Betrieb gehen, der zweite folgt 2024. Ist die Anlage vor Sellin erst einmal fertiggestellt, kann sie jährlich von insgesamt 200 LNG-Tankern angelaufen werden.
    Sellins Bürgermeister Reinhard Liedtke hat erstmals Anfang Februar davon gehört, dass die vom Energiekonzern RWE betriebenen LNG-Terminals auf der Ostsee in Sichtweite seiner Gemeinde geplant sind. „Damals kamen Vertreter von RWE und informierten uns über das Projekt“, erzählt der 65-Jährige in seinem Büro in der Kurverwaltung. „Aber nicht etwa in einer öffentlichen Versammlung, wie sich das bei einem Projekt mit solchen schweren Eingriffen für die Gemeinde gehört hätte. Nur wir Bürgermeister der vier unmittelbar betroffenen Gemeinden Sellin, Baabe, Binz und Göhren waren zu dem Gespräch eingeladen.“ Und das Bundeswirtschaftsministerium? Liedtke winkt ab. „Von denen ließ sich bis heute niemand blicken. Und auch unsere Schreiben, die wir an Minister Habeck richteten, sind unbeantwortet geblieben. Die sind in Berlin auf Tauchstation.“
    Bürgermeister Liedtke, ein zupackender und energischer Mann, ist zornig darüber, das kann man spüren. „Der Habeck versteckt sich hinter seinem LNG-Beschleunigungsgesetz und denkt, damit kann er das alles einfach durchziehen, egal was die Bürger und Gemeinden sagen. Aber da irrt er sich.“
    Stolz verweist Liedtke auf den wachsenden Widerstand der Rügener Bevölkerung gegen die LNG-Terminals. So hätten innerhalb kurzer Zeit alle 34 Bürgermeister der Insel eine gemeinsame Protestresolution gegen das Projekt unterzeichnet. Und am vergangenen Wochenende fanden gleich zwei Demonstrationen statt. „Allein in Baabe kamen am Sonntag rund 2500 Menschen zusammen, um gegen die Planungen zu demonstrieren“, erzählt er.
    Tatsächlich schaffte es die Demonstration, eine der größten in der Rügener Nachwendegeschichte, sogar bis in die Hauptausgabe der „Tagesschau“. Die Menschen im Kurpark von Baabe trugen handgemalte Transparente, auf denen etwa „Rügen wehrt sich“ stand oder auch „RWE go home“ und „Wir sind laut, weil ihr uns die Heimat klaut“. Eine der Demonstrantinnen, ein Schild mit der Aufschrift „Stopp den LNG Wahnsinn“ in der Hand, sagte zornig: „Die Industrie auf der Insel ist plattgemacht worden, die Käsereien sind weg, der Fischfang ist verboten, die fischverarbeitende Industrie ist weg, und wenn jetzt auch noch der Tourismus den Bach runtergeht, dann können wir die Insel zumachen.“
    Diese Sorge treibt auch Bürgermeister Liedtke um. „Sie müssen sich das einmal vorstellen“, sagt er und holt ein Foto eines FSRU-Terminals hervor. „Diese stählernen Ungetüme stehen in Sichtweite unserer Küste, da denkt man doch, das ist ein Industriehafen. Wer geht denn da noch ins Wasser?“
    Hinzu kommt der Lärm, den diese Terminals bei der Umwandlung des gekühlten Flüssiggases machen. „In Lubmin, wo solch ein Terminal bereits in Betrieb gegangen ist, klagen sogar Anwohner von Gemeinden, die einige Kilometer entfernt liegen, über eine anhaltende Lärmbelästigung Tag und Nacht. Und auch Messungen haben ergeben, dass das Dröhnen dieses Terminals die Grenzwerte übersteigt. Wenn die FSRUs aber erst einmal hier vor unserer Küste ankern, dann haben auch wir und unsere Urlauber keine ruhigen Sommernächte mehr.“
    Und dann spricht der Bürgermeister noch einen weiteren Aspekt an, über den sich in den bislang bereitgestellten Planungsunterlagen bisher gar nichts findet – der Einsatz von Chlor und anderen Chemikalien zur Reinigung der Terminals. „Die Anlage, mit der das gekühlte Erdgas erwärmt wird, wird mit Ostseewasser gekühlt“, erklärt er. „Dazu wird das Wasser in Rohren durch die Terminals gepumpt. Damit sich aber in diesen Rohren keine Meerestiere wie Schnecken und Seepocken ansiedeln, sollen sie mit Bioziden gespült werden, insbesondere Chlor, die anschließend wieder in die See zurückfließen. Da geht es um Dutzende Tonnen Chlorverbindungen jährlich, die so in die Ostsee vor Sellins Küste geleitet werden. Wer will denn da noch baden gehen?“
    In der Tat profitieren die in Deutschland geplanten LNG-Terminalprojekte allesamt von verschiedenen Ausnahmeregelungen, die im LNG-Beschleunigungsgesetz formuliert wurden. Für die schwimmenden Terminalschiffe bedeutet das unter anderem, dass die sonst verpflichtenden Umweltverträglichkeitsprüfungen vor einer Inbetriebnahme entfallen.
    Landschaftsökologe Hans Dieter Knapp hält das für eine fatale Fehlentscheidung. „Der Einsatz der Biozide bedroht ja nicht nur die Badegewässer vor Sellin“, sagt er. „Das betrifft auch von EU-Recht geschützte Flora-Fauna-Habitate und Vogelschutzgebiete sowie den ohnehin durch das fragile Ökosystem der Ostsee bedrohten Lebensraum vieler Tierarten, beispielsweise die im Greifswalder Bodden gelegenen Laichgebiete des Ostseeherings.“ Knapp schüttelt fassungslos den Kopf. „Das tatsächliche Gefährdungspotenzial des LNG-Projekts wird von den Verantwortlichen gezielt kleingeredet, dabei lässt es sich in der Kürze der Zeit überhaupt nicht abschätzen. Es sind ja nicht nur Vögel und Meerestiere davon betroffen, sondern die ganze Insel. Was dort für Umweltschäden angerichtet werden können, kann man mit irgendwelchen Ausgleichsleistungen und Minderungsmaßnahmen überhaupt nicht kompensieren.“
    Inzwischen haben mehrere Umweltverbände – die Mecklenburger Landesverbände von BUND und Nabu sowie WWF und Deutsche Umwelthilfe – eine enge Zusammenarbeit gegen die LNG-Anlagen vor Lubmin und Rügen vereinbart. Das Bündnis will die Planungen für das neue Mega-Terminal vor Sellin und den Bau der Offshore-Pipeline durch den ökologisch hochsensiblen Greifswalder Bodden sowie den Weiterbetrieb des LNG-Terminalschiffs im Hafen von Lubmin stoppen. „Wir werden alle Rechtsmittel ausschöpfen, um die Ostsee zu schützen“, sagt der Bundesgeschäftsführer der Umwelthilfe, Sascha Müller-Kraenner. „Die Ostsee darf nicht für eine unnötige, fossile Energieindustrie geopfert werden.“ Und Rica Münchberger, Geschäftsführerin des Nabu Mecklenburg-Vorpommern, ergänzt: „Die Wahl des Standortes vor Rügen innerhalb sensibler Schutzgebiete offenbart wieder einmal die Ignoranz der Politik gegenüber der ökologischen Belastungsgrenze der Ostsee.“
    Klage wird vorbereitet Sellins Bürgermeister Liedtke begrüßt die Initiative der Umweltverbände. Man ziehe gemeinsam an einem Strang, wenngleich man auch von einer gewissen Arbeitsteilung sprechen könne. „Wir Bürgermeister blenden in unserem Vorgehen gegen das LNG-Projekt die drohenden Umweltbelastungen nicht aus, konzentrieren uns aber vor allem auf die Auswirkungen für den Tourismus und die Interessen unserer Gemeinden“, sagt er. In diesem Zusammenhang haben sie auch eine Hamburger Anwaltskanzlei mit der Vorbereitung einer Klage gegen das LNG-Projekt beauftragt.
    Aber sieht er überhaupt eine realistische Chance, die Terminals vor seiner Küste noch zu verhindern? Liedtke nickt. „Der Bund macht sich doch einen schlanken Fuß bei diesem Projekt und überträgt alle Entscheidungsverantwortung auf die Länder“, sagt er. „Und aus dem Schweriner Wirtschaftsministerium haben wir schon deutliche Signale erhalten, die uns Mut machen.““
    Berliner Z. 7./8.3.



    *übermtellerrand

    ARI:     „»Das Boot ist voll!«

    CLAUDIA:        Mit dieser Parole wird – so die Wochenzeitung JUNGLE WORLD – auch heute noch ein Aufnahmestopp für Geflüchtete gefordert.
    Am 30. August 1942 habe der schweizer Justizminister von Steiger die vollständige Grenzschließung für »nur aus Rassegründen« Verfolgte gerechtfertigt. Die Eidgenossenschaft sei ein – so wörtlich –


    ARI:     „stark besetztes, kleines Rettungsboot mit beschränktem Fassungsvermögen und ebenso beschränkten Vorräten“.

    CLAUDIA:        Schon 1938 hatte die Annexion Österreichs durch das Deutsche Reich laut JUNGLE WORLD zu erhöhten Flüchtlingszahlen in der Schweiz geführt, woraufhin diese ihre Grenze zum Deutschen Reich für fast alle Menschen geschlossen habe.

    ARI:     Der von der Schweiz verlangte sogenannte J-Stempel in den Reisepässen jüdischer Deutscher habe diese noch vor der Reichspogromnacht als Juden markiert. So sei gezielt jüdischen Deutschen die Einreise verwehrt worden.
    https://jungle.world/artikel/2021/37/polizist-und-faelscher


    „Fortuna kommt 2015 als 14-jähriges Flüchtlingskind aus Eritrea in die Schweiz.
    Damals spricht sie nur zwei Wörter Deutsch, fühlt sich ausgeschlossen und fremd.
     In der Wohngemeinschaft «Fischerhus» findet sie Heimat und Familie, kann sich entwickeln und integrieren. Heute, mit 20 Jahren, steht sie mitten in der Ausbildung und spricht fliessend Deutsch.“
    https://www.youtube.com/watch?v=z9EMhefDi-E



    *geschichteknallhart




    diesaudurch‘sdorf oder: „… ein Deutsch, (…) vor dem es jede Sau im deutschen Lande, jedoch nicht dessen Bürger graust: die Sprache derer, die zwar deutsch fühlen, aber nicht können.“ (Karl Kraus: „Die Sprache“, in: „Die Fackel“ 1921, 572-576, 66f.)


    https://www.ardmediathek.de/video/extra-3/extra-3-vom-23-02-2023-im-ersten/das-erste/Y3JpZDovL25kci5kZS84ZDMzOTUzMC0wYjhlLTQ2OWMtYjMzZC1mZjE1NWI4NzYxY2E
    ((OTON 13:17 – 13:25  „Unsere Bauministerin, Klara Geywitz, ist jetzt auch nicht jemand, der sich wahnsinnig in den Vordergrund drängelt.“))
    Ihr Ernst, diese Formulierung, Herr Ehring???


    In einem Bericht über die nur an Katholik*innen vermietbaren Häuser der Fugger-Sozialsiedlung in Augsburg muss der Nachfahre – Alexander Graf Fugger – potentiellen Mieter*innen „nur noch zustimmen.“
    So kann ein faktischer Alleinherrscher natürlich auch beschrieben werden, á la:
    „Einer Steurzahlung von fakebook in Deutschland muss Mark #Zuckerberg nur noch zustimmen“ oder was?
    Die Form folgt dann leider dem Inhalt:

    https://www.ardmediathek.de/video/tagesthemen/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL3RhZ2VzdGhlbWVuLzRiNGI0ZGY1LTY4ZWEtNDgxMS04ZmI3LWVlYzg4N2ZiZmQwZg/
    ((OTON 26:00 – 26:01  „Was den Graf wirklich umtreibt….“))

    Neben der fehlenden Akkusativ-Endung „GrafEN“
    https://www.duden.de/rechtschreibung/Graf_Titel_Beamter_Adliger
    mal wieder der übliche vielleicht unbewusst dienernde falsche Ausdruck „Graf“:
    ES GIBT SEIT 1919 (also seit ÜBER 100 JAHREN) keinen Adel mehr in Deutschland, ARD!
    Es sind nur noch NAMEN – auch wenn die Damen & Herren Drohnen die Geschichte gern wieder zurückdrehen wollen – einschließlich der Deutungshoheit über die Geschichte wie die wahnsinnigen Hohenzollern, die in der Vergangenheit den Hitlerfaschismus und damit den Holocaust massiv unterstützt haben.
    Für die Haupt-Nachrichtensendung der öffentlich-rechtlichen ARD ein Armutszeugnis, sorry!
    So etwas wie LEKTORAT ist bei der künstlichen Personalverknappung ALLER öffentlich-rechtlichen Sender offenbar nicht drin.
    Dass früher den Nachrichtenredakteur*innen Sekretär*innen zur Seite gestellt wurden, die direkt auf Fehler hinweisen konnten, ist ja längst in Vergessenheit geraten.







    *abschließendzumsport




    *zugabe:beefausweimar




  • EILMELDUNG FOLGE 57 in KW 14 am 4.4.2023 RASSISTISCHE WOHNUNGSPOLITIK


    https://www.youtube.com/watch?v=_Os9apBvWyY
    ((OTON 0:58 – 1:52 „Deutschlandhymne“ mit Fußballern))

    ARI:                 „Der Grundrechtsschutz nach Artikel 2 Absatz 1 knüpft … lediglich an das Menschsein und nicht die Nationalität an. Das gleiche gilt für die anderen Menschenrechte, die … keinerlei Beschränkung auf Nationalität oder Herkunft erkennen lassen.“

    CLAUDIA:        So „juraexamen.info“. Aus dem Grundgesetz selbst:

    ARI:                 „Die Tatsache, dass der Grund und Boden unvermehrbar und unentbehrlich ist, verbietet es, seine Nutzung dem unübersehbaren Spiel der freien Kräfte und dem Belieben des Einzelnen vollständig zu überlassen. (…) Der Grund und Boden ist weder volkswirtschaftlich noch in seiner sozialen Bedeutung mit anderen Vermögenswerten ohne weiteres gleichzustellen; es kann im Rechtsverkehr nicht wie eine mobile Ware behandelt werden.“

    ((OTON ENDE „Deutschlandhymne.“ DIREKT ANSCHLUSS:))
    https://www.youtube.com/watch?v=NMiznsg5As0
    ((OTON 0:39 – 0:57 „Doch die Leute im besetzten Haus/ riefen: Ihr kriegt uns hier nicht raus. /Das ist unser Haus! Schmeißt doch endlich Schmidt und Press und Mosch aus Kreuzberg raus!“))

    CLAUDIA:        Mit dem Immobilienmarkt beschäftigte sich 2018 im ZDF DIE ANSTALT mit Max Uthoff, Claus von Wagner, Christine Prayon, Moritz Neumeier und Klaus Eckel.


    ARI:                 Nirgendwo mehr im Netz zu finden.

    CLAUDIA:        In kleineren Kommunen stehen wie in Sachsen-Anhalt  über 20 Prozent aller Wohnungen leer. Woher kommen dann in den Städten und ihren so genannten Speckgürteln die Steigerungen des Bodenwertes, die massiv die Mietpreise beeinflussen?
    (https://www.claus-von-wagner.de/tv/anstalt/20181023-immobilienmarkt)
               
    ((OTON 31:16 – 31:25 „Die sind doch das Ergebnis von städtischen Investitionen: Ampeln, U-Bahn, Krankenhäuser – alles bezahlt vom Steuerzahler. Übrigens auch von der Alleinerziehenden, die sich da jetzt die Miete nicht mehr leisten kann.“ ))

    ARI:                 Warum dann nicht eine Bodenwert-Zuwachs-Steuer?

    ((OTON 32:40 – 32:43  „Da schöpfen wir den anstrengungslosen Gewinn einfach ab.“))
    UND
    ((OTON 32:53 – 33:06  „Da machen wir einfach schöne Ausnahmen für die Eigenheimbesitzer; es trifft nur die Investoren, verstehen Sie? Wir können mit dem Boden nicht spekulieren; das ist doch kein Gut, eine Ware wie jede andere. Dabei kann man das Angebot nicht einfach so erhöhen!“))

    CLAUDIA:        Kapitalismuskompatibel passiert allerdings das Gegenteil:

    ((OTON 40:08 – 40:26  „Deswegen haben doch wir von der Union 1990 damals beschlossen, dass uns die Gemeinnützigkeit – nicht wahr – zu teuer kommt und sie deswegen abgeschafft.“ – „Das hat gleich mal die deutsche Wirtschaft angekurbelt!“ – „Nee, nee, die Mietpreise.“))

    ARI:                 Dass die meisten Wohnungsbaugesellschaften noch in öffentlicher Hand sind, beruhigt kaum:

    ((OTON 40:49 – 41:04  „Deswegen: keine Angst vor steigenden Mieten, ne?“ – „Und warum steigen die dann trotzdem?“ – „Warum geht denn des immer weiter nach oben?“ – „Tja, das wollten die Städte so, die wollten, dass die Gesellschaften Gewinne machen, damit die mit den Gewinnen Haushaltslöcher stopfen können.“))

    CLAUDIA:        Ausrede nicht nur konservativer Politiker: wir hören den von Uthoff dargestellten Stoiber:

    ((OTON 41:37 – 41:53  „Weil sich doch viele Leute es nicht leisten können, zahlen wir doch Wohngeld, nicht wahr. Und zwar 15 Milliarden Euro im Jahr.“ – „Moment, nee, Moment: Sie haben doch die Gemeinnützigkeit abgeschafft, weil sie Ihnen zu teuer war. Wieviel hat die noch mal im Jahr gekostet?“ – „50 Millionen. Warum?“))

    ARI:                 Doch auch der SOZIALE WOHNUNGBAU schützt nur begrenzt, denn es gibt-

    ((OTON 42:41 – 42:53  „-ein Gesetz, das sagt, nach 15 bis 25 Jahren – je nach Ort – da fallen diese Wohnungen aus der Mietpreisbindung.“  – „Ja, und was passiert dann?“ – „Dann kann ich die Wohnungen endlich auf das marktübliche Niveau heben!“))

    CLAUDIA:        2018 wurde von der Bundesregierung beschlossen, pro Jahr 25-Tausend Wohnungen zu bauen.

    ((OTON 43:10 – 43:28  „Und jedes Jahr fallen auch 45-Tausend Wohnungen aus den Sozialwohnungen wieder raus. – Schönes Bild, nicht wahr?“ – Ach, 1990 hatten wir noch 2,87 Millionen Sozialwohnungen und jetzt – ‚ne knappe Million…“))

    ARI:                 Aber immerhin gibt es doch den Mietspiegel?

    ((OTON 44:48 – 45:03  „Der wird berechnet nur aus den neu vermieteten Wohnungen der letzten 4 Jahre.“ – „Von den teuersten.“ „Ja.“ – „Und was würde jetzt passieren, wenn man da zum Beispiel auch die anderen Mieten einrechnet, also die zum Beispiel, da wo die Leute schon sehr lange drin wohnen?“))

    CLAUDIA:        Ein schöner Traum. Passend zu den Phantasien dieser kleinen Redaktion von einer nicht auf ihren Untergang zu rasenden Menschheit.

    ARI:                 Zur heutigen EILMELDUNG Folge 57 RASSISTISCHE WOHNUNGSPOLITIK begrüßen wir unsere hoffentlich wenigstens gut untergebrachten Hörer*innen weltweit mit einem herzlichen

    ALLE:               MOIN!

    ARI:                 Doch was nützen gute Wohnungen in einer zerstörten Welt? Das ist der thematische Schwerpunkt im folgenden


    *newsflash aktuell (alles Claudia)  

    https://www.ardmediathek.de/video/zapp/letzte-generation-medienhype-um-klimaaktivisten/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS9wcm9wbGFuXzE5NjM0MDA1Nl9nYW56ZVNlbmR1bmc
    ((OTON 27:52 – 28:10 „Ich glaube, was wir erreicht haben ist eben, die Debatte darüber oben zu halten. Dass die Klima-Krise trotz Ukraine-Krieg, trotz Energiekrise, trotz aller dieser Krisen, die ja miteinander verbunden sind, wenn man sich mal damit beschäftigt, haben wir weiter über Klima geredet.“))

    Die Sprecherin der LETZTEN GENERATION, Carla Rochel.

    ((TRENNER))

    Mit dem Mythos, das Neun-Euro-Ticket sei im vergangenen Jahr nur in den Städten gut angekommen, räumt das Institut INFAS auf. Auch auf dem Land sei das zugegeben bescheidene Angebot an Bussen und Bahnen reichlich genutzt worden.
    https://www.infas.de/wp-content/uploads/2023/02/infas_Mobilitaetsreport_07_7647-2.pdf

    ((TRENNER))

    Nach Einschätzung des Umweltbundesamtes ist die Wirkung eines Tempolimits deutlich höher als angenommen, so der TAGESPIEGEL. Eine FDP-Studie, die die Ergebnisse angegriffen habe, sei extrem fehlerhaft. Das lasse sich mit modernen, aber bereits etablierten Methoden gut nachweisen.
    https://background.tagesspiegel.de/energie-klima/tempolimit-120-warum-es-mehr-bringt-als-gedacht?utm_source=bgmt+vorschau&utm_medium=email

    ((TRENNER))

    Besonders große Mengen CO2 verursachen laut ARD reiche Menschen. Den Vorschlag, die CO2-Menge pro Kopf zu begrenzen, lehnt Klimaschutzminister Habeck ab. KURZKOMMENTAR:
    https://www.ardmediathek.de/video/panorama/das-klima-und-die-reichen/das-erste/Y3JpZDovL25kci5kZS9iMjNlMTMzYS02YzZlLTRmMzEtYTI0ZS1hMmUyOTZkMjI2ZmM

    ARI:                 GEHÖRT HABECK DOCH SELBST ZU DEN – JA! – REICHEN DES LANDES & VERURSACHT AUCH MIT SEINEN AKTIVITÄTEN WEITAUS MEHR CO2 ALS DER DURCHSCHNITT.

    ((TRENNER))

     Tempo und Umfang der Maßnahmen sowie die aktuellen Pläne sind unzureichend, um den Klimawandel zu bekämpfen“, so laut ZDF der Weltklimarat. Bereits jetzt habe sich die Erde um 1,1 Grad erwärmt – mit katastrophalen Folgen wie häufigere und extremere Wetterereignisse mit zunehmend gefährlichen Auswirkungen auf Natur und Mensch. Es werde gegangen statt gesprintet. KURZKOMMENTAR:
    https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/weltklimarat-bericht-klimawandel-100.html#xtor=epr-376

    ARI:                 Mit den jüngsten Regierungsbeschlüssen wird dem angeblichen Klima-Vorreiter Deutschland ein Schneckentempo verordnet.

    ((TRENNER))

    Drei Jahre nach Ausbruch der Corona-Pandemie sind in Deutschland praktisch alle Schutzmaßnahmen gefallen; auch der Sinn der Impfkampagnen wird in Zweifel gezogen, so die ARD. Aber noch immer erkrankten sehr viele Menschen schwer an COVID-19. Und die Wahrscheinlichkeit schlimmer Krankheits-Verläufe sei weitaus höher als das Schadens-Risiko von 0,007 Prozent der Geimpften. Kurzkommentar:
    https://www.ardmediathek.de/video/monitor/corona-pandemie-alles-nicht-so-schlimm/das-erste/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLTVkZjc1NTczLTJiM2UtNGE4ZS04N2IzLTBiYTcxN2MyZmJmMA

    ARI:                 Immer noch 100 Coronatote PRO TAG. Aber das waren und sind ja vor allem Menschen mit Migrationshintergrund mit schlechteren Arbeitsplätze und engeren Wohnungen.

    ((TRENNER))

    https://www.ardmediathek.de/video/hart-aber-fair/der-grosse-streiktag-oder-talk/das-erste/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLTkzMjM1MGEwLTI5ODUtNGY0MC1iMTg1LTM1MjExYzcxMTAzMA
    ((OTON 24:54 – 25:03   „Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst und bei der Bahn, die streiken nicht gegen die Menschen. Die streiken doch letztlich im Interesse von uns allen.“)) UND
    ((OTON 24:34 – 24:43 „Ich hab‘ an ‚nem Krankenhaus den schönen Spruch auf ‚nem Transparent gelesen: Nicht unser Streik gefährdet die Patientinnen und Patienten, der Normalzustand gefährdet die Patientinnen und Patienten.“))

    Linken-Chefin Wissler bei HART ABER FAIR. Sie ersetzt angesichts bisher stagnierender Löhne bei steigenden Preisen den Mythos „Lohn-Preis-Spirale“ durch die realistischere „Profit-Preis-Spirale“.

    ((TRENNER))

    https://www.ardmediathek.de/video/deutschland3000-die-woche-mit-eva-schulz/waffengesetz-iran-und-oscars-mit-aline-abboud-und-michel-abdollahi/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzE4MjU2Nzc
    ((OTON 15:18 – 15:32 „Die Worte, die wir nutzen, sind viel relevanter, weil die den Menschen im Iran Mut machen, noch mehr auf die Straße zu gehen. Und die sind nach wie vor jeden Tag und jede Nacht auf der Straße.  Nichts von dem, was wir sehen, was sechs Monate vorher begonnen hat, hat im Iran aufgehört.))

    Michel Abdollahi in der ARD-Sendung DEUTSCHLAND 3000.


    *primaklima

    https://www.ardmediathek.de/video/anne-will/schluss-mit-gas-oel-diesel-oder-polit-talk/das-erste/Y3JpZDovL25kci5kZS9iYzY1ZTViMC1lYzJlLTQzZGYtOTZkZC00ODBkNmQzODcxOTY

    ARI:                 Lamia Messari-Becker vom „Club of Rome international“ zu den geschürten Ängsten, ein Verbot fossiler Heizungen würde niemand mitmachen: Benötigt werde ein zusätzlicher Emissionshandel, der nicht wie bisher nur über Abgaben gestaltet werde.

    ((OTON 48:57 – 49:16  „Sondern ich will auch einen Emissionshandel, der die Bürger daran beteiligt. Wenn ich eine Photovoltaikanlage auf dem Dach oder wenn ich ein landwirtschaftliches Projekt habe mit Biogas, dann muss ich auch solche Emissionsminderungen als Zertifikate irgendwo verkaufen. Das wäre auch eine bürgernahe Energiewende.“))

    CLAUDIA:        Positive Erfahrungen wurden ja bereits mit BÜRGER*INNENBETEILIGUNGEN AN WINDRÄDERN gemacht.


    *nationalnichtegal

    ARI:                 ZUM VON  FAST ALLEN PARTEIEN GEPFLEGTEN MANTRA Neubau ebenfalls Lamia Messari-Becker:

    ((OTON 50:32 –   „Ich fang jetzt nicht an, über Kreislaufwirtschaft zu sprechen, denn das wäre eine Möglichkeit im Bausektor, wo ich enorm viel Klimaschutz erreichen kann, ohne dass jemand auf etwas verzichtet oder etwas verbietet.“

    CLAUDIA:        Das ist etwas naiv. Verzichten in einer Kreislaufwirtschaft müssten Firmen, die dann mit nicht recyclebarem Zeug sich keine SO goldene Nase mehr verdienen könnten.ARI:                 Dazu kommt die simple Erkenntnis der ANSTALT: Zusätzliches Bauen macht die Mieten in 80 deutschen Städten auch nicht billiger.

    ((OTON 45:52 – 45:57  „9 von 10 Wohnungen sind ja Luxusappartments in teuren Lagen.))

    CLAUDIA:        SCHLAGZEILEN
    ((OTON Musikbett))ARI:                 Ein seit Jahren brach liegendes mehrfach weiter verkauftes Gelände in Leipzig, groß wie 35 Fußballfelder, auf dem keine Häuser mehr stehen, ist mittlerweile 60 mal mehr wert.
    https://www.youtube.com/watch?v=Y45MwK3miNQ

    ((TRENNER))

    CLAUDIA:        In München liegt der Bodenrichtwert pro Quadratmeter in der Spitze bereits bei unglaublichen 160.000 Euro!
    https://www.youtube.com/watch?v=ihKIeYpYKzg

    ((TRENNER))

    ARI:                 Obdachlose, Rentner, Geringverdiener, Alleinerziehende, Migranten:
    Immer mehr Menschen sind hilfsbedürftig und drängen in soziale Einrichtungen.
    Der Konkurrenzdruck am unteren Rand steigt.
    https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/arm-gegen-arm-verteilungskampf-am-unteren-rand-100.html

     ((TRENNER))
    CLAUDIA:        Für 60 Prozent der Bevölkerung reicht das Einkommen kaum bis zum Monatsende.
    https://www.youtube.com/watch?v=e4c5dtjtqKc

    ((TRENNER))

    ARI:                 Schon vor dem Ukrainekrieg und dem Energiepreisboom galten mehr als ein Viertel aller Haushalte als überbelastet, weil sie mehr als 40 Prozent ihres Haushaltseinkommens für Wohnkosten ausgeben müssen. In Berlin-Kreuzberg bis zu 70 Prozent.
    https://www.youtube.com/watch?v=J6DXYBon6DU

    ((TRENNER))

    CLAUDIA:        Bundesweit fehlen 700.000 Wohnungen – so viele wie seit 30 Jahren nicht mehr. https://www.youtube.com/watch?v=lWTVwE5G4a8

    ((TRENNER))

    ARI:                 Notlösungen: Eltern, die abends das Sofa im Wohnzimmer zum Bett ausklappen, und Kinder, die auf einer Zwischenebene unter der Altbaudecke schlafen.
    https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/wohnsituation-familien-100.html

    ((TRENNER))

    CLAUDIA:        Ausgerechnet Geringverdiener*innen müssen zu viel für die Miete ausgeben.
    https://www.youtube.com/watch?v=TMCDOowPy_4

    ((OTON ENDE Musikbett))

    ARI:                 Nur allzu oft, weil sie zuvor ihre günstige Wohnung verloren haben.

    CLAUDIA:        KÜNDIGUNGSGRUND Nr.1 laut Deutschem Mieterbund: EIGENBEDARF.

    ARI:                 Wie im Falle der Familie Zanga in Berlin-Wedding, die SPIEGEL TV beim Packen befragt:

    https://www.youtube.com/watch?v=r5IVa1J93LY
    ((OTON 15:40 – 15:54   „40 Jahre in Kisten und dann – ja – aufgrund – des Willens einer einzelnen Person mal schnell hier entschieden und rausgeschmissen.“

    CLAUDIA:        Dazu kommt der künstliche Leerstand wegen Spekulation.

    ARI:                 Der Hamburger Marc Meier von „Mieter helfen Mietern“:

    ((OTON 18:11 – 18:30 „Es ist natürlich obszön. Es ist eine Verhöhnung all der Menschen, die hier keine anständige Wohnraumversorgung haben, wenn sie feststellen, dass andere offenbar so viel Geld und so viel Wohnraum zur Verfügung haben, dass sie diesen ungenutzt über Jahre leerstehen lassen können. Das ist moralisch und sozial  ganz schwer erträglich-„))

    CLAUDIA:        Und so schreibt die JUNGLE WORLD:

    https://www.jungle.world/artikel/2023/04/extraschrille-alarmglocken
    ARI:                 Die geplanten Maßnahmen sollen dämpfend auf Preissteigerungen wirken. Aber das ohnehin extrem hohe Mietniveau, das insbesondere in Großstädten längst erreicht ist, tasten sie gar nicht erst an.
    (…)
    Bei einer Vergesellschaftung von 220 000 Wohnungen in Berlin, wie im Volksentscheid gefordert, ist eine Mietsenkung von durchschnittlich 16 Prozent des jetzigen Niveaus machbar.
    (…)
    Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt-, und Raumforschung im Jahr 2020: Während die Lage vor allem in Zentren enorm angespannt sei, gebe es in anderen Teilen der Republik hohe Leerstandsquoten. in Sachsen-Anhalt zum Beispiel 12,6 Prozent. Insgesamt 2,1 Millionen Wohnungen stünden leer.

    CLAUDIA:        Aber vor allem auf dem Land: sehr schlechter Nahverkehr.

    ARI:                 Geflüchtete können manches Liedlein davon singen.

    CLAUDIA:        ES GIBT ALTERNATIVEN, so DIE ANSTALT:

    ((OTON 48:44 – 48:59  „Die meisten Mieter in Deutschland – also die Hälfte der Mieter sogar – hat Anrecht auf ne Sozialwohnung.“ – Die Hälfte der Wohnungen Sozialwohnungen! Das ist ja totale Utopie.“ – „Naja, in Wien gibt’s die Utopie teilweise. Also, es ist so, also die Hälfte der Wiener Wohnungen sind sozial gemeinnützige Wohnungen.“))

    ARI:                 Also:


    ((OTON 49:35 – 49:48 „Deswegen machen wir jetzt nämlich eine Mietergewerkschaft. Wie in Schweden. Skol!“ – „Skol!“ – „Da verhandeln die Mieter nämlich gemeinsam über die Miete.“))

    CLAUDIA:        Einen ähnlichen Ansatz gibt es bereits in Großbritannien, so die Antidiskriminierungsstelle des Bundes:

    ARI:                 „Das Vergabeverfahren … wird … seit bald zwei Jahrzehnten im sozialen Wohnungsbau praktiziert…. Das Grundprinzip ist dabei, dass nicht Vermieter nach häufig intransparenten Kriterien Mieter*innen auswählen, sondern Mieter*innen sich auf der Basis eines transparenten Indikatoren-Katalogs und über eine Vergabeplattform auf Wohnraum bewerben. Ihr Zugang zum gewählten Angebot ist allein von ihrem Dringlichkeitsstatus abhängig.
    Insgesamt werden 21-Tausend-500 Mietimmobilien im sozialen Wohnungsbau so vermietet; dies sind circa 18 Prozent des Wohnungsbestands.“

    https://www.antidiskriminierungsstelle.de/SharedDocs/praxisbeispiele/DE/wohnungsmarkt/praxisbeispiel-cheshire-homechoice.html

    CLAUDIA:        Eine Alternative gerade auch für Geflüchtete ist eine Wohngemeinschaft oder Kommune – wie die im hessischen Niederkaufungen, über die der Hessische Rundfunk berichtet.  

    https://www.youtube.com/watch?v=-gNb8u92WH4
    ((OTON 21:29 – 21:35 „Wenn jemand sich doch mal eine neue Hose kaufen oder ins Kino gehen will, dann nimmt er Geld aus dieser Gemeinschaftskasse.“))

    CLAUDIA:        Neue, gern auch junge Mitbewohner*innen hätten finanziell nichts zu befürchten, so eine Kommunardin:

    ((OTON 39:34 – 39:45  „Die Leute müssen nicht unbedingt einen Beitrag reinbringen an Geld. Es gab sogar Fälle,wo Leute mit Schulden eingestiegen sind und wo die Schulden hier abgebaut wurden- „))

    ARI:                 Und das ist ökonomisch keine Utopie – denn es gibt in Kollektivprojekten keine Einzelpersonen, die persönliche Profite machen könnten.

    CLAUDIA:        Was zahlst Du eigentlich in Deiner WG in Kreuzberg?

    ARI:                 Na, im 1980 besetzten –

    CLAUDIA:        – auch eine Lösung! –

    ARI:                 – „Kerngehäuse“ wird an der Miete nichts verdient. Bitte alle festhalten: mit allen Nebenkosten 100 Euro Miete.


    *übermtellerrand

    ARI:                 Rund 100 Millionen Vertriebene zählt die UN aktuell laut NDR. 1,3 Millionen hätten 2022 Schutz in Deutschland gesucht. Damit liegt die Bundesrepublik unter den 20 reichsten Ländern auf Platz 17.
    https://www.travelbook.de/news/die-20-reichsten-laender-der-welt
    https://www.youtube.com/watch?v=Bo5-AbuymuM

    CLAUDIA:        Dagegen sind allein 3,6 Millionen Syrer*innen in die Türkei geflohen, berichtet ARTE.
    Einige hätten sich gut integriert und arbeiteten. Viele andere hausten in Hütten oder Zelten und seien bettelarm
    .
    https://www.youtube.com/watch?v=QGEK-c6AIV8

    ARI:                 Und das Prinzip deutscher Außen- und Innenpolitik scheine Zynismus zu sein, so
    MONITOR-Moderator Georg Restle:

    https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLTYzMjJiNjMyLTNmZTgtNGE1Zi1hOGYzLWY5ODQwOGEwODQzOQ

    ((OTON 16:43 – 17:05  „Noch mal zum Mitschreiben ((hiermit geschehen)): die Bundesregierung gewährt also keine erleichterte Visa für SYRISCHE Erdbebenopfer, weil sie keine:  Rückkehrmöglichkeit haben. Mit anderen Worten: weil alles zerstört ist, was sie hatten UND sie aus einem Kriegsgebiet kommen. Klingt zynisch, ist aber nichts anderes als die Realität der europäischen Flüchtlingspolitik.“))

    CLAUDIA:        Und welchen Einfluss Deutschland darauf hat, muss hier wohl nicht extra erwähnt werden.

    ARI:                 Und wenn sie lebensgefährliche Flucht und oft unnötige Massenunterkunft überlebt haben, werden den Geflüchteten von rassistischen deutschen Behörden jede Menge Knüppel zwischen die Beine geworfen:

    CLAUDIA:        So haben laut NDR zwei Familien im schwäbischen Ehingen 15 Ukrainer*innen aufgenommen und erhoffen sich nun etwas Hilfe von der Stadt. Weit gefehlt:

    https://www.youtube.com/watch?v=pGs0DwNa-0g
    ((OTON 0:54 – 9:58 „Die Stadt will, weil wir 15 Flüchtlinge bei uns haben, dass wir mehr Müllgebühren zahlen.“))

    CLAUDIA:        Untergebracht werden Geflüchtete ansonsten meist in Massenunterkünften. Nur bedingt gut, zitiert das ZDF Migrationsforscher Engler:

    ARI:                 „Die Gefahr ist, dass sich solche kurzfristigen Notlösungen verstetigen und sehr viel länger betrieben werden als ursprünglich geplant.
    https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/fluechtlinge-sammelunterkunft-migration-engler-100.html

    CLAUDIA:        Wie vor allem in Sachsen. – Während die Politik über Abschottung und Obergrenzen diskutiere, werde so das Thema Integration – mal wieder – auf die lange Bank geschoben, so MONITOR bereits 2015.

    ARI:                 Dabei könne diese auch den Alteingesessenen zugute kommen. Das Beispiel seiner Stadt Schwäbisch-Gmünd zeige, so CDU-Bürgermeister Arnold, dass die übliche Not-Unterbringung in Containern niemand wirklich nutze:
    https://www.ardmediathek.de/video/monitor/deutschland-ueberfordert-was-kostet-die-integration/das-erste/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLTYyY2RjOWMzLTEwZTktNDc1ZC1hN2MyLWQ5YTJlMmQyZDk0Zg
    ((OTON 4:52 – 5:10 „Wenn ich so sehe, was das kostet – auch allein was ich ausgeben muss für Nebenkosten. Und wenn ich das dann gegenrechne, dass ich etwas habe, das Bestand hat, das längerfristig ist und das nicht nur für Flüchtlinge ist – sondern was bezahlbarer Wohnraum ist für alle. Das ist doch das, was ich jetzt brauche.“))

    CLAUDIA:        Stattdessen bereits 2018 der MDR:

    ARI:                 „Aufnahmestopp von Ausländern als Neukunden bei der Essener Tafel.“
    https://www.youtube.com/watch?v=xtDOHL2NX3Y


    ARI:                 ((MIT VIEL HALL: „toxische männlichkeit“)) Aber es gibt noch eine andere diskriminierte Minderheit: Frauen.

    ALLE:               (lachen schrill)

    ARI:                 Ja, ich bin bekannt für meine schlechten Witze.

    CLAUDIA:        Jedenfalls berichtet der NDR über toxische Vermieter:

    https://www.youtube.com/watch?v=9nV7rbApt-0
    ((OTON 0:00 – 0:08 „Du denkst, Du hast die perfekte Wohnung gefunden.“ – „Dann stellte sich raus, ich kriege das Zimmer nur, wenn ich auch mit dem Hauptmieter erotisch tanze.“))
    ((5:51 – 6:01 „Irgendwann habe ich nur gemerkt, dass einfach seine Hand auch voll in meine Richtung und er hat mein Bein angefasst und ich bin einfach nur aufgestanden und sofort rausgerannt…“))    *geschichteknallhart

    CLAUDIA:        Laut KONKRET blenden Städteplanung und Städtebau ökonomische und soziale Faktoren aus:

    ARI:                 „So wird in der …. Fachliteratur sehr detailliert über die Größe von Blöcken, den Anteil von Einzelhandels-Flächen oder die Zahl der PKW-Parkplätzen diskutiert, aber wenig über das Verhältnis von öffentlichen und privaten Flächen … oder über die Miet- und Kaufpreise….: Alle reden über die funktional gemischte Stadt.“

    CLAUDIA:        Aber niemand beschäftige sich mit der sozialen Mischung. Dabei gehe es um öffentliche Straßen, –

    ARI:                 „… die nach den Maßgaben …von privaten Immobilienbesitzern umgestaltet werden: Städtischer Raum wird so ausgerichtet zum noblen, verkaufsfördernden Entree für Geschäfte und Kanzleien.
    (…)
    Wenn sich doch einmal Personen bestimmter Milieus auf innerstädtischen Flächen informell und zwanglos versammeln – so wie seit einigen Jahren Jugendliche … am Hamburger Jungfernstieg, vertreibt die Polizei sie  mit einem Großaufgebot, um rasch die bürgerliche Ruhe und Ordnung wiederherzustellen.“


    CLAUDIA:        Aber:

    ARI:                 „Die Zeiten eines halbwegs geregelten Immobilienmarktes und eines teils vom Staat gesteuerten Wohnungsmarktes liegen nicht so weit zurück.
    (…)
    Auch in der Weimarer Republik wurden, ganz ohne Sozialismusverdacht, die Mieten strikt begrenzt, und es wurde in großem Stil gemeinwirtschaftlicher … Wohnungsbau betrieben.“

    CLAUDIA:        Nur so habe sich eine Stadt wie Berlin zur „offenen Großstadt“ entwickeln können, so KONKRET.

    ARI:                 Eine Ursache, warum alles in die entgegengesetzte Richtung geht, war laut DIE ANSTALT die Bankenkrise 2008:

    CLAUDIA:        US-Immobilienmarkt zusammengebrochen.

    ARI:                 Die Bayern LB hat Schrottkredite davon in ihren Büchern.

    CLAUDIA:        Bayern stützt sie mit 10 Milliarden Euro.

    ARI:                 EU: unerlaubte Beihilfe.
     
    CLAUDIA:        Und deutsche Investoren wollen weiter verdienen. Und dazu war gut geeignet die GBW.

    ((OTON 16:31 – 16:42 „Das ist eine AG, eine ehemalige Wohnungsbaugesellschaft, die der Bank immer noch gehört. 32-Tausend Wohnungen in Bayern mit niedrigen Mieten.“))

    ARI:                 Die hätte auch Bayern kaufen können, um die Mieter*innen zu schützen, so DIE ANSTALT.

    ((OTON 17:56 – 18:10  „Sehen Sie, die EU hätte das ja vielleicht als Beihilfe angesehen, ja, und geprüft.“ – „ Moment – das heißt aber dann nicht: verboten.“ – „Nein, das behauptet nur der damalige bayrische Finanzminister. .“))

    CLAUDIA:        Nämlich ein gewisser Markus Söder.

    ((OTON 18:20 – 18:41 „Das Finanzministerium und er wollen auf keinen Fall Verantwortung übernehmen für die Mieter der GBW. Deswegen behauptet Söder, dass ihn die EU faktisch als Land verboten hat, die GBW zu kaufen.“ – „Was heißt faktisch verboten?“ – „Dass sie’s juristisch nicht verboten hat.“ – Kann es sein, dass Markus Söder gelogen hat?“ – „Juristisch nein.“))

    ARI:                 Rein formal gebe es zwar eine Sozialcharta: nur geringe Mietsteigerungen und für Leute über 60  Kündigungsschutz.

    ((OTON 19:50 – 20:08  „Hier in der Sozialcharta steht doch, dass ich die Miete nur um maximal 15 Prozent erhöhen darf!“ – „Ja, im Durchschnitt. Verstehen Sie, wenn Sie bei einer Wohnung um 30 Prozent erhöhen und bei einer anderen Wohnung erst im nächsten Jahr, haben sie um 15 Prozent erhöht.“))

    CLAUDIA:        2000 hätte die blassrot-olivgrüne Regierung verkündet, die Gewinne aus Anteilsverkäufen von Immobilien seien künftig steuerfrei. Die Investoren seien in Scharen gekommen-

    ((OTON 23:00 – 23:18   „Die öffentliche Hand hat eine Million Wohnungen verschleudert. Das war ja nicht nur in Bayern so, in Stuttgart, in Berlin, in Dresden…“ – „Der Staat drängt mir Wohnungen auf, nicht wahr, und dank der EU passen die Steuern, die ich für die Wohnungsvermietung zahlen müsste, gerade mal in einen Briefkasten in Luxemburg.“))


    diesaudurch‘sdorf oder: „… ein Deutsch, (…) vor dem es jede Sau im deutschen Lande, jedoch nicht dessen Bürger graust: die Sprache derer, die zwar deutsch fühlen, aber nicht können.“ (Karl Kraus: „Die Sprache“, in: „Die Fackel“ 1921, 572-576, 66f.)

    ARI:                 „Überfordert die Ampel mit der Klimawende die Bürger?“

    CLAUDIA:        wird HART ABER FAIR in der ARD angekündigt.

    ARI:                 „Schwarm“-Autor Frank Schätzing entlarvt das großkonzerngesteuerte FDP-Geschwätz:

    https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLWM2ZDU2ZDhkLTQzZDItNGEwZi1iZjM0LWM5ZDI2ODUwZjJhZg
    ((OTON 32:22 – 32:38   „Technologieoffenheit klingt ja progressiv. Ist aber was anderes als Innovationsoffenheit. Denn die Technologieoffenheit erlebe ich im Moment darin: lass uns den Verbrenner ein bisschen verlängern, lass uns die Autobahn ausbauen statt der Schiene, lass uns noch ein bisschen mit Atomkraft spielen – Moment!))

    ARI:                 Er sei für Innovationsoffenheit und damit der Meinung, –

    ((OTON 32:43 – 33:03  „- dass wir diese NGOs steuerlich viel mehr fördern müssen, die sich neue Dinge ausdenken. Wir müssen viel mehr diskutieren, neue Ansätze ausprobieren. Wir haben ein enormes Maß an Innovation zum Beispiel im Bereich Solar und Wind. Es werden da neue Konzepte mit kleinen Solarzellen, mit Solarlacken, mit Flugwindkraftwerken – es wird irrsinnig Vieles erfunden, was keine Beachtung findet.“))

    ((TRENNER))

    ARI:                 „In Deutschland alles verbieten zu wollen, verbietet sich.“

    CLAUDIA:        Wolfgang Kubicki, FDP

    ARI:                 (FastDreiProzent)


    *abschließendzumsport

    ARI:                 von und mit Elke Wittich.

    ELKE:               Kaum waren die Berliner Stimmen ausgezählt, war auch schon der Super Bowl losgegangen. Wo sich unter den versammelten Superwichtigen auch Elon Musk befand, der gemeinsam mit Rupert Murdoch in einer Loge saß, was den Kommentator des übertragenden Senders Fox zu der Bemerkung »zwei brillante Köpfe dort in dieser Box« veranlasste. Was man offenkundig heutzuta­ge als Journalist halt so sagt, wenn es um denjenigen geht, der einem das Gehalt zahlt. Andere Medienschaffende sahen das Ganze allerdings ausgesprochen anders: »Die Könige der Falschinformation« kommentierte beispielsweise Kethevane Gorjestani, Korrespondentin im Weißen Haus für den französischen Auslandssender France 24, das Bild. Immerhin, sonderlich viel Spaß schienen die zwei den Clips zufolge nicht gehabt zu haben, Murdoch daddelte hauptsächlich auf seinem Handy herum, Musk saß halt so da, wie man eben dasitzt, wenn man merkt, dass man gerade live im Fernsehen übertragen wird. Und das nicht unentspannt, denn der Twitter-Besitzer weiß wohl ziemlich genau, dass seine Fans weiter bedingungslos daran glauben werden, dass er absolut gegen Eliten und das Establishment ist, selbst wenn er mit der Medienelite in einer Loge sitzt.
    Ja. An dieser Stelle würden sich einige Bemerkungen über die Berliner Wahl anbieten und natürlich vor allem über das Politpersonal, aber das lassen wir hübsch bleiben und halten einfach bloß fest, dass alles weiterhin ein Elend ist, aber bald der Frühling kommt und damit hoffentlich auch der kleine gelbe Krokus.


    ALLE:               Danke, Elke!


    *zugabe:beefausweimar

    ARI:                 Ein Auszug aus –

    https://shows.acast.com/the-week/episodes/the-week-kw-0
    ((OTON 0:03 – 0:07 „The Week. Das Schönste der Woche mit Pierre Deason.“)) 

    ((OTON 1:34 –  2:02 „Der Scholz hat ein Ende von Hartz versprochen

    Ein Bürgergeld ist ihm aus dem Arsch gekrochen

    Der Name ist neu, der Inhalt ist alt

    Außer beim Heizen: Bude jetzt kalt“
    TUSCH

    „Wer Arbeit hat, dem schrumpft der Lohn

    Die Inflation frisst die Früchte der Fron

    Am Arbeitsplatz sei trotzdem ein Held!
    Wem’s nicht gefällt, kriegt Bürgergeld!“
    DREIERTUSCH))
    —- und: —

    ((OTON 4:00 – 4:29 „Einen habe ich noch:

    Die Regierung wird in die Geschichte eingehen

    Als letzte der SPD, es war ein Versehen

    Das Klima gekillt, den Frieden verloren

    Die Leute verarmt, geprellt und geschoren

    Die Ode der Deppen, einen Schwanengesang

    Singen die Sozen beim Untergang

    Doch Obacht! Obacht! Vor Spott sieh dich vor:

    Du singst mit ihnen die Ode im Chor.“


    ALLE:               Danke, Pierre!

    *Das Wetter wird wie immer nicht so niederschlagsreich wie angekündigt; 
    Ansonsten empfehlen wir den norwegischen staatlichen Wetterdienst „yr.no“.
    Abschließend zum

    *Verkehr:       Nicht vergessen – Sie stehen nicht im Stau – Sie SIND der Stau.

    ARI:                 … im Übrigen sind wir der Meinung, dass Fahrräder auf die linke Straßenseite gehören.
     
    CLAUDIA:        EILMELDUNG ausführlicher und schriftlich unter EILMELDUNGDERNEWSFLASH

    ARI:                 Zusammengeschrieben!
    CLAUDIA:        Bei facebook und instagram sowie als Blog. 

    ARI:                 Folge 58 mit dem Schwerpunkt SEXUELLE GEWALT IN BERLINER CLUBS in der 18. Kalenderwoche am 2.Mai 2023, denn:
    ALLE:               First tuesday is newsday!

    ARI:                 Soweit „eilmeldung“  –
    der monatliche newsflash folge 57 mit

    CLAUDIA:        ari gosch –

    ARI:                 und claudia jakobshagen. 

    CLAUDIA:        Gleiche Welle,

    ARI:                 Gleiche Stelle, herzlichst – :

    ALLE:               Auf Wiederhören!     
    https://www.youtube.com/watch?v=X_-q9xeOgG4

    ((OTON 0:33 – 0:41 – „Always looking at the bright side of life … (Pfeifen)“))

  • EILMELDUNG FOLGE 56– MUSSTE LEIDER RAUS


    „Ein Berliner Start-up hat eine stromsparende und flexible Alternative zum Erhitzen von z.B. Wasser, Suppen oder Babynahrung erfunden: Ein Metallstab mit magnetischen Aufsätzen, die mithilfe von Induktion erhitzt werden.“
    https://www.ardmediathek.de/video/einfach-genial/tauchsieder-2-0-alternative-zum-wasserkocher-spart-strom-und-zeit/mdr-fernsehen/Y3JpZDovL21kci5kZS9iZWl0cmFnL2Ntcy85NWU2NzA5NS1lNzRiLTRmOWUtYjQ2NC1kYTQ5NzU5ZjljNzU

    ((TRENNER))

    CLAUDIA:          
    Wie der Deutschlandfunk berichtet, verbraucht Digitalisierung auch reichlich Ressourcen:

    ARI:                      „zur Herstellung all dieser Geräte und natürlich im Gebrauch dieser ganzen Produkte versucht das Treibhausgasemissionen, Energieverbrauch. Dann haben wir auch noch das Elektroschrottproblem.“
    https://www.deutschlandfunk.de/hohe-emissionen-schlechte-klimabilanz-der-digitalisierung-100.html



    ((TRENNER))

    CLAUDIA:          
    Die EU will klimafreundlicher werden, glaubt das Autoland-Magazin SPIEGEL.
    Dazu gehöre auch, dass Neuwagen ab 2035 in Betrieb keine Emissionen mehr ausstoßen sollten. Italien wolle dieses Ziel nun abschwächen, um die Autoindustrie zu schützen.
    https://www.spiegel.de/wirtschaft/italien-will-geplantes-verbrenner-aus-in-eu-aufweichen-a-8cd0ec72-8d3b-44c6-a22b-b4c7ff28ab48

    ((TRENNER))

    ARI:                      „Was hat der Mega-Hit «Despacito» mit den Ländern Tschad, Guinea-Bissau, Somalia, Sierra Leone und der Zentralafrikanischen Republik gemeinsam?“

    CLAUDIA:           fragt „computerworld.ch“.

    ARI:                      Mit weltweit 4,6 Milliarden Streams in weniger als einem Jahr habe das Lied genau so viel Strom wie alle fünf Länder zusammen verbraucht.
    https://www.computerworld.ch/social/studie/auswirkungen-digitalisierung-klimawandel-2793492.html




    Nach einem Bericht des ARD-Magazins KONTRASTE plant die Bundesregierung, der deutschen Industrie mehr CO2-Ausstoß zu genehmigen statt weniger.
    Das widerspreche klar dem Pariser Klimaabkommen.
    Die Folgen laut Patrick Graichen, Direktor der Agora Energiewende:

    https://www.ardmediathek.de/video/kontraste/das-erste/Y3JpZDovL3JiYi1vbmxpbmUuZGUva29udHJhc3RlLzIwMjEtMDgtMjZUMjE6NDU6MDBfN2E2NjA0YzItOThmYy00ZTlmLTg5ZjktN2ZlNzQ3ZTZjZWQ1L2tvbnRyYXN0ZS12b20tMjYtMDgtMjAyMQ/
    ((OTON 21:24 – 21:34 „Wir werden 2021 einen deutlichen Anstieg … größte Anstieg seit 1990- (stimme oben!)“ ))

    Der die Bundesregierung beratende Klimaexperte Lucht bestätigt:

    ((OTON 22:01 – 22:08 „Wenn man sich den Reduktionspfad ansieht… was man für einen 1,5-Grad-Pfad bräuchte- (stimme oben!)“ ))

    Es würden also seiner Ansicht nach mehr Emissionen geplant als zulässig?

    ((OTON 22:21 – 22:22 „Ja, so ist es.“))

    Nur bei der Hälfte der Emissionen wäre das Pariser Ziel zu erreichen.
    Es werde offenbar bewusst das Gegenteil geplant.
    Die Kanzlerkandidaten Scholz und Laschet weigerten sich, einen deshalb nötigen früheren Kohle-Ausstieg zu befürworten.

    (2021)


    CLAUDIA:           „Was im Großen oft schwierig oder gar unmöglich ist, das funktioniert manchmal im Kleinen, zum Beispiel die Energiewende.
    Schlöben in Thüringen versorgt sich selbst mit Strom und Wärme.“
    https://www.ardmediathek.de/video/zukunftsland/dorf-unter-strom/mdr-/Y3JpZDovL21kci5kZS9iZWl0cmFnL2Ntcy80ZjEwMWZlOC0yMDkzLTQ2MmItYWI0Yy04MWYwNTlmNTBlNTk

    ((TRENNER))

    ((TRENNER))

    ARI:                      Ständige Beschäftigung mit Bildschirmen führt vor allem bei Jugendlichen zu Kurzsichtigkeit.

    CLAUDIA:           So die Wochenzeitung JUNGLE WORLD.(9/21)



    ((TRENNER))

    „Permanent behaupten Menschen, eine schnelle #Energiewende und wirksamer #Klimaschutz würde die #Wirtschaft ruinieren.
    Seit 1991 haben wir 1.800 Mrd.€ für Importe von Öl, Kohle und Gas verbraten. Geld, das in Deutschland fehlt.
    Das soll jetzt gut für unsere Wirtschaft sein?“
    #FossileImporte

    ((TRENNER))



    KI nimmt einen immer größeren Platz im Leben der Menschen ein –
    doch das findet nicht jeder gut.
    Rund ein Viertel der in einer Bitkom-Erhebung befragten Menschen sehen künstliche Intelligenz eher oder ausschließlich als Gefahr.“
    ZDF 24.2.


    ((TRENNER))


    Der Einsatz von Wasserstoff zum Antrieb von Fahrzeugen ist nach Ansicht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung nicht umweltfreundlich.
    Berichte darüber seien Lügenmärchen.
    Im ARD-Politikmagazin MONITOR erklärte die Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr und Umwelt, Claudia Kemfert:
    https://www.ardmediathek.de/video/monitor/das-erste/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLThmYzhmMjkzLTdhMGQtNDNlOS05ZmE4LTNiZWIzYzdhNTllZg/
    ((OTON 25:11 – 25:40 „Man muss schon fragen: wo kommt der Wasserstoff her…. Das erhöht die Emissionen.“))
    (4.5.21)

    ((TRENNER))

    die Energieökonomin und Professorin an der Uni Lüneburg, Claudia Kemfert, weist auf den Arbeitsplatz-Motor grüne Energie hin:

    ((OTON 1:02:32 – 1:02:55  „Wir können auch dieses Land mit einer Energieversorgung…. wichtige Industriejobs, die da entstehen.“))

    Und eine nötige De-Karbonisierung der Industrie sei letztlich nur mit grünem Strom möglich, so Kemfert, Mitglied bei „scientists for future:

    ((OTON 1:04:34 – 1:04:47 „Der so genannte Primärenergie-Bedarf … energetische Gebäude-Sanierung- “ (ABSICHTLICH HIER SCHNITT!))
    ((OTON 1:04:59 – 1:05:23 „Der Primärenergie-Bedarf halbiert sich …. Strombedarf … reduzieren wir den Primärenergie-Bedarf.“))
    ((OTON 1:05:31 – 1:05:47    „Das kann ich empirisch belegen. …. wissenschaftlich bewiesen.“

    Da hilft Merz auch das permanente unhöflich mansplainende Reinquatschen nichts:

    ((OTON 1:07:41 – 1:08:15  „Es gibt genügen Studien, …. wissenschaftlich belegt.“))

    ((TRENNER))

    Entschädigungen für deutsche Konzerne wegen des nötigen Kohleausstiegs sind nach Informationen der Illustrierten „Spiegel“ falsch berechnet worden.
    Sie seien in der Folge viel zu hoch ausgefallen.
    Das Bundeswirtschaftsministerium habe im Januar 2020 für den Europäischen Emissionshandel rund 17 Euro pro Tonne CO2 zugrunde gelegt, obwohl der Preis Ende 2018 bereits bei 22 Euro gelegen habe.
    Heute koste eine Tonne gut 50 Euro.
    https://www.tagesspiegel.de/politik/fragwuerdige-formel-fuer-kohle-entschaedigung-so-kommen-4-4-milliarden-euro-fuer-leag-und-rwe-zusammen/27193916.html
    18/5/22

    ((TRENNER))

    Nach Informationen der „Welt am Sonntag“ versuchen dennoch offenbar zahlreiche Firmen, beim Emissions-Handel zu betrügen.
    Grund seien die rasant steigenden Preise für die CO₂-Zertifikate.
    Zum Stichtag 30. April seien bei weitem nicht die vorgeschriebenen Mengen bei der EU-Kommission eingereicht worden.
    Das gehe aus einer Analyse der Berliner Plattform Emissionshändler.com hervor.
    https://www.welt.de/wirtschaft/article231155117/Emissionshandel-Klimaschutz-bringt-erste-Firmen-ins-Straucheln.html
    18/5/21

    ((TRENNER))

    Auch in den Niederlanden hat laut ARD-Nachtmagazin ein Gericht Klimaschutz als Menschenrecht anerkannt.
    Der verurteilte Mineralöl-Konzern SHELL hatte zuvor erklärt, Klimaschutzmaßnahmen gingen nur Staaten etwas an.
    Donald Pols von der mit klagenden Umweltschutzorganisation „Milieudefensie“ wies auf die grundsätzliche Bedeutung des Urteils hin:

    https://www.ardmediathek.de/video/nachtmagazin/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL25hY2h0bWFnYXppbi9lYTNiMmFjMy03NGQ0LTRkNmUtYjhiOS01ZWNlNWJjM2UwNGQ/
    ((OTON 2:27 – 2:47  „Zum ersten Mal in der Geschichte ….  durch den Klimawandel bedroht sind (holländisch) ))
    1/6/21


    ((TRENNER))






    Dr. Alexandra Hildebrandt, Nachhaltigkeitsexpertin, Publizistin und Autorin, erklärt die Ausmaße des Phänomens:
    „Die fortschreitende Digitalisierung führt auch dazu, dass immer mehr Daten angehäuft und verschickt werden.
    Allein in Deutschland werden täglich mehrere Milliarden E-Mails versendet. Dabei werden auch Dateien beigefügt, die sich dadurch immer wieder vervielfachen und enorme Mengen von Speicherplatz benötigen. Es wird Strom für Milliarden an Daten benötigt. Auch wird eine große Menge an Energie zum Kühlen dieser Server verbraucht. Für IT-Anwendungen und Geräte werden dadurch insgesamt weltweit jährlich hunderte Millionen Tonnen CO2e emittiert.“
    Das sind abstrakte Zahlen – anschaulich werden sie, wenn man sie in Relation setzt.


    Unglaublich, aber wahr: Rund 65 Stunden in der Woche verbringen die Deutschen online. In der Coronazeit haben sie ihr Onlinezeit nochmals um 9 Wochenstunden im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Allein 19 Stunden der gesamten Onlinezeit entfallen dabei auf das Smartphone.
    Mehr als ein Drittel der Zeit, 31 Stunden, wird dabei das Smartphone genutzt. Dieses Ergebnis brachte die Postbank Digitalstudie 2021 zutage.
    (…)
    Der auf die Digitalisierung entfallende Treibhausgasausstoß in Deutschland wird von diesen Experten auf aktuell mindestens 34 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr taxiert.
    (…)
    Um national, aber auch international wettbewerbsfähig zu bleiben, benötigt die deutsche Wirtschaft digitale Technologien und sie wird daher die Digitalisierung in den nächsten Jahren noch weiter ausbauen müssen.
    (…)
    Es ist nur eine Frage der Zeit, bis in Europa Autos mit Verbrennungsmotor verboten werden. An Dieselmotoren in Rechenzentren stört sich die Politik derzeit offenbar wenig und kaum ein User weiß darüber Bescheid.

    Der Fussabdruck der Digitalisierung beträgt gerade mal nur 3%.
    (…)
    Unterschieden wird dabei erstens zwischen den Treibhausgaseffekten, die entstehen, wenn digitale Pro-dukte und Dienstleistungen hergestellt oder entsorgt werden (Bereitstellungseffekt). Zweitens hat auch deren Nutzung Auswirkungen auf die Treibhausgasemissionen (Anwendungseffekt). Diese Anwen-dungseffekte können nicht pauschal als positiv oder negativ beurteilt werden, sondern erfordern eine differenzierte Betrachtung. So können einerseits Ressourcen eingespart werden, wenn bestehende Pro-zesse durch die Digitalisierung effizienter werden (Optimierungseffekte) oder konventionelle Produkte und Dienstleistungen ganz ersetzt werden (Substitutionseffekte). Andererseits ist der Zugang zu diesen Produkten und Dienstleistungen so praktisch und preisgünstig (etwa beim Streaming), dass dadurch die Nachfrage steigt und insgesamt mehr Treibhausgasemissionen verursacht werden (Reboundeffekt).
    (…)
    ??? Ein Zurück zu konventionellen Alternativen wie DVDs ist nicht mehr denkbar.???
    (…)
    Mobilitätsdienste (z.B. E-Roller), Routenplanung und Navigation, Home-Office, virtuelle Mee-tings, Versandhandel: Die Anwendungseffekte sind deutlich grösser als die Bereitstellungseffekte und haben das Potenzial, Emissionen zu vermeiden. Sie können aber auch zu Reboundeffekten – wie einer Zunahme des Autoverkehrs – führen. Anbieter:innen sollten daher überprüfen, ob die smarten Services tatsächlich zu einer Verkehrsreduktion oder einem Wechsel zu klimafreundli-cher Mobilität führen.
    (…)
    Grundsätzlich stellen die Studienautor:innen fest,

    Aktuell werden 13 Terrawattstunden für den Betrieb des Internets und der Rechenzentren in Deutschland verbraucht. Das entspricht etwa dem Stromverbrauch von Berlin.
    Alle Rechenzentren Frankfurts verbrauchen rund 20 Prozent des gesamten Stroms der Metropole“
    https://www.zdf.de/dokumentation/planet-e/planet-e-der-wahre-preis-der-elektroautos-100.html

    „Dark Data entstehen, wenn ein Unternehmen oder eine Organisation Daten erhebt und sie dann speichert, ohne sie zu nutzen.
    Für Deutschland kommt es zu einer Schätzung von 66 Prozent aller von Unternehmen erhobenen Daten. Damit ist Deutschland unter den befragten Ländern Spitzenreiter. Nur 15 Prozent der Daten klassifizierten die Befragten als relevant für das Unternehmen.
    https://taz.de/Klima-und-Datenspeicherung/!5893181/


    „60 Minuten Videostreaming sollen so viel C02 freisetzen wie ein Kilometer Autofahrt.
    Dabei sind umweltgerecht produzierte Druckprodukte den digitalen Pendants an Umwelt- und Klimafreundlichkeit oft haushoch überlegen.
    (( INTERVIEW ANNE??)) ??????????????????
    https://magazinmedien.de/internet_ein_klimakiller/


     


    Landläufig gelten die Digitalisierung und lückenlos vernetzte Smart Citys und Smart
    Countrys als wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.
    Das Zusammenleben werde damit nachhaltig gestaltet. Eine hohe Energie- und Ressourceneffizienz werde erreicht, die Lebensqualität vor Ort gesteigert.
    Die tatsächlichen Klimaauswirkungen der digitalen Stadt, in der niemand mehr ohne
    Smartphone am Leben teilnehmen kann, werden ignoriert.“
    https://shop.diagnose-funk.org/mediafiles/Sonstiges/DF_318_220804_Digitalisierung_ist_Klimakiller_Web.pdf

    „Nicht nur die großen Unternehmen des Internets verschmutzen die Umwelt mit dem Treibhausgas CO2.
    Auch wir, die gewerblichen und privaten Internetnutzer, sind in großem Maße daran beteiligt, sobald wir bei Google eine Suchanfrage starten oder Streamingdienste nutzen oder unsere Daten in der Cloud ablegen oder eine E-Mail schreiben oder unsere Computer stundenlang laufen lassen.

    Das klingt erst einmal nicht dramatisch, aber bei rund 4 Milliarden Internetnutzern kommt da einiges zusammen.
    Ralph Hintemann forscht am Borderstep-Institut zu Nachhaltigkeitsprozessen in der Digitalisierung und erklärt: „Insgesamt kann man sagen, wenn man sich alle Studien anschaut, dass wir davon ausgehen können, dass das Internet ungefähr zweieinhalb bis drei Prozent der weltweiten CO2-Emissionen erzeugt““

    Grundsätzlich ist es vorstellbar, den gesamten Strombedarf des Internets aus erneuerbaren Energien zu decken.
    Hiervon ist die Menschheit aber noch sehr weit entfernt.
    Aktuell stammt nur ein Bruchteil der für das Web aufgewendeten Energie aus erneuerbaren Quellen. Für einen Großteil werden hingegen Kohle, Öl und Gas verbrannt.
    Der Verbrauch des Internets ist hierbei beachtlich.
    (…)
    Damit verbraucht das WWW viele kostbare Ressourcen und trägt wesentlich zum Klimawandel bei.
    Es gibt vielfältige Bereiche, in denen das Internet Strom verbraucht.
    Besonders relevant ist zum Beispiel das Streaming. Die Speicherung, Bereitstellung und Anzeige von Youtube-Videos führt zu einem immensen Energieverbrauch.
    Einen ebenfalls großen Energiebedarf haben Smartphones und andere mobile Endgeräte. Nahezu täglich hängen solche Geräte an der Steckdose und saugen kostbare Energie. Somit tragen auch Messenger-Nachrichten, Posts in den sozialen Netzwerken und der Einsatz digitaler Geräte wie Kameras zum Klimawandel bei.“

    „Handys, Tablets, Computer sowie Surfen, Streamen und Co steigern den Energieverbrauch immer stärker, wie eine neue Studie zeigt.
    Die Hoffnung, dass die volldigitale Welt automatisch die Lösung für die Klimakrise liefert, müsse beerdigt werden.
    https://www.klimareporter.de/technik/digitale-klimakiller

    „Die Digitalisierung hat auch ihre Schattenseiten, die gerne in den Hintergrund geraten.
    Das Internet schluckt mit jedem Mausklick Energie.“
    https://www.ardmediathek.de/video/natuerlich/so-klimaschaedlich-ist-ein-mausklick/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzEzODM4ODA



    (…)
    „Ein Ansatz wäre es, sich mit den verschiedenen Akteuren zusammenzusetzen und die Frage zu stellen, wie viel Internetnutzung wir wirklich brauchen“,…
    (…)
    Denn der einzelne Nutzer kann nur bedingt etwas ausrichten. „Aktuell wird man als einzelner Nutzer kaum einen Einfluss auf den weltweiten CO₂-Ausstoß haben, wenn man seine Nutzung einschränkt“, sagt Efoui-Hess. Trotzdem sei es wichtig, dass sich die Menschen bewusst machten, wie groß der Einfluss des Internets und der digitalen Technologien auf das Klima sei.
    (…)
    Dass beispielsweise das Streaming so CO₂-intensiv ist, liegt auch daran, wie die Anwendungen gebaut sind.
    (…)
    „Ein Ansatz wäre es, sich mit den verschiedenen Akteuren zusammenzusetzen und die Frage zu stellen, wie viel Internetnutzung wir wirklich brauchen“,…
    (…)
    Denn der einzelne Nutzer kann nur bedingt etwas ausrichten. „Aktuell wird man als einzelner Nutzer kaum einen Einfluss auf den weltweiten CO₂-Ausstoß haben, wenn man seine Nutzung einschränkt“, sagt Efoui-Hess. Trotzdem sei es wichtig, dass sich die Menschen bewusst machten, wie groß der Einfluss des Internets und der digitalen Technologien auf das Klima sei.
    (…)
    Dass beispielsweise das Streaming so CO₂-intensiv ist, liegt auch daran, wie die Anwendungen gebaut sind.

    Digitale Produkte und Dienstleistungen wie gestreamte Musik und Filme, Videokonferenzen oder Online-Bestellungen verbrauchen Energie – und sie haben in der Schweiz die Haushalte erobert sowie viele ineffiziente Waren und Services ersetzt.
    Doch führt diese Substitution insgesamt zu einer Reduktion von Treibhausgasen, oder machen Rebound-Effekte die Fortschritte wieder zunichte?
    Ab wann lohnt sich das Lesen einer Zeitung auf einem Reader, und wie klimafreundlich ist das Home Office tatsächlich?“


    „planet e.“ begibt sich auf Spurensuche in Deutschland und Skandinavien, zeigt die Umweltprobleme, die der Betrieb des Internets verursacht und wie sie zu lösen wären.
    Computer und Smartphones haben die Arbeitswelt längst revolutioniert und machen auch das Leben nach Feierabend unterhaltsamer. Kommunikation über Messaging-Dienste sind selbstverständlich, viele vertreiben sich die Zeit z.B. auf Reisen mit digitalen Spielen. Fernsehen geht mittlerweile überall, erst Recht Radio oder die gestreamte Lieblingsmusik hören.
    Die digitale Welt legt ein atemberaubendes Entwicklungstempo vor.
    Dieser Boom benötigt aber auch immer mehr Energie. So rüstet sich auch Deutschland für die Herausforderungen des digitalen Zeitalters. Neue Rechenzentren müssen her, um die immer aufwendigeren Leistungen zu bewältigen.
    Weltweit steigt der Strombedarf rasant an. Rund 40 Großkraftwerke werden inzwischen benötigt, die allein für das Internet laufen.  Wäre das Internet ein Land, dann hätte es den sechstgrößten Stromverbrauch auf unserem Planeten. Das belegen Untersuchungen, die Greenpeace durchgeführt hat.
    Was unternimmt die IT-Branche, um diesen Energiehunger umweltgerecht zu bewältigen und effizienter zu gestalten?
    „planet e.“ schaut hinter die Kulissen von Software-Giganten wie SAP, begleitet eine Studentinnen-WG in ihrer digitalen Welt und besucht Serverfarmen tief unter der Erde in Norwegen.
    Wie lässt sich der immer größer werdende digitale Energiehunger umweltgerecht bewältigen? Ein Lösungsansatz könnte ein schwedisches Modell sein, das in der Stadtentwicklung ganz neue Wege geht.

    „Die Digitalisierung hat auch ihre Schattenseiten, die gerne in den Hintergrund geraten.
    Das Internet schluckt mit jedem Mausklick Energie.“
    https://www.ardmediathek.de/video/natuerlich/so-klimaschaedlich-ist-ein-mausklick/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzEzODM4ODA
    Das können Daten aus der Arbeitszeiterfassung sein oder von einem Sensor in einem Kühlhaus, der alle paar Minuten die Temperatur misst und speichert.
    Solche Daten landen im verwinkelten Dateisystem von Firmen-Clouds und verbrauchen Strom.
    (…)
    Darüber hinaus benötigen Rechenzentren Ressourcen wie Stahl und Aluminium, deren Herstellung enorme Treib­haus­gas­emis­sio­nen verursacht. Berechnet man diese Faktoren mit ein, könnten gespeicherte Daten Treibhausgasemissionen in Höhe von 166 bis 280 Kilogramm CO2 pro Terabyte pro Jahr verursachen, fand das Umweltbundesamt mithilfe von Modellrechnungen heraus.
    (…)
    Das kalifornische Technologie-Unternehmen Veritas ist unter anderem auf Software spezialisiert, die beim Daten-Aufräumen hilft. In einer Studie hat Veritas erheben lassen, wie viel Prozent aller gespeicherten Unternehmensdaten „dark“ sind, also ungenutzt.
    (…)
    So zeigte eine Studie der International Data Corporation, dass in einem Drittel der deutschen Unternehmen die Datenmengen jährlich um 31 bis 60 Prozent wachsen. Entsprechend rasant wächst auch der Energiebedarf.
    (…)
    Solange verlässliche Daten darüber fehlen, wie viele Rechenzentren es in Deutschland gibt und wie viel Energie diese verbrauchen, können keine konkreten Maßnahmen ergriffen werden, findet Marina Köhn, Expertin für „grüne IT“ beim Umweltbundesamt (UBA).
    (…)


    „So verursacht eine Stunde Zoomen in HD-Qualität zwischen zwei Laptops beim derzeitigen Strommix etwa 3,8 Gramm CO2, während jeder gefahrene Kilometer mit dem öffentlichen Verkehr 57 Gramm CO2 verursacht.
    (…)
    Dennoch längst kein Grund, sich entspannt zurückzulehnen. Denn dem Wesen des Menschen ist immanent, dass er immer mehr will.
    ((SOSO: Kapitalismus individualisiert))!!!!!!!!!!!!!
    (…)
    … sind für Vivian Frick, ebenfalls vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, Einfluss und Verhalten der Nutzer*innen nur nachrangig. Denn noch mehr ins Gewicht fällt das sogenannte Online-Marketing.


    „Die Tendenz des Stromverbrauchs im Digitalbereich ist zwar steigend, aber ohne die Digitalisierung sind die Ziele von Paris nicht zu schaffen“, sagt David Nelles.
    Für sein Buch
    „Kleine Gase – Große Wirkung: Der Klimawandel“ hat er sich intensiv mit dem Klimawandel und seinen Ursachen beschäftigt.
    Ganz ähnlich sieht es auch Linus Steinmetz, Sprecher von Fridays for Future:
    „Man muss das in Relation betrachten: Milliarden von Menschen nutzen das Internet und digitale Produkte. Im Vergleich dazu sind Flugreisen, die nur von einer kleinen Elite genutzt werden, viel klimaschädlicher.“ Doch auch unter den digitalen Technologien gäbe es Energiesünder. „Die Blockchain-Technologie zum Beispiel ist aus klimapolitischer Sicht eine Katastrophe. Da müssen wir Alternativen finden.“
    (…)
    (…)
    Martin Wimmer an: „Die Politik muss beim Klimaschutz mehr regulieren. Umweltverschmutzung ist ja kein Naturphänomen, sondern wird von Wirtschaft, Industrie und dem Verbraucher verursacht.“
    (…)

     „Vorsicht vor dem ReBoundeffekt
    So können demzufolge einerseits Ressourcen eingespart werden, wenn bestehende Prozesse durch die Digitalisierung effizienter werden oder konventionelle Produkte und Dienstleistungen ganz ersetzt werden.
    Andererseits sei der Zugang zu diesen Produkten und Dienstleistungen so praktisch und preisgünstig – etwa beim Streaming –, dass dadurch die Nachfrage steige und insgesamt mehr Treibhausgasemissionen verursacht würden, heißt es weiter.
    Die Studie spricht hier von einem Reboundeffekt.
    Grundsätzlich stellen die Studienautorin und die beiden Studienautoren fest, dass digitale Produkte und Dienstleistungen gesamtgesellschaftlich betrachtet mehr Emissionen verursachen, als sie einsparen. Ursächlich dafür sind vor allem die

    Das klingt erst einmal nicht dramatisch, aber bei rund 4 Milliarden Internetnutzern kommt da einiges zusammen.
    (…)
    Der enorme Energieverbrauch des Internets verteilt sich grob auf drei Bereiche. Da sind die Rechenzentren, wo die Daten verarbeitet werden, dann gibt es die Netze, für deren Betrieb große Anlagen benötigt werden – und zuletzt die Endgeräte der Nutzer.
    (…)
    Etwa zehn Prozent des weltweit produzierten Stroms werden alleine für den Betrieb des Internets gebraucht.
    Vor allem Druckereien wie etwa oeding print GmbH, Druckstudio GmbH, DBM Druckhaus Berlin-Mitte GmbH, Druckerei Lokay Druck e. K. oder Ulenspiegel Druck GmbH, die in ihren Unternehmen Umweltmanagementsysteme wie EMAS, ISO 14001, ISO 50001 implementiert haben, die zudem durch Wärmerückgewinnung, eigene Energieerzeugung oder Ökostrom den CO2-Fußabdruck ihrer Unternehmen auf ein Minimum reduzieren, sind in der Lage nahezu klimaneutrale Druckprodukte anzubieten.“
     (…)
    Viele Internetdienste finanzieren sich allerdings genau so. Über Werbung und über das Sammeln und Weitergeben von möglichst vielen Nutzerdaten – und erzeugen dadurch besonders viel Datenverkehr. „Trotz der verheerenden Auswirkungen des Internets auf die Umwelt, hält sich in der öffentlichen Meinung unbeirrt der Glaube, die Digitalisierung sei eine umweltfreundliche Alternative zu den Produkten analoger Kommunikation.

    Und da schrillen tatsächlich die Alarmglocken, weil wir wollen ja schließlich auch die Mobilität elektrifizieren, die Heizungen, die Stahlherstellung möglicherweise.
    Das heißt, alle wollen den Strom haben, deshalb müssen wir bei Rechenzentren dafür sorgen, dass da nicht ein endloses Wachstum ist, sondern ein Wachstum, was in vernünftigen Grenzen bleibt.
    (…)
    Tatsache ist, dass Digitalisierung als Heilsbringer eigentlich einem eher verkauft wird, sage ich mal, das heißt, Digitalisierung soll all unsere Zukunftsprobleme lösen. Und das mag an der einen oder anderen Stelle tatsächlich auch stimmen oder funktionieren, aber
    (…)
    im ersten Schritt ist sicherlich so etwas wie Transparenz nötig, wir müssen überhaupt mal mehr darüber erfahren.(…) Dadurch kann ich praktisch die Digitalisierung an sich in eine positive Richtung treiben. Jetzt ist sie rein wirtschaftlich getrieben, das heißt dort, wo ich möglichst viel Gewinn machen kann, da wird investiert.

    (…)
    „Gerade die großen Internetfirmen behaupten mehr oder weniger überzeugend, dass sie eben genug Grünstrom produzieren, einkaufen et cetera, damit alles, was sie machen grün ist. Aber bis zu einem gewissen Grad ist das natürlich immer Ablasshandel, weil, wenn die jetzt diese Investitionen machen würden in grüne Energie und den Strom nicht verbrauchen, dann könnte man halt ein paar Kohlekraftwerke abschalten.“
    (…)
    Nicolas Guenot arbeitet beim Konzeptwerk Neue Ökonomie in Leipzig daran, die Digitalisierung für eine sozial ökologische Transformation zu nutzen. Er meint,

    Er sieht das Problem darin, dass Unternehmen vor allem an die Daten der Nutzer wollen, sie sind die Währung des Internets. Das sind oft simple Informationen wie der Standort. Zunehmend saugen die Konzerne aber auch große Datenmengen ab, wie durch die Smartspeaker Alexa oder das Pendant Google Home. Diese seien nur Mittel zum Zweck.
    „Es geht weniger um Software, um die Funktion, die sie erfüllt, sondern um Daten. Und dann wird Software so erstellt, um mehr Datenmengen zu produzieren, und das ist nicht etwas, das ökologisch wünschenswert ist. Und das ist auch sozial nicht wünschenswert im Sinne von Datenschutz.“
    Anders sei das, so Guenot, bei freier Software, Open-Source-Anwendungen wie Linux beispielsweise. Hier sieht er das Mittel für eine nachhaltige Digitalisierung.
    (…)

    glaube bei aller Begeisterung für Innovation, die ich sicherlich teile, muss man auch noch mal hingucken, was braucht es da wirklich und muss das alles im Internet der Dinge auch sein?“
    https://www.deutschlandfunk.de/streaming-youtube-apps-wie-die-digitalisierung-dem-klima-100.html

    Für die Nutzer lässt sich – abgesehen von der Werbung – von außen nur schwer erkennen, wie ressourcenschonend eine Webseite programmiert ist. Möglichkeiten den eigenen CO2-Fußabdruck beim Surfen zu verkleinern gibt es trotzdem. Wer zum Beispiel einen Adblocker benutzt und Videos möglichst in niedriger Auslösung guckt oder verschickt, reduziert Daten. Auch E-Mails zu löschen, die man nicht mehr braucht, sei sinnvoll, meint Patrick Löhr.
    (…)


    Ein konkretes Beispiel in einer Stellungnahme eines Berliner Lehrers im Netz, Zitat:
    „Also, warum ich es gut finde, dass der … Senat momentan das Wechselmodell an den Schulen noch beibehalten will:
    (…)
    Ich selbst als Grundschullehrer im sozialen Brennpunkt habe – so wie fast 100 Prozent meiner Kolleg:innen, auch an benachbarten … Schulen – folgende Erfahrung … gemacht:
    Aufgrund der halben Klassenstärken war … in den letzten Monaten ein deutlich effektiverer Unterricht in viel angenehmerer Lernathmosphäre und mit deutlich größeren Lernzuwächsen möglich. Der Ausfall von der Hälfte der Unterrichtsstunden wurde dadurch überwiegend ausgeglichen.
    Weniger Unterrichtsstunden in deutlich kleineren Lerngruppen führt zu einem größeren Lernerfolg!
    Diese Erfahrungen sollten unbedingt in die Nach-Corona-Zeit übertragen werden!“
    Ende Zitat Grundschullehrer.


    Deutschland soll bis 2045 ohne fossile Brennstoffe auskommen.
    Bis dahin sind es nur noch 23 Jahre.
    Wenn damit ernst gemacht werden soll, dann steht die Gesellschaft vor dem größten Wandel der Volkswirtschaft seit dem Beginn der Industrialisierung.
    Dieser Wandel wird in diesem hochaktuellen Vortrag von Prof. Dr.-Ing. Olaf Goebel, Lehrgebiet „Energietechnik“ an der Hochschule Hamm-Lippstadt, anschaulich beschrieben. Der Vortrag befasst sich mit der Frage, welche Veränderungen damit auf die Wirtschaft und auf jeden Einzelnen von uns zukommen.“
    https://www.youtube.com/watch?v=VvnmBOLuvGw


    „Horrende Gas- und Stromkosten, ein möglicher Black-out – diese Meldungen dominieren seit Wochen die Schlagzeilen und schüren die Ängste der Menschen in Deutschland.
    Ist diese Furcht berechtigt? Was sagt die Wissenschaft und welche Alternativen gibt es?“
    „In den 1970ern befindet sich das Wirtschaftswunderland Deutschland in einer Energiekrise.
    Der Grund: Die Ölförderländer drosseln ihre Lieferungen.
    Der israelisch-arabische Konflikt ist der Auslöser. Schon damals zeigt sich, wie fatal die Abhängigkeit von Rohstoffen aus anderen Ländern sein kann.
    Die Kernkraft scheint zu der Zeit die ultimative Lösung des Problems zu sein. AKWs bieten die Chance, den Energiebedarf fast unabhängig von Exporten zu decken. Und das auf lange Sicht zu günstigen Preisen. Ende der 1980er Jahre sind 27 Atomkraftwerke am Netz. Obwohl die Kernkraft von Anfang an umstritten ist, setzte erst durch die Atomkatastrophen von Tschernobyl und Fukushima ein Umdenken ein. Nach dem GAU von Fukushima 2011 reagiert die Politik: Der Atomausstieg für Ende 2022 wird beschlossen. Die Krisen des Jahres 2022 machen allerdings ein erneutes Abwägen nötig. Atomkraft bedeutet weniger Abhängigkeit von anderen Ländern. Ganz unabhängig ist sie jedoch nicht. Der benötigte Rohstoff Uran kommt beispielsweise auch aus Staaten wie Russland.
    Ein weiteres Problem: Bis heute ist kein Endlager für hochradioaktive Abfälle gefunden. Und: Bau, Erhalt und Rückbau sind große Kostenfaktoren. Der Energiegewinn liegt dagegen nach momentaner Auslastung nur bei etwa sechs Prozent des Gesamtverbrauchs. Neue Sicherheitstechnik minimiert zwar das Risiko eines GAUs, aber das berühmte Restrisiko bleibt – ganz zu schweigen von der Gefahr gezielter Sabotage. Eine neue Variable auf der Waagschale ist aus heutiger Sicht das Klima. AKWs gelten durch ihren sehr geringen CO2-Ausstoß als klimafreundlich. Trotz allem belasten ihr Bau und ihr Ressourcenverbrauch die Umwelt. Welches Argument das Zünglein an der Waage ist, muss jede Gesellschaft nun für sich entscheiden.“
    „Ob Kosmetik, Medizin, Haushaltsartikel oder Elektronikteile, beinahe überall steckt Erdgas mit drin.

    Der Rohstoff ist kostbar und nicht überall vorhanden. Die Entstehung dauert viele Millionen Jahre. Auch Deutschland verfügt über konventionelle Erdgasvorkommen – hauptsächlich in Niedersachsen. Das hier geförderte Gas entspricht allerdings nur etwa einem Anteil von fünf Prozent unseres gesamten Verbrauchs. 95 Prozent müssen importiert werden: Ein Teil davon kommt aus Ländern wie Norwegen, Belgien und den Niederlanden. Über 50 Prozent kam bislang aus Russland.
    Das Erdgas aus Norddeutschland ist bald ausgeschöpft. Zudem hat es ein Qualitätsdefizit: Es enthält weniger Methan. Dadurch ist der Brennwert geringer, das Gas liefert weniger Energie. Für besonders energieintensive Herstellungsvorgänge, wie zum Beispiel bei der Glasherstellung, in der Papier- oder Metallindustrie, ist es deshalb nicht geeignet.“
    „Der Blick nach Island zeigt eine vielversprechende Lösung des Energieproblems:
    Mehr als 90 Prozent der Haushalte heizen dort mit Erdwärme.
    In Deutschland könnte die Geothermie etwa ein Viertel des Bedarfs fürs Heizen und Warmwasser decken. Um Erdwärme zu nutzen, benötigt man ca. 90 Grad heißes Wasser. Das findet sich in einer wasserführenden Schicht in 3.000 Metern Tiefe. In Deutschland bieten drei Regionen gute geologische Voraussetzungen, um nach heißem Wasser in der Erde zu bohren: das Norddeutsche Becken, der Oberrheinische Graben und das Molassebecken. Mitten im voralpinen Molassebecken liegt München. Hier hat ein Team aus Geophysikerinnen und Geophysikern des Karlsruher Instituts für Technologie ein groß angelegtes Geothermieprojekt gestartet. Dabei werden die Gesteinsschichten unter München erkundet und der Untergrund im Detail erfasst. So erkennen die Forschenden, wo Gesteinsschichten Verschiebungen und Risse aufweisen. Im Anschluss werden die optimalen Bohrwege festgelegt und an geophysikalische Besonderheiten wie Druck oder Porosität angepasst.
    Wenn Geothermie in der Bohrphase auch kostenintensiv ist, so liegt der Vorteil in der nachhaltigen und unkomplizierten Nutzung für Ballungsräume wie München. Mit dem Thermalwasser könnten etwa 80.000 Menschen mit Wärme zentral und regional versorgt werden.“
    „Bei den erneuerbaren Energien aus Wind und Sonne sehen Forschende für Deutschland das größte Ausbaupotenzial: Die Flächen für Fotovoltaik beispielsweise könnten noch um rund das Zehnfache vergrößert werden.
    Große Freiflächen für Solarparks sind allerdings knapp in Deutschland.
    Die Forschung hat dafür schon ein paar Antworten parat:

    Bündnis 90/Die Grünen fordern in einem Antrag, die Digitalpolitik stärker in Einklang mit ökologischen Zielsetzungen zu bringen.
    Auch die FDP bringt einen Antrag in die Debatte ein, um die Ökologie digital zu gestalten.“
    https://www.ardmediathek.de/video/phoenix-vor-ort/deutscher-bundestag-oekologische-digitalisierung/phoenix/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLWZmZmVmZGYyLTRhNzgtNGRiOS1hY2FhLTRhNTMxNTNmOWU3NA

    Im Oktober 2022 bekam ich vom Bezirksamt Tempelhof Schöneberg eine schriftliche Verwarnung mit Verwarnungsgeld.

    Vorwurf:

    „Sie waren in der Zeit vom 14.12.2020 bis 18.04.2022 nicht im Besitz eines gültigen Ausweisdokuments.“

    Eine „Ordnungswidrigkeit (OWIG)“, für die ich 20 Euro bezahlen sollte, die ich allerdings nicht bereit war zu zahlen.

    Was war geschehen?

    Eher zufällig stellte ich im November 2021 fest, dass die Gültigkeit meines Personalausweises am 14. Dezember ablaufen würde. Zeit genug, dachte ich, einen neuen zu beantragen. Ein doch eher naiver Gedanke, wie sich bald herausstellte. Denn man konnte nicht mehr so einfach aufs Bürgeramt gehen wie früher, und einfach einen Ausweis beantragen, man braucht jetzt einen Termin für so etwas.

    Aber vielleicht war das ja auch gar keine so schlechte Idee, dachte ich auch wieder ziemlich naiv, bei einem vorher vereinbarten Termin müsste man auch nicht mehr so lange warten. Mit einer tollen Begründung:

    „Sie haben sich keinen Ausweis ausstellen lassen und waren in der Zeit vom 14.12.2021 bis 18.04.2022 nicht im Besitz eines gültigen Personalausweises. (…) In Ihrer Anhörung vom 12.10.2022 gaben sie an, dass es Ihnen nicht möglich war einen kurzfristigen Termin in einem Bürgeramt zu bekommen.

    Ein Kontakt mit dem Bürgeramt wäre jederzeit über buergeramt@ba-ts.berlin.de, telefonisch über die Behörden-hotline 115 oder bei persönlicher Vorsprache möglich gewesen. Darüber wird auf den entsprechenden Standardseiten informiert. Aufgrund der Allzuständigkeit ist es möglich und vertretbar berlinweit einen Termin wahrzunehmen. Kunden_innen ohne gültige Personaldokumente werden auch ohne Termin als Notfall in den Wohnortbürgerämtern bedient. Sie haben ordnungswidrig gehandelt.“

    Soso. Ordnungswidrig hätte ich gehandelt, weil ich doch jederzeit einen Termin hätte bekommen können. Hab ich aber nicht. Keine der aufgeführten Möglichkeiten hat funktioniert. Und ich sah nicht ein, dass ich für ein eindeutiges Versagen der Behörden jetzt auch noch 83,50 Euro bezahlen sollte. Ich erhob erneut Einspruch.

    – Wenn du Pech hast, wird es jetzt noch teurer für dich, unkten die Freunde.

    Ich war bereit, für mein Recht zu kämpfen, würde keine 83,50 bezahlen. Da können die sich Kopf stellen, da würde ich es sogar auf eine gerichtliche Auseinandersetzung ankommen lassen.

    Das hab ich ihnen auch geschrieben, und dass mir die Behörde nicht ihr eigenes, erbärmliches Versagen noch in die Schuhe schieben solle.

    Dem neuen Einspruch hab ich etliche Zitate aus diversen Zeitungen beigefügt. Empörte Glossen über unzählige, ganz ähnliche Fälle wie dem meinen.

    Ich machte mich auf eine längere Auseinandersetzung gefasst.

    Am 25. Januar 2023 bekam ich ein lapidares Schreiben vom Bürgeramt:

    „Hiermit teile ich Ihnen mit, dass das Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen Zuwiderhandlung gegen das Personalausweisgesetz gem. §47 Abs. 1 Gesetz über Ordnungswidrigkeiten (OWIG) eingestellt ist …


    Der aktuelle Report der Digital-Agentur „We Are Social“ liest sich wie ein Guinness-Buch der Rekorde.
    Demnach hat die globale Verbreitung der Internetnutzung im Jahr 2017 die 50 Prozent Marke geknackt.
    Das bedeutet: Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung ist online. Und der Report fächert die Rekordzahlen weiter auf.
    Demnach gibt es weltweit
    3,77 Milliarden Internet-Nutzer
    2,8 Milliarden Social Media-Nutzer
    4,92 Milliarden einzelne Mobile-Nutzer
    1,61 Milliarden E-Commerce-Nutzer, das heißt Shoppen im Internet
    Alle digitalen Bereiche verzeichnen enorme Wachstumsraten, so der Report. Für Privathaushalte, Dienstleistungsunternehmen und Industriebetriebe sind schon jetzt Hunderte von Servern im Einsatz, die im Hintergrund rund um die Uhr mit Strom versorgt werden müssen.
    Ein Tsunami der DatenHoffnungen auf die Einsparung fossiler Ressourcen wie Öl, Kohle oder Gas gibt es nicht.

    Der Trend geht zu immer größeren Rechenzentren, sogenannten Hyperscale Rechenzentren.
    Mehr Effizienz erforderlich
    Dem hohen Energieverbrauch des smarten und allgegenwärtigen Internets sehen indes nicht nur Klimaexperten mit Sorge entgegen. Auch IT-Unternehmen bereitet der Stromhunger große Sorgen. Denn die Stromkosten verursachen hohe Betriebskosten. Immer mehr Unternehmen suchen daher nach Möglichkeiten, wie sie ihre Rechenzentren effizienter gestalten könnten. Im Fokus steht dabei die Kühlung der Server. Erste Erfolge zur Stromkosteneinsparung gibt es bereits: Eine moderne Technik hält höheren Temperaturen stand, das heißt die Geräte müssen dadurch weniger gekühlt werden. ((WARUM ABWÄRME NICHT NUTZEN??))Einsparpotentiale bestehen auch in einer effizienteren Auslastung der Server. Anpassung der Leistung an die IT-Last lautet die Devise. Ist die Auslastung eines Servers gering, geht ein Teil in einen Stand-by-Betrieb. Das verbraucht weniger Strom. Aber auch durch die Zusammenlegung kleiner Rechenzentren ließe sich Strom sparen.“
    Stromverbrauch und Datenmengen weltweit

    Einen erheblichen Teil dieser Energie verbraucht die Kühlung
    Im Jahr 2050 werden 50 Milliarden Geräte online sein, schätzen Experten
    In der „Industrie 4.0“ kommunizieren selbst Maschinen mit Maschinen übers Internet

    „„In Zeiten von Klimawandel und Diesel-Gate setzen Verkehrsplaner große Hoffnungen auf Elektromobilität.
    Und auch die Politik sowie die deutsche Autoindustrie streben an, dass ab 2025 bis zu 20 Millionen Elektrofahrzeuge über Deutschlands Straßen rollen.
    Doch die Abbaumethoden der begehrten Rohstoffe bleiben verborgen.“

    „Selbstfahrende Lkw gemäß Level 4 werden dazu beitragen, die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen, da autonome Systeme weder müde noch unaufmerksam werden“, sagte Vorstandschef Martin Daum.
    Beim teil- und hochautomatisierten Fahren wird zwischen verschiedenen Stufen unterschieden. Beim sogenannten Level 3 übernimmt der Computer beispielsweise auf der Autobahn für längere Zeit. Beim Level 4 kann die Fahrerin oder der Fahrer zum bloßen Passagier werden. Daum sagte, das autonome Fahren könne dazu beitragen, in Zeiten großen Fahrermangels mehr Fracht zu bewältigen. „Zudem wird die Effizienz in der Logistik gesteigert, da die Lkw keine Pause brauchen und dadurch mehr unterwegs sind.“
    https://www.rheinpfalz.de/wirtschaft_artikel,-daimler-setzt-auf-robo-trucks-_arid,5341785.html


    Die Zusammenarbeit zwischen Google und Mercedes ist den Angaben zufolge in der Form bisher einmalig in der Autoindustrie.
    Denn: Daten und Funktionen des Online-Kartendienstes Google Maps sollen künftig direkt in das Navigationssystem von Mercedes einfließen – und zwar als Teil des neuen, von Mercedes selbst entwickelten Betriebssystems.
    Dieses will der Hersteller Mitte des Jahrzehnts einführen. Mit dem eigenen Betriebssystem behalte das Unternehmen die Kontrolle über Kundendaten und stelle den Datenschutz sicher, hieß es.“
    https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/stuttgart/mercedes-zusammenarbeit-mit-google-navi-100.html

    „Laut Elon Musk ist autonomes Fahren die Zukunft des Autofahrens.
    Kritik daran gab es bisher beim Thema Sicherheit.
     Jetzt zeigt eine Studie, dass

    Sie sollen das Klima retten, die Luft rein halten und die heimische Fahrzeugindustrie zukunftssicher machen.
    Aber: Sind unsere Stromnetze für Millionen von Elektroautos überhaupt gerüstet?Für die Politik sind Elektrofahrzeuge Hoffnungsträger im Kampf gegen steigende CO2-Werte und hohe Feinstaub- und NOx-Belastungen. Doch Experten warnen: Unsere Leitungsinfrastruktur droht durch den steigenden Stromverbrauch zu kollabieren.“
    https://www.zdf.de/dokumentation/planet-e/planet-e-risiko-elektroauto—stromnetz-am-limit-100.html

    „Elektromobilität gilt als Heilsbringer:
    umweltfreundlich, sauber, nachhaltig.
    Doch die notwendigen Rohstoffe für die Akkus sind knapp und stammen oft aus problematischen Quellen.
    Besonders die Förderung der Rohstoffe
    und Kobalt ist problematisch. In Südamerika werden immer mehr Fabriken in ökologisch sensiblen Regionen hochgezogen. Sie verursachen schwere Umweltschäden. In der politisch instabilen Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) werden etwa zwei Drittel der Weltproduktion an Kobalt gewonnen.
    „planet e.“ reist nach Chile und in die DR Kongo um zu zeigen, unter welchen Bedingungen und mit welchen Folgen die Rohstoffe für die Elektroauto-Revolution gewonnen werden.
    In Chile wird das Lithium aus Salzseen, den sogenannten Salares, gewonnen. Die Lagunen sind Heimat für die Andenflamingos, die es nur hier gibt.
    Was aber könnten Alternativen bei der Rohstoffbeschaffung und bei der Produktion von Auto-Akkus sein? Diesen Fragen geht „planet e.“ am Ulmer Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoffforschung und beim Lithiumabbau im Erzgebirge nach.
    „Für moderne High-Tech-Produkte werden neue, beziehungsweise in der Vergangenheit eher unbedeutende Rohstoffe gebraucht, wie beispielsweise Lithium, Tantal, oder Elemente aus der Gruppe der Seltenen Erden.
    Deren besondere Eigenschaften machen sie für die Industrie so wertvoll. Der Markt für diese Rohstoffe wächst beständig und dementsprechend wird der Handel damit immer lukrativer.
    Der Verzicht auf Öl, Kohle und Gas hat nicht nur unter Klimaschutz-Gesichtspunkten viele Vorteile. Verlockend scheint auch die Aussicht, von den Abhängigkeiten der Erdöl- und Gasförderländern zu lösen.
    Aber auch bei den „neuen“ Rohstoffen für High-Tech-Produkte sind inzwischen enge Abhängigkeiten entstanden. Auch diese Rohstoffe sind nicht unendlich verfügbar. Lohnende Vorkommen, die man abbauen kann, gibt es nur in wenigen Ländern. Über 90 Prozent der Seltenen Erden etwa werden in China gefördert, fast zwei Drittel des globalen Kobalt-Bedarfs stammen aus dem Abbau in der DR Kongo.
    Die „neuen“ Rohstoffe für Zukunftstechnologien haben ihre Schattenseiten: Ihr Abbau ist oft ein schmutziges Geschäft.
    „Lithium ist ein silbrig-weißes Leichtmetall. Es ist so weich, dass man es mit dem Messer schneiden kann. Lithium hat eine sehr niedrige Dichte und schwimmt auf Paraffinöl. Es ist als Strom- und Wärmeleiter wichtig für die Industrie.
    Das Metall zeigt sich sehr reaktionsfreudig: An feuchter Luft bildet sich an der Oberfläche sofort eine mattgraue Schicht. Bei Hautkontakt genügt schon die Hautfeuchtigkeit, um Verätzungen oder Verbrennungen hervorzurufen. Es steckt in über hundert verschiedenen Mineralen, wie Petalit, Spodumen oder Lepidolith. Vor allem aber kommt es in Salzseen vor.
    Die weltweit größten Lithiumvorkommen gibt es in Südamerika. Dort findet sich das Metall als Lithiumsalz in drei riesigen Salzseen. Der größte von ihnen, der Salar de Uyuni in Bolivien, bedeckt eine Fläche von 10.000 Quadratkilometern und soll über fünf Millionen Tonnen des begehrten Elements enthalten. In Chile liegt der zweitgrößte Salzsee, der Salar de Atacama. Von dort stammt knapp die Hälfte der jährlichen Weltproduktion an Lithiumsalz.
    „Lithium wird immer wichtiger, denn die Elektronikindustrie ist zunehmend auf den Rohstoff angewiesen. Experten warnen mittlerweile davor, dass die gesamten Vorräte nicht ausreichen, um die weltweiten Fahrzeugflotten damit dauerhaft auszurüsten.
    Von wesentlicher Bedeutung ist Lithium für die Herstellung von Batterien. Dort werden sie als Elektroden eingesetzt. Die Industrie verarbeitet sie in Millionen von Mobiltelefonen, Laptops und Batterien für Elektrofahrzeuge. Lithium wird, weil es sehr leicht ist, auch als Bestandteil von Legierungen in der Luft- und Raumfahrttechnik eingesetzt.“
    „Kobalt ist ein Schwermetall, das in seinem chemischen Verhalten Eisen und Nickel ähnelt. Akkus wird es verwendet, da es für eine hohe Speicherfähigkeit sorgt. Dabei muss ein Akku umso mehr Kobalt enthalten, je größer seine Speicherfähigkeit ist.
    Vorkommen und Förderung
    Die größten Vorkommen liegen in der DR Kongo, Sambia, Kanada und Marokko. 2015 wurden ca. 60 Prozent des Weltanteils in der DR Kongo abgebaut, gefolgt von China, Kanada und Australien. Weltweit wird Kobalt vor allem als Nebenprodukt in der Nickel- und Kupferproduktion gewonnen.
    In reinen Kobaltminen wird der Rohstoff vor allem in Lagerstätten in Marokko und in sogenannten artisanalen Abbau (Kleinbergbau) in der DR Kongo abgebaut. Schätzungen zufolge beträgt der Anteil des Kleinbergbaus 15 – 20 Prozent der Gesamtfördermenge der DR Kongo.
    Im Jahr 2015 wurden weltweit 90.000 Tonnen pro Jahr gefördert. Prognosen zufolge könnte der Gesamtbedarf bis zum Jahr 2025 auf rund 155.000 Tonnen ansteigen.
    Produkte
    Kobaltverbindungen wurden früher vor allem zum Färben von Glas und Keramik verwendet. Heute wird es unter anderem für Legierungen verwendet.
    Seine Hauptverwendung findet Kobalt heute in Lithium-Ionen-Akkus, die seit den neunziger Jahren auf den Markt kamen. Diese werden für mobile Elektronik und für Elektromobilität genutzt. Insbesondere die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen hat den Bedarf an Kobalt enorm ansteigen lassen. Experten schätzen, dass im Jahr 2035 rund 122.000 Tonnen Kobalt allein für Batterien in Elektrofahrzeugen benötigt werden.“
    „Tantal ist ein seltenes, blau-graues Metall, das einen außergewöhnlich hohen Schmelzpunkt (3000 °C) hat. Es ist sehr widerstandsfähig gegen Säuren und eignet sich als Leiter für Strom. Das Metall lässt sich darüber hinaus stark verformen, ohne zu brechen. Mischt man Kohlenstoff oder Wasserstoff hinzu, wird es spröde.
    Tantal ist chemisch eng verwandt mit dem Metall Niob. Aufgrund der Ähnlichkeit liegen die beiden Metalle nur in Verbindung vor. Um Reinmetalle zu gewinnen, müssen die beiden Elemente in aufwändigen chemischen Verfahren getrennt werden. Tantal und Niob werden aus einem Columbit-Erz gewonnen. Für diese Mineralgruppe hat sich im Laufe der Zeit die Bezeichnung Coltan durchgesetzt, als Kurzform von Columbit-Tantalit.
    Vorkommen und Förderung
    Die wichtigsten Lagerstätten befinden sich in Australien, Brasilien, Kanada und in Zentralafrika, dort vor allem in der Demokratischen Republik Kongo. Insgesamt werden pro Jahr rund 2.000 Tonnen Tantal produziert und verbraucht.
    Der Coltan-Abbau im Kongo ist ein Beispiel für die verheerenden Auswirkungen von ungehemmtem Rohstoffabbau. Durch die weltweit steigende Nachfrage nach dem seltenen Tantal lässt sich eine Menge Geld verdienen. Überall sind in dem zentralafrikanischen Land illegale Minen entstanden, die große Gebiete bedeutender Naturreservate zerstört haben. Darunter haben auch die vom Aussterben bedrohten Gorillas zu leiden.
    Der profitable Coltan-Abbau lockte auch die Milizen der verschiedenen Bürgerkriegsparteien. Sie konnten und können mit den hohen Gewinnen ihre Soldaten und auch Waffen bezahlen und so den Bürgerkrieg aufrecht halten.
    Produkte
    Tantal ist in vielen Produkten enthalten. Es macht Stahl härter und wird in Raketen und Kernreaktoren eingesetzt. Es ist auch wichtig für die Herstellung von Frequenzfiltern von Mobiltelefonen. Am häufigsten wird es für die Produktion von kleinen, leistungsfähigen Kondensatoren, also Energiespeichern, verwendet. Da Tantal nicht giftig ist und auch nicht mit Körperflüssigkeiten reagiert, wird es auch für medizinische Geräte und Implantate genutzt.“
    Eigenschaften
    Kaum ein Begriff ist so irreführend: Bei den Seltenen Erden handelt es sich um weiche Metalle und nicht um Erde. Sie sind auch nicht selten, sondern kommen überall in der Erdkruste vor. Es gibt allerdings nur wenige Lagerstätten, wo diese Metalle so konzentriert vorliegen, dass sich der Abbau lohnt.
    Der Begriff stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts: Ein schwedischer Mineraloge stieß auf einen ungewöhnlich schweren Stein, aus dem 50 Jahre später die sogenannte Ceriterde isoliert wurde. Fast zeitgleich wurde auch die sogenannte Yttererde entdeckt. In den folgenden Jahrzehnten gelang es der Wissenschaft, die darin enthaltenen unterschiedlichen Metalle zu isolieren.
    Das war deshalb schwierig, weil sie sehr ähnliche Eigenschaften besitzen und nur mit viel technischem Aufwand voneinander getrennt werden können. Ihre Ähnlichkeit bewirkt unter anderem, dass sie gemeinsam auftreten.
    Elemente der
    Zu den Seltenen Erden gehören die Leichtmetalle Scandium und Yttrium, außerdem Lathan und die 14 Elemente der Lathanoide (Lathanähnliche): Cer, Praseodym, Neodym, Promethium, Samarium, Europium, Gadolinium, Terbium, Dysprosium, Holmium, Erbium, Thulium, Ytterbium, Lutetium (Ordnungszahlen 58 – 71 im Periodensystem).
    Mittlerweile kennt man über hundert Erze, die Seltene Erden enthalten. Wirtschaftlich von Bedeutung sind die Erze Bastnäsit und Monazit.
    Vorkommen und Förderung
    Rund 90 Prozent der Seltenen Erden stammen aus China. Da der Abbau sehr kostenintensiv ist und die Chinesen konkurrenzlos billig sind, konnten sie sich auf dem Markt durchsetzen und sich quasi ein Monopol sichern. Da der Markt für High-Tech-Produkte rasant zunimmt, steigt auch beständig die Nachfrage nach den Metallen der Seltenen Erden.
    Der Abbau und die Gewinnung der Metalle der Seltenen Erden sind nicht nur kostenintensiv, sondern auch „schmutzig“ – vor allem in China. Dort spielt Umweltschutz kaum eine Rolle.
    Produkte
    Ohne die Metalle der Seltenen Erden sind moderne High-Tech-Produkte nicht denkbar. Sie verbessern die Festigkeit von Stahl, stecken in Batterien, Leuchtmitteln und werden für die Entwicklung der Brennstoffzellentechnik eingesetzt. Selbst in der Landwirtschaft hat man sie erprobt: Seltene Erden sollen die Erträge verbessern und steigern angeblich die Leistung in der Mast.
    Beispiele für einzelne Metalle: Terbium wird für die Produktion von Magneten und Lasermaterial eingesetzt. Europium wirkt als „Neutronenfänger“ in Steuerstäben von Kernreaktoren. Dysprosium und Tulium dienen ebenfalls als Neutronenabsorber. Neodym wird für Permanent-Magnete in Elektromotoren sowie in der Audio- und Videotechnik verwendet. Lanthan steckt in Akkus und Energiesparlampen. Yttrium ist wichtig für Brennstoffzellen oder Zündkerzen und Radargeräte. Cer wird für Zündsteine, Katalysatoren und Leuchtdioden verwendet, zum Cracken von Mineralöl und zum Polieren von Glas.“
    „Silber ist ein Edelmetall und zählt zu den Übergangsmetallen. Sein Elementsymbol Ag stammt vom lateinischen Wort „argentum“ für Silber. Von allen Metallen leitet Silber Wärme und Elektrizität am besten. Es ist so weich, dass sich daraus superdünne Folien oder Filigrandraht herstellen lassen. Die Schmelztemperatur liegt bei 961°C, die Siedetemperatur bei 2212°C.
    Silber gilt als relativ reaktionsträge, reagiert nicht mit dem Sauerstoff der Luft. Es läuft nur deshalb an, weil in der Luft Spuren von Schwefelwasserstoff enthalten sind, die das Silber anlaufen lassen. Silber wirkt in feinster verteilter Form zudem bakterizid, tötet also Bakterien. Es wird darum auch in der Medizin und als Desinfektionsmittel eingesetzt.
    Vorkommen und Förderung
    Silber ist ein seltenes Metall, kommt aber rund 20 Mal häufiger vor als Gold. Es wird zum größten Teil aus Erzen gewonnen, meist aus Silbererzen, die oft zusammen mit Blei-, Kupfer- und Zinkerzen vorkommen. In Reinform findet man es als Korn oder drahtiges, verästeltes Geflecht in Erzgängen. Weltweit wird Silber an knapp 4.000 Orten abgebaut. Die wichtigsten Förderländer liegen in Nord- und Südamerika. Peru ist der größte Silberhersteller. Nach Einschätzung von Wissenschaftlern werden die Silberressourcen nur noch für dreißig Jahre ausreichen. Schon allein deshalb spielt das Recycling eine immer wichtigere Rolle.
    Produkte
    Silberlegierungen werden in der Luft und Raumfahrt verwendet, oder in der Trinkwasseraufbereitung zur Beschichtung von Wasserfiltern eingesetzt. Es gibt Silberhaltige Cremes als Arzneimittel, Wundauflagen und einige Kunststoffe mit Silberlegierung, die im medizinischen Bereich eingesetzt werden. Die Reflexionsfähigkeit des Metalls wird in Solaranlagen genutzt, um das Sonnenlicht zu bündeln. Silberoxid-Zink-Batterien gelten als besonders hochwertig und langlebig. Begehrt ist das Metall auch bei Musikinstrumenten, da es dank seiner Dichte einen schönen, warmen Ton erzeugt.“
    „Das Elementsymbol „Cu“ für Kupfer stammt vom lateinischen Wort „Cuprum“ für „Erz von der Insel Zypern“, wo im Altertum Kupfer gewonnen wurde. Kupfer ist ein sehr guter Wärme- und Stromleiter. Kupfer ist ein reaktionsschwaches Metall. das zu den Edelmetallen gehört.
    Die Schmelztemperatur von Kupfer liegt bei 1084,4°C, die Siedetemperatur bei 2567°C. Kupfer ist weich, zäh und gut formbar.
    In geringen Mengen ist Kupfer auch für den menschlichen Körper wichtig: Es ist ein lebensnotwendiges Spurenelement, das in den Enzymen eingebaut ist. Es ist unter anderem für die Aufnahme von Eisen und das Wachstum der Zellen nötig.
    Vorkommen und Förderung
    Kupfer tritt in der Natur selten in seiner natürlichen Form auf. Es wird zum größten Teil aus Erzen gewonnen, meist Kupferkies, Bornit, Malachit oder Atacamit. Beim Abbau fallen große Mengen giftiger Abwässer an.
    In Reinform findet man es in sogenannten Dendriten, als Nuggets. Nuggets beschreiben dabei den Zustand der Starre kleiner Kupferbrocken aus der Schmelzung von Kupfer. In sehr seltenen Fällen tritt Kupfer auch als Kristall auf. Die weltweit wichtigsten Förderländer sind Chile, Peru, Indonesien und die USA.
    Produkte
    Kupfer kann und wird für viele verschiedene Produkte verwendet. Einen wichtigen Stellenwert hat es dabei bei Stromkabel, aufgrund seiner sehr guten Eigenschaft als Stromleiter. Es ist ein wichtiger Bestandteil der Elektro- und Kommunikationstechnik.
    Bei der Nutzung regenerativer Energien hat Kupfer eine große Bedeutung: Bei den großen Offshore-Windkraftanlagen in Nord- und Ostsee werden bis zu 30 Tonnen Kupfer pro Windrad eingesetzt.
    Für unsere Transportmittel ist Kupfer ein wichtiges Element. Hunderttausende Tonnen Kupfer benötigt die deutsche Automobilindustrie jedes Jahr, für elektrische Leitungen, Motoren, Lichtmaschinen und andere Bauteile. Kupferlegierungen werden für Schmuck, Besteck und Münzen verwendet.“
    Allein die Automobilindustrie wird im Jahr 2035 nach Schätzungen von CRU Consulting – einem Beratungsunternehmen der Stahlindustrie – rund 122.000 Tonnen Kobalt für Akkus der Elektrofahrzeuge benötigen.
    Fast zwei Drittel des globalen Bedarfs von Kobalt stammt schon heute aus Bergwerken der Demokratischen Republik Kongo in Afrika.
    Das entspricht einer Menge von 84.400 Tonnen (Quelle: BGR, 2017). Ein lohnendes Geschäft für die oft ausländischen Betreiber der Minen. Doch zivilgesellschaftliche Organisationen wie etwa Amnesty International üben zunehmend Kritik an den sozialen Missständen vor Ort und fordern mehr Sorgfaltspflicht von den Abnehmern des begehrten Rohstoffs.
    „Die Arbeit ist extrem gefährlich. Fast jeden Tag gibt es Unfälle, weil die Böden so brüchig sind. Und der Staat unterstützt uns überhaupt nicht“, klagt Consolar, ein illegal arbeitender Bergmann. Das im sogenannten Kleinbergbau gewonnene Kobalterz verkaufen die Männer dann an lokale Zwischenhändler in den Abbauregionen. „Wir haben keine Erlaubnis, hier nach Kobalt zu suchen. Wenn wir das Erz verkauft haben, bestechen wir die Minenaufsicht und die Polizei, dann lassen sie uns in Ruhe“, sagt Manuél, der seit drei Jahren in Kolwezi illegal Kobalterz fördert. Von der gesamten im Kongo gewonnenen Menge an Kobalt gelangen 18.000 Tonnen (Quelle: BGR, 2017) illegal gewonnenes Kobalt auf den Weltmarkt. Aber neben den menschenunwürdigen Bedingungen sorgt der Hunger der Elektromobilität nach dem begehrten Rohstoff noch für ein weiteres Problem, nämlich den Umweltschäden.“
    „Eines der größten Lithium-Vorkommen befindet sich im Norden Chiles – in der Atacama-Wüste. Jährlich werden in Chile etwa 21.000 Tonnen Lithium erzeugt. Dazu pumpen die Minenbesitzer zunächst mineralhaltiges Grundwasser in große, künstlich angelegte Becken. In ihnen wird die Salzlake gezielt zum Verdunsten gebracht. Am Ende bildet sich ein Lithium-Konzentrat heraus, das schließlich zum begehrten Lithium-Karbonat weiterverarbeitet werden kann. Fast 60 Prozent des weltweit gewonnen Lithiums gelangen anhand dieser Produktionsweise aus Chile auf den Weltmarkt.
    Doch die Gewinnung in der Atacama Wüste wirkt sich direkt auf die Wasserreserven der gesamten Region aus. Denn die Wüste zählt ohnehin zu den trockensten Gebieten der Erde. Die Förderung der Salzlake aus dem Grundwasser führt dazu, dass der Grundwasserspiegel dramatisch absinkt. Dadurch trocknen die Flussläufe aus, Wiesen verdorren und gehen unwiederbringlich verloren. Viele seltene Vogelarten, die dort nisten, sind vom Aussterben bedroht. Biologen der Universität in Santiago beobachten mit Sorge den Zusammenbruch eines gesamten Ökosystems. Insbesondere die majestätischen Flamingos wird es bald wohl nicht mehr geben. „Die Grundwasserabsenkung hat Auswirkungen auf die kleinen Tiere und Pflanzen, von denen sich die Flamingos ernähren. Und wenn der Andenflamingo ausstirbt, verschwinden auch andere Tiere der Nahrungskette“, meint Dr. Matilde López von der Universität Santiago.
    Und auch auf den einst fruchtbaren Ackerflächen gedeiht nichts mehr. Der fruchtbare Boden verwandelt sich in nutzlosen Sand.
    vor allem in großen Minen von internationalen Rohstoffkonzernen abgebaut. Rund ein Fünftel des Abbaus wird jedoch in illegalen, selbst gebauten Minen abgebaut. In diesen Kleinminen, dem sogenannten „artisanalen Bergbau“, sind die Bedingungen oft kritisch: Viele davon sind
    „Lithium ist ein silbrig-weißes Leichtmetall. Es ist so weich, dass man es mit dem Messer schneiden kann. Lithium hat eine sehr niedrige Dichte und schwimmt auf Paraffinöl. Es ist als Strom- und Wärmeleiter wichtig für die Industrie.
    Das Metall zeigt sich sehr reaktionsfreudig: An feuchter Luft bildet sich an der Oberfläche sofort eine mattgraue Schicht. Bei Hautkontakt genügt schon die Hautfeuchtigkeit, um Verätzungen oder Verbrennungen hervorzurufen. Es steckt in über hundert verschiedenen Mineralen, wie Petalit, Spodumen oder Lepidolith. Vor allem aber kommt es in Salzseen vor.
    Die weltweit größten Lithiumvorkommen gibt es in Südamerika. Dort findet sich das Metall als Lithiumsalz in drei riesigen Salzseen. Der größte von ihnen, der Salar de Uyuni in Bolivien, bedeckt eine Fläche von 10.000 Quadratkilometern und soll über fünf Millionen Tonnen des begehrten Elements enthalten. In Chile liegt der zweitgrößte Salzsee, der Salar de Atacama. Von dort stammt knapp die Hälfte der jährlichen Weltproduktion an Lithiumsalz.
    „Lithium wird immer wichtiger, denn die Elektronikindustrie ist zunehmend auf den Rohstoff angewiesen. Experten warnen mittlerweile davor, dass die gesamten Vorräte nicht ausreichen, um die weltweiten Fahrzeugflotten damit dauerhaft auszurüsten.
    Von wesentlicher Bedeutung ist Lithium für die Herstellung von Batterien. Dort werden sie als Elektroden eingesetzt. Die Industrie verarbeitet sie in Millionen von Mobiltelefonen, Laptops und Batterien für Elektrofahrzeuge. Lithium wird, weil es sehr leicht ist, auch als Bestandteil von Legierungen in der Luft- und Raumfahrttechnik eingesetzt.“
    „Kobalt ist ein Schwermetall, das in seinem chemischen Verhalten Eisen und Nickel ähnelt. Akkus wird es verwendet, da es für eine hohe Speicherfähigkeit sorgt. Dabei muss ein Akku umso mehr Kobalt enthalten, je größer seine Speicherfähigkeit ist.
    Vorkommen und Förderung
    Die größten Vorkommen liegen in der DR Kongo, Sambia, Kanada und Marokko. 2015 wurden ca. 60 Prozent des Weltanteils in der DR Kongo abgebaut, gefolgt von China, Kanada und Australien. Weltweit wird Kobalt vor allem als Nebenprodukt in der Nickel- und Kupferproduktion gewonnen.
    In reinen Kobaltminen wird der Rohstoff vor allem in Lagerstätten in Marokko und in sogenannten artisanalen Abbau (Kleinbergbau) in der DR Kongo abgebaut. Schätzungen zufolge beträgt der Anteil des Kleinbergbaus 15 – 20 Prozent der Gesamtfördermenge der DR Kongo.
    Im Jahr 2015 wurden weltweit 90.000 Tonnen pro Jahr gefördert. Prognosen zufolge könnte der Gesamtbedarf bis zum Jahr 2025 auf rund 155.000 Tonnen ansteigen.
    Produkte
    Kobaltverbindungen wurden früher vor allem zum Färben von Glas und Keramik verwendet. Heute wird es unter anderem für Legierungen verwendet.
    Seine Hauptverwendung findet Kobalt heute in Lithium-Ionen-Akkus, die seit den neunziger Jahren auf den Markt kamen. Diese werden für mobile Elektronik und für Elektromobilität genutzt. Insbesondere die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen hat den Bedarf an Kobalt enorm ansteigen lassen. Experten schätzen, dass im Jahr 2035 rund 122.000 Tonnen Kobalt allein für Batterien in Elektrofahrzeugen benötigt werden.“
    „Tantal ist ein seltenes, blau-graues Metall, das einen außergewöhnlich hohen Schmelzpunkt (3000 °C) hat. Es ist sehr widerstandsfähig gegen Säuren und eignet sich als Leiter für Strom. Das Metall lässt sich darüber hinaus stark verformen, ohne zu brechen. Mischt man Kohlenstoff oder Wasserstoff hinzu, wird es spröde.
    Tantal ist chemisch eng verwandt mit dem Metall Niob. Aufgrund der Ähnlichkeit liegen die beiden Metalle nur in Verbindung vor. Um Reinmetalle zu gewinnen, müssen die beiden Elemente in aufwändigen chemischen Verfahren getrennt werden. Tantal und Niob werden aus einem Columbit-Erz gewonnen. Für diese Mineralgruppe hat sich im Laufe der Zeit die Bezeichnung Coltan durchgesetzt, als Kurzform von Columbit-Tantalit.
    Vorkommen und Förderung
    Die wichtigsten Lagerstätten befinden sich in Australien, Brasilien, Kanada und in Zentralafrika, dort vor allem in der Demokratischen Republik Kongo. Insgesamt werden pro Jahr rund 2.000 Tonnen Tantal produziert und verbraucht.
    Der Coltan-Abbau im Kongo ist ein Beispiel für die verheerenden Auswirkungen von ungehemmtem Rohstoffabbau. Durch die weltweit steigende Nachfrage nach dem seltenen Tantal lässt sich eine Menge Geld verdienen. Überall sind in dem zentralafrikanischen Land illegale Minen entstanden, die große Gebiete bedeutender Naturreservate zerstört haben. Darunter haben auch die vom Aussterben bedrohten Gorillas zu leiden.
    Der profitable Coltan-Abbau lockte auch die Milizen der verschiedenen Bürgerkriegsparteien. Sie konnten und können mit den hohen Gewinnen ihre Soldaten und auch Waffen bezahlen und so den Bürgerkrieg aufrecht halten.
    Produkte
    Tantal ist in vielen Produkten enthalten. Es macht Stahl härter und wird in Raketen und Kernreaktoren eingesetzt. Es ist auch wichtig für die Herstellung von Frequenzfiltern von Mobiltelefonen. Am häufigsten wird es für die Produktion von kleinen, leistungsfähigen Kondensatoren, also Energiespeichern, verwendet. Da Tantal nicht giftig ist und auch nicht mit Körperflüssigkeiten reagiert, wird es auch für medizinische Geräte und Implantate genutzt.“
    Eigenschaften
    Kaum ein Begriff ist so irreführend: Bei den Seltenen Erden handelt es sich um weiche Metalle und nicht um Erde. Sie sind auch nicht selten, sondern kommen überall in der Erdkruste vor. Es gibt allerdings nur wenige Lagerstätten, wo diese Metalle so konzentriert vorliegen, dass sich der Abbau lohnt.
    Der Begriff stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts: Ein schwedischer Mineraloge stieß auf einen ungewöhnlich schweren Stein, aus dem 50 Jahre später die sogenannte Ceriterde isoliert wurde. Fast zeitgleich wurde auch die sogenannte Yttererde entdeckt. In den folgenden Jahrzehnten gelang es der Wissenschaft, die darin enthaltenen unterschiedlichen Metalle zu isolieren.
    Das war deshalb schwierig, weil sie sehr ähnliche Eigenschaften besitzen und nur mit viel technischem Aufwand voneinander getrennt werden können. Ihre Ähnlichkeit bewirkt unter anderem, dass sie gemeinsam auftreten.















    „Hightech – Die dunkle Seite
    Smartphones, Flachbildschirme, Elektroautos und Windkraftanlagen: Keines dieser Hightech-Produkte würde ohne die Metalle der Seltenen Erden funktionieren.
    Gewinnen aber lassen sich die Metalle mit den Super-Eigenschaften bisher nur unter Inkaufnahme erheblicher Umweltbelastungen.
    Und die steigen dramatisch an.
    Jahrtausende schlummerten sie in der Erde, niemand ahnte, dass es sie überhaupt gibt. Heute sind sie ein unverzichtbarer Bestandteil von vielen Geräten, die aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken sind.
    Trotz der negativen Folgen für die Umwelt will und kann derzeit niemand auf sie verzichten. Die digitale Kommunikation per Mobilfunk und sozialen Netzwerken wäre deutlich erschwert, ebenso die Energiewende. Wissenschaftler forschen weltweit – auch in Deutschland – unter Hochdruck nach Möglichkeiten, die Hightech-Metalle in unseren Lieblingsprodukten zu ersetzen oder sie wenigstens intelligent zu recyceln und sauberer zu fördern.
    Abhängigkeit von China
    China ist Weltmarkführer in der Förderung der Seltenen Erden. Hier gibt es auch die größten Umweltverschmutzungen. Für Verbesserungen ist keine Zeit, denn China will seine Weltmarkherrschaft noch möglichst lange ausüben und andere Länder abhängig machen. Und tatsächlich sind andere aufgewacht: In Kalifornien wurde gerade die drittgrößte Seltenerd-Mine der Welt wiedereröffnet – mit neuester Technik und angeblich hohen Umweltstandards.“


    ((OTON 19:42 – 20:00  „Weil es mal hieß … Allparteienkoalition… 5400 km Eisenbahnstrecke stillgelegt … ländliche Raum abgehängt wurde.“))

    In den USA ging das laut Tageszeitung WELT viel schneller:
    CLAUDIA:           Um mehr
    Autos, Benzin und Reifen verkaufen zu können, hätten in den 1920er-Jahren US-Konzerne ein illegales Kartell gebildet, das alle großen Straßenbahn-Gesellschaften aufgekauft und umgehend in die Pleite getrieben habe.
    I
    n dem 1988 mit 4 Oscars ausgezeichneten Film
    „Falsches Spiel mit Roger Rabbit“ von Robert Zemeckis (ziːˈmekɪs)  lässt sich die Hauptfigur sich über das beste öffentliche Transportmittel der Welt aus – im kalifornischen Los Angeles. Tätsächlich habe L.A. vor 100 Jahren mit rund 2-Tausend Kilometern Länge das größte Straßenbahnnetz der Welt betrieben.
    ‚Falsches Spiel mit Roger Rabbit‘ gelte heute als gelungene Satire über den großen US-Straßenbahnskandal mit der Zerstörung des öffentlichen Nahverkehrs für eine so genannte autogerechte Stadt
    durch ein – später als illegal verurteiltes – Kartell der Metall-, Auto- und Mineralölindustrie, das in 45 Kommunen rund einhundert elektrisch betriebene Straßenbahnsysteme vernichtete.
    https://www.welt.de/geschichte/article150014809/Gegen-diesen-Skandal-ist-VWs-Dieselgate-ein-Klacks.html
    (9/21)

    Christian Lindner: Das ist ein interessantes Zitat, Johnny, aber ich denke, dass du den Konservatismus falsch verstehst. Wie mein Großvater immer sagte: „Der Fuchs weiß viele Dinge, aber der Igel weiß eine große Sache.“ Der Konservatismus hilft uns, eine stabile Gesellschaft aufzubauen und zu bewahren.
    Winston Churchill: Ich denke, wir haben einige wichtige Punkte diskutiert, aber wir scheinen uns nicht auf eine einheitliche Perspektive einigen zu können. Der Konservatismus hat seine Vor- und Nachteile, aber wir sollten uns auch neuen Ideen und Innovationen öffnen.
    Johnny Rotten: Das stimmt, Winston. Wie wir in „Pretty Vacant“ gesungen haben: „We’re pretty vacant and we don’t care.“ Der Konservatismus hält uns zurück, aber wir sollten uns auch nicht von neuen Ideen einschüchtern lassen.
    Christian Lindner: Das mag für dich so sein, Johnny, aber wie mein Vater immer sagte: „Wenn man dem Esel Zucker gibt, wird er nicht zum Rennpferd.“ Wir sollten uns auf die bewährten Methoden konzentrieren, die uns erfolgreich gemacht haben.“
    fb privat
    „Moderator Karl-Eduard von Schnitzler:
    Guten Abend, meine Genossen und Genossinnen! Heute haben wir eine sehr wichtige Diskussion über Gender-Diversität. Als Sozialisten ist es unsere Aufgabe, die Freiheit und Gleichheit aller Menschen zu verteidigen, unabhängig von ihrer Geschlechtsidentität.
    Nina Hagen: Ja, genau! Die Vielfalt der Geschlechter ist wie eine bunte Blumenwiese, auf der jeder Blume einzigartig ist und respektiert werden sollte.
    Klaus Kinski: (schnaubend) Was für ein Blödsinn! Ich dachte, ich wäre hier in einer vernünftigen Diskussion, aber es ist nur eine Ansammlung von Kommunisten und Spinnerinnen!
    Karl-Eduard von Schnitzler: Herr Kinski, wir sind hier, um vernünftig zu diskutieren, nicht um persönliche Angriffe zu machen. Nina Hagen, ich denke, dass Sie eine sehr interessante Perspektive auf die Gender-Diversität haben. Aber was ist mit den Menschen, die in traditionellen Rollenbildern leben möchten?
    Nina Hagen: Ich denke, dass jeder Mensch das Recht hat, seine eigene Identität zu wählen, unabhängig von den Erwartungen der Gesellschaft. Wir sollten die Menschen ermutigen, frei und kreativ zu sein, um ihr volles Potenzial zu entfalten.
    Klaus Kinski: (lacht laut) Ihr seid alle verrückt! Ihr redet von Blumenwiesen und freier Entfaltung, aber das Leben ist nicht so einfach! Es gibt nur Männer und Frauen, das ist die Natur!
    Karl-Eduard von Schnitzler: Aber Herr Kinski, die Natur hat uns auch die Fähigkeit gegeben, uns weiterzuentwickeln und uns über die traditionellen Rollenbilder hinauszuwagen. Es geht darum, die Freiheit und Gleichheit aller Menschen zu verteidigen.
    Nina Hagen: Genau! Wir sollten uns nicht von den engen Grenzen der Gesellschaft einschränken lassen. Wir sollten uns auf das Positive konzentrieren, auf das, was uns verbindet und nicht auf das, was uns trennt.
    Klaus Kinski: (lacht wieder laut) Sie redet wie eine Hippie! Die Welt ist kein friedlicher Ort, wo alle Blumen in Harmonie blühen. Es gibt Krieg und Konflikte und es gibt nur Männer und Frauen!
    Moderator Karl-Eduard von Schnitzler: Ich muss sagen, ich bin enttäuscht von der Ignoranz und Borniertheit, die ich hier heute Abend erlebt habe. Es ist offensichtlich, dass manche Leute immer noch in der Vergangenheit leben und nicht bereit sind, neue Ideen und Perspektiven zu akzeptieren.
    Nina Hagen: Aber Karl-Eduard, wir müssen doch offen sein für Veränderungen und uns von alten Denkmustern befreien. Die Vielfalt der Geschlechter ist ein wichtiger Teil unserer menschlichen Natur, den wir nicht ignorieren können.
    Klaus Kinski: (verärgert) Das ist doch Unsinn! Es gibt nur Männer und Frauen, das war schon immer so und das wird auch immer so bleiben!
    Nina Hagen: Aber Klaus, das stimmt nicht. Die Gender-Diversität ist ein wissenschaftlich belegtes Phänomen und wir müssen uns damit auseinandersetzen.
    Karl-Eduard von Schnitzler: Nun, ich denke, dass Nina Hagen hier ein sehr gutes Beispiel für das Sprichwort ist: „Leere Fässer klappern am lautesten“. Sie redet viel, aber es kommt nicht viel Sinnvolles dabei heraus.
    Nina Hagen: (empört) Was soll das denn heißen, Karl-Eduard? Ich habe hier sehr wohl fundierte Argumente vorgebracht!
    Klaus Kinski: (ironisch) Ja, ich bin auch beeindruckt von der tiefgründigen Blumenwiesen-Metaphorik, die Sie da verwenden, Nina.
    Nina Hagen: (genervt) Ihr versteht mich einfach nicht. Ich versuche nur, eine positive Botschaft zu verbreiten und die Vielfalt der Geschlechter zu akzeptieren.
    Moderator Karl-Eduard von Schnitzler: Ich sehe, dass wir hier zu keiner vernünftigen Lösung kommen werden. Aber ich möchte betonen, dass ich es für gefährlich halte, eine so unsinnige und nichtssagende Ideologie wie die Gender-Diversität zu unterstützen. Es ist nichts weiter als eine Modeerscheinung, die von linksliberalen Eliten und Prominenten propagiert wird.
    Nina Hagen: (wütend) Ich kann nicht glauben, dass du so engstirnig und intolerant bist. Du hast hier nichts anderes als Ignoranz und Vorurteile verbreitet.
    Moderator Karl-Eduard von Schnitzler: (selbstbewusst) Ich vertrete hier die Meinung der Mehrheit der Menschen und lasse mich nicht von einer handvoll elitärer Prominenter und Intellektueller beeinflussen. Wir sollten uns auf wichtige Dinge wie Arbeit und Produktion konzentrieren und nicht auf solche absurden Themen wie Gender-Diversität.“


    Nachklapp:
    Klick, nix. Also noch einmal neu anfangen. Seite aufrufen, gucken, klick. Nix. Verzweifeln. Und wieder von vorn.

    Anlässlich versuchter Impftermin­buchungen zeigt sich erneut, wie schade es ist, dass das in der Notenschrift gebräuchliche Wiederholungszeichen auf Computertastaturen fehlt. Optisch ansprechend und vollkommen logisch wie ein fetter Schlussstrich gestaltet, zeigen zwei Punkte davor oder dahinter, welcher Teil wiederholt werden soll. Im vorliegenden Fall muss man sich hinter jedem Klick das Wiederholungszeichen aus der Musiknotation vorstellen oder, noch schöner, die Klicks und die Nixes länglich beschrieben und zu Beginn durch das Dal Segno markiert, eine Art querliegendes geschwungenes S mit einem Strich und zwei Punkten. Das Zeichen bedeutet, dass der folgende Teil, bis zum dessen Ende kennzeichnenden Doppelstrich, zu wiederholen ist.
    https://jungle.world/artikel/2021/19/terminbuchung-moll

    *coronaohneende

    Kurz & richtig im Berliner „Tagesspiegel“ angemerkt:

    Über oberflächliche Merkmale von Schulen wie technische Ausstattung, Klassengröße oder Schulart müsse nicht vorrangig diskutiert werden.
    Viel wichtiger seien die Professionalität der Lehrer*innen, die Beziehung zwischen Lehrenden und Lernenden sowie die Bedürfnisse der Schüler*innen.

    Diese Faktoren bestimmten den Lernerfolg – unabhängig davon, ob analog oder digital gelernt werde.
    https://www.tagesspiegel.de/politik/die-beste-technik-allein-macht-unsere-schulen-nicht-besser-5064382.html

    PERSONALAUSWEIS & BÜRGERAMT.
    von H.P. Daniels.
    Also Termin besorgen. Ich schaue im Internet. Dort gibt es eine Termin-Seite der Bürgerämter. Einen Kalender für die nächsten Monate, in denen die bereits vergebenen Termine rot unterlegt sind. Aber da gibt es ja noch ausreichend weiße Tage. Da nehme ich doch gleich den nächsten möglichen …

    Aber halt, nein, das geht ja gar nicht, die weißen Kalendertage kann man nicht buchen, noch nicht, denn sie sind noch nicht „freigeschaltet“.

    Die buchbaren Termine sind grün unterlegt, sollen grün unterlegt sein, aber da sind keine grünen Termine zu haben.

    Man solle das immer früh am Morgen probieren, erklärt mir jemand, da würden regelmäßig bis unregelmäßig neue Termine freigeschaltet, die dann aber auch ganz schnell wieder weg seien.

    Morgens um sieben setze ich mich an den PC: Keine Termine. Alle schon wieder weg, mehrere Tage hintereinander, erfolglos. Keine Termine in Sicht, wohingegen der Ablauftermin meines Ausweises näher rückt.

    Jeden morgen sitze ich vor dem PC, aber kein Termin. Und ich komme mir allmählich bescheuert vor. Ja, ist man denn total bekloppt, sich auf dieses miese Spiel einzulassen, wenn die Bürgerämter nicht in der Lage sind ihre Behörden halbwegs bürgerfreundlich zu organisieren?

    Muss man sich denn schon um fünf Uhr morgens an den Computer setzen? Kein Termin.

    Also wieder Internet. Morgens, vorm Aufstehen.

    Keine Termine. Tagelang. Nichts. Wochenlang. Und mein Ausweis ist längst abgelaufen.

    Egal. Wenn mich jemand fragt, erzähle ich meine Termin-Odyssee. Außerdem lese ich irgendwo, dass Ausweise zur Identifikation der Person noch bis zu einem Jahr nach Ablauf der Gültigkeit toleriert würden.

    Und allmählich wird diese Bürgeramtstermingeschichte zum Dauerspaßthema unter den Freunden:  

    – Was macht der Termin? Du hast so dunkle Ränder unter den Augen, wieder die ganze Nacht am PC verbracht?

    – Ach, hör doch uff!

    Und irgendwann gab ich’s auf. Nee, ist mir zu blöde!

    Aber irgendwann hat es dann doch geklappt, wie ein Wunder, wie ein Lottogewinn: Ein Termin im April 2023. Vier Monate nach dem Beginn meiner Terminbemühungen im November.

    Ich bezahlte fast hundert Euro, und ein paar Wochen später konnte ich meinen neuen Personalausweis und einen neuen Reisepass abholen.

    Endlich. Erledigt. Denkste.

    Ein halbes Jahr später kam die schriftliche Verwarnung und dass ich 20 Euro bezahlen sollte, weil ich vom 14.12.2021 bis 18.04.2022 nicht „im Besitz eines gültigen Ausweisdokuments“ gewesen sei.

    Das nächste Schreiben vom Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg kam im November, mit Zustellungsurkunde: Ein Bußgeldbescheid über 83,50 Euro.

    H.P. Daniels, Berlin 22.02.2023
    Danke, H.P.!
    …mit einfach mal mehr Personal ging’s früher besser. Nicht alles war schlechter.


    diesaudurch‘sdorf oder: „… ein Deutsch, (…) vor dem es jede Sau im deutschen Lande, jedoch nicht dessen Bürger graust: die Sprache derer, die zwar deutsch fühlen, aber nicht können.“ (Karl Kraus: „Die Sprache“, in: „Die Fackel“ 1921, 572-576, 66f.)

    „Es ist schwer, den Stromverbrauch und die Umweltbelastung von Anwendungen wie Codex, ChatGPT oder Dall-E 2 zu ermitteln, weil die entsprechenden Details nicht öffentlich gemacht wurden“,

    erklärt Jared Fernandez.

     
    „Für ein einmaliges, vollständiges GPT-3-Training wird allerdings von einer CO₂-Belastung von 552 Tonnen ausgegangen.“

    Zum Vergleich: Ein Macbook Pro mit 14 Zoll schlüge von der Herstellung über die Nutzung bis zur Entsorgung mit 271 Kilogramm CO₂-Äquivalent zu Buche, ein Fluggast von New York nach San Francisco und zurück je nach Airline zwischen 500 Kilogramm und einer Tonne. https://www.golem.de/news/co2-ausstoss-von-chatgpt-und-co-klimakiller-kuenstliche-intelligenz-2302-171908.html

    Facebook-Fund dazu: “ChatGBT am Abend.

    Schreibe ein fiktives Streitgespräch zwischen Winston Churchill, Johnny Rotten und Christian Lindner, in der das Für und Wider des Konservatismus diskutiert wird.
    Benutze dabei den typischen Sprachstil der Gesprächsteilnehmer.
    Außerdem soll Lindner in unverständlichen Gleichnissen sprechen. Und Johnny Rotten soll Zitate der Sex Pistols einbauen, um seine Position zu verdeutlichen.

    Winston Churchill: Ich denke, dass sowohl Johnny als auch Christian wichtige Punkte haben. Der Konservatismus bietet eine gewisse Stabilität, aber wir sollten uns auch vorwärtsbewegen und Innovationen fördern.

    Johnny Rotten: Aber das ist doch genau das Problem, Winston. Der Konservatismus ist eine Ideologie der Stillstand, die uns zurückhält. Wie wir schon in „Anarchy in the UK“ gesungen haben: „I am an anti-Christ, I am an anarchist, don’t know what I want but I know how to get it.“

    Christian Lindner: Das ist ein interessanter Standpunkt, Johnny. Aber wir sollten uns auch vor den Risiken des Neuen hüten. Wie mein Opa immer sagte: „Manchmal ist es besser, den Teufel zu kennen, als den Engel zu suchen.

    *nationalnichtegal

    Gut 30 Prozent des Erdgases verbraucht in Deutschland die Industrie.
    https://www.zdf.de/wissen/leschs-kosmos/energie-in-der-kriese-der-ultimative-stresstest-100.html

    Es gibt viele Orte auf der Welt, wo Forscher, Unternehmer und Bürger zeigen, dass erneuerbare Energiequellen zuverlässig und preiswert sind.
    Eine ARTE- Dokumentation berichtet über diese Menschen und ihre Erfolge.

    Auf der Blumeninsel Madeira beispielsweise versucht man vom Dieselstrom loszukommen, der nicht nur schlecht fürs Klima, sondern auch sehr teuer ist. Um das zu erreichen, kombiniert man Windkraft und Wasserkraft zu einem genialen Speichersystem für erneuerbare Energie. Nun kann man jederzeit sauberen Strom gewinnen, selbst wenn kein Wind weht.

    Auf der dänischen Insel Samsø gibt es Widerstände gegen Windräder nicht, wie sie sonst häufig sind. Der Grund: Die Bewohner Samsøs besitzen die Windräder selbst und verdienen an ihnen.

    Isländer wiederum nutzen die Geothermie ihres Landes so gut zur Stromgewinnung, dass der billige Strompreis viele Firmen angezogen und damit Arbeitsplätze ins Land gebracht hat.

    Ein noch junges Forschungsgebiet ist die Energiegewinnung aus dem Meer. Vor der schottischen Insel Orkney befindet sich ein riesiges Testlabor um herauszufinden, wie aus Wellen und Gezeiten Strom gewonnen werden kann.
     https://www.youtube.com/watch?v=_zU7-mRrwYA



  • EILMELDUNG FOLGE 56 in KW 10 am 7.3.2023 – UMWELTKILLER DIGITALISIERUNG


    https://www.zdf.de/comedy/heute-show/heute-show-vom-3-maerz-2023-100.html
    (OTON 25:07 – 25:17 „Wenn die Bürgerversicherung  nicht kommt, müssen wir das viele Geld im deutschen Gesundheitssystem klüger einsetzen. Digitalisieren, endlich.“))

    CLAUDIA:        Digitalisieren statt mehr Pfleger*innen, mehr Geburtskliniken und bessere Arbeitsbedingungen? Das meint offenbar Staats-Komiker Oliver Welke im ZDF.

    ARI:                 Das Fachmagazin „c’t“ dagegen:

    CLAUDIA:        „… unter Jens Spahn sind in der telematischen Infrastruktur nicht nur besonders enge Termine gesetzt, sondern auch Dinge vorangetrieben worden, die primär der Gesundheitswirtschaft nutzten.“

    ARI:                 Und damit sind wir schon bei der Hauptfrage: KANN SICH IN DEUTSCHLAND WIRKLICH ETWAS GRUNDSÄTZLICH ÄNDERN?

    CLAUDIA:        IM ZENTRUM DES REAL EXISTIERENDEN KAPITALISMUS geht es eben nicht vorrangig um die Gesundheit der Bürger*innen, sondern um  Gewinne für private Kliniken und Pflegedienste, –

    ARI:                 – nicht um Bildung, sondern möglichst gute Chancen für die Blagen der Gutverdienenden, nicht um Energiesicherheit für Omma – oder unseren Weimar-Korrespondenten:

    https://shows.acast.com/the-week/episodes/the-week-kw-44
    ((OTON 2:25 – 3:59   „Vor einer Woche hat der Bundespräsident …. Krieg, von Entbehrung … ich kaufe nichts …. Wir wollen sie nicht allein lassen … heizkörper abstellen … auf podcast.eins.“))

    ARI:                 IM ZENTRUM DES REAL EXISTIERENDEN KAPITALISMUS geht es vor allem um Energiesicherheit für Konzerne, die Gas zu Plastik machen und mit beispielsweise Billigsurfboardteilen die Meere verseuchen – und schon gar nicht um Umweltschutz.

    CLAUDIA:        Sondern um das Fitmachen der deutschen Industrie für einen vermeintlichen GRÜNEN KAPITALISMUS.

    ARI:                 Daraus leitet eine Regierungspartei offenbar neuerdings ihren Namen ab – der bei einigen „Spiegellesern und anderen Gutgläubigen“ (Dietrich Kittner) noch als guter gilt.

    CLAUDIA:        „Die Sicherung klimaneutraler Energieträger ist nur einer von vielen, mitunter verzweifelten Versuchen der Bundesregierung, der heimischen Wirtschaft mittels neuer geopolitischer Ausrichtung eine Transformationsperspektive zu einem klimaneutralen Kapitalismus zu eröffnen“, 

    ARI:                 schreibt das Monatsmagazin KONKRET. Dennoch stünden –

    CLAUDIA:        „… Bemühungen zum Recycling … noch am Anfang, sodass gerade in den ersehnten „Öko-Industrien“ kaum wirksame Rohstoffkreisläufe aufgebaut werden können.“

    ARI:                 Daher werde der gesamte Globus fieberhaft nach nötigen neuen Rohstoffen wie Lithium oder Kobalt abgesucht:

    CLAUDIA:        „In Madagaskar … bemühen sich … Konzerne um …. Vorkommen von seltenen Erden, für deren Förderung die Bevölkerung des verarmten Landes vertrieben wird.“

    ARI:                 Im Lithium-reichen Bolivien habe der Putsch gegen den linken Präsidenten Morales deutlich gemacht, –

    CLAUDIA:        „- dass der grüne Imperialismus zur Not auf ähnliche Methoden zurückgreift wie sein historisches Vorbild. Elon Musk, dessen Tesla-Konzern nach dem Sturz des renitenten bolivianischen Präsidenten …. satte Kursgewinne verzeichnen konnte, bemerkte damals lapidar, dass man notfalls jeden wegputschen werde.“

    ARI:                 Die Ukraine übrigens verfüge – vor allem im Donbass mit seiner russischen Bevölkerungsmehrheit – über bedeutende Vorkommen von Kobalt, Lithium und seltenen Erden, für die sich die EU bereits vor dem Krieg Zugriffsrechte gesichert habe.
    Gesucht werde auch in Grönland und der pazifischen Tiefsee – ungeachtet massiver ökologischer Probleme.
    Das werde aber nicht ausreichen, um den Bedarf des Kapitals zu stillen.

    CLAUDIA:        „Denn es geht ihm nicht darum, Bedürfnisse zu befriedigen, sondern in einem endlosen Verwertungsprozess immer größere Mengen an Rohstoffen und Energie zu verfeuern, UM AUS GELD MEHR GELD ZU MACHEN.“

    ARI:                 Grüner Kapitalismus sei ein Wahn:

    CLAUDIA:        „… angesichts des Umstands, dass grenzenloses Wachstum auf einem begrenzten Planeten nicht machbar ist.
    (konkret 1/23)

    https://www1.wdr.de/daserste/monitor/sendungen/gruenes-wachstum-100.html

    ((OTON: 7:42 – 7:59 Keine Maschine auf diesem Planeten kommt ohne ökologische Schäden aus, auch nicht Windturbinen und Solaranlagen. Deswegen gibt es ein Dilemma. Eine wachsende Wirtschaft kann nicht klima- oder ökologiefreundlich sein und eine ökologie- und klimafreundliche Wirtschaft kann nicht wachsen.„))

    CLAUDIA:        Der Umweltökonom Niko Paech von der Universität Oldenburg.

    ARI:                 Im ARD-Magazin MONITOR widerlegt er Statistiken über ein angeblich mögliches grünes Wachstum.
    (9/22)

    CLAUDIA:        Aber wie zitiert KONKRET den Kabarettisten Moritz Neumeier so schön:

    ARI:                 „Ich lass mir doch von einer Uhr nicht diktieren, wie spät es ist!“

    CLAUDIA:        Das Kapital finde immer Physiker*innen, Chemiker*innen und Mediziner*innen, die gegen ein üppiges Honorar nachwiesen, so KONKRET, –

    ARI:                 „- dass Rauchen gesund, Glyphosat unbedenklich und der Klimawandel ein Märchen ist.“

    CLAUDIA:        Der Kapitalismus könne vom Wesen her nicht langfristig planen – sondern nur bis zur nächsten Ausschüttung für Aktienbesitzende.

    ARI:                 „Wenn die nicht stimmt, verliert irgend jemand seinen Job oder zumindest seinen Bonus. Was, wie jeder Vorstandvorsitzende weiß, schlimmer als der Weltuntergang ist.“

    CLAUDIA:        Fun fact laut KONKRET:

    ARI:                 „Noch heute befinden sich die Villenviertel von Berlin, Hamburg und Stuttgart im Westen der Städte, weil der vorherrschende Westwind die stinkenden und giftigen Abgase, die den Fabriken entströmen, so von deren Besitzern fernhält.“

    CLAUDIA:        Und so begrüßen wir unsere wohl eher im jeweiligen Osten wohnende Hörer*innenschaft weltweit mit einem herzlichen

    ALLE:               (hust, hust!) MOIN!

    ARI:                 … zur Folge 56 am 7. Februar 2023.

    CLAUDIA:        Im heutigen Schwerpunkt KLIMAKILLER DIGITALISIERUNG soll versucht werden zu klären, warum die vielgepriesene DIGITALISIERUNG eher den Konzernen dient als dem Klimaschutz.

    ARI:                 Entgegen aller Schönrednereien und Greenwashing-Versuche.


    *geschichteknallhart

    CLAUDIA:        Digitalisierung?

    ARI:                 Am Anfang kreativ bis lustig:
    https://www.youtube.com/watch?v=UoTJPldB_Vc
    ((OTON 31:49 – 32:24))
    https://www.youtube.com/watch?v=NjxNnqTcHhg
    ((OTON 00:11 – 1:11 – dazu TEXT:))

    ARI:                 Nicht so lustig: digitale Flipper, die sich nicht mehr ruckeln ließen.

    CLAUDIA:        Und im real existierenden Kapitalismus kam jede Menge Überflüssiges hinzu:

    ARI:                 digitale Herde, Saugroboter, Alexas, Kochautomaten,

    CLAUDIA:        Waschmaschinen, Bluetooth-Haarbürsten, Bluetooth-Toaster,

    ARI:                 smarte Wasserflaschen mit Trinkerinnerung per Smartphone,

    CLAUDIA:        Handtuch- und Seifenspender, Airblade, Elektronische Bahn-Karten,

    ARI:                 Auto-Elektronik, Taxivermittlung, Digitalisierte Ärzt*innenpraxen

    CLAUDIA:        elektronische Kassen, virtuelle Stadtpläne  ohne Himmelsrichtungen und

    BEIDE:             … und und und und und

    ((ausblenden; dann POPCORN ausblenden)


    *newsflash aktuell (fast alles Claudia)       

    CLAUDIA:        Die Internationale Energieagentur fordert laut ZDF mehr Tempo bei der Energiewende, da der globale Kohlendioxid-Ausstoß bei der Energieerzeugung auf einem Rekordniveau verharrt.
    Die weltweiten energiebedingten CO2-Emissionen seien 2022 um 0,9 Prozent oder 321 Millionen Tonnen gestiegen.
    Sie hätten einen Höchststand von über 36,8 Milliarden Tonnen erreicht.
    https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/klima-energiewende-co2-ausstoss-rekordhoch-100.html#xtor=epr-376
    (2021)

    ((TRENNER))


    CLAUDIA:        Deutschland könnte schon bis 2030 eine bezahlbare Energieversorgung aus 100 Prozent Erneuerbaren Energien bereitstellen, so die „Energy Watch Group“.
    Der Windkraftausbau im Süden spiele dabei eine entscheidende Rolle.
    Dazu müsse aber der Ausbau zum Teil 20mal schneller geschehen.
    https://www.energiezukunft.eu/erneuerbare-energien/wind/100-prozent-bis-2030-machbar/?fbclid=IwAR3ohKCx4v2rpS5DMjxn9KH61s_rn0DzAU0a9b5H0Y1QteaBhiV-FY1fCs8

     
    ((TRENNER))
    CLAUDIA:        Jährlich rund 730 Milliarden Kilowattstunden verbraucht das weltweite Internet und Cloud-Computing, so „umdex.de“.
     Das entspreche 150 Prozent des gesamten jährlichen deutschen Stromverbrauchs.Noch nicht einmal eingerechnet seien die 130 Milliarden, die aktuell durch Schürfungen und Transaktionen von Krypto-Währungen anfallen.
    https://www.umdex.de/klimakiller-internet/
    ((TRENNER))

    ARI:                 „Klettern, rennen, basteln, malen, singen – vor allem in den ersten Lebensjahren lernen Kinder mit allen Sinnen, ihren Körper zu einem Instrument zu formen, mit dem sie ihr weiteres Leben selbständig meistern können.“

    CLAUDIA:        So zitiert das ZDF den Berufsverband Kinder- und Jugenärzte.
    Deswegen hätten Smartphones und Tablets in Kinderzimmern nichts zu suchen;
    diese behinderten ein gesundes Aufwachsen
    .
    (ZDF 7/2/23)


    *primaklima


    ARI:                 Ralph Hintemann forscht am Borderstep-Institut zu Nachhaltigkeitsprozessen in der Digitalisierung und erklärt im Deutschlandfunk:
    https://www.deutschlandfunk.de/internet-als-klimakiller-ansaetze-fuer-nachhaltige-100.html
    ((OTON 1:09 – 1:23 „Insgesamt kann man sagen, wenn man sich alle Studien anschaut, dass wir davon ausgehen können, dass das Internet ungefähr zweieinhalb bis drei Prozent der weltweiten CO2-Emissionen erzeugt“))

    CLAUDIA:        Das sei etwas mehr als die Emissionen von Deutschland.

    ARI:                 Laut Öko-Institut Berlin sind es bereits 4 Prozent.

    CLAUDIA:        Pessimistische Schätzungen gingen davon aus, dass vielleicht in zehn bis 20 Jahren 50 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs durch Informationstechnik verursacht wird, so der Deutschlandfunk.

    ARI:                 So werden laut „t3n.de“ durch ein von Auto-Lobbyisten gewünschtes …

    CLAUDIA:        „… autonomes Fahren jede Menge CO2-Emissionen verursacht.“
    https://t3n.de/news/autonomes-fahren-co2-umweltbilanz-mit-studie-forschung-1535536/


    ARI:                 Bei autonom fahrenden Autos würden sich diese laut ZDF verzehnfachen.

    CLAUDIA:        Dagegen sei für Viele das Internet rein virtuell, also für nicht wirklich vorhanden.
     
    ARI:                 „Ein großer Irrtum, denn hinter dem Worldwideweb steht ein gewaltiges System aus Rechenzentren, Datenleitungen und sogenannten Knotenpunkten.“

    CLAUDIA:        Und dieses System habe enormen Hunger auf Energie.
    https://www.zdf.de/dokumentation/planet-e/planet-e-stromfresser-internet-100.html

    ARI:                 Im Jahr werden für das Web laut „digital-magazin.de“ etwa 440 Millionen Tonnen Öleinheiten verbraucht.

    CLAUDIA:        Ganz Japan verbrauche in einem Jahr 445 Millionen Tonnen.
    https://digital-magazin.de/klimakiller-internet/

    ARI:                 Alle zwei bis drei Jahre verdoppeln sich die internetgestützten Dienstleistungen, so das ZDF.

    CLAUDIA:        „Home Office, Industrie 4.0, TV- und Serienstreaming bis hin zum autonomem Fahren und auch nur einfache Klicks bei den Suchmaschinen: allerdings milliardenfach ausgeführt, überall auf der Welt.“
    https://www.zdf.de/dokumentation/planet-e/planet-e-stromfresser-internet-100.html

    ARI:                 Laut Nachhaltigkeitsexpertin Dr. Alexandra Hildebrandt

    CLAUDIA:        „… verursacht der gesamte Digitalverkehr im Internet heute schon so viel Treibhausgasemissionen wie der gesamte Flugverkehr weltweit.“
    https://www.ottogroup.com/de/stories/story/digitalisierung-als-klimakiller.php

    ARI:                 Fakten laut „malerblog.net“:

    CLAUDIA:        Der Versand und das Lesen einer normalen E-Mail entspricht der Klimabilanz einer Plastiktüte.

    ((TRENNER))


    ARI:                 40 Google-Suchanfragen stoßen so viel CO2 aus wie eine 12-Watt-Energiesparlampe pro Stunde.

    ((TRENNER))


    CLAUDIA:       
    Streaming war im Jahr 2018 für einen Ausstoß an Treibhausgasen verantwortlich, der genauso hoch war wie der Spaniens.

    ((TRENNER))

    ARI:                 Die Rechenzentren in Frankfurt verbrauchen mehr Strom als der Frankfurter Flughafen. Mit 1,3 Terawattstunden waren sie im Jahr 2018 für 20 Prozent des Stromverbrauchs der Main-Metropole verantwortlich.

    ((TRENNER))

    ARI:                 Die französische Fernsehanstalt France Télévision hat berechnet, dass ein Angestellter bei durchschnittlichem E-Mail-Verkehr pro Tag genauso viele Treibhausgase produziert wie bei einer 11 Kilometer langen Autofahrt. Dazu kommen circa 12 Liter Wasser für die Kühlung von Servern.
    https://www.malerblog.net/rechenzentren-cloud-co-unser-digitaler-lebensstil-ist-ein-klimakiller/

    ((TRENNER))

    CLAUDIA:        PURER LUXUS:

    ARI:                 Digitale Kunst wird über NFTs in der Blockchain gehandelt, so die Deutsche Welle.

    CLAUDIA:        Das Problem: Bei jeder Transaktion werde enorm viel Energie verbraucht.

    ARI:                 Für Kritiker*innen sei der ökologische Fußabdruck der Kryptokunst untragbar.“
    https://www.dw.com/de/klimakiller-kryptokunst/av-57311191

    ((TRENNER))

    CLAUDIA:        Das Internet ist laut einer Studie der Königlichen Technischen Hochschule in Stockholm derzeit für rund 10 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs verantwortlich.

    ARI:                 Das würde dem Wert entsprechen, den Autos momentan an CO₂ ausstoßen

    CLAUDIA:        Bei der Studie von The Shift Project entpuppten sich dabei vor allem Videos als Schwergewicht. Sie machen 80 Prozent des globalen Datenflusses aus, davon entfallen allein 60 Prozent auf Onlinevideos, also auf die Angebote von zum Beispiel Netflix, Amazon und Youtube oder Pornografieseiten.

    ARI:                 Onlinevideos haben 2018 somit weltweit quasi mehr als 300 Millionen Tonnen CO₂ ausgestoßen -ein Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen.
    https://www.rnd.de/digital/klimakiller-internet-warum-das-netz-gruner-werden-muss-N6KCB3NO5VEEDELPQRVWFRLSOY.html

    ((TRENNER))

    CLAUDIA:       
    Unter 40-Jährige verbringen im Durchschnitt rund 86 Stunden in der Woche im Web. Das seien mehr als zwei Vollzeitjobs, so „malerblog.net“.

    ARI:                 „Last but not least darf bei den Rechenzentren nicht vergessen werden, dass sie die permanente Erreichbarkeit sicherstellen müssen, das heißt ein Stromausfall darf zu keinem Supergau führen. Daher kommen Notstromaggregate zum Einsatz, um die Stromzufuhr sicherzustellen. Während bei kurzen Ausfällen Batteriespeicher die erforderliche Energie liefern, werden längere Ausfallzeiten mit dieselbetriebenen Generatoren überbrückt. Doch diese kommen nicht nur bei Stromausfällen zum Einsatz. Deren Funktionstüchtigkeit muss bei regelmäßigen Probeläufen überprüft und sichergestellt werden.“

    CLAUDIA:        Hohe Schornsteine an den Gebäuden zeugten von den abzuleitenden Diesel-Abgasen.
    https://www.malerblog.net/rechenzentren-cloud-co-unser-digitaler-lebensstil-ist-ein-klimakiller/

    ((TRENNER))

    CLAUDIA:       
    Laut der Uni Zürich verursachen digitale Produkte und Dienstleistungen gesamt-gesellschaftlich betrachtet mehr Emissionen, als sie einsparen:

    ARI:                 „Ursächlich dafür sind vor allem die Reboundeffekte: Die digitalen Produkte sind im Vergleich zu ihren analogen Vorgängern schneller, bequemer, leichter zugänglich, immer verfügbar, kostenlos, oder werden mit günstigen Flatrates angeboten, sodass der Konsum zunimmt und die Emissionen wieder ansteigen.“
    https://www.swico.ch/de/news/detail/musik-streaming-als-klimakiller

    ((TRENNER))

    CLAUDIA:        Wirtschaftswissenschaftler Tilman Santarius in der ZEIT:

    ARI:                 „Es sind nicht die Textnachrichten, die das Datenwachstum in die Höhe treiben. Aber die Unterhaltungsmedien! Streaming, Gaming, das neue Metaverse von Facebook erfordern immer rechenintensivere Software und immer größere Datentransfers. Alle Szenarien gehen von rasant wachsenden Datenmengen für die nächsten Jahre aus, und 60 bis 70 Prozent davon werden von Videos verursacht. Das betrifft das Streaming von Serien, –

    CLAUDIA:        – aber auch Filmchen, die zu Werbezwecken automatisch aufpoppen, obwohl niemand die haben wolle. Der unerwünschte Datenkonsum verbrauche allein auf Smartphones etwa so viel Energie wie jährlich eine Million Haushalte, so Santarius.

    ARI:                 „Bedenklich ist zudem, dass der wesentliche Teil des Datenwachstums von einer Handvoll weniger Unternehmen vorangetrieben wird: Alphabet, Meta, Amazon, Microsoft, auch chinesische wie Alibaba und Tencent, und bald könnten noch TikTok und Twitter dazukommen.
    Diese großen Konzerne kontrollieren nicht nur die Datenströme und die Dienstleistungen selbst, sondern sogar einen wachsenden Teil der physischen Infrastruktur, von den Unterseekabeln bis zu den Endgeräten – aber sie sind in keinem Bereich auf Klimakurs.“

    CLAUDIA:        So hätten Alphabet und Meta ihren Energieverbrauch in den letzten fünf Jahren verdreifacht, obwohl ihre Datenzentren viel effizienter geworden seien.

    ARI:                 Das liegt schlicht am steigenden Konsum. Es ist nicht sichtbar, dass die Digitalwirtschaft etwas verbessern will. Der ganze Sektor kommt ganz klar fossil daher.

    CLAUDIA:        Vor allem müsse es darum gehen, auch für die Auswirkungen des von ihnen angetriebenen Konsums Verantwortung zu übernehmen. Und hier schnitten sie alle schlecht bis höchstens mittelmäßig ab.

    ARI:                 „Ob Alphabet, Meta, Amazon, Netflix, eBay oder Spotify. Sie alle treiben den Konsum ihrer digitalen Dienstleistungen, oft mit aggressiven Marketingmethoden, laufend an – wollen aber keine Verantwortung für die dabei entstehenden Emissionen übernehmen.“

    CLAUDIA:        Das sei wie bei einem Autokonzern, der zwar die Motoren etwas effizienter mache, aber zugleich viel mehr SUVs verkaufe.
     
    ARI:                 „Und da ist jetzt nur vom Datenkonsum die Rede – und noch gar nicht von dem Wachstum des Warenkonsums, der durch den schnellen Zugang online und die günstigen Preise ebenfalls befeuert wird.“

    CLAUDIA:        Oft könne die geforderte Dienstleistung mit deutlich weniger Daten bereitgestellt werden, so Santarius.

    ARI:                 „Beim Videokonsum zum Beispiel haben einige Unternehmen während des Lockdowns freiwillig die Bildauflösung eingeschränkt und damit den Datentransfer sofort signifikant verringert. Das ist nur ein Mosaikstein, aber der könnte problemlos verpflichtend werden.“

    CLAUDIA:        Leider sei das Pendel nach den Corona-Lockdowns aber wieder zurückgeschlagen.

    ARI:                 „Der Verkehr nahm wieder zu, während zugleich die digitalen Kommunikationsströme zum allergrößten Teil beibehalten wurden. Das ist ein typisches Problem: Digitalisierung ersetzt nicht, sondern sie kommt hinzu. Für Materialverbrauch und Emissionen ist das fatal.“

    CLAUDIA:        Eine Opposition gebe es durchaus – im Zentrum die Bewegung Bits & Bäume mit digitalpolitischen NGOs wie dem Chaos Computer Club und etlichen Umweltverbänden.

    ARI:                 „Zum Beispiel ein Freiburger Mobilfunkanbieter. WETell versucht nicht nur, seine eigenen Aktivitäten klimaneutral zu halten. Wer mit diesem Start-up einen Vertrag abschließt, fördert damit auch Windparks und Fotovoltaikanlagen. Ein ganz kleiner Laden, aber so etwas übt Druck auf die Großen aus und müsste viel stärker unterstützt werden.“
    https://www.zeit.de/kultur/2022-11/tilman-santarius-digitalisierung-klimaschutz-nachhaltigkeit?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.startpage.com%2F

    ((TRENNER))


    CLAUDIA:       
    Der Bayerische Rundfunk berichtet:

    ARI:                 „Wenn man ein zehn Minuten langes Video streamt, dann ist der Stromverbrauch davon um ein Vielfaches höher als der Stromverbrauch des Smartphones, das es lädt:
    Schätzungen zufolge 1.500 mal so groß.
    In anderen Worten: Zehn Minuten Videoschauen verbraucht so viel Strom, als würden wir das Smartphone zehn Tage am Stück laufen lassen.“
    https://www.br.de/nachrichten/netzwelt/faktenfuchs-ist-das-internet-ein-klimakiller,Rm98ql1

    CLAUDIA:        Und  das ZDF:

    ARI:                 „Wenn zehn Millionen Menschen einen Film im Fernsehen schauen, löst das nur eine einzige Ausstrahlung aus. Wenn aber zehn Millionen Menschen einen Film streamen, löst das auch zehn Millionen Übertragungen aus. Das verursacht also einen massiv höheren Stromverbrauch.“

    CLAUDIA:        ILLUSIONEN WECKEN:

    ARI:                 „Bedeutet also: Auch wenn in erster Linie ordnungspolitische Eingriffe für ein „grüneres“ Internet sorgen könnten, gibt es auch für uns Verbraucher*innen jede Menge Stellschrauben, um das Netz nachhaltiger werden zu lassen.“
    https://www.zdf.de/nachrichten/digitales/internet-oekobilanz-klima-energie-100.html

    CLAUDIA:        Und „Telefonica Deutschland“ wäscht sich grün:

    ARI:                 „Es kann nicht sein, dass wir uns alle paar Jahre ein neues Handy kaufen, weil uns das die Werbung suggeriert.“


    CLAUDIA:        Viele Mobilfunkunternehmen böten Kunden aus diesem Grund die Möglichkeit, gebrauchte Handys abzugeben, um diese zu recyclen. Martin Wimmer vom Bundesumweltministerium verlange darüber hinaus ein „Right-to-Repair“:

    ARI:                 „Die Politik muss beim Klimaschutz mehr regulieren. Umweltverschmutzung ist ja kein Naturphänomen, sondern wird von Wirtschaft, Industrie und dem Verbraucher verursacht.“

    CLAUDIA:        Abgesehen vom nicht gegenderten „Verbraucher“ hat unser privates Verhalten allerdings kaum Auwirkungen, so lange Konzerne wie Telefonica real alles noch schlimmer machen.
    https://www.basecamp.digital/klimakiller-oder-klimaretter-wie-nachhaltig-ist-die-digitalisierung/

    ARI:                 Im Deutschlandfunk sieht auch Autorin Anja Höfner keine Lösung darin, die Verantwortung auf die Verbraucherinnen und Verbraucher abzuwälzen.

    CLAUDIA:        Stattdessen könnten etwa Veränderungen bei der Autoplayfunktion zu Einsparungen führen. Außerdem müssten Serverzentren effizienter werden. Allerdings, so Höfner:
    https://www.deutschlandfunk.de/digitalisierung-und-klimawandel-server-effizienter-machen-100.html
    ((OTON 4:55 – 5:01  „Allein, dass die effizienter werden, nützt nichts. Wir müssen tatsächlich den Verbrauch reduzieren.“))

    CLAUDIA:        Das „Aufploppen“ von Werbung hat kaum eine Nutzer*in selbst in der Hand. So zitiert das ZDF einen Experten:

    ARI:                 „Wie viel Energie das Internet verbraucht, entscheiden digitale Unternehmen und letztlich muss diesen Unternehmen mit Regulierung – wie etwa der Datenschutz-Grundverordnung – Einhalt geboten werden. Ob das Internet der Umwelt schadet, darüber haben Nutzer also nur wenig Entscheidungsgewalt.“
    https://www.zdf.de/nachrichten/digitales/internet-oekobilanz-klima-energie-100.html

    CLAUDIA:        NutzerInnen auch, ZDF?

    ((TRENNER))

    CLAUDIA:        Über nicht neue, aber erst jetzt berücksichtigte Möglichkeiten zur Energieerzeugung berichtet der Deutschlandfunk:

     ARI:                „Die Computerchips produzieren mehr Wärme als der Elektroherd zu Hause auf höchster Stufe. In einem solchen Rechenzentrum liegen dann hunderte oder tausende Platten direkt nebeneinander. Entsprechend hoch ist der Energiebedarf.“

    CLAUDIA:        Das Problem sei: Die Abwärme werde einfach nur in die Luft geblasen.

    ARI:                 „Sinnvoller wäre es, wenn man mit dieser Abwärme irgendwas machen könnte, zum Beispiel ein Schwimmbad heizen, irgendwelche Gewächshäuser damit betreiben, im Winter zumindest mal irgendwelche Gebäude heizen und, und, und. Das wird leider viel zu wenig gemacht noch heutzutage.“
    https://www.deutschlandfunk.de/internet-als-klimakiller-ansaetze-fuer-nachhaltige-100.html
    CLAUDIA:        Weil so viele Server heiß laufen, müssten Lösungen her, die das Klima schützen, so auch das ZDF.

    ARI:                 „Ein Ansatz kommt vom Green-Tech-Unternehmen „Cloud&Heat Technologies“: Effizient heizen – mit der Abwärme von Servern. Diese Idee brachte den Gründern zu Beginn skeptische Blicke ein. Seit 2011 zeigen sie: Mit produzierter Wärme lässt sich nachhaltig und kostengünstig heizen. Bisher setzte das Unternehmen auf Räume größerer Unternehmen, bald sollen die Server auch Wohngebiete versorgen können.“
    https://www.youtube.com/watch?v=RUQS4ZgqzdU

    ((TRENNER))

    CLAUDIA:        Warum  s p a r e n  wir Energie, wenn wir von fossiler auf elektrische Stom-Erzeugung umstellen?
    Und warum wird das  s o  kaum öffentlich gemacht?

    ARI:     … wird in der 3sat-Wissenschaftssendung SCOBEL gefragt. Professor Maximilian Fichtner erklärt: wenn vor allem die Bereiche Wohnen und Verkehr elektrifiziert würden, dann sänke der Energie-Verbrauch um über 50 Prozent.

    https://www.3sat.de/wissen/scobel/scobel–energiewende-komplex-100.html?fbclid=IwAR2hz-_tvFb5x-2apE4hcEenVSQPQ2ovwZ0xNVJZs99HcFjZ8vsv8QvmW0k
    ((OTON 10:02 – 10:21  „Wenn wir jetzt alle 48 Millionen PKW umstellen auf Batterie-elektrisch, also voll elektrisch, dann brauchen Sie dafür ne zusätzliche elektrische Energiemenge in der Höhe von 130-150 Terawattstunden pro Jahr. Das wär so ein Viertel des bisherigen Strombedarfs.“))

    ARI:     Aber gleichzeitig –

    ((OTON 10:27 – 10:39  „- sparen wir die fossilen Kraftstoffe ein. Das sind 550 Terawattstunden pro Jahr. Das ist ein gigantischer Energieenspareffekt,  über den wir komischerweise nie reden.“))

    CLAUDIA:        Es ist also von wissenschaftlicher Seite Vieles längst klar.

    ARI:                 Die Frage ist, welche politischen Kräfte diese Erkenntnisse versuchen werden umzusetzen – gegen den profit-getriebenen Willen großer Teile der Industrie, die ihre bereits hergestellten oder auch nur geplanten giftigen Produkte noch möglichst lange verkaufen wollen.
    (9/21)



    *nationalnichtegal

    CLAUDIA:        Das Fraunhofer Institut Freiburg erprobt laut ZDF mit Landwirt*innen, wie Stromerzeugung und gleichzeitig gute Ernten gelingen können.

    ARI:                 „Beim Obstanbau testen die Forschenden beispielsweise Solarmodule mit lichtdurchlässig angeordneten Zellen, um den Schatten am Boden zu minimieren. Die ersten Ergebnisse fielen gut aus, brachten einen Ernteertrag von beinahe 100 Prozent, plus die „Stromernte“ obendrauf.“

    CLAUDIA:        Auch urbane Räume könnten mehrfach genutzt werden. So seien mit Solarpaneelen überdachte Parkplätze Stromerzeugung und Schattenspender unter einem Dach.

    ARI:                 „Bei Neubauten lässt sich Solartechnik direkt mitplanen. Nicht nur aufs Dach, sondern auch an die Fassaden. Mit bauwerksintegrierter Fotovoltaik können auch große Bürogebäude ihren eigenen Energieverbrauch abdecken.“

    CLAUDIA:        Und für historische Gebäude, auf die bisher die schwarzblauen Solarplatten aus ästhetischen Gründen nicht montiert wurden, stehe ebenfalls eine Lösung bereit: Dachziegel mit integrierten Solarzellen.

    ARI:                 „Und auch das bietet Potenzial: Baggerseen mit schwimmender Fotovoltaik.“
    https://www.zdf.de/wissen/leschs-kosmos/energie-in-der-kriese-der-ultimative-stresstest-100.html

    ((TRENNER))

    CLAUDIA:        Und wie wird Strom aus Wind und Sonne gespeichert – für Zeiten, wenn die Sonne nicht scheint und die Windräder bei Flaute stillstehen? Fragt ARTE.

    ARI:                 „…Was bei Stauseen und Wasserkraft noch möglich ist, wird bei Wind und Sonne schwierig, denn sie liefern ihre Kraft nicht immer dann, wenn man sie braucht.“

    CLAUDIA:        … Energiespeicher der Zukunft: Schwungräder aus Kohlefaser speichern Strom für Sekunden und halten so die Stromnetze stabil.

    ARI:                 Neuartige Osmose-Speicher könnten direkt in Türme von Windrädern eingebaut werden,

    CLAUDIA:        Superkondensatoren können in Millisekunden be-  und entladen werden, ohne zu altern.

    ARI:                 Und in Chile speichern schon heute gigantische Tanks mit flüssigem Salz die Sonnenenergie für die Nacht.“
    https://www.youtube.com/watch?v=lb4sxL_31rI


    *übermtellerrand

    ARI:                 Im ZDF: Ein Überblick über den Abbau der wichtigsten Metalle für Digitalisierung und die dafür nötige weitere Elektrifizierung.

    CLAUDIA:
            Zudem verbrauche der Abbau des Leichtmetalls extrem viel Wasser. Sinkende Grundwasserspiegel machten die Landwirtschaft der indigenen Gemeinschaften an den Ufern der Salzseen unmöglich. Die Bauern, die sich zumeist von den Produkten ihrer Felder ernährten und einen Teil davon auf den Märkten verkauften, seien erbost:

    ARI:                 „Ihr am anderen Ende der Welt sollt wissen: Man produziert Lithium und opfert uns. Die Minenbesitzer verdienen Millionen und Abermillionen von Euros. Aber sie opfern Menschen. So ist die Welt nun mal. Und es interessiert niemanden“,

    CLAUDIA:        So Kleinbauer Cristian Espidola laut ZDF. Dennoch würden in der Atacama- Wüste immer neue Verdunstungsbecken gebaut. Bis 2025 solle die Lithiumproduktion vervierfacht werden. So würden wohl die Umweltschäden noch weiter zunehmen und sich die Lebensbedingungen für die Menschen zunehmend verschlechtern.

    ARI:                 „In der DR Kongo wird Kobalt in schmalen Schächten gewonnen, die ohne Sicherung bis zu 45 Meter tief in die Erde gegraben werden. Kinderarbeit ist in vielen Minen alltäglich.“

    CLAUDIA:        In großen Minen rissen Riesenbagger ganze Landstriche regelrecht auf.

    ARI:                 „Ätzende Laugen lösen die begehrten Elemente aus den Erzen. Zurück bleiben giftige Schlämme, die oft genug einfach nur in die Landschaft gepumpt werden und Menschen und Umwelt belasten. Daneben gibt es kleine, illegale Minen, die für die darin arbeitenden Menschen große Gefahren bergen können.“
    https://www.zdf.de/dokumentation/planet-e/planet-e-der-wahre-preis-der-elektroautos-100.html

    CLAUDIA:        Seltene Erden, das seien 17 Metalle, deren Gewinnung erhebliche Nachteile mit sich bringe.

    ARI:                 „Sie ist kostspielig, verschmutzt die Umwelt, erzeugt radioaktiven Müll und zerstört Landschaften. Denn die Metalle können nicht einfach abgebaut werden wie Kohle – sie treten immer im Verbund mit anderen Erzen und Mineralien auf.

    CLAUDIA:        Um Seltenerdmetalle zu gewinnen, würden diese Verbindungen hoch erhitzt und mit Salz- und Schwefelsäure und anderen aggressiven Chemikalien getrennt. https://www.youtube.com/watch?v=AMtb68mcinI
    ARI:                 „Die größten Vorkommen gibt es in China, in der Inneren Mongolei, dann folgt Grönland. Bedeutende Lagerstätten sind außerdem in Australien, Kanada, Brasilien und in Malaysia zu finden – und auf dem Mond!“

    CLAUDIA:        Die giftigen Abfallprodukte bei der Herstellung der einzelnen Elemente würden nicht fachgerecht entsorgt und auch die Luft wird bei der Verhüttung außerordentlich belastet.

    ARI:                 „Ein Problem beim Handel mit Rohstoffen, die sowohl legal als auch illegal abgebaut werden, ist dass es schwierig oder aufwändig ist, die Herkunft der Stoffe nachzuweisen. Bei Gold gibt es Versuche, mit Herkunftsnachweisen legales von illegalem Gold zu unterscheiden.“

    CLAUDIA:        Die Einheimischen seien an den Gewinnen des Kobalt-Geschäfts nicht beteiligt. Um ihrer drückenden Armut zu entgehen, bauten sie das Kobalt illegal und buchstäblich mit den eigenen Händen ab. Im Fachjargon werde das als artisanaler Kobaltbergbau bezeichnet. Dazu graben die Männer neben ihren Wohnhütten tiefe Stollen ins Erdreich, so das ZDF.

    ARI:                 Ohne Arbeitsschutzkleidung, nur mit einer Taschenlampe ausgerüstet, hangeln sie sich in die Tiefe. In den engen Gängen wird dann das Kobalterz aus dem Fels gekratzt. Dabei entstehen hochgiftige Stäube, die zu Lungenerkrankungen führen. Die in Säcken abgefüllten Brocken werden allein mit Muskelkraft nach oben gezogen. Ein risikoreiches Unterfangen.“

    CLAUDIA:        Und wegen der engen Schächte sei Kinderarbeit an der Tagesordnung.

    ARI:                 „Inzwischen hat sich durch den illegalen Bergbau in den Dörfern ein instabiles Untertagelabyrinth gebildet.“
    https://www.zdf.de/dokumentation/planet-e/planet-e-der-wahre-preis-der-elektroautos-100.html

    ((TRENNER))

    CLAUDIA:
            Finger weg von Wetter-Apps.“

    ARI:                 Zu diesem Schluss kommt der aktuelle Android App Performance Report von AVG.
    Die Facebook-App knabbere ordentlich an der Bandbreite und belege auch hier den Spitzenplatz.

    CLAUDIA:        „Auf Platz, weniger interessant für deutsche Nutzer, liegt Yahoo! Japan.
    Allerdings finden sich mit Yahoo Weather, The Weather Channel, Weather & Clock Widget Android und WeatherBug gleich vier Wetter-Apps in den Top 10.“
    https://curved.de/news/diese-apps-fressen-am-meisten-akku-speicher-und-datenvolumen-262125


    *abschließendzumsport

    ARI:                 Elke Wittich mit einer Erinnerung, die ein Ausblick sein könnte.

    CLAUDIA:        2024 Männer-Fußball-Europameisterschaft, Frauen-EM 2025.

    ARI:                 „HEUTE KEIN GEWITTER“

    ELKE                Was müssen die Zeiten, als Menschen sehnlichst auf ein Gewitter warteten und noch kein Internet hatten, beschwerlich gewesen sein. Rausgucken, nein, keine dunklen Wolken, so ein Mist, wie lange denn noch warten? Fünf Minuten, oder vielleicht auch zehn, lamentieren, dann wieder rausgucken, ah ja, da ganz hinten sieht es doch endlich so aus, als ob ein Gewitter heranzieht. Andererseits, vielleicht auch nicht.
    Heutzutage dagegen kann wunderbar bequem mit einem Klick geschaut werden, wie und wohin Wolken in den nächsten Stunden dahinziehen werden, wo es bereits blitzt und wie groß die erwartete Regenmenge ist. Wenn man sich dafür interessiert, natürlich.
    Da sich die Fußball-EM nicht zuletzt als schon wieder so eine Veranstaltung, bei der Deutschland am Ende womöglich im Finale stehen und den Titel gewinnen könnte, zu entpuppen droht, ist es gar nicht schlecht, eine Alternative zur dargebotenen beeindruckend großen Menge Ödnis-Kicks zu haben. Zumal die deutsche Kommentatoria auch wieder verlässlich mit großem Geschrei und immenser Aufgeregtheit nervt, was man von simulierten Wolkenformationen nun wirklich nicht sagen kann.
    Und dann passiert es, nämlich nichts. Trotz Warnung vor widrigem Wetter und hübsch kolorierten Gewitterwolkensimulationen bleibt das große Blitzen, Donnern und Regnen aus, weil, weiß man nicht genau, das Wetter vielleicht vor Berlin falsch abgebogen ist oder beschlossen hat, dass es lieber noch ein, zwei Tage heiß sein soll. Ausgeschlossen werden kann es natürlich auch nicht, dass die Meteorologen sich geirrt haben oder Besseres zu tun hatten, wie zum Beispiel Fußball-EM gucken, was allerdings nicht sehr wahrscheinlich ist.


    Danke, Elke!


    *Das Wetter wird wie immer nicht so niederschlagsreich wie angekündigt; 
    Ansonsten empfehlen wir den norwegischen staatlichen Wetterdienst „yr.no“.

    Abschließend zum  *Verkehr: Nicht vergessen – Sie stehen nicht im Stau – Sie SIND der Stau.

    ARI:                 … im Übrigen sind wir der Meinung, dass Fahrräder auf die linke Straßenseite gehören.
     
    CLAUDIA:        Die nächste EILMELDUNG – 

    ARI:                 – Nummer 57 zum Thema RASSISTISCHE WOHNUNGSPOLITIK am 4.April 2023, denn:
    ALLE:               First tuesday is newsday!

    ARI:                 Soweit „eilmeldung“  –
    der monatliche newsflash folge 56 mit

    CLAUDIA:        ari gosch –

    ARI:                 und claudia jakobshagen. 

    CLAUDIA:        Gleiche Welle,

    ARI:                 Gleiche Stelle, herzlichst – :

    ALLE:               Auf Wiederhören!     
    https://www.youtube.com/watch?v=X_-q9xeOgG4

    ((OTON 0:33 – 0:41 – „Always looking at the bright side of life … (Pfeifen)“))

  • EILMELDUNG FOLGE 55 – musste leider raus


    „Vor dem Berliner Landgericht fand heute der Prozess gegen Johann (21 Jahre, Medizinstudent) statt. Nachdem Johann sich an einer Straßenblockade der Letzten Generation beteiligt hatte, verhängte das Amtsgericht im letzten Jahr eine Strafe von 600€, gegen die er Einspruch einlegte. Das Landgericht bestätigte heute das Urteil des Amtsgerichts. Johann wird gegen die Verurteilung Verfassungsbeschwerde einlegen.
    Prof. Wolfgang Lucht, IPCC Ko- und Leitautor und Mitglied des Sachverständigenrats für Umweltfragen der deutschen Bundesregierung wollte heute als Sachverständiger vor Gericht aussagen. Er plante nach eigenen Worten darzulegen, dass Deutschland nicht auf dem Weg ist seine Ziele zu erreichen. Ziele, die nicht mit einem fairen Beitrag zum Pariser Klimaabkommen vereinbar sind, basierend auf einer veröffentlichten Analyse, die vom Bundesverfassungsgericht als begründet beurteilt wurde. Das Gericht lehnte dies mit den Worten ab, was er bezeugen könne, seien keine Tatsachen. (Quelle im ersten Kommentar).
    Carla Rochel, Sprecherin der Letzten Generation, ist entrüstet: „Das Gericht verschließt die Augen vor der Krise und will die Dramatik der Klimakatastrophe nicht anerkennen, geschweige denn sie in ihre Abwägungen mit einbeziehen. Es entzieht sich damit ganz klar seiner Verantwortung.”
    Sie ergänzt entschlossen: „Der nächste Schritt für uns ist nun die Verfassungsbeschwerde. Das Bundesverfassungsgericht ist dann am Zug und muss entscheiden, welche Mittel uns als Gesellschaft noch bleiben, um für unser Überleben zu kämpfen. Wir geben ihm die Möglichkeit, seine Rechtsprechung aus dem Klimaurteil von 2021 fortzusetzen.“
    Für Johann steht fest: „Die Regierung handelt kriminell. Sie bricht wissentlich das Pariser Abkommen und manövriert uns in eine Katastrophe, aus der es kein Entkommen gibt. Dass ich und so viele andere, die auf dieses politische Versagen hinweisen, kriminalisiert werden, ist absurd und nicht hinnehmbar.”
    Er erklärt weiter: „Das Landgericht hat entschieden, mich für meinen Protest gegen den Verfassungsbruch der Regierung zu bestrafen. Das kann und werde ich nicht einfach akzeptieren. Jetzt geben wir dem Bundesverfassungsgericht die Möglichkeit, festzustellen, dass Protest, der stört, im Angesicht des Klimanotfalls angemessen ist.“
    Schon heute müssen wir in Europa tausende Hitzetote beklagen. Weltweit jagt eine Dürre die  nächste und lässt unzählige Menschen qualvoll verhungern, verdursten oder in auswegloser Armut versinken. Schon heute liegt das durch die Klimakatastrophe verursachte Leid jenseits jeder Vorstellungskraft.“
    Letzte Generation auf fb.



    *newsflash aktuell   


    „Jedes Mal, wenn ein Zug durch Freckleben fährt, ertönt ein Signalhorn – rund 24 mal am Tag.
    Der Zuglärm bringt die Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner um ihren Schlaf.
    Eine Lösung des Problems ist noch nicht in Sicht.“
    https://www.ardmediathek.de/video/mdr-um-4/freckleben-zuglaerm-reisst-dorf-aus-dem-schlaf/mdr-fernsehen/Y3JpZDovL21kci5kZS9iZWl0cmFnL2Ntcy9jYjFhNmU2MS1lNDRlLTRkNWYtYTgzZC0xNmE3MGU3MjUyZmM

    ((TRENNER))

    „Ohne Scheiß, dieser Tag…ich war eh schon komplett müde und noch krank und dann passiert noch SOWAS!
    Alter, ich war echt bedient.
     Ja, ich bin dumm, dass ich das gemacht habe, aber was der Mitarbeiter der Deutschen Bahn sich geleistet.“
    https://www.ardmediathek.de/video/kostas-kind/ansage-an-den-pisser-von-der-deutschen-bahn-denekdote-oder-kostas-kind/funk/Y3JpZDovL2Z1bmsubmV0Lzk0MC92aWRlby8xNTY3NTk5


    ((TRENNER))
    „Im Hambacher Forst standen sie im Kampf gegen die Braunkohle noch Seite an Seite.
    In Lützerath fühlen sich die Protestierenden jetzt von der Klimapartei im Stich gelassen –
    auch Klimawissenschaftler widersprechen Klimaschutzminister Habeck von den Grünen.“
    https://www.zdf.de/politik/frontal/kohleabbau-und-klimawandel-wie-luetzerath-die-gruenen-spaltet-klimaziel-100.html
    So Prof. Poa-Yu Oei von der Uni Flensburg:
    ((OTON 4:19 – 4:33  „Wir kommen ganz klar zu der Erkenntnis, dass, wenn wir das Klimaschutzabkommen von 1 ½ Grad einhalten wollen, wir eigentlich in den nächsten Jahren mit der Tagebau-Förderung in beiden Tagebauen Garzweiler und Hambach aufhören müssten, um eben in diesem Budget zu bleiben.“))



    „Experten warnen:
    Eine überdimensionierte LNG-Infrastruktur und Dauerdiskussionen um AKW-Laufzeiten sowie Fracking hemmen den Ausbau Erneuerbarer und gefährden Deutschlands Klimaziele.“
    https://www.handelsblatt.com/unternehmen/energie/energiekrise-lng-boom-fracking-atomkraft-scheitert-so-die-energiewende/28915936.html


    „Bio-Fleisch, Bio-Spaghetti oder Bio-Obst steigen im Preis, aber nicht so stark wie die konventionellen Alternativen. Einzelne Produkte sind sogar günstiger. Trotzdem kaufen viele Menschen wegen der Inflation weniger Bio.“
    https://www.wiwo.de/unternehmen/handel/weniger-inflation-bei-bio-das-oeko-paradoxon/28557638.html

    „Hitzewellen bringen für Bahnbetreiber auf der ganzen Welt Probleme mit sich.
    Erst in der vergangenen Woche mussten vor allem Reisende in Europa mit Verspätungen und Zugausfällen zurechtkommen.
    Im Sommer vergangenen Jahres kam es auch in Australien zu hitzebedingten Problemen im Bahnverkehr, berichtet die britische Ausgabe des Technik-Magazins „Wired“.
    Eine der größten Gefahren bei hohen Temperaturen seien sich verformende Gleise, da sich der Stahl verzieht. Im schlimmsten Fall könne das zum Entgleisen von Zügen führen. Langsam fahrende Züge belasten die Schienen weniger und beugen einer Verformung vor. Zwar kommen die Züge so häufig zu spät, aber immerhin fahren sie noch. Bei ausfallenden Klimaanlagen, wie vergangene Woche in den Zügen der Deutschen Bahn, ist die Zugreise für Bahnkunden und Personal besonders beschwerlich. 
    (…)
    Doch die Gleise sind nicht das einzige Problem, das für Verspätungen im Zugverkehr sorgt. Bei der Deutschen Bahn sorgten unter anderem überhitzte Motoren und Weichenstörungen für zahlreiche Verspätungen. Auch Böschungsbrände am Rande der Fahrstrecken führten zu Behinderungen der Züge. 
    Auch die extremen Temperaturschwankungen, die die Gleisen verformen, seien ein großes Problem, sagt Taku Fujiyama vom University College London gegenüber „Wired“. Darüber hinaus könne Stahl nur in einem begrenzten Temperaturbereich standhalten. „Die Art und Weise, wie sich das Klima ändert, bedeutet, dass es immer extremer wird – immer extremer werdende Winter und immer extremer werdende Sommer“, sagt Dennis gegenüber dem Magazin. Die Stahlschienen seien immer extremeren Temperaturen ausgesetzt. In Zukunft müsse man daher noch häufiger mit Problemen im Bahnverkehr rechnen
    Im Südosten Großbritanniens sei in der vergangenen Woche bis zu ein Drittel der Züge gestrichen worden, berichtet „Wired“. In Frankreich mussten Züge mit verringerter Geschwindigkeit fahren. Kunden wurden dazu ermutigt, ihre Reise zu verschieben. Auch die Deutsche Bahn hatte mit der Hitze zu kämpfen: Weichenstörungen und technische Störungen brachten die Bahn an ihre Grenzen. Diese bot ihren Kunden schließlich an, bereits erworbene Tickets kostenlos umzutauschen.
    Die Bahngesellschaft Thalys, deren Züge von Paris nach Belgien, in die Niederlande oder nach Deutschland fahren, bestätigte „Spiegel“ zufolge eine Unterbrechung des internationalen Bahnverkehrs in Paris am vergangenen Freitag. Bereits am Donnerstag sei es zu Störungen auf der Strecke Brüssel-Paris gekommen. Auch seien mehrere Züge der Bahngesellschaft Eurostar auf der Strecke London-Paris ausgefallen.
    https://www.businessinsider.de/panorama/reisen/bahn-verkehr-deshalb-kommt-es-bei-hitzewellen-weltweit-zu-verspaetungen-2019-7/

    „Quer durch Europa mit dem Zug statt mit dem Flugzeug: schöne Idee.
    Doch die Deutsche Bahn macht einen Strich durch die Rechnung, sagen Experten – vor allem in NRW.
    Schnelle Zugverbindungen zwischen den europäischen Metropolen könnten eine echte Alternative zum Fliegen sein. Doch der Bahnverkehr in Deutschland lässt den Traum vom klimafreundlichen Reisen in Europa platzen.
     Zum einen passt das deutsche Schienennetz mit seiner Infrastruktur nicht zum internationalen Standard, zum anderen gibt es hierzulande schlichtweg zu viele Verspätungen und Ausfälle bei der Deutschen Bahn.
    Vor allem Nordrhein-Westfalen werde mittelfristig zum Problem für den europäischen Bahnverkehr, sagt Schienenverkehrsexperte Volker Stölting von der Technischen Hochschule (TH) Köln: „NRW ist ein echtes Nadelöhr.“ 4700 Kilometer Schiene liegen im bevölkerungsreichsten Bundesland, es ist das dichteste Schienennetz Deutschlands. Zugreisende, die vom Osten in den Westen Europas oder umgekehrt reisen wollen, müssen NRW zwangsläufig durchqueren.
    Allein sieben RE-Linien führen von NRW aus direkt ins europäische Ausland:
    RE13: Venlo (NL) – Mönchengladbach HbfDüsseldorf Hbf – Wuppertal Hbf – Hagen Hbf
    Hamm Hbf
    RE18: Maastricht (NL) – Heerlen (NL) – Herzogenrath – Aachen
    RE19: Arnheim (NL) – Emmerich – Wesel – Oberhausen Hbf – Duisburg Hbf – Düsseldorf Hbf
    RE29: Spa-​​Géronstère (B) – Verviers (B) – Aachen Hbf
    RB51: Enschede (NL) – Gronau – Coesfeld – Lünen – Dortmund Hbf
    RB61: Hengelo (NL) – Bad Bentheim – Rheine – Osnabrück – Herford – Bielefeld Hbf
    RB64: Enschede (NL) – Gronau – Burgsteinfurt – Münster Hbf
    Dazu kommen zahlreiche ICE-Züge etwa nach Belgien oder die Thalys-Verbindung nach Paris. Und an der NRW-Grenze stockt es gewaltig. „Am engsten wird es in Köln“, so Volker Stölting. Köln Hauptbahnhof ist ein wichtiges Drehkreuz, viele Fernreisende steigen hier um. Doch vor allem Baustellen und technische Störungen an der Strecke sorgen immer wieder für Ausfälle, Staus und Verspätungen. „Das wird in den nächsten Jahren auch so bleiben, landesweit müssen zahlreiche Gleise repariert und Strecken ausgebaut werden“, sagt Stölting.
    Tatsächlich ist die Bahn in Nordrhein-Westfalen besonders störanfällig, weiß Lothar Ebbers vom Fahrgastverband Pro Bahn NRW: „Wie haben hier fünf mal mehr technische Störungen als etwa in den Niederlanden.“ Züge, die von dort oder von Frankreich aus via Belgien in Richtung Osten unterwegs sind, geraten an der Grenze regelmäßig ins Stocken. Weil das Schienennetz so stark befahren ist wie in keinem anderen Bundesland, ist der Verschleiß an Weichen, Bahnübergängen und Stellwerken besonders hoch – doch jahrelang wurde geflickt und ausgebessert statt erneuert.
    Schuld seien auch politische Entscheidungen, sagt Ebbers. „Die Bahn wurde jahrelang kaputtgespart, jetzt muss das teils marode Netz im Hauruckverfahren renoviert werden. Der Erneuerungsbedarf ist riesig.“ Dabei sei das volle Ausmaß nicht einmal in Gänze bekannt. Denn die Bahn ist sehr geizig, wenn es um die Herausgabe konkreter Zahlen zum Zustand des Netzes geht. „Es gibt keine belastbaren regionalisierten Zustandsberichte. Obwohl es um ein öffentliches Netz geht, verbucht die Bahn das unter Betriebsgeheimnisse.“ Pro Bahn wünsche sich schon lange mehr Transparenz. Klar ist: Die Bahn will zwei Milliarden Euro in NRW investieren – ob sich das mit dem tatsächlichen Bedarf deckt, weiß bloß außerhalb der Bahn niemand.
    Geld sei aber ohnehin nur ein zweitrangiges Problem, sagt Volker Stölting von der TH Köln. „Die Hauptstrecken müssen dringend ausgebaut werden, wir fahren oft zweigleisig, wo wir mindestens viergleisig fahren müssten.“ Doch die Baufirmen seien völlig überlastet und es mangele an Fachkräften. „Wir haben keine Leute, auch weil es einen Generationswechsel gibt. Das hat man zu spät erkannt“, so Stölting.
    Ein weiteres Problem sei das langwierige Planungsrecht hierzulande: Allein die obligatorischen Planfeststellungsverfahren können sich über Jahre ziehen. Nur bei Energieinfrastrukturprojekten will der Bund künftig schneller reagieren: Bundeskanzler Olaf Scholz hatte etwa zum Auftakt der Hannover Messe im Mai 2022 versprochen: „Wir werden die Zeiten für Verwaltungs-, Planungs- und Genehmigungsprozesse beschleunigen, mindestens halbieren.“ Eine solche Zusage sei auch für die Schiene zwingend nötig, fordert Stölting: „Wir brauchen ein einheitliches Planungsrecht für alle Bundesländer.“
    Doch selbst wenn die Bahn in NRW ab morgen wie geschmiert laufen würde, wäre ein effizienter intereuropäischer Zugverkehr wegen der Deutschen Bahn derzeit kaum möglich. Zu diesem Ergebnis jedenfalls kommt das Bündnis „Bahn für alle“ in einer aktuellen Studie. „Die deutsche Bahninfrastruktur ist nicht an internationale Standards angepasst. Das bremst den Fernreiseverkehr in ganz Europa aus“, so Carl Waßmuth, Sprecher des Bündnisses.
    Damit der internationale Bahnverkehr eine echte Alternative zum Fliegen werden könne, müsse er harmonisiert werden. Sprich: Die Infrastruktur – Schienen, Leitungen, Bahnsteige – muss europaweit möglichst einheitlich sein. In einer Rangliste, die den Stand der Harmonisierung anzeigt, belegt Deutschland allerdings nur Platz 20 von 24. Es mangelt laut „Bahn für alle“ vor allem an der Elektrifizierung der Bahnstrecken, an der Digitalisierung der Zugsicherungstechnik und an den teils stark unterschiedlichen Bahnsteighöhen, die ein barrierefreies Reisen unmöglich machen.
    So haben die Bahnsteige in NRW an den meisten Bahnhöfen eine Höhe von 76 Zentimetern. An manchen Bahnhöfen sind es gar 96 Zentimeter. Der europäische Standard liegt allerdings bei 55 Zentimetern. „Das ist ein reiner Flickenteppich. Wenn Sie in einem Zug aus dem Ausland ankommen, müssen Sie beim Aussteigen eine Stufe überwinden“, so Waßmuth. Menschen im Rollstuhl oder mit Kinderwagen können ohne Hilfe nicht ein- oder aussteigen. „Bahn für alle“ fordert deshalb, dass beim Neubau oder bei der Instandsetzung von Bahnhöfen die Bahnsteige entsprechend angepasst werden. „Gerade NRW spielt eine wichtige Rolle, viele Fernverkehrsstrecken führen durch das Bundesland“, so Waßmuth.
    Und schon schwelt ein weiteres Problem im Hintergrund, dessen Auswirkungen jetzt spürbar werden: massiver Personalmangel. Aktuell gibt es in NRW nicht nur wegen Baustellen viele Verspätungen bei der Bahn: Der Krankenstand bei der Bahn ist so hoch, dass er nicht ausgeglichen werden kann und Züge einfach ausfallen.
    https://www.24rhein.de/welt/deutschland/bahn-europa-deutsche-bahn-nrw-bremst-zugverkehr-verspaetungen-ausfaelle-probleme-zr-91930459.html

    „“Die unzureichende Anpassung der deutschen Bahninfrastruktur an internationale Standards bremst den Fernreise- und Nachtzugverkehr in ganz Europa aus“, kommentiert Ludwig Lindner, Studienautor und Sprecher von „Bahn für Alle“ die Ergebnisse seiner Recherchen gegenüber dem SWR.
    „Klar ist: Um das Klima im Verkehrssektor zu schützen, müssen Flüge und Straßenverkehr auf Züge verlagert werden. Das gelingt aber nur, wenn Deutschland – als größte europäische Volkswirtschaft und geographisch in der Mitte gelegen bei der Vereinheitlichung vorangeht und nicht hinterherhinkt.“
    In drei Kernbereichen der geforderten Harmonisierung weiche Deutschland nach den Ergebnissen von „Bahn für Alle“ bisher vom europäischen Standard ab. So erschwere die unterschiedliche Bahnsteighöhe den barrierefreien Fernverkehr.
    In vielen EU-Staaten hat sich der 55-cm-Standard durchgesetzt. In Deutschland galt das nur für die DDR. Hierzulande herrscht vor allem an Fernverkehrsbahnsteigen eine Höhe von 76 cm vor. Während in vielen Ländern Europas die Bahnen mit einer Spannung von 25 kV und einer Frequenz von 50 Hertz betrieben werden, was der Frequenz des europäischen Verbund-Stromnetzes entspricht, hat sich in Deutschland historisch ein Bahnstrom mit 15kV und 16,7 Hz etabliert.
    Auf Nachfrage widerspricht die Bahn der Kritik. Weder die unterschiedliche Bahnsteighöhe noch die unterschiedlichen Bahnstromsysteme ständen dem internationalen Verkehr im Wege. Ein Sprecher der Bahn verweist auf die heute üblichen Mehrsystemtriebwagen und -lokomotiven, die unabhängig von Frequenz und Spannung auf der Oberleitung fahren könnten.
    Schriftlich erklärte die Bahn dem SWR: „Eine Umstellung des Stromsystems auf 25 kV / 50 Hz würde mit dem Umbau von Oberleitungen auf ca. 20.000 elektrifizierten Streckenkilometern sowie dem Neubau von Tunneln und Brücken einhergehen, da bei höheren Spannungen auch höhere Abstände eingehalten werden müssen.“
    In der Kurzstudie heißt es dazu: „Es gilt zu entscheiden, ob man auf lange Sicht im grenzüberschreitenden Verkehr auf teure Multisystemloks setzen will oder ob – mit zunächst hohem Ressourceneinsatz – die Systeme harmonisiert werden, um dann den Bahnverkehr langfristig deutlich flexibler und kostengünstiger betreiben zu können.“
    In jedem Fall führen die nationalen Unterschiede in Bahnsteighöhen und Bahnstromversorgung zu erheblichen Mehrkosten und zu den von allen Bahnreisenden gefürchteten „Verzögerungen im Betriebsablauf“, etwa durch den Wechsel von Triebwagen bei Nachtzügen an den Systemgrenzen.
    Bei der Zugsicherungstechnik konnte man sich EU-weit auf das European Train Control System (ETCS) als einheitlichen Standard einigen. Der ETCS-Ausbau kommt nach der Analyse von Ludwig Linder allerdings unterschiedlich schnell voran. Während Luxemburg und die Schweiz bereits ihr gesamtes Netz auf ETCS umgerüstet hätten, hinke Deutschland hier deutlich hinterher. Hier sind bisher nur 406 Kilometer umgestellt.
    Auf die Kritik an der schleppenden Harmonisierung der Leit- und Sicherheitstechnik entgegnet die Bahn dem SWR schriftlich:
    Bis 2035 erneuert die DB die Leit- und Sicherungstechnik im Schienennetz grundlegend, unter anderem durch den Flächen-Rollout des europäischen Zugbeeinflussungssystems ETCS (European Train Control System), den Ausbau Digitaler Stellwerke (DSTW) und das integrierte Leit- und Bediensystem. Neben der Schnellfahrstrecke Berlin – München sind die Grenzbetriebsstrecken in der Schweiz sowie die erste Baustufe der Ausbaustrecke Berlin – Dresden mit ETCS in Betrieb gegangen.
    Kritik an der schleppenden Einführung der neuen Leit- und Sicherheitstechnik kommt auch von der Europäischen Eisenbahnagentur (ERA). Doch für Josef Doppelbauer, dem Leitenden Direktor der ERA, ist Deutschlands Blockadehaltung bei der europaweiten Genehmigung von Zügen im Personenverkehr noch entscheidender.
    „Was wir dringend brauchen, ist eine einheitliche europaweite Zulassung von Reisezugwagen“, erklärt Doppelbauer dem SWR. Während seine Agentur europaweit für die Zulassung von Güterzügen zuständig sei, benötigen Reisezugwagen die jeweils nationale Zulassung. Dies mache die Genehmigung kompliziert, langwierig und teuer. Außerdem könnten einzelne Staaten den Prozess blockieren.
    Ein weiteres Problem für die Betreiber sei auch, dass sie die Züge später nicht einfach in anderen Ländern der EU einsetzen könnten, was den Wiederverkaufswert stark vermindere. „Deutschland hat 2019 auf europäischer Ebene verhindert, dass wir hier ein einheitliches, schlankes Genehmigungsverfahren hinbekommen“, beklagt Doppelbauer.
    Am 8. Februar werde erneut abgestimmt, dann könne Deutschland ja seine Blockadehaltung bei der einheitlichen Zulassung von europäischen Personenzugwagen revidieren, hofft Doppelbauer mit Blick auf die Ziele der Ampelregierung.
    https://www.tagesschau.de/investigativ/swr/bahn-infrastruktur-105.html

    „Das Zugradar erfasst – je nach gewähltem Land – die einzelnen Züge auf der Bahnstrecke und stellt sie auf der dazugehörigen Landkarte dar.
    Die Daten kommen dabei direkt von den Bahngesellschaften in der Region.
    Für Deutschland zeigt dir also zum Beispiel die DB (Deutsche Bahn) die relevanten Eisenbahnen in ihrem Schienennetz an. I
    n Österreich und der Schweiz ist das jeweils das Zugradar der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB) beziehungsweise der Schweizer Bundesbahnen (SBB) auf deren Schienennetzen. Das Verfolgen der Züge in Echtzeit geschieht mit relativ ähnlichen Methoden. Für Bahnstrecken auf denen die Züge nicht Live verfolgt werden können, geben die Bahnunternehmen dann normalerweise Näherungsdaten laut Fahrplan an.
    https://zugradar.live/?gclid=EAIaIQobChMI7IXd1u3d_AIVKAuiAx0MVgenEAAYAyAAEgJjx_D_BwE

    „In Deutschland werde Effizienz in Form von niedrigen Kosten und möglichst hohen Renditen definiert.
    In Japan sei Profit für die Unternehmen zwar ebenfalls wichtig, doch die Effizienz werde vom Kunden her definiert.
    Aufgabe der Dienstleister sei es dort, Reisegästen möglichst wenig Belastungen zuzumuten und ihnen ein im besten Fall reibungsloses Reiseerlebnis zu bieten, so Kölling.
    Dafür verzichte man auf den ein oder anderen Yen und investiere etwa lieber in zusätzliches Personal. Nur durch die Zufriedenheit der Kunden erziele man nach japanischem Verständnis Gewinn.“
    https://efahrer.chip.de/news/japan-experte-erklaert-darum-versagt-die-deutsche-bahn-so-sehr_108630

    Seit seiner Inbetriebnahme zu den Olympischen Spielen 1964 gehört der Superschnellzug „Shinkansen“ zu Japan wie Kirschblüten und Sushi.
    Wenn die windschnittigen Züge mit ihren langen Schnauzen wie metallene Schlangen in den Bahnhof gleiten, schlägt das Herz jedes Reisenden bis heute fasziniert höher.
    Die Entwicklung dieser Superschnellzüge zählte zu den kühnsten Vorhaben der japanischen Nachkriegszeit und beruhte auf harter ökonomischer Logik: In einem Land, in dem der größte Teil der Bevölkerung in einem schmalen Korridor am Pazifik lebt, leisten Eisenbahnen als Transportmittel weit mehr als Autos und Flugzeuge.
    Daher errichtete der Staat ein separates Netz für die Hochgeschwindigkeitszüge mit oft neuen Bahnhöfen und schuf damit die Lebensadern für die heute drittgrößte Volkswirtschaft der Welt. Auf den „neuen Hauptstrecken“, so die wörtliche Bedeutung von „Shinkansen“, können die Züge immer wieder bis auf Tempo 320 beschleunigen, ohne auf langsamere Personen- und Güterzüge Rücksicht zu nehmen. Zugleich investierte Japan massiv in das übrige Streckennetz für S-Bahnen und normale Fernzüge.
    Das Kalkül der Planer ging auf: In Japan findet heute 30 Prozent des Individualverkehrs auf Schienen statt. Weit abgeschlagen folgt die Eisenbahnnation Schweiz mit 17,5 Prozent. Deutschland steht mit 9 Prozent Bahnanteil auf dem neunten Rang. Die fünf Bahnhöfe mit den weltweit meisten Passagieren befinden sich alle in Japan. Der einzelne Japaner fährt im Durchschnitt mehr als 70 Mal im Jahr mit dem Zug.
    So pünktlich, dass man die Uhr nach der Bahn stellen kann
    Die starke Nutzung beruht auf der hohen Zahl von Pendlern in den Metropolen, wo die Bahn schneller als Auto und Fahrrad ist. Zudem fördern die Unternehmen die Nutzung der Bahn, weil sie die Monatskarte für die Fahrten zum Arbeitsplatz bezahlen, nicht aber das Pendeln mit dem Auto.
    Bei dieser Abhängigkeit ist hohe Pünktlichkeit Pflicht. Stillschweigend setzen Japaner voraus, dass die Züge den Fahrplan exakt einhalten, und planen ihre Fahrten auf die Minute genau. Mit Hilfe von Smartphone-Apps legen sie fest, wie schnell sie umsteigen wollen. Dann wählt die Software passende Verbindungen aus. Die Apps schlagen sogar einen Waggon vor, von dem man beim Umsteigen den kürzesten Weg zum Anschlusszug hat.
    Tatsächlich fahren die Züge der sieben börsennotierten Regionalgesellschaften der Japan Railways (JR) so pünktlich, dass man die Uhr nach ihnen stellen kann – trotz großem Druck: Auf einem vier Mal kleineren Netz als die Deutsche Bahn befördert zum Beispiel JR East jährlich mehr als drei Mal so viele Passagiere über eine fast doppelt so große Entfernung. Dennoch verspäten sich ihre Züge im Schnitt nur um 66 Sekunden.
    Ein Symbol für den Eifer fällt jedem Japanbesucher auf: Beim Ein- und Abfahren der Züge strecken JR-Mitarbeiter auf dem Bahnsteig und am Zugende einen weiß behandschuhten Arm aus, zeigen in die Fahrtrichtung und blicken prüfend nach vorn. „Die körperliche Geste zwingt zur Konzentration, was flüchtige Fehler vermeidet“, berichtet ein JR-Ausbilder. Aus der gleichen Überlegung heraus fahren Auszubildende unter Aufsicht eines älteren Kollegen ihre künftige Strecke immer wieder ab. „Dadurch lernen sie jeden Meter in- und auswendig kennen“, erklärt der Ausbilder. Nach sechs Monaten hat der Lokführer jeden Beschleunigungs- und Bremsvorgang verinnerlicht, so dass er keinen Streckenplan mehr braucht.
    Strecken monatelang für Reparaturen stilllegen? Undenkbar!
    Die gleiche Sorgfalt lässt JR East bei den Gleisen walten. Zwischen 1 Uhr nachts und 4 Uhr 30 morgens ruht der Verkehr. Dann rollen lange Bauzüge auf die Trassen und reparieren Schienen und Weichen. Tagsüber ermitteln Sensoren in regulären Zügen die Schwachstellen der Gleise. Sanierungsbedürftige Abschnitte werden dann nachts neu gebaut, auch wenn es jeweils nur wenige Meter sind.
    In Japan wäre es undenkbar, Strecken für Monate stillzulegen, wie es etwa die Deutsche Bahn macht. Eine solche Missachtung ihrer Kunden würden sich japanische Eisenbahner nicht einmal in ihren schlimmsten Albträumen vorstellen.
    Das Ergebnis dieser Leistungen sind eng getaktete Transporte von großen Menschenmengen auf Schienen.
    Die Kehrseite dieser Verkehrsstrategie sollte man nicht verschweigen: Zu den Stoßzeiten sind viele Züge total überfüllt. Die meisten Passagiere müssen stehen und werden dicht aneinander gedrängt. Manche Männer nutzen diese Enge, um Frauen an den Hintern und den Busen zu greifen. Wegen dieser Belästigungen haben viele Bahnbetreiber spezielle Waggons eingeführt, die während der Rush Hour nur Frauen benutzen dürfen.“
    https://taz.de/Japan-ist-Vorbild-beim-Bahnverkehr/!5783785/


    *geschichteknallhart

    „Neue Züge und neuer Fahrplan für den Trans-Europa-Express.
    Damit sollen Zugreisen zwischen den europäischen Metropolen in Zukunft noch schneller und komfortabler werden.“
    https://www.ardmediathek.de/video/nordschau/neue-zuege-und-neuer-fahrplan-fuer-den-trans-europ-express/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS8wNTgzNDVkNy02ZGVlLTRiMDUtYWUzOC0yZmVjNTZlZWJmYzU


    „Die Deutsche Bahn ist seit geraumer Zeit ein Problemfall. Warum eigentlich?
    (…)1999 betritt Hartmut Mehdorn die Bühne. Er soll die Bahn endlich zukunftstauglich machen.
    Und zwar mit einem Gang an die Börse. Viele Kritiker geben Mehdorn die Schuld am heutigen Versagen der Deutschen Bahn. Er habe sie kaputt gespart.“
    https://www.youtube.com/watch?v=jMNuuFijlMU
    ((OTON 5:56 – 6:13 „Sein wahrscheinlich übelster Streich: er lässt einen Großteil der Weichen im Schienennetz entfernen, weil diese im Unterhalt viel Geld kosten. Viele der heutigen Verspätungen sind auf die damaligen Fehlentscheidungen zurückzuführen. Weichen und Nebengleise fehlen, um ein flexibles Bahnnetz zu gewährleisten.))
    Störungen könnten ohne Nebengleise und entsprechende Weichen  nicht umfahren werden und insbesondere in Ballungsräumen stauten sich Züge und damit auch Verspätungen an.
    ((OTON 8:03 – 8:20  „Seit Gründung der Deutschen Bahn AG ist das öffentliche Schienennetz dementsprechend nicht gewachsen, nicht stagniert, sondern sogar geschrumpft. Seit 1994 ist das Netz um rund 6-Tausend Kilometer verkleinert worden. Derzeit werden jährlich weiterhin bis zu 500 Kilometer Schienen stillgelegt.))


  • EILMELDUNG FOLGE 56– MUSSTE LEIDER RAUS


    „Ein Berliner Start-up hat eine stromsparende und flexible Alternative zum Erhitzen von z.B. Wasser, Suppen oder Babynahrung erfunden: Ein Metallstab mit magnetischen Aufsätzen, die mithilfe von Induktion erhitzt werden.“
    https://www.ardmediathek.de/video/einfach-genial/tauchsieder-2-0-alternative-zum-wasserkocher-spart-strom-und-zeit/mdr-fernsehen/Y3JpZDovL21kci5kZS9iZWl0cmFnL2Ntcy85NWU2NzA5NS1lNzRiLTRmOWUtYjQ2NC1kYTQ5NzU5ZjljNzU

    ((TRENNER))

    CLAUDIA:          
    Wie der Deutschlandfunk berichtet, verbraucht Digitalisierung auch reichlich Ressourcen:

    ARI:                      „zur Herstellung all dieser Geräte und natürlich im Gebrauch dieser ganzen Produkte versucht das Treibhausgasemissionen, Energieverbrauch. Dann haben wir auch noch das Elektroschrottproblem.“
    https://www.deutschlandfunk.de/hohe-emissionen-schlechte-klimabilanz-der-digitalisierung-100.html



    ((TRENNER))

    CLAUDIA:          
    Die EU will klimafreundlicher werden, glaubt das Autoland-Magazin SPIEGEL.
    Dazu gehöre auch, dass Neuwagen ab 2035 in Betrieb keine Emissionen mehr ausstoßen sollten. Italien wolle dieses Ziel nun abschwächen, um die Autoindustrie zu schützen.
    https://www.spiegel.de/wirtschaft/italien-will-geplantes-verbrenner-aus-in-eu-aufweichen-a-8cd0ec72-8d3b-44c6-a22b-b4c7ff28ab48

    ((TRENNER))

    ARI:                      „Was hat der Mega-Hit «Despacito» mit den Ländern Tschad, Guinea-Bissau, Somalia, Sierra Leone und der Zentralafrikanischen Republik gemeinsam?“

    CLAUDIA:           fragt „computerworld.ch“.

    ARI:                      Mit weltweit 4,6 Milliarden Streams in weniger als einem Jahr habe das Lied genau so viel Strom wie alle fünf Länder zusammen verbraucht.
    https://www.computerworld.ch/social/studie/auswirkungen-digitalisierung-klimawandel-2793492.html




    Nach einem Bericht des ARD-Magazins KONTRASTE plant die Bundesregierung, der deutschen Industrie mehr CO2-Ausstoß zu genehmigen statt weniger.
    Das widerspreche klar dem Pariser Klimaabkommen.
    Die Folgen laut Patrick Graichen, Direktor der Agora Energiewende:

    https://www.ardmediathek.de/video/kontraste/das-erste/Y3JpZDovL3JiYi1vbmxpbmUuZGUva29udHJhc3RlLzIwMjEtMDgtMjZUMjE6NDU6MDBfN2E2NjA0YzItOThmYy00ZTlmLTg5ZjktN2ZlNzQ3ZTZjZWQ1L2tvbnRyYXN0ZS12b20tMjYtMDgtMjAyMQ/
    ((OTON 21:24 – 21:34 „Wir werden 2021 einen deutlichen Anstieg … größte Anstieg seit 1990- (stimme oben!)“ ))

    Der die Bundesregierung beratende Klimaexperte Lucht bestätigt:

    ((OTON 22:01 – 22:08 „Wenn man sich den Reduktionspfad ansieht… was man für einen 1,5-Grad-Pfad bräuchte- (stimme oben!)“ ))

    Es würden also seiner Ansicht nach mehr Emissionen geplant als zulässig?

    ((OTON 22:21 – 22:22 „Ja, so ist es.“))

    Nur bei der Hälfte der Emissionen wäre das Pariser Ziel zu erreichen.
    Es werde offenbar bewusst das Gegenteil geplant.
    Die Kanzlerkandidaten Scholz und Laschet weigerten sich, einen deshalb nötigen früheren Kohle-Ausstieg zu befürworten.

    (2021)


    CLAUDIA:           „Was im Großen oft schwierig oder gar unmöglich ist, das funktioniert manchmal im Kleinen, zum Beispiel die Energiewende.
    Schlöben in Thüringen versorgt sich selbst mit Strom und Wärme.“
    https://www.ardmediathek.de/video/zukunftsland/dorf-unter-strom/mdr-/Y3JpZDovL21kci5kZS9iZWl0cmFnL2Ntcy80ZjEwMWZlOC0yMDkzLTQ2MmItYWI0Yy04MWYwNTlmNTBlNTk

    ((TRENNER))

    ((TRENNER))

    ARI:                      Ständige Beschäftigung mit Bildschirmen führt vor allem bei Jugendlichen zu Kurzsichtigkeit.

    CLAUDIA:           So die Wochenzeitung JUNGLE WORLD.(9/21)



    ((TRENNER))

    „Permanent behaupten Menschen, eine schnelle #Energiewende und wirksamer #Klimaschutz würde die #Wirtschaft ruinieren.
    Seit 1991 haben wir 1.800 Mrd.€ für Importe von Öl, Kohle und Gas verbraten. Geld, das in Deutschland fehlt.
    Das soll jetzt gut für unsere Wirtschaft sein?“
    #FossileImporte

    ((TRENNER))



    KI nimmt einen immer größeren Platz im Leben der Menschen ein –
    doch das findet nicht jeder gut.
    Rund ein Viertel der in einer Bitkom-Erhebung befragten Menschen sehen künstliche Intelligenz eher oder ausschließlich als Gefahr.“
    ZDF 24.2.


    ((TRENNER))


    Der Einsatz von Wasserstoff zum Antrieb von Fahrzeugen ist nach Ansicht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung nicht umweltfreundlich.
    Berichte darüber seien Lügenmärchen.
    Im ARD-Politikmagazin MONITOR erklärte die Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr und Umwelt, Claudia Kemfert:
    https://www.ardmediathek.de/video/monitor/das-erste/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLThmYzhmMjkzLTdhMGQtNDNlOS05ZmE4LTNiZWIzYzdhNTllZg/
    ((OTON 25:11 – 25:40 „Man muss schon fragen: wo kommt der Wasserstoff her…. Das erhöht die Emissionen.“))
    (4.5.21)

    ((TRENNER))

    die Energieökonomin und Professorin an der Uni Lüneburg, Claudia Kemfert, weist auf den Arbeitsplatz-Motor grüne Energie hin:

    ((OTON 1:02:32 – 1:02:55  „Wir können auch dieses Land mit einer Energieversorgung…. wichtige Industriejobs, die da entstehen.“))

    Und eine nötige De-Karbonisierung der Industrie sei letztlich nur mit grünem Strom möglich, so Kemfert, Mitglied bei „scientists for future:

    ((OTON 1:04:34 – 1:04:47 „Der so genannte Primärenergie-Bedarf … energetische Gebäude-Sanierung- “ (ABSICHTLICH HIER SCHNITT!))
    ((OTON 1:04:59 – 1:05:23 „Der Primärenergie-Bedarf halbiert sich …. Strombedarf … reduzieren wir den Primärenergie-Bedarf.“))
    ((OTON 1:05:31 – 1:05:47    „Das kann ich empirisch belegen. …. wissenschaftlich bewiesen.“

    Da hilft Merz auch das permanente unhöflich mansplainende Reinquatschen nichts:

    ((OTON 1:07:41 – 1:08:15  „Es gibt genügen Studien, …. wissenschaftlich belegt.“))

    ((TRENNER))

    Entschädigungen für deutsche Konzerne wegen des nötigen Kohleausstiegs sind nach Informationen der Illustrierten „Spiegel“ falsch berechnet worden.
    Sie seien in der Folge viel zu hoch ausgefallen.
    Das Bundeswirtschaftsministerium habe im Januar 2020 für den Europäischen Emissionshandel rund 17 Euro pro Tonne CO2 zugrunde gelegt, obwohl der Preis Ende 2018 bereits bei 22 Euro gelegen habe.
    Heute koste eine Tonne gut 50 Euro.
    https://www.tagesspiegel.de/politik/fragwuerdige-formel-fuer-kohle-entschaedigung-so-kommen-4-4-milliarden-euro-fuer-leag-und-rwe-zusammen/27193916.html
    18/5/22

    ((TRENNER))

    Nach Informationen der „Welt am Sonntag“ versuchen dennoch offenbar zahlreiche Firmen, beim Emissions-Handel zu betrügen.
    Grund seien die rasant steigenden Preise für die CO₂-Zertifikate.
    Zum Stichtag 30. April seien bei weitem nicht die vorgeschriebenen Mengen bei der EU-Kommission eingereicht worden.
    Das gehe aus einer Analyse der Berliner Plattform Emissionshändler.com hervor.
    https://www.welt.de/wirtschaft/article231155117/Emissionshandel-Klimaschutz-bringt-erste-Firmen-ins-Straucheln.html
    18/5/21

    ((TRENNER))

    Auch in den Niederlanden hat laut ARD-Nachtmagazin ein Gericht Klimaschutz als Menschenrecht anerkannt.
    Der verurteilte Mineralöl-Konzern SHELL hatte zuvor erklärt, Klimaschutzmaßnahmen gingen nur Staaten etwas an.
    Donald Pols von der mit klagenden Umweltschutzorganisation „Milieudefensie“ wies auf die grundsätzliche Bedeutung des Urteils hin:

    https://www.ardmediathek.de/video/nachtmagazin/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL25hY2h0bWFnYXppbi9lYTNiMmFjMy03NGQ0LTRkNmUtYjhiOS01ZWNlNWJjM2UwNGQ/
    ((OTON 2:27 – 2:47  „Zum ersten Mal in der Geschichte ….  durch den Klimawandel bedroht sind (holländisch) ))
    1/6/21


    ((TRENNER))






    Dr. Alexandra Hildebrandt, Nachhaltigkeitsexpertin, Publizistin und Autorin, erklärt die Ausmaße des Phänomens:
    „Die fortschreitende Digitalisierung führt auch dazu, dass immer mehr Daten angehäuft und verschickt werden.
    Allein in Deutschland werden täglich mehrere Milliarden E-Mails versendet. Dabei werden auch Dateien beigefügt, die sich dadurch immer wieder vervielfachen und enorme Mengen von Speicherplatz benötigen. Es wird Strom für Milliarden an Daten benötigt. Auch wird eine große Menge an Energie zum Kühlen dieser Server verbraucht. Für IT-Anwendungen und Geräte werden dadurch insgesamt weltweit jährlich hunderte Millionen Tonnen CO2e emittiert.“
    Das sind abstrakte Zahlen – anschaulich werden sie, wenn man sie in Relation setzt.


    Unglaublich, aber wahr: Rund 65 Stunden in der Woche verbringen die Deutschen online. In der Coronazeit haben sie ihr Onlinezeit nochmals um 9 Wochenstunden im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Allein 19 Stunden der gesamten Onlinezeit entfallen dabei auf das Smartphone.
    Mehr als ein Drittel der Zeit, 31 Stunden, wird dabei das Smartphone genutzt. Dieses Ergebnis brachte die Postbank Digitalstudie 2021 zutage.
    (…)
    Der auf die Digitalisierung entfallende Treibhausgasausstoß in Deutschland wird von diesen Experten auf aktuell mindestens 34 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr taxiert.
    (…)
    Um national, aber auch international wettbewerbsfähig zu bleiben, benötigt die deutsche Wirtschaft digitale Technologien und sie wird daher die Digitalisierung in den nächsten Jahren noch weiter ausbauen müssen.
    (…)
    Es ist nur eine Frage der Zeit, bis in Europa Autos mit Verbrennungsmotor verboten werden. An Dieselmotoren in Rechenzentren stört sich die Politik derzeit offenbar wenig und kaum ein User weiß darüber Bescheid.

    Der Fussabdruck der Digitalisierung beträgt gerade mal nur 3%.
    (…)
    Unterschieden wird dabei erstens zwischen den Treibhausgaseffekten, die entstehen, wenn digitale Pro-dukte und Dienstleistungen hergestellt oder entsorgt werden (Bereitstellungseffekt). Zweitens hat auch deren Nutzung Auswirkungen auf die Treibhausgasemissionen (Anwendungseffekt). Diese Anwen-dungseffekte können nicht pauschal als positiv oder negativ beurteilt werden, sondern erfordern eine differenzierte Betrachtung. So können einerseits Ressourcen eingespart werden, wenn bestehende Pro-zesse durch die Digitalisierung effizienter werden (Optimierungseffekte) oder konventionelle Produkte und Dienstleistungen ganz ersetzt werden (Substitutionseffekte). Andererseits ist der Zugang zu diesen Produkten und Dienstleistungen so praktisch und preisgünstig (etwa beim Streaming), dass dadurch die Nachfrage steigt und insgesamt mehr Treibhausgasemissionen verursacht werden (Reboundeffekt).
    (…)
    ??? Ein Zurück zu konventionellen Alternativen wie DVDs ist nicht mehr denkbar.???
    (…)
    Mobilitätsdienste (z.B. E-Roller), Routenplanung und Navigation, Home-Office, virtuelle Mee-tings, Versandhandel: Die Anwendungseffekte sind deutlich grösser als die Bereitstellungseffekte und haben das Potenzial, Emissionen zu vermeiden. Sie können aber auch zu Reboundeffekten – wie einer Zunahme des Autoverkehrs – führen. Anbieter:innen sollten daher überprüfen, ob die smarten Services tatsächlich zu einer Verkehrsreduktion oder einem Wechsel zu klimafreundli-cher Mobilität führen.
    (…)
    Grundsätzlich stellen die Studienautor:innen fest,

    Aktuell werden 13 Terrawattstunden für den Betrieb des Internets und der Rechenzentren in Deutschland verbraucht. Das entspricht etwa dem Stromverbrauch von Berlin.
    Alle Rechenzentren Frankfurts verbrauchen rund 20 Prozent des gesamten Stroms der Metropole“
    https://www.zdf.de/dokumentation/planet-e/planet-e-der-wahre-preis-der-elektroautos-100.html

    „Dark Data entstehen, wenn ein Unternehmen oder eine Organisation Daten erhebt und sie dann speichert, ohne sie zu nutzen.
    Für Deutschland kommt es zu einer Schätzung von 66 Prozent aller von Unternehmen erhobenen Daten. Damit ist Deutschland unter den befragten Ländern Spitzenreiter. Nur 15 Prozent der Daten klassifizierten die Befragten als relevant für das Unternehmen.
    https://taz.de/Klima-und-Datenspeicherung/!5893181/


    „60 Minuten Videostreaming sollen so viel C02 freisetzen wie ein Kilometer Autofahrt.
    Dabei sind umweltgerecht produzierte Druckprodukte den digitalen Pendants an Umwelt- und Klimafreundlichkeit oft haushoch überlegen.
    (( INTERVIEW ANNE??)) ??????????????????
    https://magazinmedien.de/internet_ein_klimakiller/


     


    Landläufig gelten die Digitalisierung und lückenlos vernetzte Smart Citys und Smart
    Countrys als wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.
    Das Zusammenleben werde damit nachhaltig gestaltet. Eine hohe Energie- und Ressourceneffizienz werde erreicht, die Lebensqualität vor Ort gesteigert.
    Die tatsächlichen Klimaauswirkungen der digitalen Stadt, in der niemand mehr ohne
    Smartphone am Leben teilnehmen kann, werden ignoriert.“
    https://shop.diagnose-funk.org/mediafiles/Sonstiges/DF_318_220804_Digitalisierung_ist_Klimakiller_Web.pdf

    „Nicht nur die großen Unternehmen des Internets verschmutzen die Umwelt mit dem Treibhausgas CO2.
    Auch wir, die gewerblichen und privaten Internetnutzer, sind in großem Maße daran beteiligt, sobald wir bei Google eine Suchanfrage starten oder Streamingdienste nutzen oder unsere Daten in der Cloud ablegen oder eine E-Mail schreiben oder unsere Computer stundenlang laufen lassen.

    Das klingt erst einmal nicht dramatisch, aber bei rund 4 Milliarden Internetnutzern kommt da einiges zusammen.
    Ralph Hintemann forscht am Borderstep-Institut zu Nachhaltigkeitsprozessen in der Digitalisierung und erklärt: „Insgesamt kann man sagen, wenn man sich alle Studien anschaut, dass wir davon ausgehen können, dass das Internet ungefähr zweieinhalb bis drei Prozent der weltweiten CO2-Emissionen erzeugt““

    Grundsätzlich ist es vorstellbar, den gesamten Strombedarf des Internets aus erneuerbaren Energien zu decken.
    Hiervon ist die Menschheit aber noch sehr weit entfernt.
    Aktuell stammt nur ein Bruchteil der für das Web aufgewendeten Energie aus erneuerbaren Quellen. Für einen Großteil werden hingegen Kohle, Öl und Gas verbrannt.
    Der Verbrauch des Internets ist hierbei beachtlich.
    (…)
    Damit verbraucht das WWW viele kostbare Ressourcen und trägt wesentlich zum Klimawandel bei.
    Es gibt vielfältige Bereiche, in denen das Internet Strom verbraucht.
    Besonders relevant ist zum Beispiel das Streaming. Die Speicherung, Bereitstellung und Anzeige von Youtube-Videos führt zu einem immensen Energieverbrauch.
    Einen ebenfalls großen Energiebedarf haben Smartphones und andere mobile Endgeräte. Nahezu täglich hängen solche Geräte an der Steckdose und saugen kostbare Energie. Somit tragen auch Messenger-Nachrichten, Posts in den sozialen Netzwerken und der Einsatz digitaler Geräte wie Kameras zum Klimawandel bei.“

    „Handys, Tablets, Computer sowie Surfen, Streamen und Co steigern den Energieverbrauch immer stärker, wie eine neue Studie zeigt.
    Die Hoffnung, dass die volldigitale Welt automatisch die Lösung für die Klimakrise liefert, müsse beerdigt werden.
    https://www.klimareporter.de/technik/digitale-klimakiller

    „Die Digitalisierung hat auch ihre Schattenseiten, die gerne in den Hintergrund geraten.
    Das Internet schluckt mit jedem Mausklick Energie.“
    https://www.ardmediathek.de/video/natuerlich/so-klimaschaedlich-ist-ein-mausklick/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzEzODM4ODA



    (…)
    „Ein Ansatz wäre es, sich mit den verschiedenen Akteuren zusammenzusetzen und die Frage zu stellen, wie viel Internetnutzung wir wirklich brauchen“,…
    (…)
    Denn der einzelne Nutzer kann nur bedingt etwas ausrichten. „Aktuell wird man als einzelner Nutzer kaum einen Einfluss auf den weltweiten CO₂-Ausstoß haben, wenn man seine Nutzung einschränkt“, sagt Efoui-Hess. Trotzdem sei es wichtig, dass sich die Menschen bewusst machten, wie groß der Einfluss des Internets und der digitalen Technologien auf das Klima sei.
    (…)
    Dass beispielsweise das Streaming so CO₂-intensiv ist, liegt auch daran, wie die Anwendungen gebaut sind.
    (…)
    „Ein Ansatz wäre es, sich mit den verschiedenen Akteuren zusammenzusetzen und die Frage zu stellen, wie viel Internetnutzung wir wirklich brauchen“,…
    (…)
    Denn der einzelne Nutzer kann nur bedingt etwas ausrichten. „Aktuell wird man als einzelner Nutzer kaum einen Einfluss auf den weltweiten CO₂-Ausstoß haben, wenn man seine Nutzung einschränkt“, sagt Efoui-Hess. Trotzdem sei es wichtig, dass sich die Menschen bewusst machten, wie groß der Einfluss des Internets und der digitalen Technologien auf das Klima sei.
    (…)
    Dass beispielsweise das Streaming so CO₂-intensiv ist, liegt auch daran, wie die Anwendungen gebaut sind.

    Digitale Produkte und Dienstleistungen wie gestreamte Musik und Filme, Videokonferenzen oder Online-Bestellungen verbrauchen Energie – und sie haben in der Schweiz die Haushalte erobert sowie viele ineffiziente Waren und Services ersetzt.
    Doch führt diese Substitution insgesamt zu einer Reduktion von Treibhausgasen, oder machen Rebound-Effekte die Fortschritte wieder zunichte?
    Ab wann lohnt sich das Lesen einer Zeitung auf einem Reader, und wie klimafreundlich ist das Home Office tatsächlich?“


    „planet e.“ begibt sich auf Spurensuche in Deutschland und Skandinavien, zeigt die Umweltprobleme, die der Betrieb des Internets verursacht und wie sie zu lösen wären.
    Computer und Smartphones haben die Arbeitswelt längst revolutioniert und machen auch das Leben nach Feierabend unterhaltsamer. Kommunikation über Messaging-Dienste sind selbstverständlich, viele vertreiben sich die Zeit z.B. auf Reisen mit digitalen Spielen. Fernsehen geht mittlerweile überall, erst Recht Radio oder die gestreamte Lieblingsmusik hören.
    Die digitale Welt legt ein atemberaubendes Entwicklungstempo vor.
    Dieser Boom benötigt aber auch immer mehr Energie. So rüstet sich auch Deutschland für die Herausforderungen des digitalen Zeitalters. Neue Rechenzentren müssen her, um die immer aufwendigeren Leistungen zu bewältigen.
    Weltweit steigt der Strombedarf rasant an. Rund 40 Großkraftwerke werden inzwischen benötigt, die allein für das Internet laufen.  Wäre das Internet ein Land, dann hätte es den sechstgrößten Stromverbrauch auf unserem Planeten. Das belegen Untersuchungen, die Greenpeace durchgeführt hat.
    Was unternimmt die IT-Branche, um diesen Energiehunger umweltgerecht zu bewältigen und effizienter zu gestalten?
    „planet e.“ schaut hinter die Kulissen von Software-Giganten wie SAP, begleitet eine Studentinnen-WG in ihrer digitalen Welt und besucht Serverfarmen tief unter der Erde in Norwegen.
    Wie lässt sich der immer größer werdende digitale Energiehunger umweltgerecht bewältigen? Ein Lösungsansatz könnte ein schwedisches Modell sein, das in der Stadtentwicklung ganz neue Wege geht.

    „Die Digitalisierung hat auch ihre Schattenseiten, die gerne in den Hintergrund geraten.
    Das Internet schluckt mit jedem Mausklick Energie.“
    https://www.ardmediathek.de/video/natuerlich/so-klimaschaedlich-ist-ein-mausklick/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzEzODM4ODA
    Das können Daten aus der Arbeitszeiterfassung sein oder von einem Sensor in einem Kühlhaus, der alle paar Minuten die Temperatur misst und speichert.
    Solche Daten landen im verwinkelten Dateisystem von Firmen-Clouds und verbrauchen Strom.
    (…)
    Darüber hinaus benötigen Rechenzentren Ressourcen wie Stahl und Aluminium, deren Herstellung enorme Treib­haus­gas­emis­sio­nen verursacht. Berechnet man diese Faktoren mit ein, könnten gespeicherte Daten Treibhausgasemissionen in Höhe von 166 bis 280 Kilogramm CO2 pro Terabyte pro Jahr verursachen, fand das Umweltbundesamt mithilfe von Modellrechnungen heraus.
    (…)
    Das kalifornische Technologie-Unternehmen Veritas ist unter anderem auf Software spezialisiert, die beim Daten-Aufräumen hilft. In einer Studie hat Veritas erheben lassen, wie viel Prozent aller gespeicherten Unternehmensdaten „dark“ sind, also ungenutzt.
    (…)
    So zeigte eine Studie der International Data Corporation, dass in einem Drittel der deutschen Unternehmen die Datenmengen jährlich um 31 bis 60 Prozent wachsen. Entsprechend rasant wächst auch der Energiebedarf.
    (…)
    Solange verlässliche Daten darüber fehlen, wie viele Rechenzentren es in Deutschland gibt und wie viel Energie diese verbrauchen, können keine konkreten Maßnahmen ergriffen werden, findet Marina Köhn, Expertin für „grüne IT“ beim Umweltbundesamt (UBA).
    (…)


    „So verursacht eine Stunde Zoomen in HD-Qualität zwischen zwei Laptops beim derzeitigen Strommix etwa 3,8 Gramm CO2, während jeder gefahrene Kilometer mit dem öffentlichen Verkehr 57 Gramm CO2 verursacht.
    (…)
    Dennoch längst kein Grund, sich entspannt zurückzulehnen. Denn dem Wesen des Menschen ist immanent, dass er immer mehr will.
    ((SOSO: Kapitalismus individualisiert))!!!!!!!!!!!!!
    (…)
    … sind für Vivian Frick, ebenfalls vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, Einfluss und Verhalten der Nutzer*innen nur nachrangig. Denn noch mehr ins Gewicht fällt das sogenannte Online-Marketing.


    „Die Tendenz des Stromverbrauchs im Digitalbereich ist zwar steigend, aber ohne die Digitalisierung sind die Ziele von Paris nicht zu schaffen“, sagt David Nelles.
    Für sein Buch
    „Kleine Gase – Große Wirkung: Der Klimawandel“ hat er sich intensiv mit dem Klimawandel und seinen Ursachen beschäftigt.
    Ganz ähnlich sieht es auch Linus Steinmetz, Sprecher von Fridays for Future:
    „Man muss das in Relation betrachten: Milliarden von Menschen nutzen das Internet und digitale Produkte. Im Vergleich dazu sind Flugreisen, die nur von einer kleinen Elite genutzt werden, viel klimaschädlicher.“ Doch auch unter den digitalen Technologien gäbe es Energiesünder. „Die Blockchain-Technologie zum Beispiel ist aus klimapolitischer Sicht eine Katastrophe. Da müssen wir Alternativen finden.“
    (…)
    (…)
    Martin Wimmer an: „Die Politik muss beim Klimaschutz mehr regulieren. Umweltverschmutzung ist ja kein Naturphänomen, sondern wird von Wirtschaft, Industrie und dem Verbraucher verursacht.“
    (…)

     „Vorsicht vor dem ReBoundeffekt
    So können demzufolge einerseits Ressourcen eingespart werden, wenn bestehende Prozesse durch die Digitalisierung effizienter werden oder konventionelle Produkte und Dienstleistungen ganz ersetzt werden.
    Andererseits sei der Zugang zu diesen Produkten und Dienstleistungen so praktisch und preisgünstig – etwa beim Streaming –, dass dadurch die Nachfrage steige und insgesamt mehr Treibhausgasemissionen verursacht würden, heißt es weiter.
    Die Studie spricht hier von einem Reboundeffekt.
    Grundsätzlich stellen die Studienautorin und die beiden Studienautoren fest, dass digitale Produkte und Dienstleistungen gesamtgesellschaftlich betrachtet mehr Emissionen verursachen, als sie einsparen. Ursächlich dafür sind vor allem die

    Das klingt erst einmal nicht dramatisch, aber bei rund 4 Milliarden Internetnutzern kommt da einiges zusammen.
    (…)
    Der enorme Energieverbrauch des Internets verteilt sich grob auf drei Bereiche. Da sind die Rechenzentren, wo die Daten verarbeitet werden, dann gibt es die Netze, für deren Betrieb große Anlagen benötigt werden – und zuletzt die Endgeräte der Nutzer.
    (…)
    Etwa zehn Prozent des weltweit produzierten Stroms werden alleine für den Betrieb des Internets gebraucht.
    Vor allem Druckereien wie etwa oeding print GmbH, Druckstudio GmbH, DBM Druckhaus Berlin-Mitte GmbH, Druckerei Lokay Druck e. K. oder Ulenspiegel Druck GmbH, die in ihren Unternehmen Umweltmanagementsysteme wie EMAS, ISO 14001, ISO 50001 implementiert haben, die zudem durch Wärmerückgewinnung, eigene Energieerzeugung oder Ökostrom den CO2-Fußabdruck ihrer Unternehmen auf ein Minimum reduzieren, sind in der Lage nahezu klimaneutrale Druckprodukte anzubieten.“
     (…)
    Viele Internetdienste finanzieren sich allerdings genau so. Über Werbung und über das Sammeln und Weitergeben von möglichst vielen Nutzerdaten – und erzeugen dadurch besonders viel Datenverkehr. „Trotz der verheerenden Auswirkungen des Internets auf die Umwelt, hält sich in der öffentlichen Meinung unbeirrt der Glaube, die Digitalisierung sei eine umweltfreundliche Alternative zu den Produkten analoger Kommunikation.

    Und da schrillen tatsächlich die Alarmglocken, weil wir wollen ja schließlich auch die Mobilität elektrifizieren, die Heizungen, die Stahlherstellung möglicherweise.
    Das heißt, alle wollen den Strom haben, deshalb müssen wir bei Rechenzentren dafür sorgen, dass da nicht ein endloses Wachstum ist, sondern ein Wachstum, was in vernünftigen Grenzen bleibt.
    (…)
    Tatsache ist, dass Digitalisierung als Heilsbringer eigentlich einem eher verkauft wird, sage ich mal, das heißt, Digitalisierung soll all unsere Zukunftsprobleme lösen. Und das mag an der einen oder anderen Stelle tatsächlich auch stimmen oder funktionieren, aber
    (…)
    im ersten Schritt ist sicherlich so etwas wie Transparenz nötig, wir müssen überhaupt mal mehr darüber erfahren.(…) Dadurch kann ich praktisch die Digitalisierung an sich in eine positive Richtung treiben. Jetzt ist sie rein wirtschaftlich getrieben, das heißt dort, wo ich möglichst viel Gewinn machen kann, da wird investiert.

    (…)
    „Gerade die großen Internetfirmen behaupten mehr oder weniger überzeugend, dass sie eben genug Grünstrom produzieren, einkaufen et cetera, damit alles, was sie machen grün ist. Aber bis zu einem gewissen Grad ist das natürlich immer Ablasshandel, weil, wenn die jetzt diese Investitionen machen würden in grüne Energie und den Strom nicht verbrauchen, dann könnte man halt ein paar Kohlekraftwerke abschalten.“
    (…)
    Nicolas Guenot arbeitet beim Konzeptwerk Neue Ökonomie in Leipzig daran, die Digitalisierung für eine sozial ökologische Transformation zu nutzen. Er meint,

    Er sieht das Problem darin, dass Unternehmen vor allem an die Daten der Nutzer wollen, sie sind die Währung des Internets. Das sind oft simple Informationen wie der Standort. Zunehmend saugen die Konzerne aber auch große Datenmengen ab, wie durch die Smartspeaker Alexa oder das Pendant Google Home. Diese seien nur Mittel zum Zweck.
    „Es geht weniger um Software, um die Funktion, die sie erfüllt, sondern um Daten. Und dann wird Software so erstellt, um mehr Datenmengen zu produzieren, und das ist nicht etwas, das ökologisch wünschenswert ist. Und das ist auch sozial nicht wünschenswert im Sinne von Datenschutz.“
    Anders sei das, so Guenot, bei freier Software, Open-Source-Anwendungen wie Linux beispielsweise. Hier sieht er das Mittel für eine nachhaltige Digitalisierung.
    (…)

    glaube bei aller Begeisterung für Innovation, die ich sicherlich teile, muss man auch noch mal hingucken, was braucht es da wirklich und muss das alles im Internet der Dinge auch sein?“
    https://www.deutschlandfunk.de/streaming-youtube-apps-wie-die-digitalisierung-dem-klima-100.html

    Für die Nutzer lässt sich – abgesehen von der Werbung – von außen nur schwer erkennen, wie ressourcenschonend eine Webseite programmiert ist. Möglichkeiten den eigenen CO2-Fußabdruck beim Surfen zu verkleinern gibt es trotzdem. Wer zum Beispiel einen Adblocker benutzt und Videos möglichst in niedriger Auslösung guckt oder verschickt, reduziert Daten. Auch E-Mails zu löschen, die man nicht mehr braucht, sei sinnvoll, meint Patrick Löhr.
    (…)


    Ein konkretes Beispiel in einer Stellungnahme eines Berliner Lehrers im Netz, Zitat:
    „Also, warum ich es gut finde, dass der … Senat momentan das Wechselmodell an den Schulen noch beibehalten will:
    (…)
    Ich selbst als Grundschullehrer im sozialen Brennpunkt habe – so wie fast 100 Prozent meiner Kolleg:innen, auch an benachbarten … Schulen – folgende Erfahrung … gemacht:
    Aufgrund der halben Klassenstärken war … in den letzten Monaten ein deutlich effektiverer Unterricht in viel angenehmerer Lernathmosphäre und mit deutlich größeren Lernzuwächsen möglich. Der Ausfall von der Hälfte der Unterrichtsstunden wurde dadurch überwiegend ausgeglichen.
    Weniger Unterrichtsstunden in deutlich kleineren Lerngruppen führt zu einem größeren Lernerfolg!
    Diese Erfahrungen sollten unbedingt in die Nach-Corona-Zeit übertragen werden!“
    Ende Zitat Grundschullehrer.


    Deutschland soll bis 2045 ohne fossile Brennstoffe auskommen.
    Bis dahin sind es nur noch 23 Jahre.
    Wenn damit ernst gemacht werden soll, dann steht die Gesellschaft vor dem größten Wandel der Volkswirtschaft seit dem Beginn der Industrialisierung.
    Dieser Wandel wird in diesem hochaktuellen Vortrag von Prof. Dr.-Ing. Olaf Goebel, Lehrgebiet „Energietechnik“ an der Hochschule Hamm-Lippstadt, anschaulich beschrieben. Der Vortrag befasst sich mit der Frage, welche Veränderungen damit auf die Wirtschaft und auf jeden Einzelnen von uns zukommen.“
    https://www.youtube.com/watch?v=VvnmBOLuvGw


    „Horrende Gas- und Stromkosten, ein möglicher Black-out – diese Meldungen dominieren seit Wochen die Schlagzeilen und schüren die Ängste der Menschen in Deutschland.
    Ist diese Furcht berechtigt? Was sagt die Wissenschaft und welche Alternativen gibt es?“
    „In den 1970ern befindet sich das Wirtschaftswunderland Deutschland in einer Energiekrise.
    Der Grund: Die Ölförderländer drosseln ihre Lieferungen.
    Der israelisch-arabische Konflikt ist der Auslöser. Schon damals zeigt sich, wie fatal die Abhängigkeit von Rohstoffen aus anderen Ländern sein kann.
    Die Kernkraft scheint zu der Zeit die ultimative Lösung des Problems zu sein. AKWs bieten die Chance, den Energiebedarf fast unabhängig von Exporten zu decken. Und das auf lange Sicht zu günstigen Preisen. Ende der 1980er Jahre sind 27 Atomkraftwerke am Netz. Obwohl die Kernkraft von Anfang an umstritten ist, setzte erst durch die Atomkatastrophen von Tschernobyl und Fukushima ein Umdenken ein. Nach dem GAU von Fukushima 2011 reagiert die Politik: Der Atomausstieg für Ende 2022 wird beschlossen. Die Krisen des Jahres 2022 machen allerdings ein erneutes Abwägen nötig. Atomkraft bedeutet weniger Abhängigkeit von anderen Ländern. Ganz unabhängig ist sie jedoch nicht. Der benötigte Rohstoff Uran kommt beispielsweise auch aus Staaten wie Russland.
    Ein weiteres Problem: Bis heute ist kein Endlager für hochradioaktive Abfälle gefunden. Und: Bau, Erhalt und Rückbau sind große Kostenfaktoren. Der Energiegewinn liegt dagegen nach momentaner Auslastung nur bei etwa sechs Prozent des Gesamtverbrauchs. Neue Sicherheitstechnik minimiert zwar das Risiko eines GAUs, aber das berühmte Restrisiko bleibt – ganz zu schweigen von der Gefahr gezielter Sabotage. Eine neue Variable auf der Waagschale ist aus heutiger Sicht das Klima. AKWs gelten durch ihren sehr geringen CO2-Ausstoß als klimafreundlich. Trotz allem belasten ihr Bau und ihr Ressourcenverbrauch die Umwelt. Welches Argument das Zünglein an der Waage ist, muss jede Gesellschaft nun für sich entscheiden.“
    „Ob Kosmetik, Medizin, Haushaltsartikel oder Elektronikteile, beinahe überall steckt Erdgas mit drin.

    Der Rohstoff ist kostbar und nicht überall vorhanden. Die Entstehung dauert viele Millionen Jahre. Auch Deutschland verfügt über konventionelle Erdgasvorkommen – hauptsächlich in Niedersachsen. Das hier geförderte Gas entspricht allerdings nur etwa einem Anteil von fünf Prozent unseres gesamten Verbrauchs. 95 Prozent müssen importiert werden: Ein Teil davon kommt aus Ländern wie Norwegen, Belgien und den Niederlanden. Über 50 Prozent kam bislang aus Russland.
    Das Erdgas aus Norddeutschland ist bald ausgeschöpft. Zudem hat es ein Qualitätsdefizit: Es enthält weniger Methan. Dadurch ist der Brennwert geringer, das Gas liefert weniger Energie. Für besonders energieintensive Herstellungsvorgänge, wie zum Beispiel bei der Glasherstellung, in der Papier- oder Metallindustrie, ist es deshalb nicht geeignet.“
    „Der Blick nach Island zeigt eine vielversprechende Lösung des Energieproblems:
    Mehr als 90 Prozent der Haushalte heizen dort mit Erdwärme.
    In Deutschland könnte die Geothermie etwa ein Viertel des Bedarfs fürs Heizen und Warmwasser decken. Um Erdwärme zu nutzen, benötigt man ca. 90 Grad heißes Wasser. Das findet sich in einer wasserführenden Schicht in 3.000 Metern Tiefe. In Deutschland bieten drei Regionen gute geologische Voraussetzungen, um nach heißem Wasser in der Erde zu bohren: das Norddeutsche Becken, der Oberrheinische Graben und das Molassebecken. Mitten im voralpinen Molassebecken liegt München. Hier hat ein Team aus Geophysikerinnen und Geophysikern des Karlsruher Instituts für Technologie ein groß angelegtes Geothermieprojekt gestartet. Dabei werden die Gesteinsschichten unter München erkundet und der Untergrund im Detail erfasst. So erkennen die Forschenden, wo Gesteinsschichten Verschiebungen und Risse aufweisen. Im Anschluss werden die optimalen Bohrwege festgelegt und an geophysikalische Besonderheiten wie Druck oder Porosität angepasst.
    Wenn Geothermie in der Bohrphase auch kostenintensiv ist, so liegt der Vorteil in der nachhaltigen und unkomplizierten Nutzung für Ballungsräume wie München. Mit dem Thermalwasser könnten etwa 80.000 Menschen mit Wärme zentral und regional versorgt werden.“
    „Bei den erneuerbaren Energien aus Wind und Sonne sehen Forschende für Deutschland das größte Ausbaupotenzial: Die Flächen für Fotovoltaik beispielsweise könnten noch um rund das Zehnfache vergrößert werden.
    Große Freiflächen für Solarparks sind allerdings knapp in Deutschland.
    Die Forschung hat dafür schon ein paar Antworten parat:

    Bündnis 90/Die Grünen fordern in einem Antrag, die Digitalpolitik stärker in Einklang mit ökologischen Zielsetzungen zu bringen.
    Auch die FDP bringt einen Antrag in die Debatte ein, um die Ökologie digital zu gestalten.“
    https://www.ardmediathek.de/video/phoenix-vor-ort/deutscher-bundestag-oekologische-digitalisierung/phoenix/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLWZmZmVmZGYyLTRhNzgtNGRiOS1hY2FhLTRhNTMxNTNmOWU3NA

    Im Oktober 2022 bekam ich vom Bezirksamt Tempelhof Schöneberg eine schriftliche Verwarnung mit Verwarnungsgeld.

    Vorwurf:

    „Sie waren in der Zeit vom 14.12.2020 bis 18.04.2022 nicht im Besitz eines gültigen Ausweisdokuments.“

    Eine „Ordnungswidrigkeit (OWIG)“, für die ich 20 Euro bezahlen sollte, die ich allerdings nicht bereit war zu zahlen.

    Was war geschehen?

    Eher zufällig stellte ich im November 2021 fest, dass die Gültigkeit meines Personalausweises am 14. Dezember ablaufen würde. Zeit genug, dachte ich, einen neuen zu beantragen. Ein doch eher naiver Gedanke, wie sich bald herausstellte. Denn man konnte nicht mehr so einfach aufs Bürgeramt gehen wie früher, und einfach einen Ausweis beantragen, man braucht jetzt einen Termin für so etwas.

    Aber vielleicht war das ja auch gar keine so schlechte Idee, dachte ich auch wieder ziemlich naiv, bei einem vorher vereinbarten Termin müsste man auch nicht mehr so lange warten. Mit einer tollen Begründung:

    „Sie haben sich keinen Ausweis ausstellen lassen und waren in der Zeit vom 14.12.2021 bis 18.04.2022 nicht im Besitz eines gültigen Personalausweises. (…) In Ihrer Anhörung vom 12.10.2022 gaben sie an, dass es Ihnen nicht möglich war einen kurzfristigen Termin in einem Bürgeramt zu bekommen.

    Ein Kontakt mit dem Bürgeramt wäre jederzeit über buergeramt@ba-ts.berlin.de, telefonisch über die Behörden-hotline 115 oder bei persönlicher Vorsprache möglich gewesen. Darüber wird auf den entsprechenden Standardseiten informiert. Aufgrund der Allzuständigkeit ist es möglich und vertretbar berlinweit einen Termin wahrzunehmen. Kunden_innen ohne gültige Personaldokumente werden auch ohne Termin als Notfall in den Wohnortbürgerämtern bedient. Sie haben ordnungswidrig gehandelt.“

    Soso. Ordnungswidrig hätte ich gehandelt, weil ich doch jederzeit einen Termin hätte bekommen können. Hab ich aber nicht. Keine der aufgeführten Möglichkeiten hat funktioniert. Und ich sah nicht ein, dass ich für ein eindeutiges Versagen der Behörden jetzt auch noch 83,50 Euro bezahlen sollte. Ich erhob erneut Einspruch.

    – Wenn du Pech hast, wird es jetzt noch teurer für dich, unkten die Freunde.

    Ich war bereit, für mein Recht zu kämpfen, würde keine 83,50 bezahlen. Da können die sich Kopf stellen, da würde ich es sogar auf eine gerichtliche Auseinandersetzung ankommen lassen.

    Das hab ich ihnen auch geschrieben, und dass mir die Behörde nicht ihr eigenes, erbärmliches Versagen noch in die Schuhe schieben solle.

    Dem neuen Einspruch hab ich etliche Zitate aus diversen Zeitungen beigefügt. Empörte Glossen über unzählige, ganz ähnliche Fälle wie dem meinen.

    Ich machte mich auf eine längere Auseinandersetzung gefasst.

    Am 25. Januar 2023 bekam ich ein lapidares Schreiben vom Bürgeramt:

    „Hiermit teile ich Ihnen mit, dass das Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen Zuwiderhandlung gegen das Personalausweisgesetz gem. §47 Abs. 1 Gesetz über Ordnungswidrigkeiten (OWIG) eingestellt ist …


    Der aktuelle Report der Digital-Agentur „We Are Social“ liest sich wie ein Guinness-Buch der Rekorde.
    Demnach hat die globale Verbreitung der Internetnutzung im Jahr 2017 die 50 Prozent Marke geknackt.
    Das bedeutet: Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung ist online. Und der Report fächert die Rekordzahlen weiter auf.
    Demnach gibt es weltweit
    3,77 Milliarden Internet-Nutzer
    2,8 Milliarden Social Media-Nutzer
    4,92 Milliarden einzelne Mobile-Nutzer
    1,61 Milliarden E-Commerce-Nutzer, das heißt Shoppen im Internet
    Alle digitalen Bereiche verzeichnen enorme Wachstumsraten, so der Report. Für Privathaushalte, Dienstleistungsunternehmen und Industriebetriebe sind schon jetzt Hunderte von Servern im Einsatz, die im Hintergrund rund um die Uhr mit Strom versorgt werden müssen.
    Ein Tsunami der DatenHoffnungen auf die Einsparung fossiler Ressourcen wie Öl, Kohle oder Gas gibt es nicht.

    Der Trend geht zu immer größeren Rechenzentren, sogenannten Hyperscale Rechenzentren.
    Mehr Effizienz erforderlich
    Dem hohen Energieverbrauch des smarten und allgegenwärtigen Internets sehen indes nicht nur Klimaexperten mit Sorge entgegen. Auch IT-Unternehmen bereitet der Stromhunger große Sorgen. Denn die Stromkosten verursachen hohe Betriebskosten. Immer mehr Unternehmen suchen daher nach Möglichkeiten, wie sie ihre Rechenzentren effizienter gestalten könnten. Im Fokus steht dabei die Kühlung der Server. Erste Erfolge zur Stromkosteneinsparung gibt es bereits: Eine moderne Technik hält höheren Temperaturen stand, das heißt die Geräte müssen dadurch weniger gekühlt werden. ((WARUM ABWÄRME NICHT NUTZEN??))Einsparpotentiale bestehen auch in einer effizienteren Auslastung der Server. Anpassung der Leistung an die IT-Last lautet die Devise. Ist die Auslastung eines Servers gering, geht ein Teil in einen Stand-by-Betrieb. Das verbraucht weniger Strom. Aber auch durch die Zusammenlegung kleiner Rechenzentren ließe sich Strom sparen.“
    Stromverbrauch und Datenmengen weltweit

    Einen erheblichen Teil dieser Energie verbraucht die Kühlung
    Im Jahr 2050 werden 50 Milliarden Geräte online sein, schätzen Experten
    In der „Industrie 4.0“ kommunizieren selbst Maschinen mit Maschinen übers Internet

    „„In Zeiten von Klimawandel und Diesel-Gate setzen Verkehrsplaner große Hoffnungen auf Elektromobilität.
    Und auch die Politik sowie die deutsche Autoindustrie streben an, dass ab 2025 bis zu 20 Millionen Elektrofahrzeuge über Deutschlands Straßen rollen.
    Doch die Abbaumethoden der begehrten Rohstoffe bleiben verborgen.“

    „Selbstfahrende Lkw gemäß Level 4 werden dazu beitragen, die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen, da autonome Systeme weder müde noch unaufmerksam werden“, sagte Vorstandschef Martin Daum.
    Beim teil- und hochautomatisierten Fahren wird zwischen verschiedenen Stufen unterschieden. Beim sogenannten Level 3 übernimmt der Computer beispielsweise auf der Autobahn für längere Zeit. Beim Level 4 kann die Fahrerin oder der Fahrer zum bloßen Passagier werden. Daum sagte, das autonome Fahren könne dazu beitragen, in Zeiten großen Fahrermangels mehr Fracht zu bewältigen. „Zudem wird die Effizienz in der Logistik gesteigert, da die Lkw keine Pause brauchen und dadurch mehr unterwegs sind.“
    https://www.rheinpfalz.de/wirtschaft_artikel,-daimler-setzt-auf-robo-trucks-_arid,5341785.html


    Die Zusammenarbeit zwischen Google und Mercedes ist den Angaben zufolge in der Form bisher einmalig in der Autoindustrie.
    Denn: Daten und Funktionen des Online-Kartendienstes Google Maps sollen künftig direkt in das Navigationssystem von Mercedes einfließen – und zwar als Teil des neuen, von Mercedes selbst entwickelten Betriebssystems.
    Dieses will der Hersteller Mitte des Jahrzehnts einführen. Mit dem eigenen Betriebssystem behalte das Unternehmen die Kontrolle über Kundendaten und stelle den Datenschutz sicher, hieß es.“
    https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/stuttgart/mercedes-zusammenarbeit-mit-google-navi-100.html

    „Laut Elon Musk ist autonomes Fahren die Zukunft des Autofahrens.
    Kritik daran gab es bisher beim Thema Sicherheit.
     Jetzt zeigt eine Studie, dass

    Sie sollen das Klima retten, die Luft rein halten und die heimische Fahrzeugindustrie zukunftssicher machen.
    Aber: Sind unsere Stromnetze für Millionen von Elektroautos überhaupt gerüstet?Für die Politik sind Elektrofahrzeuge Hoffnungsträger im Kampf gegen steigende CO2-Werte und hohe Feinstaub- und NOx-Belastungen. Doch Experten warnen: Unsere Leitungsinfrastruktur droht durch den steigenden Stromverbrauch zu kollabieren.“
    https://www.zdf.de/dokumentation/planet-e/planet-e-risiko-elektroauto—stromnetz-am-limit-100.html

    „Elektromobilität gilt als Heilsbringer:
    umweltfreundlich, sauber, nachhaltig.
    Doch die notwendigen Rohstoffe für die Akkus sind knapp und stammen oft aus problematischen Quellen.
    Besonders die Förderung der Rohstoffe
    und Kobalt ist problematisch. In Südamerika werden immer mehr Fabriken in ökologisch sensiblen Regionen hochgezogen. Sie verursachen schwere Umweltschäden. In der politisch instabilen Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) werden etwa zwei Drittel der Weltproduktion an Kobalt gewonnen.
    „planet e.“ reist nach Chile und in die DR Kongo um zu zeigen, unter welchen Bedingungen und mit welchen Folgen die Rohstoffe für die Elektroauto-Revolution gewonnen werden.
    In Chile wird das Lithium aus Salzseen, den sogenannten Salares, gewonnen. Die Lagunen sind Heimat für die Andenflamingos, die es nur hier gibt.
    Was aber könnten Alternativen bei der Rohstoffbeschaffung und bei der Produktion von Auto-Akkus sein? Diesen Fragen geht „planet e.“ am Ulmer Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoffforschung und beim Lithiumabbau im Erzgebirge nach.
    „Für moderne High-Tech-Produkte werden neue, beziehungsweise in der Vergangenheit eher unbedeutende Rohstoffe gebraucht, wie beispielsweise Lithium, Tantal, oder Elemente aus der Gruppe der Seltenen Erden.
    Deren besondere Eigenschaften machen sie für die Industrie so wertvoll. Der Markt für diese Rohstoffe wächst beständig und dementsprechend wird der Handel damit immer lukrativer.
    Der Verzicht auf Öl, Kohle und Gas hat nicht nur unter Klimaschutz-Gesichtspunkten viele Vorteile. Verlockend scheint auch die Aussicht, von den Abhängigkeiten der Erdöl- und Gasförderländern zu lösen.
    Aber auch bei den „neuen“ Rohstoffen für High-Tech-Produkte sind inzwischen enge Abhängigkeiten entstanden. Auch diese Rohstoffe sind nicht unendlich verfügbar. Lohnende Vorkommen, die man abbauen kann, gibt es nur in wenigen Ländern. Über 90 Prozent der Seltenen Erden etwa werden in China gefördert, fast zwei Drittel des globalen Kobalt-Bedarfs stammen aus dem Abbau in der DR Kongo.
    Die „neuen“ Rohstoffe für Zukunftstechnologien haben ihre Schattenseiten: Ihr Abbau ist oft ein schmutziges Geschäft.
    „Lithium ist ein silbrig-weißes Leichtmetall. Es ist so weich, dass man es mit dem Messer schneiden kann. Lithium hat eine sehr niedrige Dichte und schwimmt auf Paraffinöl. Es ist als Strom- und Wärmeleiter wichtig für die Industrie.
    Das Metall zeigt sich sehr reaktionsfreudig: An feuchter Luft bildet sich an der Oberfläche sofort eine mattgraue Schicht. Bei Hautkontakt genügt schon die Hautfeuchtigkeit, um Verätzungen oder Verbrennungen hervorzurufen. Es steckt in über hundert verschiedenen Mineralen, wie Petalit, Spodumen oder Lepidolith. Vor allem aber kommt es in Salzseen vor.
    Die weltweit größten Lithiumvorkommen gibt es in Südamerika. Dort findet sich das Metall als Lithiumsalz in drei riesigen Salzseen. Der größte von ihnen, der Salar de Uyuni in Bolivien, bedeckt eine Fläche von 10.000 Quadratkilometern und soll über fünf Millionen Tonnen des begehrten Elements enthalten. In Chile liegt der zweitgrößte Salzsee, der Salar de Atacama. Von dort stammt knapp die Hälfte der jährlichen Weltproduktion an Lithiumsalz.
    „Lithium wird immer wichtiger, denn die Elektronikindustrie ist zunehmend auf den Rohstoff angewiesen. Experten warnen mittlerweile davor, dass die gesamten Vorräte nicht ausreichen, um die weltweiten Fahrzeugflotten damit dauerhaft auszurüsten.
    Von wesentlicher Bedeutung ist Lithium für die Herstellung von Batterien. Dort werden sie als Elektroden eingesetzt. Die Industrie verarbeitet sie in Millionen von Mobiltelefonen, Laptops und Batterien für Elektrofahrzeuge. Lithium wird, weil es sehr leicht ist, auch als Bestandteil von Legierungen in der Luft- und Raumfahrttechnik eingesetzt.“
    „Kobalt ist ein Schwermetall, das in seinem chemischen Verhalten Eisen und Nickel ähnelt. Akkus wird es verwendet, da es für eine hohe Speicherfähigkeit sorgt. Dabei muss ein Akku umso mehr Kobalt enthalten, je größer seine Speicherfähigkeit ist.
    Vorkommen und Förderung
    Die größten Vorkommen liegen in der DR Kongo, Sambia, Kanada und Marokko. 2015 wurden ca. 60 Prozent des Weltanteils in der DR Kongo abgebaut, gefolgt von China, Kanada und Australien. Weltweit wird Kobalt vor allem als Nebenprodukt in der Nickel- und Kupferproduktion gewonnen.
    In reinen Kobaltminen wird der Rohstoff vor allem in Lagerstätten in Marokko und in sogenannten artisanalen Abbau (Kleinbergbau) in der DR Kongo abgebaut. Schätzungen zufolge beträgt der Anteil des Kleinbergbaus 15 – 20 Prozent der Gesamtfördermenge der DR Kongo.
    Im Jahr 2015 wurden weltweit 90.000 Tonnen pro Jahr gefördert. Prognosen zufolge könnte der Gesamtbedarf bis zum Jahr 2025 auf rund 155.000 Tonnen ansteigen.
    Produkte
    Kobaltverbindungen wurden früher vor allem zum Färben von Glas und Keramik verwendet. Heute wird es unter anderem für Legierungen verwendet.
    Seine Hauptverwendung findet Kobalt heute in Lithium-Ionen-Akkus, die seit den neunziger Jahren auf den Markt kamen. Diese werden für mobile Elektronik und für Elektromobilität genutzt. Insbesondere die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen hat den Bedarf an Kobalt enorm ansteigen lassen. Experten schätzen, dass im Jahr 2035 rund 122.000 Tonnen Kobalt allein für Batterien in Elektrofahrzeugen benötigt werden.“
    „Tantal ist ein seltenes, blau-graues Metall, das einen außergewöhnlich hohen Schmelzpunkt (3000 °C) hat. Es ist sehr widerstandsfähig gegen Säuren und eignet sich als Leiter für Strom. Das Metall lässt sich darüber hinaus stark verformen, ohne zu brechen. Mischt man Kohlenstoff oder Wasserstoff hinzu, wird es spröde.
    Tantal ist chemisch eng verwandt mit dem Metall Niob. Aufgrund der Ähnlichkeit liegen die beiden Metalle nur in Verbindung vor. Um Reinmetalle zu gewinnen, müssen die beiden Elemente in aufwändigen chemischen Verfahren getrennt werden. Tantal und Niob werden aus einem Columbit-Erz gewonnen. Für diese Mineralgruppe hat sich im Laufe der Zeit die Bezeichnung Coltan durchgesetzt, als Kurzform von Columbit-Tantalit.
    Vorkommen und Förderung
    Die wichtigsten Lagerstätten befinden sich in Australien, Brasilien, Kanada und in Zentralafrika, dort vor allem in der Demokratischen Republik Kongo. Insgesamt werden pro Jahr rund 2.000 Tonnen Tantal produziert und verbraucht.
    Der Coltan-Abbau im Kongo ist ein Beispiel für die verheerenden Auswirkungen von ungehemmtem Rohstoffabbau. Durch die weltweit steigende Nachfrage nach dem seltenen Tantal lässt sich eine Menge Geld verdienen. Überall sind in dem zentralafrikanischen Land illegale Minen entstanden, die große Gebiete bedeutender Naturreservate zerstört haben. Darunter haben auch die vom Aussterben bedrohten Gorillas zu leiden.
    Der profitable Coltan-Abbau lockte auch die Milizen der verschiedenen Bürgerkriegsparteien. Sie konnten und können mit den hohen Gewinnen ihre Soldaten und auch Waffen bezahlen und so den Bürgerkrieg aufrecht halten.
    Produkte
    Tantal ist in vielen Produkten enthalten. Es macht Stahl härter und wird in Raketen und Kernreaktoren eingesetzt. Es ist auch wichtig für die Herstellung von Frequenzfiltern von Mobiltelefonen. Am häufigsten wird es für die Produktion von kleinen, leistungsfähigen Kondensatoren, also Energiespeichern, verwendet. Da Tantal nicht giftig ist und auch nicht mit Körperflüssigkeiten reagiert, wird es auch für medizinische Geräte und Implantate genutzt.“
    Eigenschaften
    Kaum ein Begriff ist so irreführend: Bei den Seltenen Erden handelt es sich um weiche Metalle und nicht um Erde. Sie sind auch nicht selten, sondern kommen überall in der Erdkruste vor. Es gibt allerdings nur wenige Lagerstätten, wo diese Metalle so konzentriert vorliegen, dass sich der Abbau lohnt.
    Der Begriff stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts: Ein schwedischer Mineraloge stieß auf einen ungewöhnlich schweren Stein, aus dem 50 Jahre später die sogenannte Ceriterde isoliert wurde. Fast zeitgleich wurde auch die sogenannte Yttererde entdeckt. In den folgenden Jahrzehnten gelang es der Wissenschaft, die darin enthaltenen unterschiedlichen Metalle zu isolieren.
    Das war deshalb schwierig, weil sie sehr ähnliche Eigenschaften besitzen und nur mit viel technischem Aufwand voneinander getrennt werden können. Ihre Ähnlichkeit bewirkt unter anderem, dass sie gemeinsam auftreten.
    Elemente der
    Zu den Seltenen Erden gehören die Leichtmetalle Scandium und Yttrium, außerdem Lathan und die 14 Elemente der Lathanoide (Lathanähnliche): Cer, Praseodym, Neodym, Promethium, Samarium, Europium, Gadolinium, Terbium, Dysprosium, Holmium, Erbium, Thulium, Ytterbium, Lutetium (Ordnungszahlen 58 – 71 im Periodensystem).
    Mittlerweile kennt man über hundert Erze, die Seltene Erden enthalten. Wirtschaftlich von Bedeutung sind die Erze Bastnäsit und Monazit.
    Vorkommen und Förderung
    Rund 90 Prozent der Seltenen Erden stammen aus China. Da der Abbau sehr kostenintensiv ist und die Chinesen konkurrenzlos billig sind, konnten sie sich auf dem Markt durchsetzen und sich quasi ein Monopol sichern. Da der Markt für High-Tech-Produkte rasant zunimmt, steigt auch beständig die Nachfrage nach den Metallen der Seltenen Erden.
    Der Abbau und die Gewinnung der Metalle der Seltenen Erden sind nicht nur kostenintensiv, sondern auch „schmutzig“ – vor allem in China. Dort spielt Umweltschutz kaum eine Rolle.
    Produkte
    Ohne die Metalle der Seltenen Erden sind moderne High-Tech-Produkte nicht denkbar. Sie verbessern die Festigkeit von Stahl, stecken in Batterien, Leuchtmitteln und werden für die Entwicklung der Brennstoffzellentechnik eingesetzt. Selbst in der Landwirtschaft hat man sie erprobt: Seltene Erden sollen die Erträge verbessern und steigern angeblich die Leistung in der Mast.
    Beispiele für einzelne Metalle: Terbium wird für die Produktion von Magneten und Lasermaterial eingesetzt. Europium wirkt als „Neutronenfänger“ in Steuerstäben von Kernreaktoren. Dysprosium und Tulium dienen ebenfalls als Neutronenabsorber. Neodym wird für Permanent-Magnete in Elektromotoren sowie in der Audio- und Videotechnik verwendet. Lanthan steckt in Akkus und Energiesparlampen. Yttrium ist wichtig für Brennstoffzellen oder Zündkerzen und Radargeräte. Cer wird für Zündsteine, Katalysatoren und Leuchtdioden verwendet, zum Cracken von Mineralöl und zum Polieren von Glas.“
    „Silber ist ein Edelmetall und zählt zu den Übergangsmetallen. Sein Elementsymbol Ag stammt vom lateinischen Wort „argentum“ für Silber. Von allen Metallen leitet Silber Wärme und Elektrizität am besten. Es ist so weich, dass sich daraus superdünne Folien oder Filigrandraht herstellen lassen. Die Schmelztemperatur liegt bei 961°C, die Siedetemperatur bei 2212°C.
    Silber gilt als relativ reaktionsträge, reagiert nicht mit dem Sauerstoff der Luft. Es läuft nur deshalb an, weil in der Luft Spuren von Schwefelwasserstoff enthalten sind, die das Silber anlaufen lassen. Silber wirkt in feinster verteilter Form zudem bakterizid, tötet also Bakterien. Es wird darum auch in der Medizin und als Desinfektionsmittel eingesetzt.
    Vorkommen und Förderung
    Silber ist ein seltenes Metall, kommt aber rund 20 Mal häufiger vor als Gold. Es wird zum größten Teil aus Erzen gewonnen, meist aus Silbererzen, die oft zusammen mit Blei-, Kupfer- und Zinkerzen vorkommen. In Reinform findet man es als Korn oder drahtiges, verästeltes Geflecht in Erzgängen. Weltweit wird Silber an knapp 4.000 Orten abgebaut. Die wichtigsten Förderländer liegen in Nord- und Südamerika. Peru ist der größte Silberhersteller. Nach Einschätzung von Wissenschaftlern werden die Silberressourcen nur noch für dreißig Jahre ausreichen. Schon allein deshalb spielt das Recycling eine immer wichtigere Rolle.
    Produkte
    Silberlegierungen werden in der Luft und Raumfahrt verwendet, oder in der Trinkwasseraufbereitung zur Beschichtung von Wasserfiltern eingesetzt. Es gibt Silberhaltige Cremes als Arzneimittel, Wundauflagen und einige Kunststoffe mit Silberlegierung, die im medizinischen Bereich eingesetzt werden. Die Reflexionsfähigkeit des Metalls wird in Solaranlagen genutzt, um das Sonnenlicht zu bündeln. Silberoxid-Zink-Batterien gelten als besonders hochwertig und langlebig. Begehrt ist das Metall auch bei Musikinstrumenten, da es dank seiner Dichte einen schönen, warmen Ton erzeugt.“
    „Das Elementsymbol „Cu“ für Kupfer stammt vom lateinischen Wort „Cuprum“ für „Erz von der Insel Zypern“, wo im Altertum Kupfer gewonnen wurde. Kupfer ist ein sehr guter Wärme- und Stromleiter. Kupfer ist ein reaktionsschwaches Metall. das zu den Edelmetallen gehört.
    Die Schmelztemperatur von Kupfer liegt bei 1084,4°C, die Siedetemperatur bei 2567°C. Kupfer ist weich, zäh und gut formbar.
    In geringen Mengen ist Kupfer auch für den menschlichen Körper wichtig: Es ist ein lebensnotwendiges Spurenelement, das in den Enzymen eingebaut ist. Es ist unter anderem für die Aufnahme von Eisen und das Wachstum der Zellen nötig.
    Vorkommen und Förderung
    Kupfer tritt in der Natur selten in seiner natürlichen Form auf. Es wird zum größten Teil aus Erzen gewonnen, meist Kupferkies, Bornit, Malachit oder Atacamit. Beim Abbau fallen große Mengen giftiger Abwässer an.
    In Reinform findet man es in sogenannten Dendriten, als Nuggets. Nuggets beschreiben dabei den Zustand der Starre kleiner Kupferbrocken aus der Schmelzung von Kupfer. In sehr seltenen Fällen tritt Kupfer auch als Kristall auf. Die weltweit wichtigsten Förderländer sind Chile, Peru, Indonesien und die USA.
    Produkte
    Kupfer kann und wird für viele verschiedene Produkte verwendet. Einen wichtigen Stellenwert hat es dabei bei Stromkabel, aufgrund seiner sehr guten Eigenschaft als Stromleiter. Es ist ein wichtiger Bestandteil der Elektro- und Kommunikationstechnik.
    Bei der Nutzung regenerativer Energien hat Kupfer eine große Bedeutung: Bei den großen Offshore-Windkraftanlagen in Nord- und Ostsee werden bis zu 30 Tonnen Kupfer pro Windrad eingesetzt.
    Für unsere Transportmittel ist Kupfer ein wichtiges Element. Hunderttausende Tonnen Kupfer benötigt die deutsche Automobilindustrie jedes Jahr, für elektrische Leitungen, Motoren, Lichtmaschinen und andere Bauteile. Kupferlegierungen werden für Schmuck, Besteck und Münzen verwendet.“
    Allein die Automobilindustrie wird im Jahr 2035 nach Schätzungen von CRU Consulting – einem Beratungsunternehmen der Stahlindustrie – rund 122.000 Tonnen Kobalt für Akkus der Elektrofahrzeuge benötigen.
    Fast zwei Drittel des globalen Bedarfs von Kobalt stammt schon heute aus Bergwerken der Demokratischen Republik Kongo in Afrika.
    Das entspricht einer Menge von 84.400 Tonnen (Quelle: BGR, 2017). Ein lohnendes Geschäft für die oft ausländischen Betreiber der Minen. Doch zivilgesellschaftliche Organisationen wie etwa Amnesty International üben zunehmend Kritik an den sozialen Missständen vor Ort und fordern mehr Sorgfaltspflicht von den Abnehmern des begehrten Rohstoffs.
    „Die Arbeit ist extrem gefährlich. Fast jeden Tag gibt es Unfälle, weil die Böden so brüchig sind. Und der Staat unterstützt uns überhaupt nicht“, klagt Consolar, ein illegal arbeitender Bergmann. Das im sogenannten Kleinbergbau gewonnene Kobalterz verkaufen die Männer dann an lokale Zwischenhändler in den Abbauregionen. „Wir haben keine Erlaubnis, hier nach Kobalt zu suchen. Wenn wir das Erz verkauft haben, bestechen wir die Minenaufsicht und die Polizei, dann lassen sie uns in Ruhe“, sagt Manuél, der seit drei Jahren in Kolwezi illegal Kobalterz fördert. Von der gesamten im Kongo gewonnenen Menge an Kobalt gelangen 18.000 Tonnen (Quelle: BGR, 2017) illegal gewonnenes Kobalt auf den Weltmarkt. Aber neben den menschenunwürdigen Bedingungen sorgt der Hunger der Elektromobilität nach dem begehrten Rohstoff noch für ein weiteres Problem, nämlich den Umweltschäden.“
    „Eines der größten Lithium-Vorkommen befindet sich im Norden Chiles – in der Atacama-Wüste. Jährlich werden in Chile etwa 21.000 Tonnen Lithium erzeugt. Dazu pumpen die Minenbesitzer zunächst mineralhaltiges Grundwasser in große, künstlich angelegte Becken. In ihnen wird die Salzlake gezielt zum Verdunsten gebracht. Am Ende bildet sich ein Lithium-Konzentrat heraus, das schließlich zum begehrten Lithium-Karbonat weiterverarbeitet werden kann. Fast 60 Prozent des weltweit gewonnen Lithiums gelangen anhand dieser Produktionsweise aus Chile auf den Weltmarkt.
    Doch die Gewinnung in der Atacama Wüste wirkt sich direkt auf die Wasserreserven der gesamten Region aus. Denn die Wüste zählt ohnehin zu den trockensten Gebieten der Erde. Die Förderung der Salzlake aus dem Grundwasser führt dazu, dass der Grundwasserspiegel dramatisch absinkt. Dadurch trocknen die Flussläufe aus, Wiesen verdorren und gehen unwiederbringlich verloren. Viele seltene Vogelarten, die dort nisten, sind vom Aussterben bedroht. Biologen der Universität in Santiago beobachten mit Sorge den Zusammenbruch eines gesamten Ökosystems. Insbesondere die majestätischen Flamingos wird es bald wohl nicht mehr geben. „Die Grundwasserabsenkung hat Auswirkungen auf die kleinen Tiere und Pflanzen, von denen sich die Flamingos ernähren. Und wenn der Andenflamingo ausstirbt, verschwinden auch andere Tiere der Nahrungskette“, meint Dr. Matilde López von der Universität Santiago.
    Und auch auf den einst fruchtbaren Ackerflächen gedeiht nichts mehr. Der fruchtbare Boden verwandelt sich in nutzlosen Sand.
    vor allem in großen Minen von internationalen Rohstoffkonzernen abgebaut. Rund ein Fünftel des Abbaus wird jedoch in illegalen, selbst gebauten Minen abgebaut. In diesen Kleinminen, dem sogenannten „artisanalen Bergbau“, sind die Bedingungen oft kritisch: Viele davon sind
    „Lithium ist ein silbrig-weißes Leichtmetall. Es ist so weich, dass man es mit dem Messer schneiden kann. Lithium hat eine sehr niedrige Dichte und schwimmt auf Paraffinöl. Es ist als Strom- und Wärmeleiter wichtig für die Industrie.
    Das Metall zeigt sich sehr reaktionsfreudig: An feuchter Luft bildet sich an der Oberfläche sofort eine mattgraue Schicht. Bei Hautkontakt genügt schon die Hautfeuchtigkeit, um Verätzungen oder Verbrennungen hervorzurufen. Es steckt in über hundert verschiedenen Mineralen, wie Petalit, Spodumen oder Lepidolith. Vor allem aber kommt es in Salzseen vor.
    Die weltweit größten Lithiumvorkommen gibt es in Südamerika. Dort findet sich das Metall als Lithiumsalz in drei riesigen Salzseen. Der größte von ihnen, der Salar de Uyuni in Bolivien, bedeckt eine Fläche von 10.000 Quadratkilometern und soll über fünf Millionen Tonnen des begehrten Elements enthalten. In Chile liegt der zweitgrößte Salzsee, der Salar de Atacama. Von dort stammt knapp die Hälfte der jährlichen Weltproduktion an Lithiumsalz.
    „Lithium wird immer wichtiger, denn die Elektronikindustrie ist zunehmend auf den Rohstoff angewiesen. Experten warnen mittlerweile davor, dass die gesamten Vorräte nicht ausreichen, um die weltweiten Fahrzeugflotten damit dauerhaft auszurüsten.
    Von wesentlicher Bedeutung ist Lithium für die Herstellung von Batterien. Dort werden sie als Elektroden eingesetzt. Die Industrie verarbeitet sie in Millionen von Mobiltelefonen, Laptops und Batterien für Elektrofahrzeuge. Lithium wird, weil es sehr leicht ist, auch als Bestandteil von Legierungen in der Luft- und Raumfahrttechnik eingesetzt.“
    „Kobalt ist ein Schwermetall, das in seinem chemischen Verhalten Eisen und Nickel ähnelt. Akkus wird es verwendet, da es für eine hohe Speicherfähigkeit sorgt. Dabei muss ein Akku umso mehr Kobalt enthalten, je größer seine Speicherfähigkeit ist.
    Vorkommen und Förderung
    Die größten Vorkommen liegen in der DR Kongo, Sambia, Kanada und Marokko. 2015 wurden ca. 60 Prozent des Weltanteils in der DR Kongo abgebaut, gefolgt von China, Kanada und Australien. Weltweit wird Kobalt vor allem als Nebenprodukt in der Nickel- und Kupferproduktion gewonnen.
    In reinen Kobaltminen wird der Rohstoff vor allem in Lagerstätten in Marokko und in sogenannten artisanalen Abbau (Kleinbergbau) in der DR Kongo abgebaut. Schätzungen zufolge beträgt der Anteil des Kleinbergbaus 15 – 20 Prozent der Gesamtfördermenge der DR Kongo.
    Im Jahr 2015 wurden weltweit 90.000 Tonnen pro Jahr gefördert. Prognosen zufolge könnte der Gesamtbedarf bis zum Jahr 2025 auf rund 155.000 Tonnen ansteigen.
    Produkte
    Kobaltverbindungen wurden früher vor allem zum Färben von Glas und Keramik verwendet. Heute wird es unter anderem für Legierungen verwendet.
    Seine Hauptverwendung findet Kobalt heute in Lithium-Ionen-Akkus, die seit den neunziger Jahren auf den Markt kamen. Diese werden für mobile Elektronik und für Elektromobilität genutzt. Insbesondere die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen hat den Bedarf an Kobalt enorm ansteigen lassen. Experten schätzen, dass im Jahr 2035 rund 122.000 Tonnen Kobalt allein für Batterien in Elektrofahrzeugen benötigt werden.“
    „Tantal ist ein seltenes, blau-graues Metall, das einen außergewöhnlich hohen Schmelzpunkt (3000 °C) hat. Es ist sehr widerstandsfähig gegen Säuren und eignet sich als Leiter für Strom. Das Metall lässt sich darüber hinaus stark verformen, ohne zu brechen. Mischt man Kohlenstoff oder Wasserstoff hinzu, wird es spröde.
    Tantal ist chemisch eng verwandt mit dem Metall Niob. Aufgrund der Ähnlichkeit liegen die beiden Metalle nur in Verbindung vor. Um Reinmetalle zu gewinnen, müssen die beiden Elemente in aufwändigen chemischen Verfahren getrennt werden. Tantal und Niob werden aus einem Columbit-Erz gewonnen. Für diese Mineralgruppe hat sich im Laufe der Zeit die Bezeichnung Coltan durchgesetzt, als Kurzform von Columbit-Tantalit.
    Vorkommen und Förderung
    Die wichtigsten Lagerstätten befinden sich in Australien, Brasilien, Kanada und in Zentralafrika, dort vor allem in der Demokratischen Republik Kongo. Insgesamt werden pro Jahr rund 2.000 Tonnen Tantal produziert und verbraucht.
    Der Coltan-Abbau im Kongo ist ein Beispiel für die verheerenden Auswirkungen von ungehemmtem Rohstoffabbau. Durch die weltweit steigende Nachfrage nach dem seltenen Tantal lässt sich eine Menge Geld verdienen. Überall sind in dem zentralafrikanischen Land illegale Minen entstanden, die große Gebiete bedeutender Naturreservate zerstört haben. Darunter haben auch die vom Aussterben bedrohten Gorillas zu leiden.
    Der profitable Coltan-Abbau lockte auch die Milizen der verschiedenen Bürgerkriegsparteien. Sie konnten und können mit den hohen Gewinnen ihre Soldaten und auch Waffen bezahlen und so den Bürgerkrieg aufrecht halten.
    Produkte
    Tantal ist in vielen Produkten enthalten. Es macht Stahl härter und wird in Raketen und Kernreaktoren eingesetzt. Es ist auch wichtig für die Herstellung von Frequenzfiltern von Mobiltelefonen. Am häufigsten wird es für die Produktion von kleinen, leistungsfähigen Kondensatoren, also Energiespeichern, verwendet. Da Tantal nicht giftig ist und auch nicht mit Körperflüssigkeiten reagiert, wird es auch für medizinische Geräte und Implantate genutzt.“
    Eigenschaften
    Kaum ein Begriff ist so irreführend: Bei den Seltenen Erden handelt es sich um weiche Metalle und nicht um Erde. Sie sind auch nicht selten, sondern kommen überall in der Erdkruste vor. Es gibt allerdings nur wenige Lagerstätten, wo diese Metalle so konzentriert vorliegen, dass sich der Abbau lohnt.
    Der Begriff stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts: Ein schwedischer Mineraloge stieß auf einen ungewöhnlich schweren Stein, aus dem 50 Jahre später die sogenannte Ceriterde isoliert wurde. Fast zeitgleich wurde auch die sogenannte Yttererde entdeckt. In den folgenden Jahrzehnten gelang es der Wissenschaft, die darin enthaltenen unterschiedlichen Metalle zu isolieren.
    Das war deshalb schwierig, weil sie sehr ähnliche Eigenschaften besitzen und nur mit viel technischem Aufwand voneinander getrennt werden können. Ihre Ähnlichkeit bewirkt unter anderem, dass sie gemeinsam auftreten.















    „Hightech – Die dunkle Seite
    Smartphones, Flachbildschirme, Elektroautos und Windkraftanlagen: Keines dieser Hightech-Produkte würde ohne die Metalle der Seltenen Erden funktionieren.
    Gewinnen aber lassen sich die Metalle mit den Super-Eigenschaften bisher nur unter Inkaufnahme erheblicher Umweltbelastungen.
    Und die steigen dramatisch an.
    Jahrtausende schlummerten sie in der Erde, niemand ahnte, dass es sie überhaupt gibt. Heute sind sie ein unverzichtbarer Bestandteil von vielen Geräten, die aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken sind.
    Trotz der negativen Folgen für die Umwelt will und kann derzeit niemand auf sie verzichten. Die digitale Kommunikation per Mobilfunk und sozialen Netzwerken wäre deutlich erschwert, ebenso die Energiewende. Wissenschaftler forschen weltweit – auch in Deutschland – unter Hochdruck nach Möglichkeiten, die Hightech-Metalle in unseren Lieblingsprodukten zu ersetzen oder sie wenigstens intelligent zu recyceln und sauberer zu fördern.
    Abhängigkeit von China
    China ist Weltmarkführer in der Förderung der Seltenen Erden. Hier gibt es auch die größten Umweltverschmutzungen. Für Verbesserungen ist keine Zeit, denn China will seine Weltmarkherrschaft noch möglichst lange ausüben und andere Länder abhängig machen. Und tatsächlich sind andere aufgewacht: In Kalifornien wurde gerade die drittgrößte Seltenerd-Mine der Welt wiedereröffnet – mit neuester Technik und angeblich hohen Umweltstandards.“


    ((OTON 19:42 – 20:00  „Weil es mal hieß … Allparteienkoalition… 5400 km Eisenbahnstrecke stillgelegt … ländliche Raum abgehängt wurde.“))

    In den USA ging das laut Tageszeitung WELT viel schneller:
    CLAUDIA:           Um mehr
    Autos, Benzin und Reifen verkaufen zu können, hätten in den 1920er-Jahren US-Konzerne ein illegales Kartell gebildet, das alle großen Straßenbahn-Gesellschaften aufgekauft und umgehend in die Pleite getrieben habe.
    I
    n dem 1988 mit 4 Oscars ausgezeichneten Film
    „Falsches Spiel mit Roger Rabbit“ von Robert Zemeckis (ziːˈmekɪs)  lässt sich die Hauptfigur sich über das beste öffentliche Transportmittel der Welt aus – im kalifornischen Los Angeles. Tätsächlich habe L.A. vor 100 Jahren mit rund 2-Tausend Kilometern Länge das größte Straßenbahnnetz der Welt betrieben.
    ‚Falsches Spiel mit Roger Rabbit‘ gelte heute als gelungene Satire über den großen US-Straßenbahnskandal mit der Zerstörung des öffentlichen Nahverkehrs für eine so genannte autogerechte Stadt
    durch ein – später als illegal verurteiltes – Kartell der Metall-, Auto- und Mineralölindustrie, das in 45 Kommunen rund einhundert elektrisch betriebene Straßenbahnsysteme vernichtete.
    https://www.welt.de/geschichte/article150014809/Gegen-diesen-Skandal-ist-VWs-Dieselgate-ein-Klacks.html
    (9/21)

    Christian Lindner: Das ist ein interessantes Zitat, Johnny, aber ich denke, dass du den Konservatismus falsch verstehst. Wie mein Großvater immer sagte: „Der Fuchs weiß viele Dinge, aber der Igel weiß eine große Sache.“ Der Konservatismus hilft uns, eine stabile Gesellschaft aufzubauen und zu bewahren.
    Winston Churchill: Ich denke, wir haben einige wichtige Punkte diskutiert, aber wir scheinen uns nicht auf eine einheitliche Perspektive einigen zu können. Der Konservatismus hat seine Vor- und Nachteile, aber wir sollten uns auch neuen Ideen und Innovationen öffnen.
    Johnny Rotten: Das stimmt, Winston. Wie wir in „Pretty Vacant“ gesungen haben: „We’re pretty vacant and we don’t care.“ Der Konservatismus hält uns zurück, aber wir sollten uns auch nicht von neuen Ideen einschüchtern lassen.
    Christian Lindner: Das mag für dich so sein, Johnny, aber wie mein Vater immer sagte: „Wenn man dem Esel Zucker gibt, wird er nicht zum Rennpferd.“ Wir sollten uns auf die bewährten Methoden konzentrieren, die uns erfolgreich gemacht haben.“
    fb privat
    „Moderator Karl-Eduard von Schnitzler:
    Guten Abend, meine Genossen und Genossinnen! Heute haben wir eine sehr wichtige Diskussion über Gender-Diversität. Als Sozialisten ist es unsere Aufgabe, die Freiheit und Gleichheit aller Menschen zu verteidigen, unabhängig von ihrer Geschlechtsidentität.
    Nina Hagen: Ja, genau! Die Vielfalt der Geschlechter ist wie eine bunte Blumenwiese, auf der jeder Blume einzigartig ist und respektiert werden sollte.
    Klaus Kinski: (schnaubend) Was für ein Blödsinn! Ich dachte, ich wäre hier in einer vernünftigen Diskussion, aber es ist nur eine Ansammlung von Kommunisten und Spinnerinnen!
    Karl-Eduard von Schnitzler: Herr Kinski, wir sind hier, um vernünftig zu diskutieren, nicht um persönliche Angriffe zu machen. Nina Hagen, ich denke, dass Sie eine sehr interessante Perspektive auf die Gender-Diversität haben. Aber was ist mit den Menschen, die in traditionellen Rollenbildern leben möchten?
    Nina Hagen: Ich denke, dass jeder Mensch das Recht hat, seine eigene Identität zu wählen, unabhängig von den Erwartungen der Gesellschaft. Wir sollten die Menschen ermutigen, frei und kreativ zu sein, um ihr volles Potenzial zu entfalten.
    Klaus Kinski: (lacht laut) Ihr seid alle verrückt! Ihr redet von Blumenwiesen und freier Entfaltung, aber das Leben ist nicht so einfach! Es gibt nur Männer und Frauen, das ist die Natur!
    Karl-Eduard von Schnitzler: Aber Herr Kinski, die Natur hat uns auch die Fähigkeit gegeben, uns weiterzuentwickeln und uns über die traditionellen Rollenbilder hinauszuwagen. Es geht darum, die Freiheit und Gleichheit aller Menschen zu verteidigen.
    Nina Hagen: Genau! Wir sollten uns nicht von den engen Grenzen der Gesellschaft einschränken lassen. Wir sollten uns auf das Positive konzentrieren, auf das, was uns verbindet und nicht auf das, was uns trennt.
    Klaus Kinski: (lacht wieder laut) Sie redet wie eine Hippie! Die Welt ist kein friedlicher Ort, wo alle Blumen in Harmonie blühen. Es gibt Krieg und Konflikte und es gibt nur Männer und Frauen!
    Moderator Karl-Eduard von Schnitzler: Ich muss sagen, ich bin enttäuscht von der Ignoranz und Borniertheit, die ich hier heute Abend erlebt habe. Es ist offensichtlich, dass manche Leute immer noch in der Vergangenheit leben und nicht bereit sind, neue Ideen und Perspektiven zu akzeptieren.
    Nina Hagen: Aber Karl-Eduard, wir müssen doch offen sein für Veränderungen und uns von alten Denkmustern befreien. Die Vielfalt der Geschlechter ist ein wichtiger Teil unserer menschlichen Natur, den wir nicht ignorieren können.
    Klaus Kinski: (verärgert) Das ist doch Unsinn! Es gibt nur Männer und Frauen, das war schon immer so und das wird auch immer so bleiben!
    Nina Hagen: Aber Klaus, das stimmt nicht. Die Gender-Diversität ist ein wissenschaftlich belegtes Phänomen und wir müssen uns damit auseinandersetzen.
    Karl-Eduard von Schnitzler: Nun, ich denke, dass Nina Hagen hier ein sehr gutes Beispiel für das Sprichwort ist: „Leere Fässer klappern am lautesten“. Sie redet viel, aber es kommt nicht viel Sinnvolles dabei heraus.
    Nina Hagen: (empört) Was soll das denn heißen, Karl-Eduard? Ich habe hier sehr wohl fundierte Argumente vorgebracht!
    Klaus Kinski: (ironisch) Ja, ich bin auch beeindruckt von der tiefgründigen Blumenwiesen-Metaphorik, die Sie da verwenden, Nina.
    Nina Hagen: (genervt) Ihr versteht mich einfach nicht. Ich versuche nur, eine positive Botschaft zu verbreiten und die Vielfalt der Geschlechter zu akzeptieren.
    Moderator Karl-Eduard von Schnitzler: Ich sehe, dass wir hier zu keiner vernünftigen Lösung kommen werden. Aber ich möchte betonen, dass ich es für gefährlich halte, eine so unsinnige und nichtssagende Ideologie wie die Gender-Diversität zu unterstützen. Es ist nichts weiter als eine Modeerscheinung, die von linksliberalen Eliten und Prominenten propagiert wird.
    Nina Hagen: (wütend) Ich kann nicht glauben, dass du so engstirnig und intolerant bist. Du hast hier nichts anderes als Ignoranz und Vorurteile verbreitet.
    Moderator Karl-Eduard von Schnitzler: (selbstbewusst) Ich vertrete hier die Meinung der Mehrheit der Menschen und lasse mich nicht von einer handvoll elitärer Prominenter und Intellektueller beeinflussen. Wir sollten uns auf wichtige Dinge wie Arbeit und Produktion konzentrieren und nicht auf solche absurden Themen wie Gender-Diversität.“


    Nachklapp:
    Klick, nix. Also noch einmal neu anfangen. Seite aufrufen, gucken, klick. Nix. Verzweifeln. Und wieder von vorn.

    Anlässlich versuchter Impftermin­buchungen zeigt sich erneut, wie schade es ist, dass das in der Notenschrift gebräuchliche Wiederholungszeichen auf Computertastaturen fehlt. Optisch ansprechend und vollkommen logisch wie ein fetter Schlussstrich gestaltet, zeigen zwei Punkte davor oder dahinter, welcher Teil wiederholt werden soll. Im vorliegenden Fall muss man sich hinter jedem Klick das Wiederholungszeichen aus der Musiknotation vorstellen oder, noch schöner, die Klicks und die Nixes länglich beschrieben und zu Beginn durch das Dal Segno markiert, eine Art querliegendes geschwungenes S mit einem Strich und zwei Punkten. Das Zeichen bedeutet, dass der folgende Teil, bis zum dessen Ende kennzeichnenden Doppelstrich, zu wiederholen ist.
    https://jungle.world/artikel/2021/19/terminbuchung-moll

    *coronaohneende

    Kurz & richtig im Berliner „Tagesspiegel“ angemerkt:

    Über oberflächliche Merkmale von Schulen wie technische Ausstattung, Klassengröße oder Schulart müsse nicht vorrangig diskutiert werden.
    Viel wichtiger seien die Professionalität der Lehrer*innen, die Beziehung zwischen Lehrenden und Lernenden sowie die Bedürfnisse der Schüler*innen.

    Diese Faktoren bestimmten den Lernerfolg – unabhängig davon, ob analog oder digital gelernt werde.
    https://www.tagesspiegel.de/politik/die-beste-technik-allein-macht-unsere-schulen-nicht-besser-5064382.html

    PERSONALAUSWEIS & BÜRGERAMT.
    von H.P. Daniels.
    Also Termin besorgen. Ich schaue im Internet. Dort gibt es eine Termin-Seite der Bürgerämter. Einen Kalender für die nächsten Monate, in denen die bereits vergebenen Termine rot unterlegt sind. Aber da gibt es ja noch ausreichend weiße Tage. Da nehme ich doch gleich den nächsten möglichen …

    Aber halt, nein, das geht ja gar nicht, die weißen Kalendertage kann man nicht buchen, noch nicht, denn sie sind noch nicht „freigeschaltet“.

    Die buchbaren Termine sind grün unterlegt, sollen grün unterlegt sein, aber da sind keine grünen Termine zu haben.

    Man solle das immer früh am Morgen probieren, erklärt mir jemand, da würden regelmäßig bis unregelmäßig neue Termine freigeschaltet, die dann aber auch ganz schnell wieder weg seien.

    Morgens um sieben setze ich mich an den PC: Keine Termine. Alle schon wieder weg, mehrere Tage hintereinander, erfolglos. Keine Termine in Sicht, wohingegen der Ablauftermin meines Ausweises näher rückt.

    Jeden morgen sitze ich vor dem PC, aber kein Termin. Und ich komme mir allmählich bescheuert vor. Ja, ist man denn total bekloppt, sich auf dieses miese Spiel einzulassen, wenn die Bürgerämter nicht in der Lage sind ihre Behörden halbwegs bürgerfreundlich zu organisieren?

    Muss man sich denn schon um fünf Uhr morgens an den Computer setzen? Kein Termin.

    Also wieder Internet. Morgens, vorm Aufstehen.

    Keine Termine. Tagelang. Nichts. Wochenlang. Und mein Ausweis ist längst abgelaufen.

    Egal. Wenn mich jemand fragt, erzähle ich meine Termin-Odyssee. Außerdem lese ich irgendwo, dass Ausweise zur Identifikation der Person noch bis zu einem Jahr nach Ablauf der Gültigkeit toleriert würden.

    Und allmählich wird diese Bürgeramtstermingeschichte zum Dauerspaßthema unter den Freunden:  

    – Was macht der Termin? Du hast so dunkle Ränder unter den Augen, wieder die ganze Nacht am PC verbracht?

    – Ach, hör doch uff!

    Und irgendwann gab ich’s auf. Nee, ist mir zu blöde!

    Aber irgendwann hat es dann doch geklappt, wie ein Wunder, wie ein Lottogewinn: Ein Termin im April 2023. Vier Monate nach dem Beginn meiner Terminbemühungen im November.

    Ich bezahlte fast hundert Euro, und ein paar Wochen später konnte ich meinen neuen Personalausweis und einen neuen Reisepass abholen.

    Endlich. Erledigt. Denkste.

    Ein halbes Jahr später kam die schriftliche Verwarnung und dass ich 20 Euro bezahlen sollte, weil ich vom 14.12.2021 bis 18.04.2022 nicht „im Besitz eines gültigen Ausweisdokuments“ gewesen sei.

    Das nächste Schreiben vom Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg kam im November, mit Zustellungsurkunde: Ein Bußgeldbescheid über 83,50 Euro.

    H.P. Daniels, Berlin 22.02.2023
    Danke, H.P.!
    …mit einfach mal mehr Personal ging’s früher besser. Nicht alles war schlechter.


    diesaudurch‘sdorf oder: „… ein Deutsch, (…) vor dem es jede Sau im deutschen Lande, jedoch nicht dessen Bürger graust: die Sprache derer, die zwar deutsch fühlen, aber nicht können.“ (Karl Kraus: „Die Sprache“, in: „Die Fackel“ 1921, 572-576, 66f.)

    „Es ist schwer, den Stromverbrauch und die Umweltbelastung von Anwendungen wie Codex, ChatGPT oder Dall-E 2 zu ermitteln, weil die entsprechenden Details nicht öffentlich gemacht wurden“,

    erklärt Jared Fernandez.

     
    „Für ein einmaliges, vollständiges GPT-3-Training wird allerdings von einer CO₂-Belastung von 552 Tonnen ausgegangen.“

    Zum Vergleich: Ein Macbook Pro mit 14 Zoll schlüge von der Herstellung über die Nutzung bis zur Entsorgung mit 271 Kilogramm CO₂-Äquivalent zu Buche, ein Fluggast von New York nach San Francisco und zurück je nach Airline zwischen 500 Kilogramm und einer Tonne. https://www.golem.de/news/co2-ausstoss-von-chatgpt-und-co-klimakiller-kuenstliche-intelligenz-2302-171908.html

    Facebook-Fund dazu: “ChatGBT am Abend.

    Schreibe ein fiktives Streitgespräch zwischen Winston Churchill, Johnny Rotten und Christian Lindner, in der das Für und Wider des Konservatismus diskutiert wird.
    Benutze dabei den typischen Sprachstil der Gesprächsteilnehmer.
    Außerdem soll Lindner in unverständlichen Gleichnissen sprechen. Und Johnny Rotten soll Zitate der Sex Pistols einbauen, um seine Position zu verdeutlichen.

    Winston Churchill: Ich denke, dass sowohl Johnny als auch Christian wichtige Punkte haben. Der Konservatismus bietet eine gewisse Stabilität, aber wir sollten uns auch vorwärtsbewegen und Innovationen fördern.

    Johnny Rotten: Aber das ist doch genau das Problem, Winston. Der Konservatismus ist eine Ideologie der Stillstand, die uns zurückhält. Wie wir schon in „Anarchy in the UK“ gesungen haben: „I am an anti-Christ, I am an anarchist, don’t know what I want but I know how to get it.“

    Christian Lindner: Das ist ein interessanter Standpunkt, Johnny. Aber wir sollten uns auch vor den Risiken des Neuen hüten. Wie mein Opa immer sagte: „Manchmal ist es besser, den Teufel zu kennen, als den Engel zu suchen.

    *nationalnichtegal

    Gut 30 Prozent des Erdgases verbraucht in Deutschland die Industrie.
    https://www.zdf.de/wissen/leschs-kosmos/energie-in-der-kriese-der-ultimative-stresstest-100.html

    Es gibt viele Orte auf der Welt, wo Forscher, Unternehmer und Bürger zeigen, dass erneuerbare Energiequellen zuverlässig und preiswert sind.
    Eine ARTE- Dokumentation berichtet über diese Menschen und ihre Erfolge.

    Auf der Blumeninsel Madeira beispielsweise versucht man vom Dieselstrom loszukommen, der nicht nur schlecht fürs Klima, sondern auch sehr teuer ist. Um das zu erreichen, kombiniert man Windkraft und Wasserkraft zu einem genialen Speichersystem für erneuerbare Energie. Nun kann man jederzeit sauberen Strom gewinnen, selbst wenn kein Wind weht.

    Auf der dänischen Insel Samsø gibt es Widerstände gegen Windräder nicht, wie sie sonst häufig sind. Der Grund: Die Bewohner Samsøs besitzen die Windräder selbst und verdienen an ihnen.

    Isländer wiederum nutzen die Geothermie ihres Landes so gut zur Stromgewinnung, dass der billige Strompreis viele Firmen angezogen und damit Arbeitsplätze ins Land gebracht hat.

    Ein noch junges Forschungsgebiet ist die Energiegewinnung aus dem Meer. Vor der schottischen Insel Orkney befindet sich ein riesiges Testlabor um herauszufinden, wie aus Wellen und Gezeiten Strom gewonnen werden kann.
     https://www.youtube.com/watch?v=_zU7-mRrwYA



  • EILMELDUNG FOLGE 56 in KW 10 am 7.3.2023 – UMWELTKILLER DIGITALISIERUNG


    https://www.zdf.de/comedy/heute-show/heute-show-vom-3-maerz-2023-100.html
    (OTON 25:07 – 25:17 „Wenn die Bürgerversicherung  nicht kommt, müssen wir das viele Geld im deutschen Gesundheitssystem klüger einsetzen. Digitalisieren, endlich.“))

    CLAUDIA:        Digitalisieren statt mehr Pfleger*innen, mehr Geburtskliniken und bessere Arbeitsbedingungen? Das meint offenbar Staats-Komiker Oliver Welke im ZDF.

    ARI:                 Das Fachmagazin „c’t“ dagegen:

    CLAUDIA:        „… unter Jens Spahn sind in der telematischen Infrastruktur nicht nur besonders enge Termine gesetzt, sondern auch Dinge vorangetrieben worden, die primär der Gesundheitswirtschaft nutzten.“

    ARI:                 Und damit sind wir schon bei der Hauptfrage: KANN SICH IN DEUTSCHLAND WIRKLICH ETWAS GRUNDSÄTZLICH ÄNDERN?

    CLAUDIA:        IM ZENTRUM DES REAL EXISTIERENDEN KAPITALISMUS geht es eben nicht vorrangig um die Gesundheit der Bürger*innen, sondern um  Gewinne für private Kliniken und Pflegedienste, –

    ARI:                 – nicht um Bildung, sondern möglichst gute Chancen für die Blagen der Gutverdienenden, nicht um Energiesicherheit für Omma – oder unseren Weimar-Korrespondenten:

    https://shows.acast.com/the-week/episodes/the-week-kw-44
    ((OTON 2:25 – 3:59   „Vor einer Woche hat der Bundespräsident …. Krieg, von Entbehrung … ich kaufe nichts …. Wir wollen sie nicht allein lassen … heizkörper abstellen … auf podcast.eins.“))

    ARI:                 IM ZENTRUM DES REAL EXISTIERENDEN KAPITALISMUS geht es vor allem um Energiesicherheit für Konzerne, die Gas zu Plastik machen und mit beispielsweise Billigsurfboardteilen die Meere verseuchen – und schon gar nicht um Umweltschutz.

    CLAUDIA:        Sondern um das Fitmachen der deutschen Industrie für einen vermeintlichen GRÜNEN KAPITALISMUS.

    ARI:                 Daraus leitet eine Regierungspartei offenbar neuerdings ihren Namen ab – der bei einigen „Spiegellesern und anderen Gutgläubigen“ (Dietrich Kittner) noch als guter gilt.

    CLAUDIA:        „Die Sicherung klimaneutraler Energieträger ist nur einer von vielen, mitunter verzweifelten Versuchen der Bundesregierung, der heimischen Wirtschaft mittels neuer geopolitischer Ausrichtung eine Transformationsperspektive zu einem klimaneutralen Kapitalismus zu eröffnen“, 

    ARI:                 schreibt das Monatsmagazin KONKRET. Dennoch stünden –

    CLAUDIA:        „… Bemühungen zum Recycling … noch am Anfang, sodass gerade in den ersehnten „Öko-Industrien“ kaum wirksame Rohstoffkreisläufe aufgebaut werden können.“

    ARI:                 Daher werde der gesamte Globus fieberhaft nach nötigen neuen Rohstoffen wie Lithium oder Kobalt abgesucht:

    CLAUDIA:        „In Madagaskar … bemühen sich … Konzerne um …. Vorkommen von seltenen Erden, für deren Förderung die Bevölkerung des verarmten Landes vertrieben wird.“

    ARI:                 Im Lithium-reichen Bolivien habe der Putsch gegen den linken Präsidenten Morales deutlich gemacht, –

    CLAUDIA:        „- dass der grüne Imperialismus zur Not auf ähnliche Methoden zurückgreift wie sein historisches Vorbild. Elon Musk, dessen Tesla-Konzern nach dem Sturz des renitenten bolivianischen Präsidenten …. satte Kursgewinne verzeichnen konnte, bemerkte damals lapidar, dass man notfalls jeden wegputschen werde.“

    ARI:                 Die Ukraine übrigens verfüge – vor allem im Donbass mit seiner russischen Bevölkerungsmehrheit – über bedeutende Vorkommen von Kobalt, Lithium und seltenen Erden, für die sich die EU bereits vor dem Krieg Zugriffsrechte gesichert habe.
    Gesucht werde auch in Grönland und der pazifischen Tiefsee – ungeachtet massiver ökologischer Probleme.
    Das werde aber nicht ausreichen, um den Bedarf des Kapitals zu stillen.

    CLAUDIA:        „Denn es geht ihm nicht darum, Bedürfnisse zu befriedigen, sondern in einem endlosen Verwertungsprozess immer größere Mengen an Rohstoffen und Energie zu verfeuern, UM AUS GELD MEHR GELD ZU MACHEN.“

    ARI:                 Grüner Kapitalismus sei ein Wahn:

    CLAUDIA:        „… angesichts des Umstands, dass grenzenloses Wachstum auf einem begrenzten Planeten nicht machbar ist.
    (konkret 1/23)

    https://www1.wdr.de/daserste/monitor/sendungen/gruenes-wachstum-100.html

    ((OTON: 7:42 – 7:59 Keine Maschine auf diesem Planeten kommt ohne ökologische Schäden aus, auch nicht Windturbinen und Solaranlagen. Deswegen gibt es ein Dilemma. Eine wachsende Wirtschaft kann nicht klima- oder ökologiefreundlich sein und eine ökologie- und klimafreundliche Wirtschaft kann nicht wachsen.„))

    CLAUDIA:        Der Umweltökonom Niko Paech von der Universität Oldenburg.

    ARI:                 Im ARD-Magazin MONITOR widerlegt er Statistiken über ein angeblich mögliches grünes Wachstum.
    (9/22)

    CLAUDIA:        Aber wie zitiert KONKRET den Kabarettisten Moritz Neumeier so schön:

    ARI:                 „Ich lass mir doch von einer Uhr nicht diktieren, wie spät es ist!“

    CLAUDIA:        Das Kapital finde immer Physiker*innen, Chemiker*innen und Mediziner*innen, die gegen ein üppiges Honorar nachwiesen, so KONKRET, –

    ARI:                 „- dass Rauchen gesund, Glyphosat unbedenklich und der Klimawandel ein Märchen ist.“

    CLAUDIA:        Der Kapitalismus könne vom Wesen her nicht langfristig planen – sondern nur bis zur nächsten Ausschüttung für Aktienbesitzende.

    ARI:                 „Wenn die nicht stimmt, verliert irgend jemand seinen Job oder zumindest seinen Bonus. Was, wie jeder Vorstandvorsitzende weiß, schlimmer als der Weltuntergang ist.“

    CLAUDIA:        Fun fact laut KONKRET:

    ARI:                 „Noch heute befinden sich die Villenviertel von Berlin, Hamburg und Stuttgart im Westen der Städte, weil der vorherrschende Westwind die stinkenden und giftigen Abgase, die den Fabriken entströmen, so von deren Besitzern fernhält.“

    CLAUDIA:        Und so begrüßen wir unsere wohl eher im jeweiligen Osten wohnende Hörer*innenschaft weltweit mit einem herzlichen

    ALLE:               (hust, hust!) MOIN!

    ARI:                 … zur Folge 56 am 7. Februar 2023.

    CLAUDIA:        Im heutigen Schwerpunkt KLIMAKILLER DIGITALISIERUNG soll versucht werden zu klären, warum die vielgepriesene DIGITALISIERUNG eher den Konzernen dient als dem Klimaschutz.

    ARI:                 Entgegen aller Schönrednereien und Greenwashing-Versuche.


    *geschichteknallhart

    CLAUDIA:        Digitalisierung?

    ARI:                 Am Anfang kreativ bis lustig:
    https://www.youtube.com/watch?v=UoTJPldB_Vc
    ((OTON 31:49 – 32:24))
    https://www.youtube.com/watch?v=NjxNnqTcHhg
    ((OTON 00:11 – 1:11 – dazu TEXT:))

    ARI:                 Nicht so lustig: digitale Flipper, die sich nicht mehr ruckeln ließen.

    CLAUDIA:        Und im real existierenden Kapitalismus kam jede Menge Überflüssiges hinzu:

    ARI:                 digitale Herde, Saugroboter, Alexas, Kochautomaten,

    CLAUDIA:        Waschmaschinen, Bluetooth-Haarbürsten, Bluetooth-Toaster,

    ARI:                 smarte Wasserflaschen mit Trinkerinnerung per Smartphone,

    CLAUDIA:        Handtuch- und Seifenspender, Airblade, Elektronische Bahn-Karten,

    ARI:                 Auto-Elektronik, Taxivermittlung, Digitalisierte Ärzt*innenpraxen

    CLAUDIA:        elektronische Kassen, virtuelle Stadtpläne  ohne Himmelsrichtungen und

    BEIDE:             … und und und und und

    ((ausblenden; dann POPCORN ausblenden)


    *newsflash aktuell (fast alles Claudia)       

    CLAUDIA:        Die Internationale Energieagentur fordert laut ZDF mehr Tempo bei der Energiewende, da der globale Kohlendioxid-Ausstoß bei der Energieerzeugung auf einem Rekordniveau verharrt.
    Die weltweiten energiebedingten CO2-Emissionen seien 2022 um 0,9 Prozent oder 321 Millionen Tonnen gestiegen.
    Sie hätten einen Höchststand von über 36,8 Milliarden Tonnen erreicht.
    https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/klima-energiewende-co2-ausstoss-rekordhoch-100.html#xtor=epr-376
    (2021)

    ((TRENNER))


    CLAUDIA:        Deutschland könnte schon bis 2030 eine bezahlbare Energieversorgung aus 100 Prozent Erneuerbaren Energien bereitstellen, so die „Energy Watch Group“.
    Der Windkraftausbau im Süden spiele dabei eine entscheidende Rolle.
    Dazu müsse aber der Ausbau zum Teil 20mal schneller geschehen.
    https://www.energiezukunft.eu/erneuerbare-energien/wind/100-prozent-bis-2030-machbar/?fbclid=IwAR3ohKCx4v2rpS5DMjxn9KH61s_rn0DzAU0a9b5H0Y1QteaBhiV-FY1fCs8

     
    ((TRENNER))
    CLAUDIA:        Jährlich rund 730 Milliarden Kilowattstunden verbraucht das weltweite Internet und Cloud-Computing, so „umdex.de“.
     Das entspreche 150 Prozent des gesamten jährlichen deutschen Stromverbrauchs.Noch nicht einmal eingerechnet seien die 130 Milliarden, die aktuell durch Schürfungen und Transaktionen von Krypto-Währungen anfallen.
    https://www.umdex.de/klimakiller-internet/
    ((TRENNER))

    ARI:                 „Klettern, rennen, basteln, malen, singen – vor allem in den ersten Lebensjahren lernen Kinder mit allen Sinnen, ihren Körper zu einem Instrument zu formen, mit dem sie ihr weiteres Leben selbständig meistern können.“

    CLAUDIA:        So zitiert das ZDF den Berufsverband Kinder- und Jugenärzte.
    Deswegen hätten Smartphones und Tablets in Kinderzimmern nichts zu suchen;
    diese behinderten ein gesundes Aufwachsen
    .
    (ZDF 7/2/23)


    *primaklima


    ARI:                 Ralph Hintemann forscht am Borderstep-Institut zu Nachhaltigkeitsprozessen in der Digitalisierung und erklärt im Deutschlandfunk:
    https://www.deutschlandfunk.de/internet-als-klimakiller-ansaetze-fuer-nachhaltige-100.html
    ((OTON 1:09 – 1:23 „Insgesamt kann man sagen, wenn man sich alle Studien anschaut, dass wir davon ausgehen können, dass das Internet ungefähr zweieinhalb bis drei Prozent der weltweiten CO2-Emissionen erzeugt“))

    CLAUDIA:        Das sei etwas mehr als die Emissionen von Deutschland.

    ARI:                 Laut Öko-Institut Berlin sind es bereits 4 Prozent.

    CLAUDIA:        Pessimistische Schätzungen gingen davon aus, dass vielleicht in zehn bis 20 Jahren 50 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs durch Informationstechnik verursacht wird, so der Deutschlandfunk.

    ARI:                 So werden laut „t3n.de“ durch ein von Auto-Lobbyisten gewünschtes …

    CLAUDIA:        „… autonomes Fahren jede Menge CO2-Emissionen verursacht.“
    https://t3n.de/news/autonomes-fahren-co2-umweltbilanz-mit-studie-forschung-1535536/


    ARI:                 Bei autonom fahrenden Autos würden sich diese laut ZDF verzehnfachen.

    CLAUDIA:        Dagegen sei für Viele das Internet rein virtuell, also für nicht wirklich vorhanden.
     
    ARI:                 „Ein großer Irrtum, denn hinter dem Worldwideweb steht ein gewaltiges System aus Rechenzentren, Datenleitungen und sogenannten Knotenpunkten.“

    CLAUDIA:        Und dieses System habe enormen Hunger auf Energie.
    https://www.zdf.de/dokumentation/planet-e/planet-e-stromfresser-internet-100.html

    ARI:                 Im Jahr werden für das Web laut „digital-magazin.de“ etwa 440 Millionen Tonnen Öleinheiten verbraucht.

    CLAUDIA:        Ganz Japan verbrauche in einem Jahr 445 Millionen Tonnen.
    https://digital-magazin.de/klimakiller-internet/

    ARI:                 Alle zwei bis drei Jahre verdoppeln sich die internetgestützten Dienstleistungen, so das ZDF.

    CLAUDIA:        „Home Office, Industrie 4.0, TV- und Serienstreaming bis hin zum autonomem Fahren und auch nur einfache Klicks bei den Suchmaschinen: allerdings milliardenfach ausgeführt, überall auf der Welt.“
    https://www.zdf.de/dokumentation/planet-e/planet-e-stromfresser-internet-100.html

    ARI:                 Laut Nachhaltigkeitsexpertin Dr. Alexandra Hildebrandt

    CLAUDIA:        „… verursacht der gesamte Digitalverkehr im Internet heute schon so viel Treibhausgasemissionen wie der gesamte Flugverkehr weltweit.“
    https://www.ottogroup.com/de/stories/story/digitalisierung-als-klimakiller.php

    ARI:                 Fakten laut „malerblog.net“:

    CLAUDIA:        Der Versand und das Lesen einer normalen E-Mail entspricht der Klimabilanz einer Plastiktüte.

    ((TRENNER))


    ARI:                 40 Google-Suchanfragen stoßen so viel CO2 aus wie eine 12-Watt-Energiesparlampe pro Stunde.

    ((TRENNER))


    CLAUDIA:       
    Streaming war im Jahr 2018 für einen Ausstoß an Treibhausgasen verantwortlich, der genauso hoch war wie der Spaniens.

    ((TRENNER))

    ARI:                 Die Rechenzentren in Frankfurt verbrauchen mehr Strom als der Frankfurter Flughafen. Mit 1,3 Terawattstunden waren sie im Jahr 2018 für 20 Prozent des Stromverbrauchs der Main-Metropole verantwortlich.

    ((TRENNER))

    ARI:                 Die französische Fernsehanstalt France Télévision hat berechnet, dass ein Angestellter bei durchschnittlichem E-Mail-Verkehr pro Tag genauso viele Treibhausgase produziert wie bei einer 11 Kilometer langen Autofahrt. Dazu kommen circa 12 Liter Wasser für die Kühlung von Servern.
    https://www.malerblog.net/rechenzentren-cloud-co-unser-digitaler-lebensstil-ist-ein-klimakiller/

    ((TRENNER))

    CLAUDIA:        PURER LUXUS:

    ARI:                 Digitale Kunst wird über NFTs in der Blockchain gehandelt, so die Deutsche Welle.

    CLAUDIA:        Das Problem: Bei jeder Transaktion werde enorm viel Energie verbraucht.

    ARI:                 Für Kritiker*innen sei der ökologische Fußabdruck der Kryptokunst untragbar.“
    https://www.dw.com/de/klimakiller-kryptokunst/av-57311191

    ((TRENNER))

    CLAUDIA:        Das Internet ist laut einer Studie der Königlichen Technischen Hochschule in Stockholm derzeit für rund 10 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs verantwortlich.

    ARI:                 Das würde dem Wert entsprechen, den Autos momentan an CO₂ ausstoßen

    CLAUDIA:        Bei der Studie von The Shift Project entpuppten sich dabei vor allem Videos als Schwergewicht. Sie machen 80 Prozent des globalen Datenflusses aus, davon entfallen allein 60 Prozent auf Onlinevideos, also auf die Angebote von zum Beispiel Netflix, Amazon und Youtube oder Pornografieseiten.

    ARI:                 Onlinevideos haben 2018 somit weltweit quasi mehr als 300 Millionen Tonnen CO₂ ausgestoßen -ein Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen.
    https://www.rnd.de/digital/klimakiller-internet-warum-das-netz-gruner-werden-muss-N6KCB3NO5VEEDELPQRVWFRLSOY.html

    ((TRENNER))

    CLAUDIA:       
    Unter 40-Jährige verbringen im Durchschnitt rund 86 Stunden in der Woche im Web. Das seien mehr als zwei Vollzeitjobs, so „malerblog.net“.

    ARI:                 „Last but not least darf bei den Rechenzentren nicht vergessen werden, dass sie die permanente Erreichbarkeit sicherstellen müssen, das heißt ein Stromausfall darf zu keinem Supergau führen. Daher kommen Notstromaggregate zum Einsatz, um die Stromzufuhr sicherzustellen. Während bei kurzen Ausfällen Batteriespeicher die erforderliche Energie liefern, werden längere Ausfallzeiten mit dieselbetriebenen Generatoren überbrückt. Doch diese kommen nicht nur bei Stromausfällen zum Einsatz. Deren Funktionstüchtigkeit muss bei regelmäßigen Probeläufen überprüft und sichergestellt werden.“

    CLAUDIA:        Hohe Schornsteine an den Gebäuden zeugten von den abzuleitenden Diesel-Abgasen.
    https://www.malerblog.net/rechenzentren-cloud-co-unser-digitaler-lebensstil-ist-ein-klimakiller/

    ((TRENNER))

    CLAUDIA:       
    Laut der Uni Zürich verursachen digitale Produkte und Dienstleistungen gesamt-gesellschaftlich betrachtet mehr Emissionen, als sie einsparen:

    ARI:                 „Ursächlich dafür sind vor allem die Reboundeffekte: Die digitalen Produkte sind im Vergleich zu ihren analogen Vorgängern schneller, bequemer, leichter zugänglich, immer verfügbar, kostenlos, oder werden mit günstigen Flatrates angeboten, sodass der Konsum zunimmt und die Emissionen wieder ansteigen.“
    https://www.swico.ch/de/news/detail/musik-streaming-als-klimakiller

    ((TRENNER))

    CLAUDIA:        Wirtschaftswissenschaftler Tilman Santarius in der ZEIT:

    ARI:                 „Es sind nicht die Textnachrichten, die das Datenwachstum in die Höhe treiben. Aber die Unterhaltungsmedien! Streaming, Gaming, das neue Metaverse von Facebook erfordern immer rechenintensivere Software und immer größere Datentransfers. Alle Szenarien gehen von rasant wachsenden Datenmengen für die nächsten Jahre aus, und 60 bis 70 Prozent davon werden von Videos verursacht. Das betrifft das Streaming von Serien, –

    CLAUDIA:        – aber auch Filmchen, die zu Werbezwecken automatisch aufpoppen, obwohl niemand die haben wolle. Der unerwünschte Datenkonsum verbrauche allein auf Smartphones etwa so viel Energie wie jährlich eine Million Haushalte, so Santarius.

    ARI:                 „Bedenklich ist zudem, dass der wesentliche Teil des Datenwachstums von einer Handvoll weniger Unternehmen vorangetrieben wird: Alphabet, Meta, Amazon, Microsoft, auch chinesische wie Alibaba und Tencent, und bald könnten noch TikTok und Twitter dazukommen.
    Diese großen Konzerne kontrollieren nicht nur die Datenströme und die Dienstleistungen selbst, sondern sogar einen wachsenden Teil der physischen Infrastruktur, von den Unterseekabeln bis zu den Endgeräten – aber sie sind in keinem Bereich auf Klimakurs.“

    CLAUDIA:        So hätten Alphabet und Meta ihren Energieverbrauch in den letzten fünf Jahren verdreifacht, obwohl ihre Datenzentren viel effizienter geworden seien.

    ARI:                 Das liegt schlicht am steigenden Konsum. Es ist nicht sichtbar, dass die Digitalwirtschaft etwas verbessern will. Der ganze Sektor kommt ganz klar fossil daher.

    CLAUDIA:        Vor allem müsse es darum gehen, auch für die Auswirkungen des von ihnen angetriebenen Konsums Verantwortung zu übernehmen. Und hier schnitten sie alle schlecht bis höchstens mittelmäßig ab.

    ARI:                 „Ob Alphabet, Meta, Amazon, Netflix, eBay oder Spotify. Sie alle treiben den Konsum ihrer digitalen Dienstleistungen, oft mit aggressiven Marketingmethoden, laufend an – wollen aber keine Verantwortung für die dabei entstehenden Emissionen übernehmen.“

    CLAUDIA:        Das sei wie bei einem Autokonzern, der zwar die Motoren etwas effizienter mache, aber zugleich viel mehr SUVs verkaufe.
     
    ARI:                 „Und da ist jetzt nur vom Datenkonsum die Rede – und noch gar nicht von dem Wachstum des Warenkonsums, der durch den schnellen Zugang online und die günstigen Preise ebenfalls befeuert wird.“

    CLAUDIA:        Oft könne die geforderte Dienstleistung mit deutlich weniger Daten bereitgestellt werden, so Santarius.

    ARI:                 „Beim Videokonsum zum Beispiel haben einige Unternehmen während des Lockdowns freiwillig die Bildauflösung eingeschränkt und damit den Datentransfer sofort signifikant verringert. Das ist nur ein Mosaikstein, aber der könnte problemlos verpflichtend werden.“

    CLAUDIA:        Leider sei das Pendel nach den Corona-Lockdowns aber wieder zurückgeschlagen.

    ARI:                 „Der Verkehr nahm wieder zu, während zugleich die digitalen Kommunikationsströme zum allergrößten Teil beibehalten wurden. Das ist ein typisches Problem: Digitalisierung ersetzt nicht, sondern sie kommt hinzu. Für Materialverbrauch und Emissionen ist das fatal.“

    CLAUDIA:        Eine Opposition gebe es durchaus – im Zentrum die Bewegung Bits & Bäume mit digitalpolitischen NGOs wie dem Chaos Computer Club und etlichen Umweltverbänden.

    ARI:                 „Zum Beispiel ein Freiburger Mobilfunkanbieter. WETell versucht nicht nur, seine eigenen Aktivitäten klimaneutral zu halten. Wer mit diesem Start-up einen Vertrag abschließt, fördert damit auch Windparks und Fotovoltaikanlagen. Ein ganz kleiner Laden, aber so etwas übt Druck auf die Großen aus und müsste viel stärker unterstützt werden.“
    https://www.zeit.de/kultur/2022-11/tilman-santarius-digitalisierung-klimaschutz-nachhaltigkeit?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.startpage.com%2F

    ((TRENNER))


    CLAUDIA:       
    Der Bayerische Rundfunk berichtet:

    ARI:                 „Wenn man ein zehn Minuten langes Video streamt, dann ist der Stromverbrauch davon um ein Vielfaches höher als der Stromverbrauch des Smartphones, das es lädt:
    Schätzungen zufolge 1.500 mal so groß.
    In anderen Worten: Zehn Minuten Videoschauen verbraucht so viel Strom, als würden wir das Smartphone zehn Tage am Stück laufen lassen.“
    https://www.br.de/nachrichten/netzwelt/faktenfuchs-ist-das-internet-ein-klimakiller,Rm98ql1

    CLAUDIA:        Und  das ZDF:

    ARI:                 „Wenn zehn Millionen Menschen einen Film im Fernsehen schauen, löst das nur eine einzige Ausstrahlung aus. Wenn aber zehn Millionen Menschen einen Film streamen, löst das auch zehn Millionen Übertragungen aus. Das verursacht also einen massiv höheren Stromverbrauch.“

    CLAUDIA:        ILLUSIONEN WECKEN:

    ARI:                 „Bedeutet also: Auch wenn in erster Linie ordnungspolitische Eingriffe für ein „grüneres“ Internet sorgen könnten, gibt es auch für uns Verbraucher*innen jede Menge Stellschrauben, um das Netz nachhaltiger werden zu lassen.“
    https://www.zdf.de/nachrichten/digitales/internet-oekobilanz-klima-energie-100.html

    CLAUDIA:        Und „Telefonica Deutschland“ wäscht sich grün:

    ARI:                 „Es kann nicht sein, dass wir uns alle paar Jahre ein neues Handy kaufen, weil uns das die Werbung suggeriert.“


    CLAUDIA:        Viele Mobilfunkunternehmen böten Kunden aus diesem Grund die Möglichkeit, gebrauchte Handys abzugeben, um diese zu recyclen. Martin Wimmer vom Bundesumweltministerium verlange darüber hinaus ein „Right-to-Repair“:

    ARI:                 „Die Politik muss beim Klimaschutz mehr regulieren. Umweltverschmutzung ist ja kein Naturphänomen, sondern wird von Wirtschaft, Industrie und dem Verbraucher verursacht.“

    CLAUDIA:        Abgesehen vom nicht gegenderten „Verbraucher“ hat unser privates Verhalten allerdings kaum Auwirkungen, so lange Konzerne wie Telefonica real alles noch schlimmer machen.
    https://www.basecamp.digital/klimakiller-oder-klimaretter-wie-nachhaltig-ist-die-digitalisierung/

    ARI:                 Im Deutschlandfunk sieht auch Autorin Anja Höfner keine Lösung darin, die Verantwortung auf die Verbraucherinnen und Verbraucher abzuwälzen.

    CLAUDIA:        Stattdessen könnten etwa Veränderungen bei der Autoplayfunktion zu Einsparungen führen. Außerdem müssten Serverzentren effizienter werden. Allerdings, so Höfner:
    https://www.deutschlandfunk.de/digitalisierung-und-klimawandel-server-effizienter-machen-100.html
    ((OTON 4:55 – 5:01  „Allein, dass die effizienter werden, nützt nichts. Wir müssen tatsächlich den Verbrauch reduzieren.“))

    CLAUDIA:        Das „Aufploppen“ von Werbung hat kaum eine Nutzer*in selbst in der Hand. So zitiert das ZDF einen Experten:

    ARI:                 „Wie viel Energie das Internet verbraucht, entscheiden digitale Unternehmen und letztlich muss diesen Unternehmen mit Regulierung – wie etwa der Datenschutz-Grundverordnung – Einhalt geboten werden. Ob das Internet der Umwelt schadet, darüber haben Nutzer also nur wenig Entscheidungsgewalt.“
    https://www.zdf.de/nachrichten/digitales/internet-oekobilanz-klima-energie-100.html

    CLAUDIA:        NutzerInnen auch, ZDF?

    ((TRENNER))

    CLAUDIA:        Über nicht neue, aber erst jetzt berücksichtigte Möglichkeiten zur Energieerzeugung berichtet der Deutschlandfunk:

     ARI:                „Die Computerchips produzieren mehr Wärme als der Elektroherd zu Hause auf höchster Stufe. In einem solchen Rechenzentrum liegen dann hunderte oder tausende Platten direkt nebeneinander. Entsprechend hoch ist der Energiebedarf.“

    CLAUDIA:        Das Problem sei: Die Abwärme werde einfach nur in die Luft geblasen.

    ARI:                 „Sinnvoller wäre es, wenn man mit dieser Abwärme irgendwas machen könnte, zum Beispiel ein Schwimmbad heizen, irgendwelche Gewächshäuser damit betreiben, im Winter zumindest mal irgendwelche Gebäude heizen und, und, und. Das wird leider viel zu wenig gemacht noch heutzutage.“
    https://www.deutschlandfunk.de/internet-als-klimakiller-ansaetze-fuer-nachhaltige-100.html
    CLAUDIA:        Weil so viele Server heiß laufen, müssten Lösungen her, die das Klima schützen, so auch das ZDF.

    ARI:                 „Ein Ansatz kommt vom Green-Tech-Unternehmen „Cloud&Heat Technologies“: Effizient heizen – mit der Abwärme von Servern. Diese Idee brachte den Gründern zu Beginn skeptische Blicke ein. Seit 2011 zeigen sie: Mit produzierter Wärme lässt sich nachhaltig und kostengünstig heizen. Bisher setzte das Unternehmen auf Räume größerer Unternehmen, bald sollen die Server auch Wohngebiete versorgen können.“
    https://www.youtube.com/watch?v=RUQS4ZgqzdU

    ((TRENNER))

    CLAUDIA:        Warum  s p a r e n  wir Energie, wenn wir von fossiler auf elektrische Stom-Erzeugung umstellen?
    Und warum wird das  s o  kaum öffentlich gemacht?

    ARI:     … wird in der 3sat-Wissenschaftssendung SCOBEL gefragt. Professor Maximilian Fichtner erklärt: wenn vor allem die Bereiche Wohnen und Verkehr elektrifiziert würden, dann sänke der Energie-Verbrauch um über 50 Prozent.

    https://www.3sat.de/wissen/scobel/scobel–energiewende-komplex-100.html?fbclid=IwAR2hz-_tvFb5x-2apE4hcEenVSQPQ2ovwZ0xNVJZs99HcFjZ8vsv8QvmW0k
    ((OTON 10:02 – 10:21  „Wenn wir jetzt alle 48 Millionen PKW umstellen auf Batterie-elektrisch, also voll elektrisch, dann brauchen Sie dafür ne zusätzliche elektrische Energiemenge in der Höhe von 130-150 Terawattstunden pro Jahr. Das wär so ein Viertel des bisherigen Strombedarfs.“))

    ARI:     Aber gleichzeitig –

    ((OTON 10:27 – 10:39  „- sparen wir die fossilen Kraftstoffe ein. Das sind 550 Terawattstunden pro Jahr. Das ist ein gigantischer Energieenspareffekt,  über den wir komischerweise nie reden.“))

    CLAUDIA:        Es ist also von wissenschaftlicher Seite Vieles längst klar.

    ARI:                 Die Frage ist, welche politischen Kräfte diese Erkenntnisse versuchen werden umzusetzen – gegen den profit-getriebenen Willen großer Teile der Industrie, die ihre bereits hergestellten oder auch nur geplanten giftigen Produkte noch möglichst lange verkaufen wollen.
    (9/21)



    *nationalnichtegal

    CLAUDIA:        Das Fraunhofer Institut Freiburg erprobt laut ZDF mit Landwirt*innen, wie Stromerzeugung und gleichzeitig gute Ernten gelingen können.

    ARI:                 „Beim Obstanbau testen die Forschenden beispielsweise Solarmodule mit lichtdurchlässig angeordneten Zellen, um den Schatten am Boden zu minimieren. Die ersten Ergebnisse fielen gut aus, brachten einen Ernteertrag von beinahe 100 Prozent, plus die „Stromernte“ obendrauf.“

    CLAUDIA:        Auch urbane Räume könnten mehrfach genutzt werden. So seien mit Solarpaneelen überdachte Parkplätze Stromerzeugung und Schattenspender unter einem Dach.

    ARI:                 „Bei Neubauten lässt sich Solartechnik direkt mitplanen. Nicht nur aufs Dach, sondern auch an die Fassaden. Mit bauwerksintegrierter Fotovoltaik können auch große Bürogebäude ihren eigenen Energieverbrauch abdecken.“

    CLAUDIA:        Und für historische Gebäude, auf die bisher die schwarzblauen Solarplatten aus ästhetischen Gründen nicht montiert wurden, stehe ebenfalls eine Lösung bereit: Dachziegel mit integrierten Solarzellen.

    ARI:                 „Und auch das bietet Potenzial: Baggerseen mit schwimmender Fotovoltaik.“
    https://www.zdf.de/wissen/leschs-kosmos/energie-in-der-kriese-der-ultimative-stresstest-100.html

    ((TRENNER))

    CLAUDIA:        Und wie wird Strom aus Wind und Sonne gespeichert – für Zeiten, wenn die Sonne nicht scheint und die Windräder bei Flaute stillstehen? Fragt ARTE.

    ARI:                 „…Was bei Stauseen und Wasserkraft noch möglich ist, wird bei Wind und Sonne schwierig, denn sie liefern ihre Kraft nicht immer dann, wenn man sie braucht.“

    CLAUDIA:        … Energiespeicher der Zukunft: Schwungräder aus Kohlefaser speichern Strom für Sekunden und halten so die Stromnetze stabil.

    ARI:                 Neuartige Osmose-Speicher könnten direkt in Türme von Windrädern eingebaut werden,

    CLAUDIA:        Superkondensatoren können in Millisekunden be-  und entladen werden, ohne zu altern.

    ARI:                 Und in Chile speichern schon heute gigantische Tanks mit flüssigem Salz die Sonnenenergie für die Nacht.“
    https://www.youtube.com/watch?v=lb4sxL_31rI


    *übermtellerrand

    ARI:                 Im ZDF: Ein Überblick über den Abbau der wichtigsten Metalle für Digitalisierung und die dafür nötige weitere Elektrifizierung.

    CLAUDIA:
            Zudem verbrauche der Abbau des Leichtmetalls extrem viel Wasser. Sinkende Grundwasserspiegel machten die Landwirtschaft der indigenen Gemeinschaften an den Ufern der Salzseen unmöglich. Die Bauern, die sich zumeist von den Produkten ihrer Felder ernährten und einen Teil davon auf den Märkten verkauften, seien erbost:

    ARI:                 „Ihr am anderen Ende der Welt sollt wissen: Man produziert Lithium und opfert uns. Die Minenbesitzer verdienen Millionen und Abermillionen von Euros. Aber sie opfern Menschen. So ist die Welt nun mal. Und es interessiert niemanden“,

    CLAUDIA:        So Kleinbauer Cristian Espidola laut ZDF. Dennoch würden in der Atacama- Wüste immer neue Verdunstungsbecken gebaut. Bis 2025 solle die Lithiumproduktion vervierfacht werden. So würden wohl die Umweltschäden noch weiter zunehmen und sich die Lebensbedingungen für die Menschen zunehmend verschlechtern.

    ARI:                 „In der DR Kongo wird Kobalt in schmalen Schächten gewonnen, die ohne Sicherung bis zu 45 Meter tief in die Erde gegraben werden. Kinderarbeit ist in vielen Minen alltäglich.“

    CLAUDIA:        In großen Minen rissen Riesenbagger ganze Landstriche regelrecht auf.

    ARI:                 „Ätzende Laugen lösen die begehrten Elemente aus den Erzen. Zurück bleiben giftige Schlämme, die oft genug einfach nur in die Landschaft gepumpt werden und Menschen und Umwelt belasten. Daneben gibt es kleine, illegale Minen, die für die darin arbeitenden Menschen große Gefahren bergen können.“
    https://www.zdf.de/dokumentation/planet-e/planet-e-der-wahre-preis-der-elektroautos-100.html

    CLAUDIA:        Seltene Erden, das seien 17 Metalle, deren Gewinnung erhebliche Nachteile mit sich bringe.

    ARI:                 „Sie ist kostspielig, verschmutzt die Umwelt, erzeugt radioaktiven Müll und zerstört Landschaften. Denn die Metalle können nicht einfach abgebaut werden wie Kohle – sie treten immer im Verbund mit anderen Erzen und Mineralien auf.

    CLAUDIA:        Um Seltenerdmetalle zu gewinnen, würden diese Verbindungen hoch erhitzt und mit Salz- und Schwefelsäure und anderen aggressiven Chemikalien getrennt. https://www.youtube.com/watch?v=AMtb68mcinI
    ARI:                 „Die größten Vorkommen gibt es in China, in der Inneren Mongolei, dann folgt Grönland. Bedeutende Lagerstätten sind außerdem in Australien, Kanada, Brasilien und in Malaysia zu finden – und auf dem Mond!“

    CLAUDIA:        Die giftigen Abfallprodukte bei der Herstellung der einzelnen Elemente würden nicht fachgerecht entsorgt und auch die Luft wird bei der Verhüttung außerordentlich belastet.

    ARI:                 „Ein Problem beim Handel mit Rohstoffen, die sowohl legal als auch illegal abgebaut werden, ist dass es schwierig oder aufwändig ist, die Herkunft der Stoffe nachzuweisen. Bei Gold gibt es Versuche, mit Herkunftsnachweisen legales von illegalem Gold zu unterscheiden.“

    CLAUDIA:        Die Einheimischen seien an den Gewinnen des Kobalt-Geschäfts nicht beteiligt. Um ihrer drückenden Armut zu entgehen, bauten sie das Kobalt illegal und buchstäblich mit den eigenen Händen ab. Im Fachjargon werde das als artisanaler Kobaltbergbau bezeichnet. Dazu graben die Männer neben ihren Wohnhütten tiefe Stollen ins Erdreich, so das ZDF.

    ARI:                 Ohne Arbeitsschutzkleidung, nur mit einer Taschenlampe ausgerüstet, hangeln sie sich in die Tiefe. In den engen Gängen wird dann das Kobalterz aus dem Fels gekratzt. Dabei entstehen hochgiftige Stäube, die zu Lungenerkrankungen führen. Die in Säcken abgefüllten Brocken werden allein mit Muskelkraft nach oben gezogen. Ein risikoreiches Unterfangen.“

    CLAUDIA:        Und wegen der engen Schächte sei Kinderarbeit an der Tagesordnung.

    ARI:                 „Inzwischen hat sich durch den illegalen Bergbau in den Dörfern ein instabiles Untertagelabyrinth gebildet.“
    https://www.zdf.de/dokumentation/planet-e/planet-e-der-wahre-preis-der-elektroautos-100.html

    ((TRENNER))

    CLAUDIA:
            Finger weg von Wetter-Apps.“

    ARI:                 Zu diesem Schluss kommt der aktuelle Android App Performance Report von AVG.
    Die Facebook-App knabbere ordentlich an der Bandbreite und belege auch hier den Spitzenplatz.

    CLAUDIA:        „Auf Platz, weniger interessant für deutsche Nutzer, liegt Yahoo! Japan.
    Allerdings finden sich mit Yahoo Weather, The Weather Channel, Weather & Clock Widget Android und WeatherBug gleich vier Wetter-Apps in den Top 10.“
    https://curved.de/news/diese-apps-fressen-am-meisten-akku-speicher-und-datenvolumen-262125


    *abschließendzumsport

    ARI:                 Elke Wittich mit einer Erinnerung, die ein Ausblick sein könnte.

    CLAUDIA:        2024 Männer-Fußball-Europameisterschaft, Frauen-EM 2025.

    ARI:                 „HEUTE KEIN GEWITTER“

    ELKE                Was müssen die Zeiten, als Menschen sehnlichst auf ein Gewitter warteten und noch kein Internet hatten, beschwerlich gewesen sein. Rausgucken, nein, keine dunklen Wolken, so ein Mist, wie lange denn noch warten? Fünf Minuten, oder vielleicht auch zehn, lamentieren, dann wieder rausgucken, ah ja, da ganz hinten sieht es doch endlich so aus, als ob ein Gewitter heranzieht. Andererseits, vielleicht auch nicht.
    Heutzutage dagegen kann wunderbar bequem mit einem Klick geschaut werden, wie und wohin Wolken in den nächsten Stunden dahinziehen werden, wo es bereits blitzt und wie groß die erwartete Regenmenge ist. Wenn man sich dafür interessiert, natürlich.
    Da sich die Fußball-EM nicht zuletzt als schon wieder so eine Veranstaltung, bei der Deutschland am Ende womöglich im Finale stehen und den Titel gewinnen könnte, zu entpuppen droht, ist es gar nicht schlecht, eine Alternative zur dargebotenen beeindruckend großen Menge Ödnis-Kicks zu haben. Zumal die deutsche Kommentatoria auch wieder verlässlich mit großem Geschrei und immenser Aufgeregtheit nervt, was man von simulierten Wolkenformationen nun wirklich nicht sagen kann.
    Und dann passiert es, nämlich nichts. Trotz Warnung vor widrigem Wetter und hübsch kolorierten Gewitterwolkensimulationen bleibt das große Blitzen, Donnern und Regnen aus, weil, weiß man nicht genau, das Wetter vielleicht vor Berlin falsch abgebogen ist oder beschlossen hat, dass es lieber noch ein, zwei Tage heiß sein soll. Ausgeschlossen werden kann es natürlich auch nicht, dass die Meteorologen sich geirrt haben oder Besseres zu tun hatten, wie zum Beispiel Fußball-EM gucken, was allerdings nicht sehr wahrscheinlich ist.


    Danke, Elke!


    *Das Wetter wird wie immer nicht so niederschlagsreich wie angekündigt; 
    Ansonsten empfehlen wir den norwegischen staatlichen Wetterdienst „yr.no“.

    Abschließend zum  *Verkehr: Nicht vergessen – Sie stehen nicht im Stau – Sie SIND der Stau.

    ARI:                 … im Übrigen sind wir der Meinung, dass Fahrräder auf die linke Straßenseite gehören.
     
    CLAUDIA:        Die nächste EILMELDUNG – 

    ARI:                 – Nummer 57 zum Thema RASSISTISCHE WOHNUNGSPOLITIK am 4.April 2023, denn:
    ALLE:               First tuesday is newsday!

    ARI:                 Soweit „eilmeldung“  –
    der monatliche newsflash folge 56 mit

    CLAUDIA:        ari gosch –

    ARI:                 und claudia jakobshagen. 

    CLAUDIA:        Gleiche Welle,

    ARI:                 Gleiche Stelle, herzlichst – :

    ALLE:               Auf Wiederhören!     
    https://www.youtube.com/watch?v=X_-q9xeOgG4

    ((OTON 0:33 – 0:41 – „Always looking at the bright side of life … (Pfeifen)“))

  • EILMELDUNG FOLGE 55 in KW 6 am 7.2.2023



    https://www.ardmediathek.de/video/extra-3/neues-jahr-neuer-verteidigungsminister/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS81ODdhMGMyYy00ZTQwLTRjODMtYjUwZS04NjgyZTlkZmQ1OGQ
    ((OTON 14:06 – 14;14  „Ich habe das Gefühl, wenn es von allen Seiten heißt: das ist der völlig falsche Protest, Leute – dann ist es mit ziemlicher Sicherheit genau der richtige Protest.“))

    CLAUDIA:        Christian Ehring in EXTRA3.

    https://www.ardmediathek.de/video/extra-3/extra-3-vom-15-12-2022-im-ersten/das-erste/Y3JpZDovL25kci5kZS9lYjE5MDBlNy1kYmY0LTQwZWEtOTEwYi01NDcyZDQ0OGQ1MGQ(
    ((OTON 17:27 – 17:24 „Was sind ihre Forderungen? Kapitalismus abschaffen? Das System ändern? Die ältere Generation zur Rechenschaft ziehen? Das Kalifat einführen? Nee nee nee nee.“))

    ((OTON 27:29 – 27:48  „Wir wollen von der Bundesregierung ein Zeichen, dass sie verstanden hat, was diese Klimakatastrophe bedeutet –„ ((Unterbrechung Lanz)): „was konkret!?“ – „Konkret: erste Schritte, erste Sicherheitsmaßnahmen: ein 9-Euro-Ticket, das fortzuführen – wir hatten es im Sommer schon; das ist wirklich eine Farce, dass das nicht fortgesetzt wurde – und ein Tempolimit auf den deutschen Autobahnen.“))

    ARI:                 LETZTE-GENERATION-Sprecherin Carla Rochel bei Markus Lanz.

    ((OTON 28:04 – 28:20  „Das ist, als würde man bewaffnet in eine Bank gehen und fordern, dass der Filialleiter die Farbe seiner Krawatte ändert. Und da frage ich Sie: sollten nicht gerade wir Boomer auch mal ein bisschen dankbar sein,  dass die Jugend nicht viel härter mit uns abrechnet als so.“))

    CLAUDIA:        Die Aktivist:innen werden aber nicht nur von Satiriker*innen unterstützt. 
    Gerry Foitik, österreichischer Chef des Roten Kreuzes laut puls24.at:

    ARI:                 „Werte Politiker:innen, instrumentalisieren Sie uns und medizinische Notfälle bitte nicht weiter für die Kriminalisierung jener, die für Klimaschutz einstehen. Wir werden oft von Staus oder rücksichtslosen Verkehrs-Teilnehmer:innen gebremst, das sind wir gewohnt und verlangen deshalb auch nicht gleich Gefängnisstrafen für die Verursacher:innen; nicht einmal im Affekt.“ 
    https://www.puls24.at/news/politik/gerald-foitik-politiker-missbrauchen-rettung-im-kampf-gegen-klimaschuetzer/285954

    CLAUDIA:       
    Auch eine Folge der Aktionen: Immer mehr Medien sind jetzt offenbar für die Forderung nach einem Tempolimit sensibilisiert; so auch die ARD:

    ARI:                 „Wir sprechen über die Gefahren von Raserei auf der Autobahn und geben Rat, wie man sich richtig verhält, wenn man Raser*innen begegnet.“
    https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL2hyLW9ubGluZS8xODg3Nzg


    CLAUDIA:        Und ein Tempolimit von 120 Kilometern pro Stunde auf Autobahnen bringt laut einer vom STERN zitierten neuen Studie mehr als 3 mal so viel CO2-Reduzierung als bisher gedacht.

    ARI:                 „Ein solches Tempolimit könne  6,7 Millionen Tonnen einsparen, teilte das Umweltbundesamt mit. Dies widerspricht der Argumentation von Bundesverkehrsminister Wissing (FDP).“
    https://www.stern.de/gesellschaft/tempolimit-auf-autobahnen-bringt-wohl-mehr-co2-einsparung-als-gedacht-33127522.html

    CLAUDIA:        Auch die zunehmende Versiegelung der Städte ist ein Ergebnis des irrationalen Autowahns, so der Deutschlandfunk:

    ARI:                 „Es ist ein typisches Bild: Deutsche Städte sind weitgehend zugeparkt.
    Muss das so sein – und vor allem: Muss das so bleiben? Die Initiative „Straße befreien“ will dazu animieren, sich eine andere Szenerie vorzustellen, und ruft zum Handeln auf. Hinter dem Projekt steht nach eigener Darstellung –

    CLAUDIA:        „- eine breite Allianz aus Wissenschaft, Forschung und Initiativarbeit“.“
    https://www.deutschlandfunkkultur.de/manifest-der-freien-strasse-100.html

    ARI:                 Dazu kommt laut TAGESSPIEGEL:

    CLAUDIA:        „… dass alleine in München alle Benzin- und Diesel-Autos fast 80 Prozent aller externen Mobilitäts-Kosten verantworten.“

    ARI:                 Kosten, die nicht die Besitzer*innen, sondern alle trügen. – Nur 20 Prozent der Kosten würden durch Fahrräder, Busse und Fußgänger verursacht.

    CLAUDIA:        Durch die Umstellung auf Elektroautos spare die Gesellschaft lediglich elf Prozent pro Personenkilometer ein.
    Ein Wechsel zum Fahrrad bringe 58 Prozent Einsparungen, zur U-Bahn sogar 75 Prozent.

    ARI:                 Wenn ein Auto die Gesellschaft mit100 Euro für eine Fahrt belaste, koste ein Elektroauto 89, ein Fahrrad 42, die U-Bahn nur 25 Euro. Fazit TAGESSPIEGEL:
    CLAUDIA:        „Jeder Kilometer mit dem Auto ist mehr als doppelt so teuer wie ein ÖPNV-Kilometer. Der Ausbau aktiver Mobilität sowie des ÖPNV schont also nicht nur das Klima, sondern entlastet unsere Geldbörsen.“
    Tagesspiegel 16.12.
                           

    ARI:                  So bringt laut MDR die Lkw-Maut nicht ansatzweise die Milliarden ein, die LKW durch Schadstoffe, Unfälle und Polizeieinsätze an Kosten verursachen.
    Stattdessen belohne der Staat auch noch den Kauf eines neuen Diesel-LKW mit einer Prämie von 15.000 Euro, beklagt Dirk Flege vom Lobbyverband „Allianz pro Schiene“. Die Güterbahn komme nicht aus dem Knick, weil sie preislich nicht mithalten könne:
    https://www.youtube.com/watch?v=fuUIKuGLYgs

    ((OTON 12:13 – 12:33 „ Wenn Sie ein  Gewerbegebiet planen, ist seit Jahrzehnten mit Steuergeld der Straßenanschluss da. Da wird gar nicht drüber nachgedacht und erst recht nicht diskutiert. Wenn Sie einen Gleisanschluss ins Gewerbegebiet legen wollen, müssen die Unternehmen privates Geld mitbringen. Es wird nicht von der öffentlichen Hand bezahlt.“))

    CLAUDIA:         Das zeige den ungleichen Wettbewerb.

    ARI:                  Wettbewerbsfähiger wäre der Güterverkehr durch die mögliche Reaktivierung der alten „Kanonenbahn“ von Polen nach Halle, Leipzig, Magdeburg und Hannover.
    Verkehrsingenieur Jürgen Krebs:

    ((OTON 20:33 – 20:42   „Es ist die kürzeste Verbindung zwischen Sankt Petersburg und Lissabon. Damals hat man europäischer gedacht als heute.“))

    ((TRENNER))

    https://www.youtube.com/watch?v=JNj1bXGNWtw
    ((OTON 0:50 – 1:11 LOK-GERÄUSCHE))

    ARI:                  Warum nicht nur der Güterverkehr europaweit heute wesentlich weniger leistungsfähig ist als vor 100 Jahren und wie sich das zugunsten des Klimas schnellstens ändern muss, darum geht es heute in Folge 55 der EILMELDUNG.

    CLAUDIA:         Und so begrüßen wir unsere Hörer*innen weltweit mit einem herzlichen

    ((OTON: Tu-hu-hut!! Und ENDE))

    *newsflash aktuell   

    CLAUDIA:         In Lützerath fühlten sich die Protestierenden laut ZDF von den Grünen im Stich gelassen. Auch Klimawissenschaftler*innen widersprächen Minister Habeck:

    https://www.zdf.de/politik/frontal/kohleabbau-und-klimawandel-wie-luetzerath-die-gruenen-spaltet-klimaziel-100.html
    ((OTON 4:19 – 4:33  „Wir kommen ganz klar zu der Erkenntnis, dass, wenn wir das Klimaschutzabkommen von 1 ½ Grad einhalten wollen, wir eigentlich in den nächsten Jahren mit der Tagebau-Förderung in beiden Tagebauen Garzweiler und Hambach aufhören müssten, um eben in diesem Budget zu bleiben.“))

    CLAUDIA:         Prof. Poa-Yu Oei von der Uni Flensburg.

    ((TRENNER))

    ARI:                  Die Grünen beschuldigen Verkehrsminister Wissing, die Klimaziele nicht ernst zu nehmen, so BUSINESS INSIDER. Im Verkehrssektor müsse die CO2-Reduzierung 14-mal schneller erfolgen. Die Verlagerung  von mehr Güterverkehr auf die Schiene scheitere bis heute am überlasteten Netz.
     https://www.businessinsider.de/politik/deutschland/gruene-fraktionsklausur-so-will-die-partei-volker-wissing-angreifen-b/

    ((TRENNER))

    CLAUDIA:         Einen Hilferuf  sendete der NDR 2019. Ein Lokführer, seit 30 Jahren bei der Bahn, erklärt, seit Jahrzehnten gehe es mit dem Konzern bergab:
    https://www.ardmediathek.de/video/panorama/bahnchaos-einblicke-eines-kritischen-lokfuehrers/das-erste/Y3JpZDovL25kci5kZS83MGZlZDlhOS0wMGVkLTRlYWUtOWQyZC1jYzUwYWU3MDFjZTk

    ((OTON 2:52 – 3:12 „Ich kann mit einem fix und fertigen Zug im Startbahnhof nicht abfahren, weil es im Zielbahnhof kein freies Gleis gibt. Zu Bundesbahn-Zeiten wäre das unvorstellbar gewesen. Wir hatten überall Werke, Bahnhöfe, die noch funktionierten. Die wurden stillgelegt und zurückgebaut. Diese Kapazität bräuchten wir jetzt. Mehr denn je.“))

    CLAUDIA:         Auch deshalb würden weniger als 20 Prozent aller Güter mit dem Zug transportiert und über 70 per LKW.
    https://www.ardmediathek.de/video/fakt/gueter-auf-der-schiene-warum-die-zuege-von-halt-zu-halt-schleichen/das-erste/Y3JpZDovL21kci5kZS9iZWl0cmFnL2Ntcy80YmZkMzYzNS0zOGNkLTRjNTMtODgyNC0zOTQ1Mzk2NTkzOTQ

    ((TRENNER))

    ARI:                  Bundesweit wurden laut ARD seit 2000 rund 8 Prozent des Bahn-Netzes stillgelegt, Autobahnen um 10 Prozent ausgebaut. Horst Frank, Vize des Deutschen Städtetags, spricht von einem Bahn-Entwicklungsland:

    https://www.ardmediathek.de/video/report-mainz/abgehaengt-von-der-bahn-xl-version/das-erste/Y3JpZDovL3N3ci5kZS85NDk5MTE4
     ((OTON 8:33 – 8:46  „Das kann nicht sein. Wir haben ganz klar die Forderung: nicht weiter abhängen, die Städte – nicht die Mittel- und die Oberzentren – und wir brauchen mehr und wir brauchen ganz klar einen Vorrang Schiene vor Straße.“))

    ((TRENNER))

    CLAUDIA:         Dass Gleise fehlen, merkten auch Fahrgäste.

    ARI:                  Aber statt die Nutzer*innenzahl bis 2030 zu verdoppeln, werde eher das Angebot schrumpfen, warnt Professor Christian Böttger:
     
    https://www.ardmediathek.de/video/panorama-3/deutsche-bahn-schienennetz-vor-dem-kollaps/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS9lNzY5ZWZhNi04MTNjLTQxZWYtODYzZC1kZmQ5NGI4MDVlMTY
    ((OTON 4:22 – 4:34/ 5:01 – 5:06  „Wir kommen jetzt eben an den Punkt, wo dieses Weiterschieben eben nicht mehr funktioniert und wo also dieses Verschleppen der Sanierung tatsächlich dazu führt, dass sie Zuverlässigkeit des Netzes massiv zurückgeht. – Es wird nur dann  gehen, wenn man tatsächlich Züge von der Schiene runternimmt – so unpopulär, wie das ist.“))

    ((TRENNER))

    ARI:                  So gibt es laut Bayrischem Rundfunk schon jetzt Chaos:
    Züge und Busse verspätet, überfüllt oder ausgefallen – vor allem in Nürnberg und München.
    https://www.ardmediathek.de/video/muenchner-runde/zugausfaelle-verspaetungen-teure-tickets-aerger-um-den-nahverkehr/br-fernsehen/Y3JpZDovL2JyLmRlL3ZpZGVvL2ZmM2FkMTVmLTlmMGEtNGYyMy05YjllLTBjOGNjMmEwMmE5OQ

    ((TRENNER))

    CLAUDIA:         Denn einer internen Mitarbeiter-Befragung der DB Netz AG zufolge gebe es massive Probleme von Personalmangel bis zu veralteter Technik, so die ARD.
    Laut einem anonymen Brief von 70 Mitarbeiter*innen werde zu oft die Sicherheit vernachlässigt.

    https://www.ardmediathek.de/video/report-mainz/vertuscht-die-deutsche-bahn-sicherheitsrisiken-im-schienennetz/das-erste/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzEzMTQ2MDk
    ((OTON 1:56 – 2:14  „- auch auf Druck von Vorgesetzten. Laut Bericht würde „gebietsweise veranlasst, dass Instandhaltungs-Arbeiten als erledigt gemeldet werden, obwohl sie nicht erbracht sind.“ Fazit eines Mitarbeiters: „Wir stehen mit dem Rücken zur Wand.“))

    ((TRENNER))

    ARI:                  Laut Professor Hecht von der TU Berlin wirkt sich das deutschen Chaos auch auf die Nachbarn aus – mit negativen Folgen für ganz Europa. Ein vermeidbares Unglück auf einer deutschen Bahn-Baustelle habe

    https://www.ardmediathek.de/video/alpha-demokratie/dauerpatient-bahn/ard-alpha/Y3JpZDovL2JyLmRlL3ZpZGVvLzg4YzAyN2Y2LTVhMjktNGY0ZC04MTEyLWU4ZjY1ZTVjYjVmMg
    ((OTON 11:16 – 11:36  „ – die Haupt-Güter-Verkehrsader Europas – den Korridor A, der von Rotterdam nach Genua führt, für sieben Wochen blockiert. Also die Blockade an sich und die Dauer der Blockade ist wirklich schlimm gewesen und es gab keine leistungsfähigen Ersatzstrecken, das hat DB Netz nicht hingekriegt -“))

    *primaklima

    CLAUDIA:         Eigentlich wolle die Deutsche Bahn das Verkehrsmittel der Zukunft werden, so ARTE. Aber ihre Pünktlichkeit sei auf unter 60 Prozent gefallen.

    ARI:                  Eine Schweizerin am Hbf. Zürich:

    https://www.ardmediathek.de/video/arte-re-wie-wir-ticken-reportagen-aus-europa/re-chaos-auf-der-schiene-die-deutsche-bahn-und-die-verspaetungen/arte/Y3JpZDovL2FydGUudHYvdmlkZW9zLzEwNzE5NC0wMTUtQQ
    ((OTON 6:23 – 6:29  „Wenn man so hört vom Nachbarland, dann denke ich schon, dass wir zufrieden sein können, ja.“))

    ((OTON 7:46 – 7:58 „Sind auch ganz andere Verhältnisse. Also wenn wir Deutschland und die Schweiz als Infrastrukturland anschauen: Das ist eine viel größere Infrastruktur, die da betrieben wird.“))

    CLAUDIA:         Schweizer Zugbegleiter. – Eine Zug-Disponentin:

    ((OTON 22:21 – 22:40 „Jan, Kannst Du mal beim Lokführer am Gleis 8 nachfragen in Luzern, was er hat? Er fährt schon seit 2 Minuten nicht ab.“ (Jan) „Ich ruf ihn an und frage ihn, was los ist.“ (Huber) „Dankeschön! – Mein Ehrgeiz ist eigentlich schon groß, weil ich weiß ja, das sind nicht nur Striche, die herumfahren, sondern da sitzen ja wirklich Leute drin.“))

    ARI:                  Der Grünen-Abgeordnete Gastel:

    ((OTON 20:54 – 21:10   „Meine Wahrnehmung ist, dass die Deutsche Bahn immer schon dazu neigt, Situationen zu beschönigen. Wenn die DB offener kommunizieren würde, wie groß der Handlungsbedarf ist, würde dann natürlich auch die Politik handeln müssen. Tut sie aber leider nicht immer.“))

    ((TRENNER))
     
    CLAUDIA:         So würden Versprechungen wie Taktverdichtung, mehr Züge und neue Strecken in vielen Landes-Nahverkehrsplänen nicht eingehalten, so der RBB. So sollen in Brandenburg 2 Strecken gestrichen werden.

    ARI:                  Patricia Lichtenberg aus dem geplant abgehängten Meyenburg:

    https://www.ardmediathek.de/video/rbb24-brandenburg-aktuell/protest-gegen-bahn-aus/rbb-fernsehen/Y3JpZDovL3JiYi1vbmxpbmUuZGUvYnJhbmRlbmJ1cmdha3R1ZWxsLzIwMjItMDctMjNUMTk6MzA6MDBfMWYyOTIzZTMtNDFjNC00YzI2LWFhN2EtZmRhZWU3NTlmOWEyL1Byb3Rlc3QtZ2VnZW4tQmFobi1BdXM
    ((OTON 1:52 – 2:06  „Ich bin hier, weil ich regelmäßig pendle und ich find es einfach unmöglich, wenn die Strecke jetzt abgeschafft wird. Und wir dann auf den Bus angewiesen sind, der unregelmäßig fährt, teilweise nur Rufbusse – wenn Ferien sind, kann man das praktisch komplett vergessen, hier wegzukommen.“))
     
    ((TRENNER))

    CLAUDIA:         Allein im Juni war die Deutschen Bahn so unpünktlich wie seit Ende 2010 nicht mehr.

    ARI:                  Die Bahn könne aber noch schlechter werden, so im  ZDF Carl Waßmuth vom Aktionsbündnis „Bahn für alle“.“

    https://www.youtube.com/watch?v=NXxDD6tw5lA
    ((OTON 3:09 – 3:28  „Wir haben eine Grundstruktur, die noch funktionieren könnte, wenn man die Bahnen steuern würde. Und dass man die Bahn  steuern kann, das hat interessanterweise der neue Verkehrsminister gezeigt. So quasi mit einem Fingerschnippen hat er mit dem 9-Euro-Ticket gesteuert und jetzt sind alle sehr aufgeregt –„))

    ARI:                  Denn 20 Jahre sei behauptet worden, die Bahn sei von der Politik nicht steuerbar.
     
    ((TRENNER))


    CLAUDIA:         Und das 9-Euro-Ticket sei gut angekommen. Bereits im ersten Monat habe die Deutsche Bahn über 21 Millionen verkauft.

    ARI:                  Auf Dauer werde das aber nicht gutgehen, denn:

    https://www.youtube.com/watch?v=-q5vcSgPxH4
    ((OTON 6:09 – 6:19  „1994 hatte die Bahn nach eigenen Angaben  noch rund 350-Tausend Beschäftigte. Die Zahl wurde seitdem fast halbiert.“))

    ((TRENNER))

    https://www.youtube.com/watch?v=Zd_s_e4RuD8
    ((OTON 20:44 – 20:54/ 20:59 – 21:09 „Selbst der Schiffsverkehr ist mit den Fahrzeiten der Züge vertaktet. In der Schweiz genießt die Eisenbahn einen anderen Stellenwert als in Deutschland.“ – „So investiert der Staat bei unserem Nachbarn 365 Euro pro Bürger ins Schienennetz. In Deutschland dagegen sind es nur 77 Euro.“))

    CLAUDIA:         … heißt es im SWR. Viel zu wenig, um alles abzuarbeiten. Denn Verkehr und Klima bräuchten endlich eine starke Bahn.

    ARI:                  In der Schweiz habe diese Zukunft längst begonnen:

    ((OTON 20:15 – 20:25/ 20:32 – 20:36  „Die Züge fahren überall nach der vollen und halben Stunde ab und kommen überall kurz vor der vollen und der halben Stunde an. Den ganzen Tag über.“ – „Und die Schweizer planen schon den nächsten Schritt: den Viertelstundentakt.))

    ((TRENNER))

    CLAUDIA:         Und so fordern der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen und die Allianz pro Schiene, stillgelegte Strecken schnell zu reaktivieren. Andernfalls werde die Verkehrswende nicht gelingen.

    ARI:                  Beispiele von vielen: Niebüll-Flensburg, Dannenberg-Wittenberge, Zossen-Königs Wusterhausen, Senftenberg-Kamenz, Osnabrück-Bocholt, Wiesbaden-Limburg, Augsburg-Memmingen.
    https://www.allianz-pro-schiene.de/presse/pressemitteilungen/vdv-und-allianz-pro-schiene-legen-aktuelle-und-erweiterte-reaktivierungsliste-vor-und-fordern-mehr-tempo/
    https://www.allianz-pro-schiene.de/wp-content/uploads/2022/10/220900_VDV_Publikation-Reaktivierung-von-Eisenbahnstrecken_3-Auflage.pdf

    CLAUDIA:         Eine weitere Bahn-Konkurrenz wird massiv vom Staat gefördert, so die TAGESSCHAU:

    ARI:                  Teils über 1000 Liter Diesel pro Stunde verbrauchten Yachten. Und je größer das Schiff, desto mehr Treibhausgase.

    CLAUDIA:         Eine Person belaste die Umwelt mit elf Tonnen CO2 im Jahr,-

    ARI:                  — die meisten sogenannten Super-Yachten mit Tausenden Tonnen. Dennoch müsse selbst ein Milliardär für seine Riesen-Yacht keine CO2-Rechte kaufen.
    https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr/jachten-treibhausgase-klima-101.html

    *coronaohneende


    https://soundcloud.com/user-482214418/bruttosozialprodukt-variante
    ((OTON 0:14 – 0:45„Die Krankenschwester hat nen Riesenschreck: der Masken-Nachschub ist schon wieder weg!“ weiter LEISE.))

    CLAUDIA:         „Maske auf, Maske ab, Maske auf. Wer sich in diesen Tagen mit Flugzeug, Bus und Bahn durch Deutschland bewegt, sollte seine Reise sorgfältig vorbereiten.“

    ARI:                  So Julia Emmrich im HAMBURGER ABENDBLATT.

    CLAUDIA:         „Willkommen im Regel-Dschungel. Der reale Irrsinn geht zum Beispiel so: Wer mit dem ICE durch Sachsen-Anhalt fährt, muss Maske tragen. Wer aussteigt und mit dem Regionalexpress weiterreist, darf sie absetzen. Sobald der Zug nach Brandenburg kommt, gilt wieder Maskenpflicht.“

    ARI:                  Dass die Lage derzeit halbwegs im Griff sei, liege auch daran, dass vielerorts die Maskenpflicht weiter gelte.

    CLAUDIA:         „Und sich immer noch Viele ohne großes Gejammer einfach daran halten. Es wäre falsch, diesen Erfolg jetzt ohne Not aufs Spiel zu setzen.“

    ((Musik idealerweise Text schnelle „NATÜRLICH WIRD JETZT WIEDER IN DIE HÄNDE GESPUCKT“; leise weiter bis 2:07 ENDE kurz hochziehen)

    ARI:                  Der TAGESSPIEGEL berichtet extrem mitfühlend:

    CLAUDIA:         „(…)Der Zug war ziemlich leer. Das Paar hatte ein Abteil für sich. Deswegen hatten sie anfangs tatsächlich auf eine Maske verzichtet, wie zu Hause in der Küche. Nach einer Ermahnung bei der Fahrscheinkontrolle setzten sie die Masken auf, so ihre Schilderung.
    Eine halbe Stunde später packten sie Brote aus, ein zweites Frühstück. Das beobachtete der Schaffner vom Gang aus.“

    ARI (HOCH):     „Ohne die Tür aufzumachen, ohne Kommunikation, nur mit bösem Blick und Gesten wies er uns an, die Masken aufzusetzen“,

    CLAUDIA:         – sagte Nikola K. Die Frauen, immer noch alleine im Abteil, aßen das Brot zu Ende – und setzten die Masken wieder auf. (…)“
    https://www.tagesspiegel.de/berlin/beim-kaffeetrinken-ohne-maske-schaffner-wirft-berliner-ehepaar-aus-dem-zug-9131991.html

    ARI:                  VERHARMLOSUNG WIRD DAS GENANNT, TAGESSPIEGEL!

    *übermtellerrand

    CLAUDIA:         In EILMELDUNG Folge14 über Sylt wurde über „eine platz- und energiesparende Mischform aus öffentlichem und privatem Verkehr“ berichtet:

    ARI:                             „… die bis 2016 in Paderborn erprobten RAILCABS. Mit beliebig zusammenkoppelbaren 4- bis 6-sitzigen Kabinen. Im Bau sind Weiterentwicklungen zum PersonenSchnellTransport, „Personal Rapid Transit“ genannt –  kurz: PRT.
    So wird das bisher größte geplante PRT-Netzwerk in Masdar, einer Ökostadt in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten gut 33 Kilometer lang und mit 2500 Kabinen 83 Stationen anfahren.
    Alle aktuellen Systeme sind elektrisch. Die Energieversorgung erfolgt vor allem über Schleifkontakte zwischen den Schienen, notfalls auch Akkus.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Personal_Rapid_Transit#Historische_Projekte
    https://www.antriebspunkt.de/visionen/personal-rapid-transit-die-zukunft-des-personenverkehrs/

    ((TRENNER))

    https://www.youtube.com/watch?v=cnhyTxfWAhg
    ((OTON 1:36 – 1:42 OHNE TEXT, dann leiser 1:42 – 2:30 als SCHLEIFE bis ENDE)

    CLAUDIA:        
    Da wegen Bahn-und Autoindustrie PRT wohl nie zustande kommt, ist für die website „24rhein.de“ eine Zugreise quer durch Europa als Flug-Alternative eine schöne Idee.

    ARI:                  Doch die Deutsche Bahn mache einen Strich durch die Rechnung. Zum einen passe das deutsche Schienennetz nicht zum internationalen Standard, zum anderen gebe es hierzulande viel zu viele Verspätungen und Ausfälle.

    CLAUDIA:         Vor allem Nordrhein-Westfalen werde immer mehr zum Problem für den europäischen Bahnverkehr.  Reisende von Ost nach West oder umgekehrt müssten NRW zwangsläufig durchqueren. Allein sieben RE-Linien verbänden NRW direkt mit den Niederlanden und Belgien sowie viele Fernzüge mit Belgien und Frankreich.

    ARI:                  Am engsten werde es in  Köln.

    CLAUDIA:         Es komme zu fünf mal mehr technischen Störungen als etwa in den Niederlanden.

    ARI:                  Weil das Netz so stark befahren sei wie in keinem anderen Bundesland, sei der Verschleiß an Weichen, Bahnübergängen und Stellwerken besonders hoch.

    CLAUDIA:         Doch die seien jahrelang lediglich ausgebessert statt erneuert worden.

    ARI:                  Dabei sei nicht mal das volle Ausmaß bekannt.

    CLAUDIA:         Die Bahn sei sehr zurückhaltend bei der Herausgabe konkreter Zahlen. Obwohl es um ein öffentliches Netz gehe, spreche die Bahn von Betriebsgeheimnis.

    ARI:                  Laut TH Köln müssten die Hauptstrecken dringend von 2 auf 4 Gleise ausgebaut werden. Doch die Baufirmen seien völlig überlastet. Das sei zu spät erkannt worden.

    CLAUDIA:         Dazu kämen langwierige Planungen – anders als bei LNG-Terminals. Die nicht angepasste deutsche Infrastruktur bremse den Bahnverkehr europaweit aus.
    https://www.24rhein.de/welt/deutschland/bahn-europa-deutsche-bahn-nrw-bremst-zugverkehr-verspaetungen-ausfaelle-probleme-zr-91930459.html

    ((OTON https://www.youtube.com/watch?v=cnhyTxfWAhg ENDE))

    ((TRENNER))

    https://soundcloud.com/search?q=japanische%20musik
    ((OTON 00:00 – Text Ende))

    ARI:                 
    Die Entwicklung des Schnellzugs SHINKANSEN beruhe auf harter ökonomischer Logik, so die TAZ: In einem Land, in dem der größte Teil der Bevölkerung in einem schmalen Korridor am Pazifik lebe, leisteten Eisenbahnen weit mehr als Autos und Flugzeuge.

    CLAUDIA:         „Der Staat errichtete ein Netz für die Züge mit neuen Bahnhöfen und schuf Lebensadern für die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt. Auf den „neuen Hauptstrecken“, so die Bedeutung von „Shinkansen“, kann bis auf Tempo 320 beschleunigt werden, ohne auf langsamere Züge Rücksicht zu nehmen.“

    ARI:                  Zugleich habe  Japan massiv in das übrige S-Bahn-und Fernzug-Netz investiert.
    So finde heute in Japan 30 Prozent des Individualverkehrs auf Schienen statt.

    CLAUDIA:         „Abgeschlagen folgt Eisenbahnnation Schweiz mit 17,5 (…), Deutschland … mit 9 Prozent auf dem neunten Rang. In den Metropolen fördern die Unternehmen die Nutzung der Bahn, nicht des Autos. Mit Apps  werden Fahrten und Umstiege geplant. Die Apps schlagen sogar einen Waggon vor, von dem man beim Umsteigen den kürzesten Weg zum Anschlusszug hat.“

    ARI:                  Auf einem vier Mal kleineren Netz als in Deutschland würden jährlich mehr als drei Mal so viele Passagiere über eine fast doppelt so große Entfernung transportiert.

    CLAUDIA:         „Dennoch verspäten sich ihre Züge im Schnitt nur um 66 Sekunden.“

    ARI:                  Japaner*innen führen durchschnittlich über 70 Mal im Jahr mit dem Zug. Symbolisch das Verhalten von Bahnmitarbeiter*innen am Bahnsteig. Sie streckten –

    CLAUDIA:         „… einen weiß behandschuhten Arm aus, zeigen in die Fahrtrichtung und blicken prüfend nach vorn.“

    ARI(TIEF):         „Die körperliche Geste zwingt zur Konzentration, was flüchtige Fehler vermeidet“,

    CLAUDIA:         „-
    berichtet ein Ausbilder. Aus der gleichen Überlegung heraus fahren Auszubildende ihre künftige Strecke immer wieder ab.“

    ARI (TIEF)         „Dadurch lernen sie jeden Meter in- und auswendig“,

    CLAUDIA:         „- erklärt der Ausbilder. Nach sechs Monaten hat der Lokführer jeden Beschleunigungs- und Bremsvorgang verinnerlicht, so dass er keinen Streckenplan mehr braucht.

    ARI:                  Strecken monatelang für Reparaturen stilllegen? Für die TAZ undenkbar.

    CLAUDIA:         „Die gleiche Sorgfalt bei den Gleisen. Zwischen 1 und 4 Uhr 30 ruht der Verkehr zur Reparatur von Schienen und Weichen. Tagsüber ermitteln Sensoren die Schwachstellen. Neue Abschnitte werden nachts gebaut, auch wenn es nur wenige Meter sind.“

    ARI:                  Ergebnis: eng getaktete Transporte großer Menschenmengen. Aber in Stoßzeiten müssten die Meisten dicht gedrängt stehen.

    CLAUDIA:         „Manche Männer nutzen die Enge, um Frauen an den Hintern und den Busen zu greifen. Wegen dieser Belästigungen haben viele Betreiber Waggons eingeführt, die während der Rush Hour nur Frauen benutzen dürfen.“
    https://taz.de/Japan-ist-Vorbild-beim-Bahnverkehr/!5783785/

    ((OTON
    https://soundcloud.com/search?q=japanische%20musik ENDE))

    ((TRENNER))

    https://soundcloud.com/search?q=afrikanische%20musik
    ((OTON 0:21 – ENDE Text))

    ARI:                  Die meisten afrikanischen Bahn-Strecken stammen laut DEUTSCHE WELLE aus der Kolonialzeit.

    CLAUDIA:         Sie seien meistens nur da gewesen, Rohstoffe aus dem Landesinnern zum Hafen zu bringen. Nach der Unabhängigkeit seien sie oft verfallen.

    ARI:                  Zudem hätte der Westen weder in neue Eisenbahnen noch in die alten investiert, weil sie – von kolonialistischer Ideologie beeinflusst – den Regierungen nicht zugetraut hätten, ÖPNV ordentlich zu betreiben. Dieser müsse privat, also kommerziell sein.

    CLAUDIA:         #China habe schon Ende der 1960er Jahre die Tansam-Bahn finanziert, die von Daressalam in Tansania in die sambische Hauptstadt Lusaka führt.

    ARI:                  Der Westen dagegen hätte Straßenbau forciert und den Ausbau weiterer geplanter Bahnnetze verhindert.

    CLAUDIA:         Nach wie vor seien die Investitionen aber nur punktuell.

    ARI:                  So fehle im Kongo eine Ost-West-Verbindung; die gebe es nur im südlichen Afrika.

    CLAUDIA:         Zum inzwischen durch China vorankommenden Ausbau in Kenia die DEUTSCHE WELLE:

    https://www.dw.com/de/wie-marode-sind-afrikas-bahnstrecken/a-50423388
    ((OTON -2:24 – -2:16   „Schnelle Züge fahren dann in ganz Kenia. Bis nach Uganda und Südsudan. Das könnte den Warentransport und die Mobilität der Menschen erheblich voranbringen.“))

    ((OTON
    https://soundcloud.com/search?q=japanische%20musik ENDE))

    ((TRENNER))

    https://soundcloud.com/search?q=US%20rail
    ((OTON 0:11 – ENDE Text ca. 0:45)

    ARI:                  In den USA –

    CLAUDIA:         „scheint wieder etwas in Bewegung zu kommen, dort wo früher, also vor einem halben Jahrhundert, noch viel passierte. Damals war das Land von unzähligen Personenzügen frequentiert, jetzt sind die alten Gleise verrostet und von Gestrüpp überwuchert.“

    ARI:                  So RAILWAYPORTAL.COM. Fast alle US-Amerikaner*innen seien auf Flugzeug oder Auto umgestiegen, aber:

    CLAUDIA:         „Vieles deutet darauf hin, dass die Rückkehr der Züge kurz bevor steht.“
    https://railwayportal.com/wette-auf-die-renaissance-der-zuege-in-den-usa/

    *geschichteknallhart

    ARI:                 „Die Deutsche Bahn ist seit geraumer Zeit ein Problemfall. Warum eigentlich?

    CLAUDIA:        – fragt der ehemals öffentlich-rechtliche FUNK-Kanal SIMPICISSIUMUS auf youtube.
    1999 habe Hartmut Mehdorn die Bühne betreten, um angeblich die Bahn endlich zukunftstauglich zu machen. Mit einem Gang an die Börse.

    ARI:                 Seitdem werde kritisiert, Mehdorn habe die Bahn kaputt gespart.

    https://www.youtube.com/watch?v=jMNuuFijlMU
    ((OTON 5:56 – 6:13 „Sein wahrscheinlich übelster Streich: er lässt einen Großteil der Weichen im Schienennetz entfernen, weil diese im Unterhalt viel Geld kosten. Viele der heutigen Verspätungen sind auf die damaligen Fehlentscheidungen zurückzuführen. Weichen und Nebengleise fehlen, um ein flexibles Bahnnetz zu gewährleisten.))

    CLAUDIA:        Störungen könnten ohne Nebengleise und entsprechende Weichen  nicht umfahren werden und insbesondere in Ballungsräumen stauten sich Züge und wüchsen Verspätungen.

    ((OTON 8:03 – 8:20  „Seit Gründung der Deutschen Bahn AG ist das öffentliche Schienennetz dementsprechend nicht gewachsen, nicht stagniert, sondern sogar geschrumpft. Seit 1994 ist das Netz um rund 6-Tausend Kilometer verkleinert worden. Derzeit werden jährlich weiterhin bis zu 500 Kilometer Schienen stillgelegt.))

    *abschließendzumsport

    ARI:                 Autobahnen sind nach einer wirklichen Verkehrswende überflüssig. Aber bis dahin können sie durchaus noch nützlich sein, hat Elke Wittich herausgefunden.

    ELKE:               „Den optimalen Ort suchen und dann dort nicht mehr weggehen, egal, was andere trendy und extrem angesagt finden. Vielleicht, nein: vermutlich hat nichts und ­niemand das, worum es im Sommer geht, so gut erkannt wie das norwegische Pferd Roxy. Sowie der Sommer beginnt, steht Pferd Roxy nämlich an seiner Lieblingsstelle, genauer: auf einer kleinen Brücke, die zwei Weidegrundstücke miteinander verbindet. Unter der Brücke befindet sich eine Autobahn, die E 39, auf der reger Verkehr herrscht, und genau das könnte dazu führen, dass Roxy so gern dort steht, aber dazu kommen wir später.

    Alles begann damit, dass Roxy vor acht Jahren an seine derzeitige Besitzerin Regine Heskestad verkauft wurde. Und einen Sommer später die Brücke entdeckte. Nachdem das Pferd sich dazu entschieden hatte, seine Zeit weitgehend dort zu verbringen, gab es natürlich prompt Leute, die sich daran störten. In den ersten Jahren sei dauernd die Polizei alarmiert worden, erinnerte sich Regine Heskestad kürzlich in der Tageszeitung Verdens Gang. Mittlerweile rücke die aber nicht mehr extra aus und melde sich auch nicht mehr telefonisch bei ihr, falls irgendein Mensch, der Roxy den Spaß verderben will, sich bei den Beamten meldet.

    Wobei vielleicht auch nicht jeder Anrufer das Pferdchen mobben will, manche machen sich ja womöglich auch richtige Sorgen. Aber nun haben sich die Menschen an Pferd Roxy auf der Brücke gewöhnt und viele freuen sich, es dort zu sehen, weiß Renate Heskestad. Es wird fotografiert und manche hupen auch, was Roxy überhaupt nicht zu stören scheint, mit einer gewissen Berühmtheit gehen eben auch leichte Belästigungen durch Fans einher.

    Ach ja, warum Roxy auf der Brücke steht? Heskestad glaubt, dass das mit dem Wind zu tun hat, den Autos und vor allem die LKW hochwirbeln, der halt im Sommer sicher sehr angenehm sei.

    ALLE:               Danke, Elke!

    *zugabe:beefausweimar

    ARI:                 Von und mit Pierre Deason.

    CLAUDIA:        Im verplombten Zug aus der Schweiz nach Russland

    https://shows.acast.com/the-week KW 03
    ((OTON 2:02 – 4:14 INCLUSIVE ABSAGE))

    PIERRE:           Donnerstag.

    Der unglaubliche Druck auf Olaf Scholz, Kampfpanzer an die Ukraine zu liefern, verfolgt ihn bis in den Schlaf. Der Kanzler träumte letzte Nacht, dass er, Habeck und Lindner mit der Eisenbahn von Davos zurück nach Berlin fahren. Plötzlich bleibt der Zug stehen, Schüsse fallen, Soldaten stürmen ins Abteil:

    „Wer von Sie ist Bundeskanzler?“

    Lindner und Habeck deuten auf Scholz.

    „Guten Tag, Herr Soldat!“

    Der Zug fährt wieder an.

    „Ich bin Oberst Boris Pyushchiyn, Streitkräfte Russische Föderation! Das ist Zug-Entführung! Zug ist verplombt, jetzt wir fahren Sankt Petersburg! Zigarette?“

    Scholz zu seinem Bodyguard: „Haben Sie das gehört? Wir werden entführt!“

    „Na kiek ma eener schau!“

    „Sehen Sie mich gefälligst an, wenn ich mit Ihnen rede!“

    „Jeht nich. Ick bin von die Russen umjedreht worden.“

    „Wenn wir in Petrograd: Sie in Fernsehen verlangen Friedensverhandlungen!“

    „Aber wer wird denn gleich verhandeln …?“

    Wieder bleibt der Zug stehen, wird geschossen und das Abteil gestürmt.

    „Ich bin Oberst Maksym Splyachyy, Streitkräfte Ukraine! Oberst Pyushchiyn, ich Sie nehmegefangen!“

    Der Russe wird abgeführt.

    „Sind wir jetzt frei?“

    „Nein! Jetzt Sie fahren Kiew! Dort unterschreiben Liefervertrag für Panzer und Flugzeuge!“

    „Oberst Splyachyy! Oberst Pyushchiyn will Sie sprechen noch einmal.“

    „Sie erlauben?“ Oberst Splyachyy lässt die Stiefel klacken und verlässt das Abteil. Dann wird auf dem Bahnsteig lautstark verhandelt.

    „Sagen Sie, Bodyguard, können Sie verstehen, was die reden? Sie sind doch aus der Zone.“

    „Na ja ´n bisschen. Sie tauschen die Lok …“

    „Ist die kaputt?“
    „Nee. Die Ukrainer tauschen die Lok … und uns … Gegen Wodka!“

    ALLE:               Danke, Pierre!

    *Das Wetter wird wie immer nicht so niederschlagsreich wie angekündigt; 
    Ansonsten empfehlen wir den norwegischen staatlichen Wetterdienst „yr.no“.
    Abschließend zum

    *Verkehr:        Nicht vergessen – Sie stehen nicht im Stau – Sie SIND der Stau.

    ARI:                 … im Übrigen sind wir der Meinung, dass Fahrräder auf die linke Straßenseite gehören.
     
    ((OTON MUSIKBETT bis „Auf Wiederhören“ langsam ausblenden))

    CLAUDIA:        Die nächste EILMELDUNG – 

    ARI:                 – Nummer 56 zum Thema UMWELTKILLER DIGITALISIERUNG am 7. März, denn:
    ALLE:               First tuesday is newsday!

    ARI:                 Soweit „eilmeldung“  –
    der vorübergehend monatliche newsflash Folge 54 mit
    CLAUDIA:        ari gosch –

    ARI:                 und claudia jakobshagen. 

    CLAUDIA:        Gleiche Welle,

    ARI:                 Gleiche Stelle, herzlichst – :

    ALLE:               Auf Wiederhören!     
    https://www.youtube.com/watch?v=X_-q9xeOgG4

    ((OTON 0:33 – 0:41 – „Always looking at the bright side of life … (Pfeifen)“))
    !!!!!!!!!!!!!!!!!!!     ((!!!! Nochmal !!!!!! OTON: Tu-hu-hut!!))  !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

  • EILMELDUNG FOLGE 54 in KW 1 am 3.1.2022 – TOXISCHE MÄNNLICHKEIT

    https://www.zdf.de/kultur/kulturzeit/pier-paolo-pasolini-und-die-liebe-zum-fussball-sendung-vom-12-12-2022-100.html
    ((OTON 14:41 – 15:01  „Ich habe die Schreie gehört von jungen Mädchen. Sie sind jung gewesen. Ich höre diese Schreie immer noch. Sie schrieen, als ob sie Schmerzen erleiden. Sie schrieen: Ich will nicht, lasst es! Fass mich nicht an! Sie schrieen nach ihren Müttern. Mamma! Mamma! Mamma!  — weint —))

    CLAUDIA:        Die iranische Künstlerin BÁNOU (Bónou) berichtet im ZDF von ihrem Gefängnisaufenthalt. Viele junge Mädchen brächten sich nach ihrer Entlassung um.

    ARI:                 Ihr Ehemann Navid:
    ((OTON 15:11 – 15:24  „Als meine Frau verhaftet wurde, dachte ich nur an Eines: Vergewaltigung.“ (weint, ringt um Fassung) ))

    ARI:                 Sie würden Männer vergewaltigen. Frauen sowieso.

    CLAUDIA:        Der Journalistin Mira Amini berichtete Bánou:

    https://www.zdf.de/show/markus-lanz-das-jahr-2022/markus-lanz—das-jahr-2022-100.html
    CLAUDIA overvoice!! ((OTON  6:50 – 7:00  (Farsi – übers.:) „Das Regime stürmt die Wohnungen der Protestierenden, sie töten die Kinder vor den Augen ihrer Mütter und Väter. Sie können sich nicht vorstellen, was wir hier alles Schreckliches sehen.“))

    ((TRENNER))

    https://www.youtube.com/watch?v=9zbnQToPASo
    ((OTON: BÖLLER))

    ARI:                 Nachrichten von Silvester

    CLAUDIA:        Erneut klagten die Einsatzkräfte über ein hohes Maß an Aggression. Allein die Berliner Polizei meldete 18 Verletzte in der Silvesternacht, die Feuerwehr 15.

    ARI:                Laut  Polizeigewerkschaft ist deutschlandweit Pyrotechnik ganz gezielt als Waffe gegen Menschen eingesetzt worden.

    CLAUDIA:        Im thüringischen Friemar musste einem 42-Jährigen nach Hantieren mit im Internet bestelltem Feuerwerk beide Unterarme amputiert werden müssen.

    ARI:                Im nordrhein-westfälischen Unna verletzte ein Böller in der Kapuze eine 2jähriges Kind.

    CLAUDIA:        Beim Brand in einer Doppelhaushälfte in Elmshorn wurde ein Mann lebensgefährlich verletzt.

    ARI:                In Leipzig kam ein 17-Jähriger beim Hantieren mit Pyrotechnik ums Leben.

    CLAUDIA:        In Jülich verlor 27jähriger  zwei Finger, nachdem er mehrere Knallkörper miteinander verklebt hatte.

    ((OTON: BÖLLER ENDE))

    ARI:                AUCH EIN GRUND FÜR’S FRÜHERE STERBEN: MÄNNLICHER MUT.

    CLAUDIA:        SPRICH: LEICHTSINN.

    ARI:                Auf weitere Aspekte schädlichen Mannseins werden wir erst in den nächsten Monaten zurückkommen können.

    CLAUDIA:        Wie Prostitution, Sexuelle Gewalt beim Tanzen und Elon Musk.

    ARI:                 Da in den täglichen Nachrichten immer wieder klar wird, dass meist weiße meist alte Männer für die Fehlentwicklungen weltweit verantwortlich sind, die das Bestehen der Menschheit massiv bedrohen, begrüßen wir zum Schwerpunkt TOXISCHE MÄNNLICHKEIT der ersten EILMELDUNG des Jahres 2023 unsere Hörer*innen weltweit zur Folge 54 mit einem herzlichen

    ALLE:               JIN! DSCHIANN! AHSAH’DI! (Jin, Jiyan, Azadi!)

    https://www.youtube.com/watch?v=wvLgDOvuWrA
    ((OTON  0:00-0:02 – Takt 1, Takt 2 – 4/4))
    CLAUDIA:        Das, liebe Kinder war Iranisch. Auf Deutsch:

    ALLE:               Frau! Leben! Freiheit!
    ((OTON  0:02-0:04 – Takt 3, Takt 4))


    *newsflash aktuell
        

    CLAUDIA:        Über eine Studie, die Testergebnisse von mehr als 300.000 Menschen in 57 Ländern ausgewertet hat, berichtet der MDR.

    ARI:                 „Kognitive Empathie“, also die Fähigkeit, auf den ersten Blick zu erkennen, was eine andere Person denkt oder fühlt, besitzen Frauen im Durchschnitt deutlich mehr als Männer.

    CLAUDIA:        Das gelte für alle Altersgruppen nahezu weltweit.
    https://www.mdr.de/wissen/frauen-haben-mehr-empathie-als-maenner-100.html

    ((TRENNER))

    ARI:                Auto-Macho Scheuer war schlimm? Nichts gegen –

    CLAUDIA:        Bundesverkehrsminister Wissing.  Dieser stellt – so der TAGESSPIEGEL – den Mitte April geplanten Atomausstieg in Frage. Für einen Erfolg der Elektromobilität seien bezahlbare Strompreise unerlässlich.
    Tagesspiegel Background 21.12.

    ((TRENNER))

    CLAUDIA:       
    Männer-Coach Boris von Heesen laut NEUE ZÜRICHER ZEITUNG:

    ARI:                 «Mit mehr Frauen in verantwortungsvollen Positionen hätte es keinen Cum-Ex-Skandal gegeben».

    CLAUDIA:        Deutschlands Männer seien für die Gesellschaft vor allem ein teures Problem.
    https://www.nzz.ch/international/was-maenner-kosten-boris-von-heesen-ueber-toxische-maennlichkeit-ld.1699010

    ((TRENNER))

     
    ARI:                 Nach Angaben des Bundeskriminalamtes hat es im Jahr 2021 über 140-Tausend Fälle von Gewalt in Partnerschaften gegeben.

    CLAUDIA:        Ein Anstieg in 2 Jahren um fast 3,5 %. Gut 80 % der Opfer seien weiblich, die Täter  fast immer ehemalige Partner.

    ARI:                 In fast allen Ländern der Welt begingen Männer sehr viel häufiger Verbrechen – besonders Gewaltverbrechen – als Frauen.

    CLAUDIA:        Gewalt VON Frauen oder Mädchen kann dabei,

    ARI:                 – laut Uni Köln –

    CLAUDIA:        – wenn nicht immer direkt als Notwehr, so doch meist als Aufbegehren gegen diese Dominanz verstanden werden.
    https://portal.uni-koeln.de/sites/uni/images/UNIMAG/2021/2-21/unimag-2-21.pdf

    ((TRENNER))

    ARI:                 Aber es ist nicht alles schlecht: In seinem Buch „Im Grunde gut“ belegt der niederländische Historiker Rutger Bregman, dass Menschen eine natürliche Tötungshemmung haben.

    CLAUDIA:        Nach zahllosen Interviews mit Soldaten sei klar geworden, dass nur 15 bis 25 Prozent von ihnen überhaupt jemals geschossen oder Tötungsversuche unternommen hatten.
    Das gelte offenbar für alle Soldaten seit Menschengedenken.
    https://www.perlentaucher.de/buch/rutger-bregman/im-grunde-gut.html


    *primaklima

    ARI:                 IDIOTISCHES ENERGIESPAREN.

    CLAUDIA:        Leidtragende:

    ARI:                 vor allem Frauen und Kinder, die aus körperlichen Gründen rund 3 Grad mehr brauchen.

    CLAUDIA:        So wird schon normalerweise die Temperatur in Büros runtergedreht, wenn die Männer schwitzen – egal, ob Frauen frieren.

    ARI:                 Und jetzt das:

    https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL3RhZ2Vzc2NoYXUvN2ZiYmIwNzAtNDg3Yi00YTI0LTg1ODgtNzZlNmYyNDZhZGQwLzE
    ((OTON 9:24 – 9:44  „In Köln wird die Luft in Bussen und Bahnen statt wie bisher auf 19 nur noch auf 16 Grad erwärmt. Das Wasser in Hallenbädern wird in vielen Städten heruntergeregelt. Eisbahnen verwandeln sich – wie hier in Essen – aus Spargründen in Rollschuh-Discos. Die Stadt Leichlingen schaltet 1.300 Straßenlaternen ab:  Im Schnitt jede zweite.“ — HARTER SCHNITT!!!))  

    ARI:                 Keine Zeit für Namenswitze.

    CLAUDIA:        Aber der Stadt scheint die Sicherheit ihrer Frauen auf dem Nachhauseweg auch egal zu sein, wie eine befragte Bürgerin bemängelt:

    ((OTON 9:50 – 9:58  „Ich versteh das schon mit dem Energiesparen, aber gerade wenn man abends noch allein unterwegs ist, hätte ich schon gern mehr Beleuchtung hier.“))


    *nationalnichtegal

    ARI:                 In TOXISCHE MÄNNLICHKEIT –  DEM Buch zum heutigen Thema – hat der Diplom-Pädagoge Sebastian Tippe viele argumentativ wertvolle Fakten zusammengetragen.
    https://www.edigo-verlag.de/videos/35-toxische-m%C3%A4nnlichkeit-2

    CLAUDIA:        Nana Sturm, Betreiberin des youtube-Kanals MATRIWISSEN über eines der erschreckendsten Themen des Buches:
    https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=oDNsknDWP1o&feature=youtu.be

    ((OTON 2:40 – 2:52  „Es ist sehr bezeichnend, dass Krankenhäuser mit vaginalen Geburten ein Minusgeschäft machen, jedoch das in der Regel nicht notwendige Schneiden am Körper der Frau dazu führt, dass Krankenhäuser Geld verdienen.“))

    ARI:          Geburtshilfe-Personal verübe dabei psychische Gewalt.

    ((OTON 2:58 – 3:02  „Die Gebärende wird angeschrien, ausgelacht, beleidigt, bedroht und unter Druck gesetzt-))

    CLAUDIA:        Aber auch PHYSISCHE Gewalt:

    ((OTON 3:04 –3:23    „Eingriffe ohne Aufklärung, ohne Einwilligung oder gegen den ausdrücklichen Willen der Gebärenden. Medizinisch völlig unnötige Interventionen, heimliche Gabe von Wehen-Mitteln ins Badewasser, Kneifen und Ohrfeigen der Gebärenden, gewaltsames Auseinanderdrücken der Beine, permanente vaginale Untersuchungen, Fixieren-“))

    ARI:          Das gelte für 40-50 Prozent aller Geburten in Deutschland.

    ((OTON 4:02 – 4:19  „Würde eine medizinische Fachkraft bei einer Untersuchung ohne die Erlaubnis der Patientinnen und Patienten einzuholen und ohne sie aufzuklären plötzlich ihr Bein aufschneiden. Dann erfüllte dies den Tatbestand der Körperverletzung.  Unter der Geburt wird dieses Grundrecht täglich verletzt.“))

    CLAUDIA:        Gewalt bei der Geburt sei eine der Säulen des Patriarchats.

    ((TRENNER))  

    ARI:                 Noch ein „Frauenversteher“:

    https://www.youtube.com/watch?v=gMVHnbGl99w
    ((OTON 7:15 – 7:33  „Frauen sind in der Lage, durch Umarmungen Stress abzubauen. Männer können das nicht, weil Frauen beim Umarmt werden sehr viel mehr Oxytocin ausschütten als Männer. Warum das so ist, können die Forscher noch nicht eindeutig sagen. Es könnte aber daran liegen, dass es nicht ins Rollenbild passt.  Männer kanalisierren ihren Stress auch nach außen durch Wut, Gereiztheit, Aggression.“))

    CLAUDIA:        Der Web-Video-Produzent und Autor Alexander Prinz.

    ARI:          Hauptsache, nach außen das Gesicht wahren, Überlegenheit behalten. Und das werde zu Gewalt.

    ((OTON 7:39 – 7:59  „Permanent gegen andere, aber auch gegen sich selbst. Und wenn man Gewalt ausübt an einer anderen Person, dann fühlt man sich gleich nicht mehr so unterlegen. Das muss noch nicht mal körperliche Gewalt sein. Es kann auch sein, indem man Hass im Internet verbreitet. Das kann auch sein, indem man repressive Parteien wählt, die einem dann mutmaßlich den eigenen Status zurückgeben können. Und das ist alles ganz tief in uns angelegt.“))

    ARI:          Edith Schlaffer und Cherly Benard schreiben in ihrem Standardwerk DER MANN AUF DER STRASSE – hier vor 2 Monaten schon einmal zitiert:

    CLAUDIA:        „… Männlichkeit (ist) die verbreitetste und tiefgehendste Form des falschen Bewußtseins in der gesamten Geschichte der Menschheit… weit pathetischer als jedes nationale Sendungsbewusstsein es bei all den aufgebotenen Fahnen, … Hymnen und Denkmälern je zu sein vermochte.“

    ARI:          Die meisten Männer wüssten nicht einmal, dass so etwas sie krank mache. Dass sie diese Fremd-Bestimmtheit dringend ändern müssten, so Prinz weiter.

    ((OTON 14:03 – 14:23  „Patriarchat bedeutet nicht, dass alle Männer die Macht haben. Sondern Vaterfiguren, Vorstände von Familien-Clans wenn man so möchte. Die Familien und Clans, die Macht und Geld über Jahrhunderte in ihren Händen vereinigt haben. Die meisten Männer haben in dieser Gesellschaft nur ne sehr geringe Macht gehabt. Über ihre eigenen Familien beispielsweise. Und das Patriarchat ist das System, dem wir uns alle unterwerfen.“))
    Weil uns erzählt werde, dass es gut sei.

    CLAUDIA:        Er zitiert die britische Autorin Laurie Penny:

    ((OTON 14:48 – 15:02 „Das Patriarchat ist brutal und gewalttätig. Männer können sich schwer daraus ausklinken und es ist eng verwoben mit dem Wirtschafts- und Klassensystem des Kapitalismus. Wenn ich mich mit Männern über gender und Gewalt unterhalte, ist das Wort „Patriarchat“ für sie besonders schwer zu ertragen.“))

    ARI:          Und das hänge damit zusammen, dass niemand richtig erkläre, so Penny, was der Zusammenhang zwischen Patriarchat und den eigenen Problemen in ihrem Leben sei.

    ((OTON 15:13 – 15:30  „Als Mann hört man sofort einen Angriff auf sich selbst, wenn das Wort Patriarchat benutzt wird. Es gehört zu den traurigsten Kapiteln der modernen Gesellschaft, dass sie uns dazu gebracht hat, Männlichkeit als etwas Gefährliches und zu betrachten, etwas, das eng mit Herrschaft, Kontrolle und Brutalität zusammenhängt.))

    CLAUDIA:        Mit Hunger nach Macht, Geld und habgierigem, missbräuchlichem Sex.

    ((OTON 15:35 – 15:42 „Zum Projekt des Feminismus gehört es, Männer ebenso wie Frauen von repressiven Stereotypen zu befreien.“))

    CLAUDIA:        Ende Zitat Laurie Penny.

    ((OTON 15:44 – 16:00 „Es ist mal wieder vor allen Dingen ein Kampf zwischen oben und unten und nicht ein Kampf zwischen Männern und Frauen. Und ich habe das Gefühl, das sollten wir langsam verstehen. Wir müssen zu einem Status der Egalität kommen. Und zwar zusammen.“))

    ARI:          Gut gesagt, schwer gemacht.

    ((OTON 17:43 – 18:01 „Wenn Männer verstehen können, dass es für sie selbst wichtig und gesund ist, diese toxischen Zwänge hinter sich zu lassen, dann  kann aus diesem Kampf, der momentan noch ist, ein gemeinsames Projekt werden. Wir haben es mit einem System zu tun, das uns seit Jahrhunderten oder sogar seit Jahrtausenden in dieser Gesellschaft beherrscht hat.))

    CLAUDIA:        ABER:

    ((OTON 18:36 – 18:45  „Nur, weil wir dieses Unrecht nicht erschaffen haben, dürfen wir als Männer aber auch nicht bockig sein und sagen: ich war es ja nicht. Sondern wir müssen jetzt selber das tun, was wir tun können, einen Teil dazu beitragen, es zu verändern für die Zukunft.“))

    ((TRENNER))

    ARI:                 Unermüdlich werde das Kopftuch in deutschen Medien zum Symbol von Diversität und feministischer Selbstermächtigung stilisiert, so die JUNGLE WORLD.
     
    CLAUDIA:        „Der mutige Kampf der Frauen im Iran gegen die Verschleierung passt nicht so recht zu dieser Argumentation. In einem Ende November erschienenen Artikel im Berliner Tagesspiegel heißt es, dass muslimische Frauen hierzulande in ihrem Umfeld bedroht und verleumdet werden, wenn sie das Kopftuch ablegen.“

    ARI:                 Wer die Augen vor den Realitäten in den muslimischen Communitys nicht verschlossen habe – und in der Jahrzehnte währenden Kopftuchdebatte Frauenrechtlerinnen zugehört wie Lale Akün, Seyran Ateş, Mina Ahadi und ­Naila Chikhi, wisse um dieses Problem.
    https://jungle.world/artikel/2022/51/wind-change


    *übermtellerrand

    CLAUDIA:        Payal Parekh, wichtige Stimme der schweizer Umweltschutz-Bewegung, verlangt eine differenzierte feministische Perspektive. In einer Diskussion in Lüneburg warb sie –

    https://www.youtube.com/watch?v=jeUeMABoMZg
    ((OTON 1:19:49 – 1:19:58  „… für einen Artikel, den ich mit Carola Rackete letztes Jahr geschrieben habe. Wir haben über die Verbreitung der Klimabewegung geschrieben –„))

    ARI:                 Doch leider würden noch immer mehrheitlich Männer in strategischen Fragen als Expert*innen angesehen, wird sie von KLIMAREPORTER.DE zitiert.

    CLAUDIA:        Statt dessen müsste die Klimabewegung ausgeweitet und mehr Menschen müssten mitgenommen werden, um mehr Erfolge zu erzielen. Zu sagen, friedliche Sabotage gehe über alles, sei für sie zu sehr schwarz und weiß, so Parekh. Das führe zu einer großen Vereinfachung der Lagebeurteilung und der Strategie.

    ARI:                 In jeder Auseinandersetzung sei der Kontext ein anderer – und damit oft auch die Zielstellung. Das bedeute, dass Strategie und Taktiken nicht immer gleich sein könnten, ZITAT:

    CLAUDIA:        „Um es einfach zu sagen: Friedliche Sabotage ist nicht die einzige Option.“
    https://www.klimareporter.de/protest/es-fehlt-an-differenzierung

    ARI:                 Nicht wenige „KLIMA-RAF“-Schreihälse werden sich in nicht allzu ferner Zukunft  noch sehnen nach vergleichsweise harmlosen Protesten wie denen der LETZTEN GENERATION.

    ((TRENNER))

    ARI:     Die Überwachung der religiös definierten Rolle der Frau ist für die Islamische Republik fundamental, so die JUNGLE WORLD.

    CLAUDIA:        Nicht umsonst hätten die Aufstände im Iran mit dem Widerstand gegen die Zwangsverhüllung für Frauen begonnen.
     
    ARI:                 Weil sie sich dagegen auflehnen, werden sie als Feinde des Systems bekämpft.
    https://jungle.world/artikel/2022/49/der-hijab-und-die-sittenpolizei

     ((TRENNER))

     CLAUDIA:       Dass vor allem Frauen und Jugendliche beziehungsweise sehr junge Frauen auf die Straße gehen, ist laut KONKRET eine neue Entwicklung, die sich vor allem dadurch erkläre, dass es junge Frauen sind, die von der Gesetzgebung und der sozialen Repression der letzten 43 Jahre am stärksten betroffen seien.

    ARI:                 „Dass ältere Männer sich zurückhaltender an den Protesten beteiligt haben, mag damit zu tun haben, dass die Forderungen der Demonstrantinnen und Demonstranten das Patriarchat insgesamt und damit auch ihre Privilegien in Frage stellen.“

    CLAUDIA:        Die Parole »Frau – Leben – Freiheit« klinge sehr einfach, aber würde sie durchgesetzt, wäre die islamische Republik in ihren Grundfesten erschüttert.

    ARI:                 „Denn sie stellt die Verbindung von Religion und Staat ebenso in Frage wie die systematische Diskriminierung von Frauen und fordert die Möglichkeit, so zu leben, wie es einem gefällt. Es geht also um alles.“

    CLAUDIA:        Die Lage der Frauen im Iran wirke trotzdem freier und emanzipierter als etwa in Saudi-Arabien, –

    ARI:                 „- weil die Frauenbewegung und der Widerstand gegen das Regime hier viel stärker sind. Emanzipatorische Werte sind unter den Frauen im Iran, insbesondere in den Großstädten, viel weiter verbreitet als in den Nachbarländern.“
    https://konkret-magazin.de/745

    ((TRENNER))


    ARI:                 Laut der DEUTSCHEN WELLE haben die islamterroristischen Taliban in Afghanistan seit ihrer Machtübernehme zahlreiche Menschenrechtsverletzungen begangen. (…)

    CLAUDIA:        Ein UN-Bericht verzeichne 87 mutmaßliche Fälle von Gewalt gegen Frauen und Mädchen, darunter Mord, Vergewaltigung, Zwangsheirat, Kinderehe und Körperverletzungen.

    ARI:                 Entgegen aller Versprechen seien  Mädchenschulen ab der 7. Klasse geschlossen worden.
     
    CLAUDIA:        Auch würden Frauen attackiert, etwa wenn sie ohne einen männlichen Begleiter ihr Haus verließen.
    https://www.dw.com/de/un-prangern-taliban-verbrechen-in-afghanistan-an/a-62545103?maca=de-rss-de-news-1089-xml-mrss

    ARI:                 Zudem seien viele afghanische Frauen, die vor dem Machtwechsel für die Freiheit eingesetzt hätten,  heute in Lebensgefahr, so CHANGE.ORG.

    CLAUDIA:        Wegen ihres Einsatzes für Aufklärung und die Menschenrechte würden manche werden per Steckbrief gesucht.

    ARI:                 Sie versteckten sich und leben in Todesängsten.

    CLAUDIA:        Was bleibe, seien Angst, Trauer und Hoffnungslosigkeit. Dennoch würden einige Frauen weiter auf Demonstrationen ihr Leben riskieren.
    https://www.change.org/p/sexkauf-bestrafen-prostitution-abbauen/u/29567046?recruiter=296699605&utm_source=share_update&utm_medium=facebook&utm_campaign=facebook

    ((TRENNER))

    CLAUDIA:        Auch in Südafrika sowie einigen Nachbarstaaten werden laut GEO jedes Jahr traditionell tausende Mädchen und junge Frauen Untersuchungen zur Jungfräulichkeit unterzogen.

    ARI:                 Dabei würden die Mädchen mit gespreizten Beinen auf dem Rücken liegend begutachtet.

    CLAUDIA:        In Indien würde mit künstlichem Blut hantiert, um rote Laken zu garantieren.

    ARI:                 Dort sollen Frauen ohne angeblichen Beweis schon kurz nach der Heirat wieder verlassen worden sein.

    CLAUDIA:        Selbst bei der Arbeitssuche wird mancherorts Jungfräulichkeit vorausgesetzt:

    ARI:                 In Indonesien mussten – bis vor kurzem – Rekrutinnen beim Militär und der Polizei ekligerweise bei genannten „Zweifinger-Tests“ die Penetration ihrer Vagina erdulden, um eine Chance auf eine Aufnahme zu haben. Das waren letztlich Massenvergewaltigungen.

     CLAUDIA:       „Es tut furchtbar weh“,

    ARI:                 zitierte die Zeitung „Jakarta Post“ eine der Betroffenen.

    CLAUDIA:        „Einige meiner Freundinnen, die die Prozedur ebenfalls über sich ergehen lassen mussten, konnten danach kaum laufen.“

    ARI:                 Mit entblößtem Oberkörper hätten die Anwärterinnen in Reihen stehen müssen – mit offensichtlichem Unbehagen. Eine der zuständigen Militär-Ärztinnen zitiert GEO:

    CLAUDIA:        „Ihr habt doch Glück. Als wir uns beworben haben, wurden wir noch von Männern untersucht.“

    https://www.youtube.com/watch?v=xoB2VLH1l8E
    ((„TRENNER“ 3:09 – 3:13: KOTZGERÄUSCH))


    ARI:                 Dabei – wir erwähnten es bereits – ist das Jungfernhäutchen an sich mehr Mythos als Realität: Es gibt gar keine Membran, die den Vaginaleingang verschließt. Zitat GEO:

    CLAUDIA:        „Vielmehr handelt es sich bei vielen Frauen um eine Art Schleimhautsaum, der wie ein kleiner Kranz den Öffnung der Scheide umrahmt. Deshalb wird das Jungfernhäutchen auch „vaginale Korona“ genannt.“

    ARI:                 Wenn es sie überhaupt gebe, könne die dünne Schleimhautfalte beim ersten Geschlechtsverkehr leicht einreißen und etwas bluten.

    CLAUDIA:        „Sie muss es aber nicht.“
    https://www.geo.de/wissen/gesundheit/das-jungfernhaeutchen–mehr-mythos-als-realitaet-30730274.html

    ((TRENNER))

    CLAUDIA:        „ „Poner el cuerpo, »den Körper dazutun«, ist eine Strategie lateinamerikanischer Feministinnen.“

    ARI:                 – schreibt die JUNGLE WORLD. Wenn beispielsweise ein Femizid bekannt werde, gingen alle, die es gerade einrichten könnten, auf die Straße und täten gemeinsam ihre Wut und Trauer kund.

    CLAUDIA:        „Als vor zwei Jahren in Argentinien das Recht auf Abtreibung durchgesetzt wurde, harrten Tausende vor dem ­Regierungsgebäude aus, erinnerten den Senat an seine Verantwortung gegenüber ungewollt Schwangeren und bestärkten einander in ihrem gemeinsamen Kampf.

    ARI:                 Auch die Aufständischen im Iran trügen ihren Körper auf die Straße.

    CLAUDIA:        „Die Journalistin Gilda Sahebi betont, dass die unbewaffneten Protestierenden im vollen Bewusstsein der eigenen Verletzlichkeit demonstrieren, streiken, blockieren, filmen. In Konfrontation mit der Repression des Mullah-Regimes riskieren sie ihre körperliche Unversehrtheit.“

    ARI:                 Es sei nötig, solche Proteste als geschichtsoffene Prozesse zu betrachten, in denen erst ausgehandelt werde, in was für einer Welt wir leben wollten und mit wem es sich dafür auf welche Weise zu kämpfen lohne.

    CLAUDIA:        „Die Veränderung der Gesellschaft ist eine leibliche Erfahrung: nicht mehr nur ausgeliefert sein, sondern sich in der Auslieferung zusammenzutun.“
    https://jungle.world/artikel/2022/50/den-koerper-dazutun

     ((TRENNER))

    ARI:          — TRIGGERWARNUNG!!!!! —–

    CLAUDIA:        Funk.net berichtet über eine perfide Art des Ausgeliefertseins – sexuelle Übergriffe beim Arzt.

    ARI:                 Bewusst nicht gegendert.

    https://www.youtube.com/watch?v=x8NGCJualS8
    ((OTON 7:28 – 7:45  „Sie haben schöne Brüste. Zum Abtasten. Frauenarzt bei der Brustkrebsvorsorge. – Mit 16 bei meinem Gynäkologen. Der hat mir seinen Finger `reingesteckt, in den Mund gesteckt und gesagt: „Schmeckt gut!“ Ich fand das furchtbar, aber dachte, dass das normal wäre.))

    ((TRENNER))

    ARI:                 Auch Kinder von Prominenten sind keineswegs sicher. Die Hotel-Erbin und Celebrity Paris Hilton erklärte der NEW YORK TIMES:

    CLAUDIA:        „Sehr spät in der Nacht, so gegen 3 oder 4 Uhr morgens, brachten sie mich und andere Mädchen in diesen Raum und führten medizinische Untersuchungen durch. Es passierte nicht mit einem Arzt, sondern mit verschiedenen anderen Mitarbeitern. Sie legten uns auf einen Tisch und steckten ihre Finger in uns. Ich weiß nicht, was sie gemacht haben, aber es war definitiv kein Arzt. Es war wirklich beängstigend und etwas, das ich viele Jahre lang verdrängt hatte“
    https://www.stern.de/lifestyle/leute/paris-hilton-schildert-mutmasslichen-missbrauch—ich-wurde-gezwungen–meine-beine-zu-spreizen–32807170.html

    ARI:                 Nebenbei: Dass eine VERGEWALTIGUNG permanent „Missbrauch“ genannt wird, zeigt die immer noch bestehende, zu oft nicht mitfühlende Männerdominanz in fast allen Medien weltweit.

    ((TRENNER))

    ARI:                 Aus Berichten über Japan und China auf der facebook-Seite TOXISCHE MÄNNLICHKEIT:

     CLAUDIA:       „Das männliche Anspruchsdenken ist wohl omnipräsent und das zusammen mit einer entgrenzten männlichen, sichtbaren Sexualität und einer zensierten, unsichtbar gemachten weiblichen Sexualität, sobald sie nicht dem Mann dient. Und das ist höchst toxisch.“

    ARI:                 „Der Chef der Tokyoer Olympischen Spiele ist grad zurückgetreten, weil er unterirdische Kommentare über die Zusammenarbeit mit Frauen gemacht hat. Die Hentai Comics, die sexualisierte Gewalt gegen Frauen und kleine Mädchen verherrlichen stammen ebenfalls aus Japan.“

    CLAUDIA:        „Soweit ich weiß, gibt es gerade in Japan häufig sexuelle Belästigung, gerade in den dicht gedrängten U-Bahnen“
     
    ARI:                 „In China wurden sehr viele Mädchen abgetrieben. Ähnlich wie in Indien. Da gibt es jetzt auch ganze Dörfer, in denen die Frauen fehlen.“

    ((TRENNER))

    ARI:                 Die Soziologin Christina Mundlos weist auf der gleichen Seite darauf hin:
    ,
    CLAUDIA:        „Dass Johnny Depp Amber Heard misshandelt hat war längst in einem anderen Prozess nachgewiesen. In diesem Prozess ging es um die Frage, ob sie öffentlich über ihre Erfahrungen mit häuslicher Gewalt berichten darf. Das Urteil lautet: Nein, darf sie nicht.

    ARI:                 Sie dürfe nicht einmal sagen, dass sie häusliche Gewalt erlebt habe, wenn sie den Namen des Täters Johnny Depp NICHT nenne!

    CLAUDIA:        „A feminist is any woman who tells the truth about her life.“ – Virginia Woolf –
    Diese Wahrheit kostet Amber Heard nun 13 Millionen Dollar. Frauen wird damit faktisch das Recht zur freien Rede entzogen. Jede von uns, die unter dem Hashtag #MeToo oder bei der #rosesrevolution oder bei der #whitelilyrevolution berichtet, könnte also die nächste sein.“
    https://perspektive-online.net/2022/06/depp-vs-heard-patriarchale-gewalt-vor-gericht-das-schweigen-brechen/?amp=1


    *geschichteknallhart

    ARI:                 Frauen suchen Männer aus.

    CLAUDIA:        Nicht umgekehrt. Sorry, Jungs.

    ARI:                 Es hat schon Auswirkungen, dass das Patriarchat, in dem Macht und Ordnung fast ausschließlich männlich sind, sich erst vor 6.500 Jahren entwickelte.

    CLAUDIA:        Kaum mehr als 1 Prozent in 550-Tausend Jahren Menschheitsgeschichte!

    ARI:                 In ihrer Untersuchung zu dieser Periode, in der Männer eine eher untergeordnete Rolle in der Gesellschaft spielten, der „Matri-fokalität“, schreibt Steffanie Müller:

    CLAUDIA:        „Sexualität … findet sich losgelöst vom Versorgungsverband. Das ist nicht nur praktisch, weil Inzest vermieden wird. Es enthebt auch die Sexualität jeder Verflechtung mit Verpflichtung und Abhängigkeit. Und Sexualität folgt der Wahl der Frau („female choice“). Natürlicherweise.“
    https://herstoryagain.home.blog/informationen-zu-matrifokalitaet/?fbclid=IwAR2Hy3Qtb4WZr0F-AfPXvB-P-2Tl_DDrouwARcL0G639iwVoNejdG6etCgE


    ARI:                 Aber:

    CLAUDIA:        Female choice trägt seit Jahrhunderten den Schlampen-Stempel.

    ARI:                 Eine Aufzählung von Rona Duwe, geschrieben nach dem Ansehen des Filmes „Antonias Welt“, in dem gezeigt wird, wie es auch heutzutage geht, wenn eine Frau ohne große Geldsorgen in einem matrifokalen Umfeld lebt:

    CLAUDIA:        –  kein Mann als Versorger.


    ARI:                 – dennoch unter Umständen gern Zeit mit Männern – mit selbstbestimmten Sex.

    CLAUDIA:        – nicht nur Mutter sein, sondern Leben ureigenster Interessen und Begabungen.

    ARI:                 – Kinder haben optimale Betreuung, Abwechslung und Inspiration.

    CLAUDIA:        – der Mann steht nicht im Mittelpunkt, muss nicht den Lebensunterhalt allein erwirtschaften, muss nicht ein starker, potenter „Macker“ sein.
     
    ARI:                 – Männern werden klare Grenzen gesetzt und bei Gewalt gegen Frauen und Kinder ausgeschlossen.

    CLAUDIA:        – Menschen mit geistigen oder körperlichen Beeinträchtigungen und alte Menschen sind  ihren Fähigkeiten gemäß eingebunden.

    ARI:                 Matrifokalität gab es aber in der Menschheitsgeschichte. So hätten in Nordamerika – vermutlich im 16.Jahrhundert – Irokesen das Fünf-Stämme-Friedensbündnis ausgerufen, so GESCHICHTE.DE:

    CLAUDIA:        „Wichtige Entscheidungen fällte darin der „Große Rat“, bestehend aus 50 Friedenshäuptlingen. Ernannt und abgesetzt wurden die Friedenshäuptlinge von den Frauen des Stammes.“

    ARI:                 Deren starke Stellung habe sich im gesamten gesellschaftlichen Leben gezeigt:

    CLAUDIA:        „Die Erbfolge war matrilinear, das Vermögen ging also in erster Linie von der Mutter auf die Töchter über. Nach der Hochzeit zog der Mann zur Frau: Die Großfamilien lebten in festen Häusern, die bis zu 90 Meter lang und sechs bis sieben Meter breit waren.

    ARI:                 Diese Art zu wohnen sei typisch für die Irokes*innen, die sich selbst Haudenosaunee („Volk des Langhauses“) genannt hätten.

    CLAUDIA:        Benjamin Franklin sei noch um 1750 sichtlich beeindruckt gewesen.

    ARI:                 „Wenn … Nationen unwissender Wilder fähig sind, die richtige Staatsform für eine solche Union zu finden und sie zudem so zu praktizieren, dass sie Jahrhunderte überdauert, wäre es doch seltsam, wenn eine solche Union nicht auch für die zehn oder zwölf englischen Kolonien anwendbar wäre.“
    https://www.g-geschichte.de/neuzeit/irokesen/


    *kurzvorschluss:diesaudurch‘sdorf oder: „… ein Deutsch, (…) vor dem es jede Sau im deutschen Lande, jedoch nicht dessen Bürger graust: die Sprache derer, die zwar deutsch fühlen, aber nicht können.“ (Karl Kraus: „Die Sprache“, in: „Die Fackel“ 1921, 572-576, 66f.)

    CLAUDIA:        Philipp Walulis weist in der ARD bereits im November 2017 auf krasse Enthüllungen durch #metoo hin, das laut wikipedia –

    ARI:                 „- seit Oktober 2017 im Zuge des Weinstein-Skandals Verbreitung in den sozialen Netzwerken erfährt.“:

    CLAUDIA:        Was sei, wenn Künstler ausgerechnet ihr Fehlverhalten verarbeiteten oder sogar legitimierten?  So habe der US-amerikanische Stand-Up-Comedian, Fernseh- und Filmautor, Schauspieler, Produzent und Fernsehregisseur kürzlich zugegeben, –

    https://www.ardmediathek.de/video/walulis/metoo-darf-ich-noch-fan-sein-oder-walulis/funk/Y3JpZDovL2Z1bmsubmV0LzEwMzEvdmlkZW8vMTA1MjIwMA
    ((OTON 4:28 – 4:47  „… gegen den Willen mehrerer Frauen in deren Gegenwart masturbiert zu haben. Vor diesem Hintergrund wirkt der nachfolgende Sketch von 2011 mindestens etwas strange. — Übersetzung zum Oton: „Wow, Masturbation ist Ihnen wirklich wichtig.“ – Ja, ist es. Ich behalte dadurch einen klaren Kopf. Ich bin ein guter Bürger. Ich bin ein guter Vater, ich recycle und ich masturbiere.“))


    *abschließendzumsport

    von Elke Wittich

    ELKE:               „Unbändiges Verlangen danach, sich von Männern vorschreiben zu lassen, was erlaubt ist und was nicht?
    Und auch noch ganz allgemein danach, die Welt erklärt zu bekommen?
    Und zwar so richtig herablassend und unverschämt?
    Dann auf Twitter oder Mastodon und dort ein paar Bemerkungen über die Fußball-WM machen. Ausführliche Spielanalysen sind nicht notwendig, es reichen kurze Kommentare über den Verlauf eines Matches, und schon kann es losgehen. Ist nämlich ein großer Skandal, wenn eine Frau offenkundig Spanien versus Deutschland verfolgt, wo wir uns doch darauf geeinigt hatten, dass die Fußballweltmeisterschaft in Katar boykottiert wird. Wir im Sinne von: der Verfasser des Tweets oder Tuts und seine Kumpels. Die sich alle einig waren, dass die WM nicht nur nicht geguckt, sondern auch totgeschwiegen wird, weil Solidarität. Praktischerweise finden diese Leute Fußball sowieso blöd und haben, wie Stichproben ergeben, schon während der vergangenen WM nicht zugesehen, aber das ist nun egal, nun wird boykottiert. Und der Frau auf die Nerven gegangen, interessanterweise aber nur ihr, während sich ihre männlichen Sportjournalistenkollegen auf Twitter und Mastodon nach Herzenslust über die Spiele verbreiten können, ist ja schließlich deren Job.
    Das allein wäre schon unschön genug, wenn da nicht auch noch die Deutschland-Fans wären, deren Nerven nach der völlig überraschenden und sie tief kränkenden Auftaktniederlage blankliegen. Und die es nun gar nicht ertragen können, dass sich eine Frau, eine Frau! über ihr Herzensteam lustig macht. Und über die Nationalhymne. So was geht natürlich gar nicht, denn jetzt ist Nationalstolz gefordert, und den zeigt man bekanntlich am besten, indem man Frauen erklärt, was sie dürfen und was nicht.
    Das führt zu der unerfreulichen Situation, dass frau nunmehr aus erzieherischen Gründen praktisch dazu gezwungen ist, hin und wieder Bemerkungen über die WM zu twittern und zu mastodonen. Und damit so lange auf zarten Männerseelen herumzutrampeln, bis ihre Inhaber ein paar grundlegende Dinge gelernt haben. Ha!“
    https://jungle.world/artikel/2022/48/gekraenkte-maenner

    Danke, Elke!


    *zugabe:beefausweimar

    ARI:                 Von und mit Pierre Deason.

    CLAUDIA:        Ungekürzt jetzt wöchentlich mit THE WEEK. Bei PODCAST.EINS & überall, wo es podcasts gibt.

    https://shows.acast.com/the-week/episodes/the-week-kw-49
    ((OTON 1:35 – 2:27))
    PIERRE:           Bei einer reichsweiten Razzia sind 25 Reichsbürger verhaftet worden, die die Bundesregierung stürzen wollten. Mit Armbrüsten und Schreckschusspistolen. Unter den Beschuldigten: ein verblödeter Prinz Reuß, eine Richterin von der NSAFD und Bundeswehrsoldaten. Und natürlich Polizisten. Woher wissen die Polizisten beim Verhaften von Faschisten, wer Faschist und wer Polizist ist? Und warum heißt dieser Reußenprinz Heinrich XIII.? Weil alle Boys in der Familie Heinrich heißen. Die eigene Schwester heiraten müssen sie auch. Adel verblödet, der Großvater bzw. Großonkel bzw. Cousin von unserem Heinrich dreizehn, Heinrich zehn, war der Letzte derer von Reuß, der sich die Schuhe binden konnte. Und olle Willem Zwo war der letzte Hohenzollernheini, der Holz hacken konnte. Seine Nachfolger können nur noch Gold kacken.

    ALLE:               Danke, Pierre!

    ARI:                 GANZ NEU:
     
    CLAUDIA:        Eilmeldung jetzt auch schriftlich als Blog mit knallharten Informationen, die hier keinen Platz mehr gefunden haben.

    ARI:                 „eilmeldungdernewsflash.wordpress.com“

    *Das Wetter wird wie immer nicht so niederschlagsreich wie angekündigt; 
    Ansonsten empfehlen wir den norwegischen staatlichen Wetterdienst „yr.no“.
    Abschließend zum
    *Verkehr: Nicht vergessen – Sie stehen nicht im Stau – Sie SIND der Stau.

    ARI:                 … im Übrigen sind wir der Meinung, dass Fahrräder auf die linke Straßenseite gehören.
     
    CLAUDIA:        Die nächste EILMELDUNG – 

    ARI:                 – Nummer 55 am 7. Februar 2023 –

    CLAUDIA:        – denn first tuesday is newsday!


    ARI:                 Soweit
    der monatliche newsflash Folge 54 mit
    CLAUDIA:        ari gosch –

    ARI:                 und claudia jakobshagen. 

    CLAUDIA:        Gleiche Welle,

    ARI:                 Gleiche Stelle, herzlichst – :

    ALLE:               Auf Wiederhören !                             !!!!!!!!https://www.youtube.com/watch?v=X_-q9xeOgG4
    ((OTON 0:33 – 0:41 – „Always looking at the bright side of life … (Pfeifen)“))
    !!!!!!!

  • EILMELDUNG FOLGE 54 —–first cutouts


    CLAUDIA:                    Aktueller Hörer*innen-Kommentar zur EILMELDUNG: „Parisneyland , 02.09.2022


    ARI:                             Einer meiner Favoriten

    Sehr informativ und auf den Punkt gebracht!
    Perfekt um sich selber auf den neuesten Stand zu bringen!
    Kann ich nur empfehlen!“
    https://podcasts.apple.com/de/podcast/eilmeldung-der-newsflash-mit-ari-gosch-und-claudia/id1553908267


    *primaklima

    „Wir erinnern uns: Im Juni, Juli und August konnte man für neun Euro monatlich überall in Deutschland bis auf den Fernverkehr so gut alle Angebote des öffentlichen Verkehrs nutzen. Egal wo.
    Ursprünglicher Plan war es, neben dem Tankrabatt für die Autofahrenden auch eine Entlastung für Menschen anzubieten, die den öffentlichen Verkehr nutzen. Die Idee hatte kaum Zeit zum Reifen und war mehr einer nächtlichen Runde entsprungen.
    Aber wahrscheinlich war genau das der Grund, warum sie so gezündet hat. Denn im Ergebnis kam eine riesige Werbekampagne für den öffentlichen Verkehr heraus, deren Wirkung alles Bisherige in den Schatten stellte. Knapp 60 Millionen Tickets wurden in den drei Monaten verkauft.
    Die jetzt vorliegenden empirischen Ergebnisse zeigen, dass dieses Angebot die gesamte Gesellschaft erreicht hat. Menschen in den Städten, aber auch auf dem Land, Menschen mit wenig wie auch mit viel Geld haben das Ticket gekauft, Frauen etwas mehr als Männer.“
    https://www.klimareporter.de/verkehr/eine-idee-deren-zeit-gekommen-ist

    ((TRENNER))

    „Dänemark will zügig vorwärtsmachen in Sachen Klimaschutz: Die neue dänische Regierung möchte als eines der ersten Länder der Welt eine CO₂-Abgabe in der Landwirtschaft einführen.
    Das Ziel ist, weniger tierische Produkte wie etwa Fleisch zu produzieren.
    «Wir sind jetzt ambitiöser, als wir es je zuvor gewesen sind», kündigte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen an. Bereits bis 2045 und somit fünf Jahre früher als geplant wolle man klimaneutral werden, die CO₂-Emissionen wolle man bis 2050 um 110 Prozent verringern im Vergleich zu 1990.“
    https://www.srf.ch/news/international/co2-abgabe-fuer-landwirtschaft-die-daenischen-bauern-sollen-zu-klimapionieren-werden

    ((TRENNER))

    In KONKRET 1/23 weist die Sprecherin von ENDE GELÄNDE, Charly Dietz, darauf hin, –
    „… wofür das Gas in ein, zwei Jahren an die LNG-Terminals angeschifft wird.
    Nämlich nicht, damit wir im Winter nicht frieren,
    sondern damit die Rendite stimmt.“

    ((TRENNER))

    „Um halb vier am Montagmorgen Montrealer Zeit schlug das schwache Herz des Multilateralismus doch wieder.
     Die fast 200 Mitgliedstaaten der UN-Biodiversitätskonferenz COP15 erreichten an deren letztem Tag eine Übereinkunft, an die viele schon nicht mehr geglaubt hatten.
    Chinas Umweltminister Huang Runqiu, der Konferenzvorsitzende, besiegelte vor 5000 Delegierten das historische Naturabkommen per Hammerschlag.
    China als Vermittler, ausgerechnet. Die EU hatte befürchtet, die Volksrepublik würde blockieren, doch der Entwurf, den die chinesische Präsidentschaft am Sonntag vorgelegt hatte, war überraschend ambitioniert. 30 Prozent der weltweiten Meeres- und Landfläche sollen bis 2030 unter Schutz gestellt werden, die reichen Länder den armen jährlich rund 20 Milliarden US-Dollar bis 2025 zur Verfügung stellen.“
    https://www.tagesspiegel.de/internationales/durchbruch-bei-un-naturgipfel-in-montreal-beim-klimaschutz-geht-es-nicht-ohne-china-9059056.html

    ((TRENNER))

    „Lohn“ der Kommerzialisierung (die private ODEG scheint NOCH mehr am Personal zu „sparen“ als die Deutsche Bahn):
    „Das Krisentreffen zu den Problemen im Regionalverkehr in Berlin und Brandenburg ist am Freitag weitgehend ergebnislos geblieben.
    Ziel sei, alle bestellten Verkehre im Laufe des Januars 2023 auf die Schiene zu bringen, teilte der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) nach dem Treffen mit Vertretern der beiden Landesregierungen, der Deutschen Bahn und der Ostdeutschen Eisenbahngesellschaft (Odeg) mit.
    Allerdings hatte Odeg-Geschäftsführer Lars Gehrke bereits zuvor erklärt, dass die Einschränkungen auf der wichtigen Regionalexpresslinie RE1 voraussichtlich noch einige Wochen länger anhalten würden als bislang bekannt. Das Unternehmen werde die Störungen erst „im ersten Quartal 2023 in den Griff bekommen“, sagte er am Freitag im „RBB-Inforadio“.
    Zuletzt hatte das Unternehmen angekündigt, voraussichtlich ab dem 2. Januar 2023 wieder den regulären Fahrplan anbieten zu können. Der „exorbitant hohe Krankenstand“ mache diesen Termin jedoch zunichte. Die Odeg hatte Mitte Dezember den Betrieb des RE1 übernommen, den neuen 20-Minuten-Takt jedoch nach wenigen Tagen wieder aufgegeben.“
    Tagesspiegel 24.12.
    https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2022/12/odeg-20-minuten-takt-re1-magdeburg-berlin-frankfurt-oder.html
    Aber der Tagesspiegel titelt 2 Tage später: ÜBERLASTETES BAHNNETZ.
    Teilweise klar.
    Ist aber in diesem Fall nicht entscheidend. Das ist der Kapitalismus. Punkt.

    ((TRENNER))

    „Der Geschirrspüler ist fester Bestandteil fast jeden Haushalts und das Ein- und Ausräumen gehört ebenso zum Alltag wie das Zähneputzen.
    Letzteres ist nachweislich gesund, mindestens für die Zähne, doch Rückstände von Geschirrspülmittel in Tassen und auf Tellern könnten schädlich für Darmzellen sein.
    Zumindest legt das eine Studie der Universität Zürich (UZH) und des assoziierten Schweizerischen Instituts für Allergie- und Asthmaforschung (SIAF) nahe. Ein Forschungsteam um Cezmi Akdis von der Experimentellen Allergologie und Immunologie der UZH und Direktor des SIAF hatte Darmgewebe mit Rückständen von Klarspülern traktiert, wie sie in besonders schnellen, professionellen Geschirrspülern von Restaurants oder Kantinen eingesetzt werden.“
    https://www.tagesspiegel.de/wissen/klarspuler-im-verdacht-schaden-ruckstande-von-gewerblichen-geschirrspulmitteln-dem-darm-9059014.html

    ((TRENNER))

    „Berlins Autofahrer müssen sich … an den Gedanken gewöhnen:
    Sollen Wirtschaft und Versorgung der Stadt nicht endgültig im Stau stecken bleiben, werden es vor allem sie sein, die Einschränkungen zu verkraften haben.
    Es ist ein gutes Zeichen, dass der Senat dies erkannt hat und nun endlich mit den beiden Teilen zum Wirtschaftsverkehr und zur neuen Mobilität die Folgeabschnitte zum Mobilitätsgesetz beschließen will.“
    https://www.tagesspiegel.de/berlin/vorfahrt-fur-den-wirtschaftsverkehr-nur-mit-weniger-privatautos-ist-der-verkehrskollaps-zu-verhindern-9062140.html

    ((TRENNER))

    „Es ist eines der zentralen Versprechen der Ampel-Koalition:
    Um die Verkehrswende umzusetzen, wollen SPD, Grüne und FDP mehr in die Schiene als in die Straße investieren.
    Der Linken-Haushälter Victor Perli wirft Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) und der Ampel jedoch vor, das Ziel 2023 nur mithilfe eines Rechentricks zu erreichen. Unterstützung erhält Perli nun vom Bundesrechnungshof.
    Konkret geht es um die Planungskosten für neue Straßen und Schienen. Während diese beim Schienenbau zu den Investitionskosten gezählt werden, sind die Planungskosten der bundeseigenen Autobahn GmbH im Bundeshaushalt als Teil der Verwaltungskosten aufgeführt. Auf Anfrage von Perli kritisiert dies nun auch der Bundesrechnungshof. „Uns ist keine Definition bekannt, nach der im Bundesfernstraßenbau Planungsleistungen nicht zu den Investitionsausgaben zählen sollten“, heißt es in dem Antwortschreiben, das Tagesspiegel Background exklusiv vorliegt.
    Die Bonner Rechnungsprüfer:innen verweisen in ihrer Antwort auf das Haushaltsgrundsätzegesetz und die Bundeshaushaltsordnung. Demnach müssten die Baunebenkosten für alle Verkehrsträger als Teil der Baumaßnahmen gezählt werden. „Es sprechen also gute Gründe dafür, die Planungsleistungen Dritter für Bundesfernstraßenmaßnahmen künftig bei den Investitionsausgaben der Autobahn GmbH (…) zu veranschlagen“, heißt es weiter.
    „Hier ist ein knallharter Rechentrick aufgeflogen, um den Bruch eines Koalitionsversprechens zu vertuschen“, sagte Perli Tagesspiegel Background. Damit müsse Schluss sein. „Im nächsten Bundesetat müssen die Planungskosten der Autobahn korrekt eingestellt werden. Und die Investitionen in die Schiene müssen endlich wirklich höher sein, als die in die Straße.“
    Nach Berechnungen Perlis investiert der Bund 2023 in die Straße tatsächlich 11,32 Milliarden, in die Schiene nur 10,62 Milliarden Euro. Hierfür hat der Linken-Politiker bei der Straße neben den Planungskosten von rund 820 Millionen Euro auch Zuschüsse von 1,94 Milliarden für den Ladesäulen-Ausbau einbezogen. Nicht berücksichtigt wurden hingegen Kaufprämien für E-Autos, das Dienstwagenprivileg sowie andererseits Zuschüsse für den Zugbetrieb.“
    Tagesspiegel Background 21.12.

    ((TRENNER))

    Scheuer war schlimm? Nichts gegen Wissing:
    „Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) stellt den Mitte April geplanten Atomausstieg in Deutschland in Frage. Wissing sagte der „Bild“-Zeitung, für einen erfolgreichen Hochlauf der Elektromobilität sei es entscheidend, dass die Strompreise nicht aus dem Ruder laufen. Mit Blick auf die Atomkraftwerke sagte er: „Wenn eine Laufzeitverlängerung einen Beitrag dazu leisten kann, sollte man dies nicht vorschnell ablehnen, alleine schon aus Gründen des Klimaschutzes. Nur wenn der Strom klimaneutral produziert wird, schützt Elektromobilität das Klima.“
    Die Bundesregierung hatte nach einem Machtwort von Kanzler Olaf Scholz (SPD) beschlossen, dass die drei verbliebenen Atomkraftwerke über das Jahresende hinaus bis zum 15. April weiterlaufen sollen. Danach soll mit der Nutzung der Atomkraft Schluss sein.

    Wissing hatte bereits kritisiert, der Ausbau der Stromnetze komme nicht schnell genug voran. Er sagte der „Welt am Sonntag“: „Aufgrund der Bedarfsberechnungen sehe ich jetzt schon dringenden Handlungsbedarf.“ Bislang richte sich der Ausbau nach dem aktuellen Bedarf, nicht nach dem prognostizierten Bedarf.

    Der Grünen-Energiepolitiker Bernhard Herrmann sagte der dpa: „Atomkraft ist weiterhin eine Hochrisikotechnologie mit ungelöster Endlagerfrage. Die Ampelkoalition hat sich deswegen darauf geeinigt, zum 30. April 2023 alle noch am Netz befindlichen Atomkraftwerke abzuschalten. Daran wird nicht gerüttelt.“ Hierfür stehe die ganze Koalition, insbesondere der Bundeskanzler, im Wort. „Der Weiterbetrieb der Atomkraftwerke hätte nur einen minimalen Effekt auf die Strompreise, während Solar- und Windstrom schon jetzt europaweit die Preise drücken. Anstatt Nebelkerzen zu werfen, muss es darum gehen, viel mehr preiswerten Strom durch Windkraft und Solarenergie zu produzieren.“

    Jens Hilgenberg, Verkehrsexperte des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland, sagte der dpa: „Um den vorhandenen Effizienzvorteil von E-Autos gegenüber Verbrennern voll auszuschöpfen, braucht es solche, die bei Herstellung, Betrieb und Entsorgung möglichst wenig Strom und Rohstoffe benötigen.“ Die Aufgabe eines Verkehrsministers sei es, das Verkehrssystem zukunftsfähig umzubauen. „Statt neue Autobahnen für immer mehr Autos, braucht es dafür bessere Angebote beim klimafreundlichen öffentlichen Verkehr.““
    Tagesspiegel Background 20.12.

    „Niederländer:innen nutzen in den Wintermonaten das Fahrrad etwa doppelt so häufig wie Deutsche, zeigt eine Studie der Uni Köln. Während die westlichen Nachbarn im Winter rund 20 Prozent ihrer Wege auf dem Zweirad zurücklegen, sind es in Deutschland nur rund zehn Prozent. Im Verhältnis zur Sommernutzung lassen mehr Deutsche ihr Fahrrad stehen.

    Das Klima in beiden Ländern sei zu ähnlich, um die Unterschiede darüber zu erklären, sagt Studienleiter Dr. Ansgar Hudde. Der Grund sei mobilitätskultureller Natur: „Die gemeinsame Analyse von Verhaltens- und Klimadaten zeigt: Wir in Deutschland sind empfindlicher, was Kälte und Dunkelheit angeht.“

    Die leeren Radwege im Winter schadeten dem Verkehrsträger insgesamt. „Wenn die Radwege das ganze Jahr über gut genutzt werden, kann das zu mehr Unterstützung für die Radverkehrsförderung führen.“ Eine stärkere Radnutzung im Winter könnte beispielsweise durch eine bessere Beleuchtung der Radwege erreicht werden, heißt es in einer Mitteilung. „Auch Fahrradaktionen, die im Winter stattfinden, können dazu beitragen, dass das Radfahren in den kälteren Monaten populärer in Deutschland wird.“
    Tagesspiegel Background 19.12.

    ((TRENNER))

    Wer wegen verschmutzter Luft krank geworden ist, kann vom Staat keinen Schadenersatz verlangen.
    Dieses Urteil fällte der Europäische Gerichtshof (EuGH) am Donnerstag in Luxemburg (Rechtssache C-61/21).
    Zwar existierten seit Jahren europäische Richtlinien zur Luftqualität, das gebe aber Einzelpersonen dennoch nicht das Recht, Schadenersatz gegenüber einem Staat erstreiten zu können.
    Allerdings werden die Regierungen mit diesem Richterspruch vom EuGH nicht vollständig aus der Haftung entlassen. Staaten können unter bestimmten Umständen auf der Grundlage nationaler Vorschriften verklagt werden. In ihrer Erklärung erinnerten die Richter auch daran, dass Einzelpersonen die Möglichkeit haben, lokale und regionale Behörden vor Gericht zu bringen, um etwa einen Luftreinhaltungsplan zu erstreiten. Das schloss der EuGH ausdrücklich nicht aus.
    Verhandelt wurde von den Richtern in Luxemburg die Klage eines Mannes aus Paris. Im Ballungsraum rund um die französische Hauptstadt wird regelmäßig auch von den Behörden vor der starken Luftverschmutzung gewarnt. Der Franzose argumentierte, dass diese übermäßige Umweltbelastung seine Gesundheit geschädigt habe und wollte vom französischen Staat 21 Millionen Euro Schadensersatz. Seiner Ansicht nach muss der Staat haften, weil er nicht dafür gesorgt habe, dass EU-weite Grenzwerte eingehalten werden.
    Die Aussichten auf ein Urteil im Sinne des Mannes schienen gut, denn auch die Generalanwältin am Europäischen Gerichtshof folgte in ihren Schlussanträgen vor einigen Monaten dieser Ansicht. Frankreich wurde vom EuGH bereits 2019 wegen zu schlechter Luftqualität verurteilt, Deutschland im vergangenen Jahr. Anders als von vielen erwartet, hatten die Richter nun aber eine andere Rechtsauslegung als die Generalanwältin. Die Luftqualitätsrichtlinien verpflichteten zwar die EU-Staaten, für saubere Luft zu sorgen. Diese Verpflichtungen dienten jedoch dem allgemeinen Ziel, die menschliche Gesundheit und die Umwelt insgesamt zu schützen.
    Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hatte sich in dem Fall ein Grundsatzurteil des Gerichts gewünscht. „Wir hoffen, dass der EuGH sich auf die Seite der Verbraucher schlägt und wir danach noch bessere Instrumente gegen den Staat in der Hand haben“, sagte der Bundesgeschäftsführer der DUH, Jürgen Resch, noch vor dem Urteil in Luxemburg.“


    2021 waren noch immer 19 Prozent der Bahnhöfe in Deutschland nicht stufenfrei erreichbar. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor. Zwischen den Bundesländern zeigen sich dabei große Unterschiede. Im Saarland lag die Quote nur bei 60 Prozent, während Schleswig-Holstein auf 98 und Berlin auf 92 Prozent kam.
    „Man sieht ganz deutlich, dass sich die Bundesländer unterschiedlich stark für ihre Bahnhöfe engagieren“, kommentierte Dirk Flege am Donnerstag die Ergebnisse. Nun gehe es darum, die verbliebenen Lücken in der Barrierefreiheit rasch zu schließen, sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene.
    Die Bundesregierung erklärte, dass die zuständige Deutsche Bahn nach eigenen Angaben jedes Jahr 100 Bahnhöfe beziehungsweise 150 Bahnsteige barrierefrei umbaue. Zu wenig, findet der Fahrgastverband Pro Bahn. „81 Prozent der Bahnhöfe barrierefrei bedeutet, dass nur 66 Prozent der Kombinationen von Ziel- und Startbahnhof barrierefrei sind“, schrieb der Vize-Vorsitzende Lukas Iffländer bei Twitter. Freundlich gesagt gebe es noch viel Luft nach oben. Vier Prozent mehr gegenüber 2017 könne man daher als „weniger schlecht“ statt „besser“ bezeichnen.
    2023 stelle der Bund nun mehr als 262 Millionen Euro für attraktive und barrierefreie Bahnhöfe zur Verfügung, betonte Flege. Die Mittel waren in der Bereinigungssitzung der Haushaltswoche noch einmal erhöht worden, nachdem sich die Allianz pro Schiene dafür starkgemacht hatte.
    Besonders bei den Bahnsteighöhen besteht weiter großer Handlungsbedarf. Deutschlandweit hatten 2021 nur 63 Prozent der Bahnsteige eine Höhe von 55 Zentimetern oder mehr. Bei 55 Zentimeter können Fahrgäste in Doppelstockzüge stufenlos einsteigen, einstöckige Regionalzüge halten ebenerdig zumeist bei 76 Zentimetern, viele S-Bahnen sind auf eine Höhe von 96 Zentimetern ausgelegt. Doch viele Bahnsteige in Deutschland sind weiterhin nur 38 Zentimeter hoch. Eine Höhe, die zu keinem Zugtyp passt. Und in die Fernzüge der Deutschen Bahn und von Flixtrain können Fahrgäste mit der Ausnahme des IC 2 weiterhin an keinem Bahnsteig ebenerdig einsteigen.“
    Tagesspiegel Background 23.12.

    „Ganz ehrlich: Unsere Beziehung zur Deutschen Bahn ist ein Fall für die Paartherapie. Immer wieder versetzt sie uns und lässt uns warten, aber am Ende stehen wir trotzdem wieder hoffnungsvoll an einem ihrer Gleise. Und unser Geld nimmt sie auch! Dabei ist die Bahn eigentlich DIE Alternative zum privaten Auto, zumindest in der Theorie. Wie ist die Deutsche Bahn zu einem Witz geworden?
    https://www.youtube.com/watch?v=N1kOKmzcgQg&t=6s

    ((TRENNER))

    Crowdfunding: Neuer Unverpackt-Laden im Samariterkiez. Im „Samariter Unverpackt“ gibt es fair produzierte, gehandelte und möglichst regionale Lebensmittel wie Nudeln, Trockenfrüchte, Tee, Gewürze oder Schokolade. Alles ohne Einwegverpackungen, das bedeutet, es wird jedwede Umverpackung der Produkte auf das Nötigste reduziert und insbesondere auf Kunststoff und Plastik verzichtet.
    Tanja und René Heiden haben den neuen Unverpackt-Laden gegründet und sind der festen Überzeugung: „Die Möglichkeit unverpackten Einkaufens gehört in unseren Alltag. (…) Für minderwertige, pestizidbelastete, von weit her importierte Waren und Lebensmittel ist das Leben zu kurz, die Gesundheit zu wertvoll und unsere Erde zu kostbar.“ Im Unverpackt-Laden können die Waren aus Glas- und Edelstahlspendern in mitgebrachte oder vor Ort verfügbare Behälter abgefüllt werden.
    Viele Regale des Ladens sind noch leer und deswegen haben die Betreiber ein Crowdfunding auf der Plattform Startext gestartet. Bis zum 2. Januar sollen 7.500 Euro zusammen kommen. Mit dem Geld wollen die Betreiber in das Warensortiment investieren, zum Beispiel in Waschmittel, Hygieneartikel und glutenfreie Lebensmittel. Bisher wurden etwas mehr als 1.600 Euro gesammelt. Wenn Sie spenden mögen – und mehr über den Laden erfahren: www.startnext.com/samariter-unverpackt
    Tagesspiegel Newsletter 23.12.

    ((TRENNER))

    Lingen, 21.12.2022
    Briefe an Umweltministerien Hannover und Berlin:

    Kein Ausbau der Brennelementefabrik Lingen!

    Anti-Atomkraft-Initiativen fordern Aufklärung

    Anti-Atomkraft-Initiativen aus Niedersachsen und dem Münsterland sowie der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz fordern in Schreiben an das niedersächsische Landesumweltministerium sowie an das Bundesumweltministerium umfassende Aufklärung und eine wirkungsvolle Öffentlichkeitsbeteiligung zu den Plänen des französischen Atomkonzerns Framatome, die Brennelementefabrik in Lingen für eine Expansion nach Osteuropa mit neuen Fertigungslinien auszubauen. Sie kritisieren insbesondere die bisherige Geheimhaltung der konkreten Pläne durch das Landesumweltministerium. Sie kritisieren auch die weiterhin geplante Beteiligung des Kreml-Konzerns Rosatom in Form eines Joint Ventures mit Framatome.

    Für den 21. Januar rufen die Anti-Atomkraft-Initiativen in Lingen zu einer Kundgebung gegen die gefährliche AKW-Laufzeitverlängerung und für die sofortige Stilllegung der Brennelementefabrik auf.

    „Die Umweltministerien reden viel vom angeblich endgültigen Atomausstieg im April 2023. Doch in Lingen plant der französische Atomkonzern Framatome eine Erweiterung der Produktion für eine massive Ostexpansion der Atomgeschäfte mit Russland, Kasachstan, China, Tschechien und Bulgarien. Und von der zuständigen Atomaufsicht in Hannover erfährt die Öffentlichkeit absolut nichts zum Umfang und zum Stand des Verfahrens. Es ist nicht einmal klar, ob die Öffentlichkeit im Genehmigungsverfahren beteiligt werden soll. Das ist für einen grünen Umweltminister ein denkbar schlechter Start in seine Amtszeit,“ so Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.

    „Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf zu erfahren, was in Lingen konkret geplant ist. Und die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf, an diesem Verfahren zum drastischen Ausbau der Atomgeschäfte in Lingen umfassend beteiligt zu werden. Anstatt einer immer engeren Atomkooperation mit Russland und nun auch mit China fordern wir die Stilllegung der Brennelementefabrik im Rahmen des hiesigen Atomausstiegs. Das Bundesumweltministerium ist hier am Zug, einen entsprechenden Gesetzesentwurf vorzulegen,“ soAlexander Vent vom Lingener Bündnis AgiEL – Atomkraftgegner:innen im Emsland.

    Kontakte:

    Alexander Vent (Bündnis AgiEL): 0157-59690000

    Matthias Eickhoff (Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen): 0176-64699023“

    Weitere Infos:

    https://atomstadt-lingen.de/aktuelles
    www.sofa-ms.de
    www.bi-luechow-dannenberg.de
    www.bbu-online.de

    ((TRENNER))

    „Der Ausbau von neuen Wind-, aber auch Solarkraftwerken kommt in Deutschland nicht in Schwung.
    Wegen fehlender Projekte hat die Bundesnetzagentur die Ausschreibungsmenge für neue Windparks halbiert, wie die Behörde heute mitteilte.
    Nachdem das Ausschreibungsvolumen ursprünglich bei 1,2 Terrawatt Leistung gelegen hatte, beträgt es nun nur noch 0,6 Terrawatt.“
    https://www.tagesschau.de/wirtschaft/windparks-ausbau-bundesnetzagentur-101.html

    ((TRENNER))

    „Alle Jahre wieder – so beginnt eine Pressemitteilung aus dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, geleitet von Cem Özdemir (Grüne).
    Es geht in der am Freitagnachmittag verschickten Mitteilung allerdings nicht um weihnachtliche Friedensbotschaft.
    Denn die Überschrift lautet: „Ein schwarzer Tag für den Verbraucherschutz.“
    Was war da passiert in der Länderkammer? Özdemir scheiterte mit einem Vorstoß, der darauf zielt, den Eintrag von potenziell krebserregenden Mineralölbestandteilen in Lebensmittel weiter zu verringern. Dafür hatte der grüne Minister eine Änderung der Bedarfsgegenständeverordnung auf den Weg gebracht. Diese zielt auf die Verwendung von Recyclingpapier bei Lebensmittelverpackungen.
    In Altpapier sind potenziell gefährliche Mineralölkohlenwasserstoffe enthalten. Der Grund: Ein hoher Anteil des Altpapiers, das dann auch für Lebensmittelverpackungen verwendet wird, besteht aus alten Zeitungen, Zeitschriften, Anzeigenblättern oder Katalogen. Die dabei verwendeten Druckfarben enthalten oft Mineralöl, das im Verarbeitungsprozess nicht vollständig verschwindet.
    https://www.tagesspiegel.de/politik/mineralolreste-in-verpackungen-aus-altpapier-lander-stoppen-cem-ozdemir-9051334.html

    ((TRENNER))

    „Rund 1800 Meter tief soll gebohrt werden.
    Dort erwartet man eine 200 Millionen Jahre alte Schicht aus Buntsandstein, die Wasser mit Temperaturen von 65 bis 70 Grad Celsius führt.
    Das ist die heiße Ware, an die die EWP ran will. 50 Kubikmeter pro Stunde sollen gefördert werden. Damit ließe sich alle zehn Sekunden eine Badewanne füllen. Die Gesteinsschichten unter Potsdam waren zuvor in Zusammenarbeit mit dem Potsdamer Geoforschungszentrum untersucht worden.“
    https://www.tagesspiegel.de/potsdam/landeshauptstadt/geothermiebohrung-gestartet-potsdams-1800-meter-tiefe-heizung-9039229.html


    *coronaohneende

    „Zugegeben, Mahner können einem auf die Nerven fallen – vor allem, wenn sie einem Unbequemlichkeiten aufbürden möchten.
    Aber wenn sie nun mal recht haben?
    Wie bei Kindern, denen es schwerfällt einzusehen, dass sie sich die Zähne nicht ihren Eltern zuliebe putzen sollen, sondern um sich vor Karies zu schützen, scheint es sich auch bei neoliberal gesinnten Politikern und ihren Claqueuren zu verhalten, die so tun, als ob Infektionsschutz und ein funktionstüchtiges Gesundheits­system nur geschäftsschädigende Marotten übellauniger Virologen wären: Obwohl längst klar ist, dass Sars-CoV-2 die Menschheit zukünftig ebenso begleiten wird, wie es Karies von jeher getan hat, sieht, um ein typisches Beispiel herauszugreifen, Alice Weidel (AfD) in Covid-19 weiterhin »kein echtes Problem«.
    https://jungle.world/artikel/2022/41/gar-nichts-im-griff

    Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach lehnt eine schnelle Aufhebung der noch bestehenden Corona-Maßnahmen ab.
    „Ein sofortiges Beenden aller Maßnahmen wäre leichtsinnig und wird auch von Christian Drosten nicht gefordert“, sagte der SPD-Politiker am Dienstag …
    Drosten, der Leiter der Virologie an der Berliner Universitätsklinik Charité, hatte im Interview mit dem „Tagesspiegel“ gesagt: „Wir erleben in diesem Winter die erste endemische Welle mit Sars-Cov-2, nach meiner Einschätzung ist damit die Pandemie vorbei“. Als Reaktion hatte Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) gefordert, „die letzten Corona-Schutzmaßnahmen“ zu beenden.
    „Christian Drosten hat Recht, dass wir in den endemischen Zustand der Coronawellen übergegangen sind, die Wellen betreffen nur Teile der Bevölkerung“, sagte Lauterbach. Trotzdem gelte es, jetzt noch die besonders gefährdeten Menschen zu schützen, etwa durch Masken in Pflegeeinrichtungen oder durch die Isolation am Arbeitsplatz. „Die Kliniken sind voll, das Personal überlastet, die Übersterblichkeit ist hoch und der Winter ist noch nicht zu Ende.““
    https://www.sn-online.de/politik/lauterbach-gegen-sofortiges-ende-aller-corona-massnahmen-waere-leichtsinnig-24ZHLPBF7P7VGXCHGDQR2VP4SI.html

    ((TRENNER))

    Ach nee: erst bejammern die Medien fast unisono die bisherige Null-Covid-Politik in China mit kaum Toten, aber hohen Schäden auch für deutsche Unternehmen, dann – nach katastrophal schneller Öffnungspolitik aus populistischen Gründen – jetzt das:
    „Jürgen Hardt, außenpolitischer Sprecher der Unionsfraktion, will Flugverbindungen nach China stoppen.
    Der Grund ist die massive Corona-Welle dort.
    „Die durch die verfehlte Corona-Politik der chinesischen Regierung verursachten explodierenden Covid-Zahlen in China bedrohen die ganze Welt mit einer neuen Infektionswelle“, sagte der CDU-Abgeordnete dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).“
    https://www.sueddeutsche.de/politik/china-corona-welle-juergen-hardt-fluege-1.5720997

    ((TRENNER))

    „Es war gegen halb acht Uhr morgens am Nikolaustag, als mein Mann mir seinen Schnelltest in die Hand gab: „Der Test ist kaputt“, behauptete er.
    Ich guckte mir das Stäbchen an und sah zwei sehr rote Streifen.
    Der Test war positiv, nicht kaputt.
    Am nächsten Tag war auch ich positiv, bis auf unsere jüngere Tochter hatte es alle erwischt – nach drei Jahren Pandemie zum ersten Mal. Wir waren die letzten Covidianer.
    Ich hatte eine Zeitlang gehofft, dass wir immun gegen Covid seien. Vielleicht, weil wir sowieso ständig Atemwegserkrankungen haben. Das war nun widerlegt. Immun waren wir nicht.
    Und trotzdem blieb ein Rest Verwunderung. Das war nun also das Virus, das so viel Angst und Schrecken ausgelöst hatte. Oder es war zumindest das, was von den gefährlicheren Anfangsvarianten übriggeblieben war: Omikron.
    Wenn man in der Endphase einer Pandemie erkrankt, stößt man auf eine widersprüchliche Mischung aus Achtlosigkeit, Desinteresse und den Resten großer Vorsicht. Ob man das als Anarchie oder Normalität bezeichnet, hängt vom persönlichen Standpunkt ab.
    Ich bin auch erkältet, wir könnten uns trotzdem treffen.
    Als ich vergangene Woche Termine absagte, hörte ich öfter: „Ich bin auch erkältet, wir könnten uns trotzdem treffen.“ Das Wort „Corona“ macht keine Angst mehr.
    Aus meinem Umfeld hörte ich, dass viele erkältete Menschen sich gar nicht mehr testen würden, weil sie keine Lust auf mögliche Einschränkungen haben.
    Unser Hausarzt allerdings bestand auf einem PCR-Test. Also schleppten wir uns am zweiten Tag durch die halbe Stadt. Das Testcenter befand sich im zweiten Stock des Shoppingcenters. Kostenlos bekam man den PCR-Test nur, wenn man einen positiven Schnelltest vorweisen könne. Ansonsten wären 19 Euro pro Person fällig, sagt eine junge Frau mit blauer Plastikhaube auf dem Kopf.
    Am Abend bestellte unser Hausarzt meinen erschöpften Mann ein, um ihm seine Krankschreibung sowie ein Merkblatt des Robert-Koch-Instituts (RKI) zur häuslichen Isolierung zu überreichen.
    Zehn Tage dauert die Isolation nach aktueller Regel in Berlin, in der jeglicher Kontakt mit Menschen außerhalb des eigenen Haushalts vermieden werden soll. Nach fünf Tagen kann man sich freitesten.
    Ich las das Merkblatt des Hausarztes, das interessante Informationen enthielt. Demnach sollen Infizierte in der Wohnung Maske tragen und in einem eigenen Zimmer untergebracht sein. Außerdem sollte das Bad geputzt werden, und zwar einmal täglich. Mindestens. Das steht da wirklich.
    Wer soll das bitte machen, wenn alle flachliegen, und man schon das regelmäßige Essenzubereiten für das gesunde Kind kaum schafft? Mein Blick fiel auf meine Tochter, die dabei war, sich den ganzen Körper mit Kinderschminke zu bemalen.
    Mir fiel ein Buch von Astrid Lindgren ein. Darin wird die Großmutter kurz vor Weihnachten krank, und ihre sechsjährige Enkelin übernimmt den Haushalt, kocht, putzt und verdient sogar das Geld für die Weihnachtsgeschenke. Wahnsinn.
    Meine Tochter ist fast sechs, fast so alt wie Polly. Meinen Vorschlag, sie könnte das Bad putzen, ignorierte sie seltsamerweise. Stattdessen hinterließ sie mit ihrer Schminke an den Türrahmen Flecken.
    Am gleichen Abend hörte ich im Radio, dass Bayern die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr aufgehoben hat. Die Isolationspflicht wurde im Süden des Landes vor Wochen, Mitte November, abgeschafft. Versteht das noch irgendjemand? Ist die Omikron-Variante in Berlin gefährlicher als in Bayern? Oder man ist in der Hauptstadt geübter darin, Regeln zu umgehen. So oder so: Jede zehnte Berliner war vergangene Woche krank, schnief.“
    https://www.tagesspiegel.de/meinung/virus-pcr-tests-masken-mein-leben-als-letzte-covidianerin-9038248.html


    *nationalnichtegal

    ELKE WITTICH:
    „Es folgt der #Sissi-Service

    D:

    (25. 12., ARD)

    Sissi 15.45 Uhr

    Sissi – Die junge Kaiserin 17.30 Uhr

    (26. 12., ARD)

    Sissi – Schicksalsjahre einer Kaiserin, 17.30 Uhr

    NL:

    De Sissi-marathon start op 1.1. 23 (RTL acht)

    18.00 Sissi

    20.00 Sissi – De Jonge Keizerin

    22.05 Sissi – De woelige jaren

    A:

    25.12. ORF2

    16:11 Sissi, die junge Kaiserin

    26.12. ORF2

    16:15 Sissi – Schicksalsjahre einer Kaiserin

    Danke, Elke!

    ((TRENNER))

    „Eine Mutter sitzt mit ihrer siebenjährigen Tochter im Speisesaal der Arche in Berlin-Hellersdorf. Sie hat eine Portion Pfannkuchen mit Apfelkompott auf ihrem Teller.
    Sie sagt, sie komme fünfmal pro Woche zum Essen hierher. Die 46-Jährige will anonym bleiben. Auch Eltern dürfen sich in der Arche eine warme Mahlzeit abholen, wenn ihnen das Geld zum Einkaufen fehlt. Die Hellersdorfer Mutter ist Hartz-IV-Empfängerin und alleinerziehend. Sie sorgt sich in diesen Zeiten noch mehr um ihre Zukunft – und vor allem um die ihres Kindes. „Ich habe Angst, dass wir in Deutschland bald frieren und hungern müssen“, sagt sie.
    (…)
    Die Befürchtungen der Hellersdorfer Mutter sind nach Einschätzung von Arche-Sprecher Wolfgang Büscher gar nicht so abwegig. „Wir kommen in eine Situation, dass die ersten Familien hungern werden in naher Zeit“, glaubt er. Schon zu Beginn des Jahres habe die Arche 1500 Spender verloren. „Der Mittelstand ist selbst am Limit und muss eigene Reserven bilden, um zu überleben“, erklärt Büscher. Doch ohne Spender wird es schwierig für die Hilfseinrichtung, denn der Vorstand rechne mit bis zu 1,5 Millionen Mehrkosten allein für dieses Jahr.“
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/krisensitzung-bei-der-arche-bald-werden-die-ersten-familien-hungern-muessen-li.245942

    ((TRENNER))

    Während Männer von Vaterschaft beruflich häufig profitieren, büßen Frauen ein, wenn sie Kinder bekommen!
    Dieser Doppelstandard ist nicht nur traurig, sondern zeigt wieviel noch zu tun ist.
    Mehrere Studien zeigen:
    👉🏽Frauen mit Kindern haben gegenüber Frauen ohne Kinder einen „Motherhood Penalty“
    ➡️ sie haben es schwieriger, einen Job zu finden
    ➡️ es wird ihnen weniger Gehalt angeboten
    ➡️ sie werden als weniger kompetent und weniger committed zum Arbeitsplatz wahrgenommen.
    👉🏽Väter haben gegenüber Männern ohne Kinder dagegen einen leichten „Fatherhood Advantage“
    ➡️ sie haben es nicht schwieriger, einen Job zu finden
    ➡️ es wird ihnen mehr Gehalt angeboten
    ➡️ sie werden als genauso kompetent und mehr committed zum Arbeitsplatz wahrgenommen.
    Definitiv Zeit, dass sich was verändert, finde ich.
    Ist ja für alle Geschlechter ungünstig die unterschiedliche Bewertung!
    Mehr dazu auch hier:
    https://lnkd.in/e9vex7kH
    GDW Global Digital Women GmbH

    ((TRENNER))

    „Auf dem Schulweg waren Ece Sarigül und ihre Freundin unterwegs, als ein junger Mann auftauchte und auf beide Teenager einstach.
    Die 14 Jahre alte Ece starb, das andere Mädchen ist schwer verletzt.
    Das passierte Anfang Dezember.
    Seither befindet sich der Tatverdächtige, der sich offenbar auch selbst Wunden zufügte, in forensischer Untersuchungshaft. Der 27 Jahre alte Asylbewerber aus Eritrea lebte in einer Unterkunft für Flüchtlinge in Illerkirchberg bei Ulm. „Polizeibekannt“ sei er nicht gewesen, sondern, wie es oft heißt, „unauffällig“.
    Auf die Tragödie folgte eine weitere. Am Tag der Beerdigung warf sich ein 25 Jahre alter Eritreer aus derselben Unterkunft, der vorübergehend festgenommen worden war, vor einen Zug. Die Ermittler gehen von Suizid des Tatzeugen aus. Die örtliche Bevölkerung ist aufgewühlt, die AfD scharte Anhänger zu einer Kundgebung gegen Asylpolitik zusammen. Lokale Medien urteilen, die Kommunalpolitik sei überfordert.
    Überfordert waren vermutlich alle am Asylgeschehen Beteiligten. Und so war es nicht nur im Fall Illerkirchberg. Ob Asylbewerber psychisch gestört sind, ob sie politisch oder religiös radikalisiert wurden, eine Gefahr für sich oder andere darstellen, all das wird nicht systematisch erfasst.
    Ein standardisierter „Dokumentationsbogen zur ärztlichen Erstuntersuchung von Asylsuchenden gemäß „§ 62 AsylG und § 36 IfSG“ soll den Impfstatus abklären, Infektionskrankheiten und Tuberkulose. Nach der Psyche wird nicht gefragt. Doch traumatische Erfahrungen haben die meisten Geflüchteten hinter sich.
    Eritrea ist eine Diktatur, in der es Willkür und Folter gibt. Häufig üben autoritäre Systeme und gescheiterte Staaten Terror gegen die Bevölkerung aus. Dazu kommt Gewalt in der Erziehung, die in 129 der global 193 Staaten nicht verboten ist. Auf der Flucht erleben viele darüber hinaus existentielle Ängste. Mit all der seelischen Fracht landen Leute am fremden Ort. Und dort erwarten sie die Enge der Unterkünfte und das quälende Warten auf behördliche Bescheide. Die meisten Gewaltdelikte, die Geflüchtete betreffen, werden im Innern der Unterkünfte begangen, wo der Lagerkoller die Konflikte noch verschärft.
    Was hätte geschehen müssen mit Menschen wie den jungen Eritreern? Gründliche psychologische Diagnostik wird kaum möglich sein, schon da Dolmetscher fehlen. Allein in Eritrea, etwa, werden neun Sprachen gesprochen, darunter Tigrinya, Tigre, Afar, Saho, Kunama und Bedscha. Unterschiedlich sind Gewaltakzeptanz, Geschlechterverhältnisse, Schamkultur, Ängste und Tabus, je nach Herkunft und Einzelschicksal.
    Psychiatrische Fachkräfte können kaum von Tag eins an für jeden einzelnen Fall zur Stelle sein. Das leuchtet ein. Aber in die medizinische Erstuntersuchung muss die Psyche einbezogen werden. Alpträume? Suizidgedanken? Schlaflosigkeit? Hafterfahrung? Folter? Ein paar klare Fragen – das geht.
    Tatsächlich schreibt die EU-Aufnahmerichtlinie 2013/33 in Artikel 21 und 22 solche Verfahren vor. Mitgliedsstaaten sind verpflichtet, „besonders schutzbedürftige Personen zu identifizieren“. Muss jemand vor sich selber geschützt werden, oder andere vor ihm? Hätte man das in Illerkirchberg gewusst, könnte Ece vielleicht, vermutlich noch leben. Und der junge Selbstmörder auch.
    Experten sehen hier eine klaffende Lücke, die Politik wird ihrer Verantwortung nicht gerecht. Nicolay Büttner, Jurist beim „Zentrum Überleben“, das hochprofessionell Therapien für Folteropfer und andere Traumatisierte anbietet, kämpft mit langen Wartelisten.
    Büttner erklärt: „Notwendig wäre ein bundesweites, strukturiertes Verfahren zur Identifizierung von Asylsuchenden mit psychischen Erkrankungen und Traumata.“ Doch im deutschen Asylgesetz gibt es noch keine Vorschrift, die das regelt. Ein Referentenentwurf des Innenministeriums von 2015, orientiert an der Brüsseler Richtlinie, blieb in der Schublade.
    Verantwortliche in den Unterkünften und müssen ein Basiswissen über alarmierende Symptome erhalten. Solche Symptome ängstigen Laien. Das ist völlig normal. Die Konfrontation mit psychischer Störung kann Aggressivität auslösen, Schuldgefühle, Missachtung. Das Wissen über diese Reaktionen ist essentiell, um handlungsfähig zu sein und gezielt Hilfe anfragen zu können.
    Nicht zuletzt wäre es möglich, in einer reichen Demokratie, dass Menschen nicht in Containerstapeln zusammengepfercht werden, sondern menschenwürdig leben, ihr Essen selber kochen, ihren Privatbereich abschirmen können, und die Dusche nicht mit Dutzenden anderer teilen müssen. Lange war es Doktrin, dass großzügige Unterkünfte wie Lockstoffe wirken. Das darf als komplett veraltet gelten. Gute Unterkünfte sind pure Prävention.
    Tsp. 17.12., Caroline Fetscher

    ((TRENNER))
    Während die allgemeinen kollegialen Solidaritätsbekundungen gegenüber den fristlos gekündigten und mit Hausverboten belegten Schauspieler*innen in Leipzig und Naumburg nicht abreißen, bleiben befriedigende Antworten seitens der Theaterleitungen und Träger aus. Nun wendet sich der Rechtsanwalt und ehemalige Intendant Dr. Christoph Nix direkt an den Naumburger OB in einem offenen Brief, der Theapolis vorliegt – und der hat es ganz schön in sich.
    „Sowohl ich als auch die Schauspielerinnen in Leipzig wurden wegen Betriebsfriedensstörung fristlos gekündigt. Aber was bedeutet ‚Betriebsfrieden‘ am Theater? Wenn mit Betriebsfrieden gemeint ist, zu den Themen Unterbezahlung, fehlenden Kündigungsschutz und Machtmissbrauch schweigen zu müssen, dann ja, ich habe definitiv den Betriebsfrieden gestört.“
    Das sind die Worte von Antonio Gerolamo Fancellu, dem am 07.11.2022 als Ensemble-Mitglied des Theaters Naumburg fristlos gekündigt und obendrein Hausverbot erteilt wurde – ähnlich wie den Schauspielerinnen Julia Preuß und Katharina Schmidt am Schauspiel Leipzig.
    Als Vorsitzender des im April 2022 gegründeten GDBA Lokalverbands am Theater Naumburg hat er sich eingesetzt für bessere Verträge, bessere Bezahlung, bessere Arbeitsbedingungen für Theater-Beschäftigte, ebenso wie gegen Machtmissbrauch, Erpressungen und Demütigungen an deutschen Theatern.
    Eine belastende Situation – nicht nur beruflich
    Nun sieht er sich nicht nur finanziell in seiner Existenz bedroht – der zweifache Familienvater ist seit Bekanntwerden seiner Kündigung auch der brodelnden Gerüchteküche innerhalb der Naumburger Einwohnerschaft ausgesetzt, wo die Meldung eine Kaskade an Mutmaßungen ausgelöst hat: Wenn da jemand am Theater fristlos gekündigt und auch noch mit Hausverbot belegt wird – ja, da muss doch etwas wirklich Gravierendes vorgefallen sein! So habe ihn beispielsweise bereits eine besorgte Mutter aus der Kita seiner Kinder angerufen: Ob es stimme, dass er am Theater jemanden sexuell belästigt habe? Welch eine Belastung so etwas darstellt, kann man sich bestenfalls nur vorstellen.
    „Du bist billig!“
    Die tatsächliche, offizielle Begründung für die fristlose Kündigung (die Theapolis vorliegt) beschränkt sich jedoch auf etwas wesentlich Profaneres. Dass diese im Zusammenhang mit Fancellus gewerkschaftlicher Arbeit stehe, hat die Stadt Naumburg in einer Pressemitteilung bereits dementiert. Vielmehr habe sich Fancellu im Rahmen der Übergabe der Mahnung despektierlich verhalten und diese belächelt, sowie bei einer Dienstberatung gegenüber dem Intendanten Stefan Neugebauer geäußert, dieser sei „billig“.
    Dass ein solcher Ausspruch Grund genug für die fristlose Kündigung eines Ensemble-Mitglieds darstellt, während weitaus schlimmere Beschimpfungen, Demütigungen oder Übergriffe von Seiten einiger Regisseure oder Theaterleitungen wiederum gerne als entschuldbarer Temperamentausbruch eines genialen Künstlers verklärt werden – absurd.
    Dass sich die Stadtverwaltung, an die sich Fancellu bereits im Vorfeld gemeinsam mit dem Ensemble Schutz suchend gewendet hat, seinen Aussagen über das Betriebsklima am Theater Naumburg nicht nur keinen Glauben schenkt und diese als „Übertreibungen“ abtut, sondern sich auch daraufhin noch mehr auf die Seite des Intendanten stellt – alarmierend.
    Mitarbeitende in Naumburg stellen sich hinter Intendanz und Stadtverwaltung
    Hinzu kommt: Anders als in Leipzig, wo sich das Ensemble und andere Mitarbeitende mehr oder weniger geschlossen solidarisch hinter die gekündigten Schauspielerinnen gestellt haben, haben sich in Naumburg alle Mitarbeitenden des Theaters (mit Ausnahme des Schauspielensembles) hinter  Intendant und Stadtverwaltung gestellt und sogar schriftlich von den Äußerungen des Schauspielensembles distanziert, berichtet Fancellu – die Kolleg*innen sahen ihre eigenen Arbeitsplätze gefährdet.
    Wie geht es nun weiter?
    Während die Solidaritätsbekundungen mit den Betroffenen nicht abreißen und Interessenvertretungen wie das ensemble-netzwerk „Mitglieder und Kolleg*innen auf[ruft], sich solidarisch mit den betroffenen Schauspielenden und den Ensembles in Leipzig und Naumburg zu zeigen und besonders die Rechtsträger*innen an ihre Aufsichtspflicht und Verantwortung zu erinnern“, hört man von den Theaterleitungen oder Stadtverwaltungen wenig Aussagekräftiges.
    Enrico Lübbe, Intendant in Leipzig, äußerte sich Theapolis gegenüber zu dem Sachverhalt mit Verweis auf das laufende Verfahren und Betriebsinterna gar nicht. Auf unsere Frage, ob er die Nichtverlängerungspraxis, wie sie aktuell gang und gäbe ist, noch für zeitgemäß halte oder eventuell Verbesserungsbedarf sehe, antwortete er ebenso lakonisch: „Aktuell gilt der NV-Bühne. Über Änderungen haben die Tarifparteien zu reden und zu befinden.“
    Der Naumburger Intendant Stefan Neugebauer reagierte immerhin weniger ausweichend, wenn auch nicht beglückend für Fancellu: „Wir ziehen die Rücknahme der Kündigung nicht in Betracht.“
    „Sie treten in das Fettnäpfchen, das nicht einmal aufgestellt wurde“
    Jüngste Fürsprache „von oben“ zu Gunsten von Fancellu kommt jetzt auch von Prof. Dr. Dr. Christoph Nix. Der Rechtsanwalt und ehemalige Intendant (u.a. in Konstanz) wendet sich direkt an den Naumburger Oberbürgermeister Armin Müller – in einem offenen Brief vom 17.12.2022, den wir unseren Leser*innen an dieser Stelle nicht vorenthalten möchten:
    „Offener Brief an einen Deutschen Oberbürgermeister
    Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
    jetzt werden Sie doch noch berühmt: als Ritter der traurigen Gestalt.
    Was haben Sie sich da einreden lassen, als Sie den Entschluss gefasst haben, den Schauspieler Antonio Gerolamo Fancellu zu kündigen? Welcher Teufel hat Sie geritten, welche Banausen haben Sie beraten?
    Ich habe Ihre Abmahnung, die Kündigung und auch das Schreiben an Rechtsanwalt Ingenkamp gelesen und muss sagen, schlechtes Deutsch. Können Sie nicht einmal Korrektur lesen lassen, bevor solche Schreiben an Dritte gehen? Es fängt mit dem Genitiv beim Personalratsvorsitzenden an und hört bei Interpunktionsfehlern und schlechter Syntax auf. Der Stil will bürokratische Kompetenz beweisen, das Gegenteil geschieht. Was ist ein „Vorwort“ zu einer Vorstellung?* Sprechen Sie vom Monolog? Wissen Sie nicht, dass eine Abmahnung konkret benennen muss, was der Arbeitnehmer getan hat, worin die Pflichtverletzung besteht und was er nicht mehr tun sollte? Merken Sie, wie Sie im Dunkeln stochern?
    Lassen Sie mich inhaltlich werden. Ein Schauspieler kritisiert vor Publikum, dass Schauspieler in Deutschland prekär leben und nicht immer Ihre Meinung sagen dürfen. Was machen Sie? Sie treten in das Fettnäpfchen, das nicht einmal aufgestellt wurde, Sie verbieten einem „Freiheit liebenden Sarden“ die Meinungsfreiheit. Und was tut der? Er lacht, das scheint Sie zu ärgern. Er lacht sogar über das schlechte Deutsch von Frau Mank und Herrn Dr. Meier.
    Er darf lachen, alle dürfen lachen. Lachen ist nicht verboten. Sie haben Grundrechte verletzt, mit Füßen getreten. Sie laden Signore Fancellu zu einem Personalgespräch, ohne ihm Gelegenheit zu geben, eine Vertrauensperson mitzunehmen. Das geht nicht.
    Für mich ist die problematischste Formulierung in ihrem Schreiben: „[…] da offensichtlich keine Besserung des Verhaltens absehbar sei, [erfolge] eine Kündigung“.
    Wer spricht da? Der Inquisitor, der Erzieher, der Anstaltsleiter? Ein Vater? Kaum zu glauben, Sie haben zwei Kinder, mein Gott, nicht mal mit Kindern spricht man so. 
    Der Schauspieler ist kein schwer erziehbares Kind, selbst das darf man heute nicht mehr so behandeln. Im Grunde ärgern Sie sich, weil ein Spieler Ihnen gegenüber despektierlich erscheint. Das ist nicht souverän. Es ist das Mittel der Spieler, der Eulenspiegel, aller ernst zu nehmenden Narren, seit Hunderten von Jahren, Machtgehabe infrage zu stellen.
    Bleiben wir also auf dem Boden (der FdGO): ein Schauspieler übt sich in Kunst- und Meinungsfreiheit, lacht, ein deutscher Oberbürgermeister schmeißt ihn raus.
    Muss man einem Christdemokraten aus dem Westen, aus dem „Schwäbischen“, dreißig Jahre nach der Wende die Demokratie erklären? Man muss. Ich darf das auch, denn meine Frau hat als Christin gelitten unter dem SED-Staat, ich war Intendant in Ost und West, ich wurde sogar von einer Fraktion abgehört. Sie aber setzen dem Drama die Mütze auf.
    Wie alle Menschen haben auch Sie die Chance sich zu bessern. Man ist auch nur so gut, wie die eigene Mannschaft gut ist. Frau Mank muss vermutlich ins Grundbuchamt gehen und Herr Meier einen Workshop über Gelassenheit besuchen…
    Sie sollten „Der Drache“ lesen, das Stück wurde in Opposition zur SED 400 Mal gespielt, in Ost-Berlin, danach wurde viel gelacht: Es gab darin Bürgermeister, Ritter, Bibliothekare und eine schöne Tochter, es gab keine Erlösung und keine Intendanten. Apropos, warum spricht der Intendant nicht selbst Abmahnungen oder Kündigungen aus? Halten Sie den an der kurzen Leine? Dann ist er kein Intendant, dann hat er den falschen Vertrag, wie Herr Wurm aus „Kabale und Liebe“.
    Weihnachten: Erlösung ist angesagt, das können Sie nur selber tun, „sich aus dem Elend zu erlösen“ heißt es in dem Freiheitslied „Internationale“, und dabei das Grundgesetz studieren.
    Was tun?
    Die Kündigung zurücknehmen – Sie verlieren den Prozess ohnehin – das Ensemble mit einer Stelle aufstocken, allen Spielern wenigstens die Mindestgage zahlen, aber ein Kinderzuschlag muss sein, dann ein großes Fest geben, sich entschuldigen, bei Konflikten künftig eine Mediatorin holen, dem „Intendanten“ eine Abfindung anbieten und nach Hause schicken, namhafte Regisseure ermutigen, bei Ihnen zu arbeiten und auf Gage – aus Solidarität – einmal zu verzichten, dem Sarden die Hand geben und was trinken.
    Ach ja, noch ein Buch: Das Leben des Antonio Gramsci.
    Hilft, das eigene Elend zu relativieren. Als Streitschlichter – sollten meine Ratschläge nicht helfen – schlage ich Volker Bouffier (CDU) vor, ein guter Freund, er macht das ohne Honorar.
    Das wäre ein Sofortprogramm, setzt aber Demut voraus und Größe, die Sie brauchen, wenn Sie ein Oberbürgermeister sein wollen.
    Seien Sie herzlich gegrüßt,
    wir alle müssen uns bessern.
    Ihr Prof. Dr. Dr. Christoph Nix“
    Überdeutliche Ansagen, möchte man meinen – gekrönt von Literaturtipps und sogar mit konkreten, konstruktiven Handlungsvorschlägen. Ob sie auf fruchtbaren Boden fallen? Es soll ja manchmal Weihnachtswunder geben.
    * Anm. d. Red.: In der Abmahnung an Fancellu seitens der Stadt Naumburg wurde als Begründung das Vorkommnis genannt, Fancellu habe „im Vorwort der Vorstellung ‚die Verwandlung‘ […] gegenüber dem Publikum geäußert, dass Schauspielern untersagt werde, frei ihre Meinung zu äußern und mit den Gästen zu sprechen. Schauspieler seien unterbezahlt, austauschbare, billige Wegwerf-Spielzeuge.“
    Theapolis.de

    ((TRENNER))

    „Joachim Hieke begrüßt in seinem Leibniz-Theater eine illustre Runde:
    Zu seiner Rechten sitzt, „allseitsbekannt, der liebe Hajo Müller“, daneben Matthes Haug und „der liebe Björn von der Familie der Auen“.
    Am 13. Dezember, nur wenige Tage nach der Großrazzia der Generalbundesanwaltschaft in Karlsruhe gegen eine rund 50-köpfige Verschwörergruppe von Reichsideologen, stehen im Theatersaal in der Hannoveraner Kommandanturstraße Putsch, Reichsbürger und 1871 auf dem Programm. Es ist keine kritische Veranstaltung, sondern eine der Szene.“
    https://www.endstation-rechts.de/news/putsch-oder-pr

    ((TRENNER))

    „Musk hat der Marke Tesla zuletzt erheblichen Schaden zugefügt (Background berichtete). Nach der Übernahme des Kurznachrichtendienstes Twitter irritierte er Investoren und interessierte Kunden mit erratischen bis extremen politischen Äußerungen. Der Kurs der Tesla-Aktie befindet sich seit Monaten im freien Fall. 

    „Chaotische Verhältnisse“ vor allem in der Gießerei

    Auch das schnelle Hochfahren der Grünheider Gigafactory verläuft nicht reibungslos. Ein Tesla-naher Insider bestätigt, dass es Fluktuation gebe, die sich aber angesichts der zahlreichen Einstellungen im üblichen Rahmen bewege. Nicht jeder komme mit den Anforderungen und dem für Tesla üblichen Leistungsdruck klar. 

    Andere Stimmen in der Belegschaft berichten allerdings von „chaotischen Verhältnissen“ in Teilen des Werkes. Vor allem in der Gießerei, in der schon im Drei-Schicht-Betrieb gearbeitet wird, sei die Situation problematisch. Aufgrund von Ausfällen von Kollegen stünden die Mitarbeitenden mehr oder weniger auf Abruf bereit, von „knallharter Ausbeutung“ und „Zwangsverpflichtungen“ spricht ein Arbeitnehmervertreter, der anonym bleiben möchte. Da nicht erkennbar sei, dass die Werkleitung die Arbeitsbedingungen zu verbessern versuche, sei die Unzufriedenheit groß in der Belegschaft. 

    Es gibt in Grünheide zwar seit Frühjahr einen Betriebsrat, der sich jedoch zum erheblichen Teil aus arbeitgeberfreundlichen Beschäftigten zusammensetzt. Die in der deutschen Autoindustrie stark vertretene IG Metall kommt bislang kaum zum Zuge. Elon Musk ist dafür bekannt, Gewerkschaften aus seinen Werken herauszuhalten.

    Bislang galt die chinesische Gigafactory in Shanghai als Benchmark für das weltweite Netz von Tesla-Werken. Im November hatte die größte Tesla-Fabrik mit mehr als 100.000 Autos den höchsten Monatsabsatz verzeichnet. Insgesamt hat das Werk nach dem Ausbau eine Jahreskapazität von 750.000 Fahrzeugen. Doch die Expansion stockt, Tesla hat auf dem chinesischen Automarkt Absatzprobleme, nach Weihnachten soll die Produktion sogar zeitweise ruhen.

    IG Metall bereitet sich auf nächste Betriebsratswahl vor

    Umso wichtiger ist der Hochlauf in Grünheide. Mit den 8500 Beschäftigten hat Tesla genügend Personal für den Drei-Schicht-Betrieb und nähert sich schneller als erwartet der vollen Kapazität der ersten Ausbaustufe an, für die 12.000 Jobs angegeben waren. Gleich für das erste Produktionsjahr waren sie weder geplant noch angekündigt. Eine Besonderheit: Im Werk haben laut Arbeitsagentur mehr als 1000 Arbeitslose einen Job gefunden, darunter 500 Langzeitarbeitslose, also vormalige Hartz-IV-Empfänger.

    Weil die Belegschaft so schnell gewachsen ist, bereitet sich die IG Metall schon auf die nächste Betriebsratswahl vor. Normalerweise findet sie alle vier Jahre statt. Es sei denn, die Belegschaftsgröße verändert sich zwischenzeitlich: Erhöht sich die Zahl der Mitarbeitenden um mehr als 50 Prozent, dann sind schon nach zwei Jahren Neuwahlen fällig. Das ist in Grünheide der Fall, der nächste Termin liegt somit im Frühjahr 2024.

    Die Wahl im vergangenen Februar war erstaunlich frühzeitig anberaumt worden: Da nach Betriebsverfassungsgesetz nur Mitarbeitende kandidieren dürfen, die mindestens sechs Monate im Unternehmen sind und für die Wahlberechtigung eine Betriebszugehörigkeit von mindestens drei Monaten erforderlich ist, war der Kreis der Teilnehmenden eher klein. Die Initiatoren der Wahl standen nach Kenntnissen der IG Metall dem Management nahe (Background berichtete). 

    Die arbeitgeberfreundliche Liste namens „Gigavoice“ bekam knapp die Hälfte der Stimmen. Sie stellt mit zehn Sitzen die Mehrheit im Betriebsrat mit insgesamt 19 Mitgliedern. Der Betriebsrat wächst mit der Größe der Belegschaft. Für die Autogewerkschaft IG Metall geht es darum, mehr als die Hälfte der Mandate zu gewinnen, um dann auch den oder die Vorsitzende zu stellen. Nur mit einem von der Gewerkschaft dominierten Betriebsrat kann die IG Metall ihre Macht im Betrieb ausbauen – um dann irgendwann stark genug zu sein für eine Tarifauseinandersetzung.

    Tesla hält aktuelle Produktionszahlen zurück

    Für Tesla wird die Rekrutierung weiterer Mitarbeiter nun schwieriger. Die für die Maximalkapazität der Ausbaustufe noch fehlenden weiteren 3500 Stellen lassen sich aber wohl besetzen. Denn das US-Unternehmen hat – entgegen anfänglichen Befürchtungen – kaum Beschäftigte auf dem westpolnischen Arbeitsmarkt rekrutiert. Aktuell ist nach Zahlen, die im Brandenburger Landtag mitgeteilt wurden, das Werk tatsächlich „Giga Berlin“: 66 Prozent der Belegschaft kommen aus der Hauptstadt, 31 Prozent aus Brandenburg, nur drei Prozent aus Polen.

    Zum aktuellen Produktionsausstoß hält sich das Unternehmen bedeckt, im Sommer hatte Elon Musk mitgeteilt, dass 2000 Fahrzeuge pro Woche gefertigt würden. Inzwischen sind es 3000 Fahrzeuge pro Woche, wie Tesla am Sonntagabend bei Twitter feierte. Bei voller Kapazität der ersten Ausbaustufe sollen es 10.000 Fahrzeuge pro Woche werden.

    Das schnelle Hochfahren des Werkes ist der Grund, dass Tesla auf dem bisherigen Werksgelände – im Norden eine 70-Hektar-Waldfläche wurde dafür gerodet – bereits die nächste Ausbaustufe vorbereitet, für die ein neues Genehmigungsverfahren erforderlich ist. Zum anderen will Tesla das Werk nach Osten um 100 Hektar erweitern, vor allem für einen Güterbahnhof, Logistik- und Lagerflächen, wofür die Gemeindevertretung Grünheide kürzlich das Verfahren zur Aufstellung eines Bebauungsplans startete.
    Tagesspiegel Background 19.12.

    ((TRENNER))

    „seltsam.
    da gibt es eine deutlich gekennzeichnete sperrflaeche.
    halten verboten.
    parken natuerlich auch.
    man darf da einfach mit seinem auto nicht stehen.

    es gibt keine ausnahme fuer frauen.

    es gibt keine ausnahme fuer muetter.

    es gibt keine ausnahme fuer vaeter.

    es gilt einfach: sperrflaeche.

    kein halten.

    kein parken.

    an dieser stelle seit jahrzehnten.


    es ist egal, ob jemand “nur kur auf den wochenmarkt” moechte.

    es ist egal, ob jemand ein kind (oder mehrere) aus der gegenueberliegenden evangelischen kita abholen moechte. oder aus der katholischen. oder der krippe. oder der schule.

    sperrflaeche.

    wer hinter einem steuer sitzt, muss die verkehrsregeln kennen.

    auch wenn man den fuehrerschein im ausland gemacht hat.

    oder im lotto gewonnen, irgendwo gekauft oder gar keinen besitzt.

    teilnahme am motorisierten strassenverkehr = kenntnis der stvo. ganz einfach. ein muss. nicht verhandelbar.


    es ist voellig irrelevant, ob das dem menschen, der da haelt oder parkt, passt oder nicht.

    es ist absolut egal.

    es ist voellig schnuppe, wie ich das finde. die frage, “was stoert sie denn, wenn ich hier stehe?” ist schwachsinn.

    es ist eine sperrflaeche. nicht ueberfahren, nicht darauf halten, nicht darauf parken.


    ich bin es so leid.


    ein beispiel von vielen.


    es koennte so einfach sein.

    an regeln halten.

    ruecksicht nehmen.

    andere nicht gefaehrden.

    stvo. paragraph 1, mindestens.
    Netzfund

    ((TRENNER))

    DIE schon wieder: SCHLEICHWERBUNG IM RBB-FERNSEHEN.
    Aber recht geschickt. Zumindest in RBB aktuell.
    Zunächst ist zum Bildkommentar „die Lichterkette soll morgen repariert werden“ DEUTLICH zentral unten links zu lesen („zur Kenntlichkeit entstellt“/B. Brecht):
    „Eklig Energie wünscht Ihnen Leuchtende Weihnachten“.
    Und dann wird im Bildkommentar dreist ein NICHT Product Placement – wahrheitswidrig – betont:
    https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL3JiYl83OTZkZTU4MC03NjlhLTQ0OWMtYjAxYi01NTg4ZjhmM2VmNDRfcHVibGljYXRpb24
    ((OTON 1:47 – 1:51  „…. Der von einem Energieanbieter gesponserte Weihnachtsbaum…“)).
    „Ist es noch so fein gesponnen, so kommt es doch ans Licht der Sonnen“.(Donald Duck in den Mund gelegt von Dr.Erika Fuchs).
    Schlimmer geht immer:
    in der https://www.rbb-online.de/abendschau/videos/20221221_1930.html ist die Werbung für „Eklig Energie“ deutlich bei Interviews im Hintergrund LANGE zu sehen mit:
    – Letzte-Generation-Sprecherin Clara Heinrich (Werbung deutlich in der Mitte),
    – Passantin Yvonne Rubbel (während des Interviews  tritt am Anfang eine andere Passantin geflissentlich zur Seite, damit der Sponsorenname gut erkennbar ist. Offensichtlich auf Anweisung. Und die Kamera, die droht, vom Namen weg zu schwenken, wird korrigiert und zeigt den Namen medientheoretisch geschickt ganz links)
    – erneut Clara Heinrich mit mittiger Werbung.
    Dazwischen mehrere Sekunden der gesamte Baum im Bild. Inklusive Sponsorennamen.
    Am Ende nochmal mit Werbung schön mittig.
    PRODUCT PLACEMENT OVERKILL, lieber RBB!
    Aber das alles hat ja Tradition:
    https://www.ardmediathek.de/video/walulis/ard-und-zdf-gefangen-im-schleichwerbe-sumpf-oder-community-service/funk/Y3JpZDovL2Z1bmsubmV0LzEwMzEvdmlkZW8vMTU0OTc1OA

    RBB schon wieder oder: der Fisch stinkt nicht nur vom Kopf her.
    „„100 Sekunden Leben“ ist eine tägliche Kolumne, in der wechselnde Autor:innen „mit einem schrägen Seitenblick Phänomene aus ihrem analogen und virtuellen Leben“ betrachten, heißt es auf der Seite des rbb. Und diesmal geht es eben um das angebliche Phänomen Rassismus gegen Weiße. Tatort: ein Salon in Berlin-Neukölln, an dem Schröder „zufällig“ vorbei kam. Weil die Matte mal wieder ab musste, trat er ein, und hatte sogleich die erste „Rassismus“-Erfahrung. Schröder grüßte „freundlich“, aber:
    „Zwei der ungefähr zwölf allesamt arabisch sprechenden Männer in dem Laden grummelten ein Hallo.“
    Gut, das hätte ihm wahrscheinlich in jedem anderen Laden in Berlin auch passieren können (und fragen Sie mich nicht, wie das mit der guten Laune in Franken so ist, Grummeln gehört hier zur Kultur), aber wenn arabische Männer allesamt „grummeln“, hat das offenbar eine andere Dimension.“
    https://uebermedien.de/77749/wenn-ein-weisser-grosser-deutscher-reporter-meint-er-haette-rassismus-erlebt/?bezuggrd=LEU&utm_source=leute-neukoelln

    ((TRENNER))

    „Joachim Hieke begrüßt in seinem Leibniz-Theater eine illustre Runde:
    Zu seiner Rechten sitzt, „allseitsbekannt, der liebe Hajo Müller“, daneben Matthes Haug und „der liebe Björn von der Familie der Auen“.
    Am 13. Dezember, nur wenige Tage nach der Großrazzia der Generalbundesanwaltschaft in Karlsruhe gegen eine rund 50-köpfige Verschwörergruppe von Reichsideologen, stehen im Theatersaal in der Hannoveraner Kommandanturstraße Putsch, Reichsbürger und 1871 auf dem Programm. Es ist keine kritische Veranstaltung, sondern eine der Szene.“
    https://www.endstation-rechts.de/news/putsch-oder-pr


    *toxischemännlichkeit



    UNLEARN PATRIARCHY – Naomi Ryland u.v.a.
    https://www.zdf.de/kultur/kulturzeit/sendung-vom-09-12-2022-100.html
    ((OTON ab 2:35!!!!)

    ((TRENNER))

    „Seit den 2000er-Jahren wird der Begriff „toxische Männlichkeit“ vor allem von Feminist:innen benutzt, zum Beispiel im Zusammenhang mit #MeToo.
    Gemeint ist damit ein bestimmtes Verhalten, bestimmte Rollenbilder und Vorstellungen von Männlichkeit in der Gesellschaft.
    Sie geben vor, wie ein Mann sein soll, was er fühlen soll und wie er sich zu verhalten habe. Dazu gehört auch oft, dass sie diejenigen beleidigen und diskriminieren, die nicht diesen Rollenbildern entsprechen. Kräftemessen, Mutproben und Einfügen in Hierarchien gibt jungen Männern Sicherheit. Die Folgen unter anderem: 80 Prozent aller Gewaltstraftaten in diesem Land werden von Männern begangen und genauso viel Prozent der Opfer sind Frauen. Drei Viertel aller Selbstmörder sind Männer – eine traurige Statistik.
    https://www.br.de/extra/respekt/toxische-maennlichkeit-rollenerwartungen100.html

    ((TRENNER))

    „Das Problem: Die geschlechterspezifische Sozialisation bietet Jungen und Männern „keine breite emotionale Entfaltungsmöglichkeit“, sagt Laura Chlebos.
    Männlichkeits- und Geschlechterforscherinnen und -forscher seien sich einig darüber, dass – trotz der Existenz unterschiedlicher Männlichkeiten in unserer Gesellschaft – nach wie vor traditionelle Muster von Männlichkeit im Denken und Handeln verbreitet sind.
    Wer davon abweiche, werde häufig noch lächerlich gemacht oder abgestraft.
    https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/toxische-maennlichkeit-maenner-das-gefaehrliche-geschlecht

    ((TRENNER))

    „DAS WAHRE MÄNNLICHE SELBST DURCH 4 KRAFTVOLLE ARCHETYPEN
    Um Dir bewusst zu machen, welchen kollektiven Mustern wir uns im Arbeitsalltag zum Thema toxische Männlichkeit ausgesetzt sind, greife ich hier die aus der PsychologiestammendenArchetypen und deren Schatten nach Carl G. Jungauf.
    Die 4 Archetypen haben jeweils eine dreieckige Struktur sind:
    König (Schatten: Tyrann und Schwächling)
    Krieger (Schatten: Sadist und Masochist)
    Magier (Schatten: Manipulant und Ahnungslose)
    Liebhaber (Schatten: Süchtiger und Softie)Das Bewusstsein über die Archetypen hilft Dir dabei:
    Nicht dienliche Dynamiken bewusst zu machen, die Du und andere im Berufsalltag erleben und beisteuern
    Kollektive Muster in Dir und anderen im Team in Worte beschreibbar zu machen und darüber empathisch und lösungsorientiert in Austausch zu gehen
    Dir Orientierung für Deinen beruflichen Weg zu geben und Entwicklungsrichtungen zu erkennenDas kollektive Männerbild, das viele in sich tragen, scheint der Entwicklung unserer Arbeitswelt nicht zu dienen. Der “richtige” Mann wird in unserer Gesellschaft im Ideal als Gegenpol gesehen zu bekannten Begriffen wie:
    Jammerlappen und Heulsuse (Männer, die Emotionen und Gefühle zeigen und ihre Enttäuschung ausdrücken)
    Schlappschwanz (Männer, die keine Sexmaschine sind)
    Memme und Angsthase (Männer, die Angst ausdrücken und zu ihr stehen. “Richtige” Männer haben keine Angst, wenn auch meist nur aus Mangel an Phantasie)
    Schwächling (Männer, die Schwäche spüren und diese auch noch zeigen)
    Waschlappen (Männer, die weich sind und sich in verantwortlicher Weise auch auf Geschlechtsebene waschen, was Gebärmutterkrebs bei seiner Partnerin verhindert)
    Dankesager (Männer, die sich bedanken und andere wertschätzen. Das drückt für den “richtigen” Mann schon Abhängigkeit aus)
    Das ist das letzte, was ein Mann will, was andere und er selbst über sich denkt. (Über)lebenswichtige Eigenschaften wie Angst und Respekt werden diffamiert, Qualitäten wie Fürsorge, Mitgefühl, Hilfsbereitschaft und Sensibilität herabgesetzt, die erst ein Zusammenleben ermöglichen und uns zu Menschen machen.
    https://ohself.de/toxische-maennlichkeit-im-beruf/

    ((TRENNER))

    Eklige Gegenposition vom sog. SPACE FROG:
    https://www.youtube.com/watch?v=MnRwX5OqnHs
    (OTON 1:08 – 1:11 „Männer dürfen weinen.Aber bitte alleine. Ich meine, Ihr seid immer noch Männer.“))
    Er redet wie Ken Jebsen….

    ((TRENNER))

    Fast schon als Leitmotiv zieht sich die Beschäftigung mit toxischer Männlichkeit durch die ersten Festivaltage.
    Nicht nur in der Bestsellerverfilmung „Der Gesang der Flusskrebse – Where the Crawdads Sing“, der auf der Piazza Grande gezeigt wurde, und im französischen Wettbewerbsbeitrag „Bowling Saturne“ wird dies thematisiert.
    Von männlicher Macht und Befreiung der Frau aus dieser Abhängigkeit erzählte am Rande schon der indische Film „Ariyippu – Declaration„, mit dem der Wettbewerb startete. Weiter ging es mit dieser Thematik im malaiischen Wettbewerbsbeitrag „Stone Turtle„, in dem sich eine Frau für eine Vergewaltigung rächt.
    Toxische Männlichkeit kennzeichnet aber auch die jungen Soldaten, die in Carlos Conceiçãos „Nação Valente“ im Jahr 1974 die portugiesische Kolonie Angola gegen die Befreiungsbewegung verteidigen sollen. Wie wenig die streng katholisch geprägten Männer mit ihrem Begehren umgehen können, zeigt sich schon, wenn ein Soldat auf die Zärtlichkeiten einer jungen Afrikanerin mit ihrer Ermordung reagiert, gleich darauf aber ein „Vater unser“ betet.
    Doch weil sich das Begehren auf Dauer nicht unterdrücken lässt, holt einerseits der Trupp nachts ein übergroßes Brigitte-Bardot-Poster in die Kaserne, während andererseits der Hauptmann für seine Leute eine Prostituierte organisiert. Nicht umgehen können die jungen Männer aber mit dieser, sodass sich bald ein Schuss löst, durch den ihr Hauptmann getötet wird.
    Gleichzeitig zeigt der bildstarke portugiesische Film aber auch, dass der Regisseur – und auch der künstlerische Leiter des Festivals Giona A. Nazzaro – keine Berührungsängste zum Genrekino hat. Ziemlich kühn ist nämlich schon, wie hier im historischen Geschehen mit Mitteln des Zombiefilms gearbeitet wird, wenn die ermordeten Afrikaner sich schließlich aus den Gräbern erheben und die Portugiesen vertreiben.
    Noch näher am Genrekino ist aber die Französin Patricia Mazuy bei „Bowling Saturne“. Im Gewand eines Thrillers erzählt sie nicht nur von zwei ungleichen Halbbrüdern, sondern mehr noch von extremer toxischer Männlichkeit. Lebte der Vater von Armand und Guillaume diese Männlichkeit mit seinen Freunden bei der Großwildjagd aus, so entlädt sich die Aggression von Armand an jungen Frauen. Was hier als einvernehmlicher und lustvoller Sex beginnt, schlägt bald in eine brutale Vergewaltigung und einen Mord um, bei dessen Schilderung Mazuy nichts ausspart und so dem Publikum einiges zumutet.
    Folgt der Film bis dahin Armand, so setzt er einen Monat später mit Guillaume, der als Polizist mehrere Frauenmorde aufklären soll, quasi neu ein. Ein weiteres Spannungsfeld wird dabei mit einer Öko-Aktivistin aufgebaut, die wegen ihres Kampfes für den Schutz von Wildtieren von den Jagdfreunden des verstorbenen Vaters bedroht wird.
    Zu aufdringlich trägt Mazuy zwar die Abrechnung mit dieser sich an Gewalt erfreuenden Männlichkeit vor sich, doch insgesamt ist hier ein stringent erzählter und stimmungsvoller Thriller gelungen, der mit seinen Nachtszenen, aus dem einzig immer wieder leuchtend rote Flächen herausstechen auch wirkungsvoll mit an Edward Hopper erinnernden Bildern der Einsamkeit und Verlorenheit arbeitet.
    Und schließlich wird auch das Leben der Protagonistin von Olivia Newmans Bestsellerverfilmung „Der Gesang der Flusskrebse – Where the Crawdads Sing“ entscheidend von aggressiven Männern bestimmt. Als Kind leidet diese Kya nämlich unter einem gewalttätigen Vater, der zunächst Mutter und Geschwister in die Flucht treibt, ehe er selbst abhaut, dann gerät sie als junge Erwachsene an einen arroganten Städter, der sie nur ausnützt.Gleichzeitig erzählt Newman aber auch von der Entwicklung Kyas. Allein aufgewachsen im Marschland von North Carolina, gilt sie den Bewohner*innen der nahen Kleinstadt zwar als Außenseiterin und wird schon beim ersten Schulbesuch von ihren Mitschüler*innen so gemobbt, dass sie nie mehr in die Schule zurückkehrt, lernt aber in der Natur auch sich durchzuschlagen, Stärke zu entwickeln und schließlich ihren Weg zu gehen.
    https://www.film-netz.com/post/75-locarno-film-festival-toxische-m%C3%A4nnlichkeit

    ((TRENNER))

    „Panzer, Helikopter, es brennt, dann schlägt eine Rakete ein.
    Doch was ist das?
    Mitten drin ein Reporter in schusssicherer Weste und mit Armeehelm auf dem Kopf. Er schaut kurz in die Kamera, dann bringt er sich vor den Einschlägen in Sicherheit. Wir beobachten den stellvertretenden Bild-Chefredakteur Paul Ronzheimer in den Kriegsgebieten in der Nähe der ukrainischen Hauptstadt Kiew. „Immer noch hören wir das Donnergrollen, der Vorort der Hölle ist das hier“, sagt Ronzheimer.
    Sein „Kriegs-Tagebuch“ wirkt wie die Inszenierung des Kriegsreporters schlechthin, alles ist so zusammengeschnitten, dass ein Bild des Helden im Kugelhagel an der Front entsteht. Und das sehen wir nicht nur bei Springer. Das Bild des Mannes als stolzer, tapferer Krieger feiert gerade sein Comeback. Ein „richtiger Mann“, so scheint es, ist jemand, der seine Nation verteidigt, zur Not auch mit der Waffe. Auch in Deutschland wird der Ruf nach Männern lauter, die so sind wie der gefeierte ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, einst Kabarettist, jetzt Kriegsheld, immer Medienprofi. Oder wie die Klitschko-Brüder, die geradezu verehrt werden, weil sie sich für die Ukraine opfern wollen. Erst kürzlich sagte Vitali Klitschko: „Wenn ich sterben muss, dann sterbe ich. Das ist eine Ehre, für sein Land zu sterben.“ Das Leid und die Notsituation der Ukraine wird ausgenutzt, um hier zu Lande neue Männlichkeit einzufordern.

    Im Vordergrund der neuen, alten Männlichkeit steht dabei das „Vaterland“. Vergessen wird, welche todbringenden Konsequenzen das hat. Die Zivilbevölkerung leidet unter dem Angriffskrieg, auch russische Soldaten müssen für Wladimir Putins Imperialismus sterben. Und in der Ukraine dürfen Männer nicht fliehen, wenn sie über 18 Jahre alt sind. Obwohl eigentlich ein Menschenrecht, ist es gerade keine Option, den Kriegsdienst zu verweigern.
    Der Diskurs brutalisiert sich, auch in Deutschland. Welt-Chefredakteur Ulf Poschardt schreibt zum Beispiel, dass die deutsche Gesellschaft aufgrund ihrer moralischen Gewissheit und ihrer Schwäche für jemanden wie Putin einfach ein Frühstück sei. Und weiter heißt es: „Die Freiheit wird nicht am Tampon-Behälter in der Männer-Toilette verteidigt. (..) Unser medial und kulturell dominierendes Menschenbild und auch – ja – das Männerbild sind ein Ausdruck feigen Appeasements gegenüber dem Zeitgeist.“
    Ein Ruf nach toxischer Männlichkeit: Männer dürfen keine Schwäche zeigen, sondern müssen hart sein. Sie müssen ihre Gefühle wieder unterdrücken, und den Konflikt im Ernstfall durch Gewalt lösen. Eine Position, für die AfD-Politiker Björn Höcke 2016 noch scharf kritisiert wurde, scheint gerade zum gesellschaftlichen Konsens zu werden. Damals rief Höcke: „Wir müssen unsere Männlichkeit wiederentdecken. Denn nur, wenn wir mannhaft werden, werden wir wehrhaft und wir müssen wehrhaft werden!“
    Nun, sechs Jahre später, werden solche Forderungen auch in deutschen Talkshows vorgetragen. Da war zum Beispiel Ex-General Erich Vad im BR Fernsehen. Er beklagt sich, dass die Deutschen keine Wehrbereitschaft und keine Kampfmoral hätten und uns dies hoffentlich eine Lehre sei aus dem Überfall der Russen auf die Ukraine. Er fordert, „dass wir auch mal sagen: Stimmt unser Radikalpazifismus noch? Müssen wir uns nicht auch mal verteidigen können?“
    Klar. Staubsauger und Gendersternchen zersetzen die Kriegsmoral! Diese Diskursverschiebung zu mehr Männlichkeit hat politische Folgen. Wir müssen aufrüsten, stark werden, sagt auch der heldenhafte, deutsche Kriegsreporter Paul Ronzheimer im Bild-Talk: „Ich glaube tatsächlich, dass wir zu schwach waren in den vergangenen Jahren und dass wir gewissermaßen auch jetzt noch zu schwach sind in unserer Antwort.“
    Also wird jetzt massiv aufgerüstet und selbst die Wiederaufnahme der Wehrpflicht ist Thema. Schließlich müssen die verweichlichten Männer ja dringend lernen, das Vaterland, Frauen und Kinder zu verteidigen, wenn der Feind an der Grenze steht. Auf die Spitze treibt dieses Mindset Bild-TV-Chef Claus Strunz in einem Plädoyer für die Wehrpflicht. Er fragt: „Was macht man denn mit einem Irren, der mit einem Schwert auf einen zuläuft, aber selber nur eine weiße Fahne hat? Dann wird man wahrscheinlich schlecht aussehen.“ Da fühlt man sich fast an König Theoden in „Der Herr der Ringe“ erinnert. Auf in die letzte Schlacht gegen den dunklen Herrscher Sauron und die Orks!
    Es schmerzt, dass Konservative den Krieg für ihre Agenda missbrauchen und Feminismus und Progressivität diskreditieren. Und dass die alten Männlichkeitsbilder, egal ob heldenhafter Kämpfer, tapferer Kriegsreporter oder der junge Patriot, wieder hochgespült werden. Umso wichtiger, dass es Menschen gibt, die darauf hinweisen, dass schreckliche Fernsehbilder und ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg noch keine Gründe dafür sein müssen, Männer darauf vorzubereiten, für nationalstaatliche Interessen zu töten und zu sterben. Und dass die Realität nicht der Herr der Ringe ist und auch auf der anderen Seite Menschen kämpfen, keine Orks.
    https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/zuendfunk/wie-der-krieg-gegen-die-ukraine-alte-maennlichkeitsbilder-wieder-hochspuelt-100.html

    ((TRENNER))

    „Am 16.03.2021 ermordete der 21-jährige Robert A. im Großraum Atlanta acht Menschen in unterschiedlichen Massagesalons.
    Da sechs der Getöteten asiatischer Herkunft sind, wird nun weltweit über Rassismus gesprochen.
    Was jedoch völlig ausgeblendet wird: Sieben der acht Opfer waren Frauen! Das Motiv Frauenhass (Misogynie) fehlt in dieser Debatte völlig wie bei allen vorangegangenen Attentaten und Anschlägen. Die Gründe sind in unserer patriarchalen und frauenfeindlichen Gesellschaft zu finden.Amokläufe, Terroranschläge und Attentate haben eines gemeinsam: Die Täter sind fast ausschließlich Männer. Viele gehören der Incel-Szene an oder werden von dieser für ihre Taten gefeiert. Die Incel-Szene ist eine Gruppierung von Männern, die wie sie selber sagen, unfreiwillig keinen Sex mit Frauen haben, jedoch der Meinung sind, dass sie sich diesen auch mit Gewalt nehmen dürften. Incels haben extrem frauenfeindliche Einstellungen. Darüber hinaus verschränken sich Misogynie und rassistische Einstellungen bei vielen dieser Männer.Bei den Attentaten in Atlanta ist es offensichtlich, dass Rassismus bei weitem nicht das einzige und schon gar nicht das Haupt-Motiv für die Taten ist. Dass sieben der acht Opfer Frauen sind, ist kein Zufall!Der Täter selber sagt, dass er seine Taten aufgrund seiner „Sexsucht“ begangen habe um die „Versuchung auszumerzen“. Die Aussage des Täters macht deutlich, dass Frauenhass und toxische Männlichkeit der Grund für seine Morde waren.
    Noch deutlicher werden die frauenverachtenden Hintergründe, wenn bedacht wird, dass die sogenannten Massagesalons in Wirklichkeit Bordelle darstellen, in denen täglich Männer Gewalt an Frauen ausüben und sie vergewaltigen:
    „Massagesalons sind in vielen US-Bundesstaaten legal, weil sie offiziell eine erlaubte Dienstleistung anbieten. In Wahrheit sind viele dieser Betriebe, die sich auch „Spas“ nennen, allerdings de facto Bordelle. Die Salons, die der Attentäter in Atlanta überfiel, lagen in einer Gegend, die als eine Art Rotlichtbezirk bekannt ist. Der Attentäter war eventuell Kunde in den Salons, die er überfallen hat. Er habe angegeben, an einer Sexsucht zu leiden und in der Vergangenheit selbst Massage-Salons besucht zu haben, sagte ein Sprecher der Polizei in Cherokee County.“
    https://www.sueddeutsche.de/panorama/atlanta-amoklauf-rassismus-1.5238519

    ((TRENNER))

    „Toxische Männlichkeit und patriarchale Strukturen sind die Schlüsselwörter, um zu verstehen, worum es bei feministischer Außenpolitik geht.
    Eine der Vordenkerinnen in Deutschland auf dem Gebiet ist Kristina Lunz – Diplomatin, Beraterin und Mitgründerin des Centre for Feminist Foreign Policy in Berlin.
    Aus ihrem Hause stammt bereits eine Studie, die für das Europäische Parlament untersuchte, wie eine feministische Außenpolitik in EU-Entscheidungen berücksichtigt werden kann.
    Einfach nur mehr Frauen in höhere sicherheitspolitisch relevante Positionen zu befördern delegitimiere das Konzept, sagt Lunz und führt aus: „Feministische Außenpolitik stellt die herkömmlichen Paradigmen von Außen- und Sicherheitspolitik infrage. Der Sicherheitsbegriff ist beschränkt, fußt auf militärischer Sicherheit, nationalstaatlicher Sicherheit. Feministinnen in der Außenpolitik sagen:
    Das, was Grenzen sicher hält, ist bei weitem nicht das, was Menschen sicher hält.““
    https://www.tagesschau.de/ausland/europa/feministische-aussenpolitik-101.html

    ((TRENNER))

    Toxische Männer sind oft – Überraschung! – meist rechts.
    Wie der recht schüchtern und unattraktiv aussehende „Superextreme“ auf youtube, der offenbar mit extremem bullshit Punkte machen möchte:
    https://www.ardmediathek.de/video/walulis/wie-maennerrechtler-sich-als-opfer-sehen-oder-walulis/funk/Y3JpZDovL2Z1bmsubmV0LzEwMzEvdmlkZW8vMTcwMTYxOA
    ((OTON 1:53 – 1:59  „Die Männer verdienen zwar mehr, ja, doch dieses Geld wird entweder für Frauen ausgegeben oder von Frauen ausgegeben.“))
    Sehr interessant am Ende: Ariane Alters Reaktion auf sexualisierte Beschimpfungen.

    ((TRENNER))

    https://www.ardmediathek.de/video/walulis/darum-machen-gillette-nike-und-co-jetzt-werbung-mit-politischer-message-oder-walulis/funk/Y3JpZDovL2Z1bmsubmV0LzEwMzEvdmlkZW8vMTYwMjY5NQ
    ((OTON 2:03 – 2:23  „Aber keine Angst. Gilette hat den clip aktualisiert. Im neuen spot sieht man Männer, die andere Männer davon abhalten, Frauen anzugraben. Sie helfen gemobbten Kindern usw. Die Reaktion von vielen Männern:“ – „Was soll denn die Scheiße! Ich will hirngewaschen werden um zuviel Geld für ein beschissenes Produkt auszugeben und nicht um belehrt zu werden!“))

    ((TRENNER))

    ist Influencerin Daggi Bee Feministin?
    https://www.ardmediathek.de/video/walulis/dagi-bee-make-up-und-emanzipation-oder-walulis/funk/Y3JpZDovL2Z1bmsubmV0LzEwMzEvdmlkZW8vODA5MjIz

    ((TRENNER))

    „Diskriminierung und Übergriffe passieren überall, auch in Clubs, die sich als Safer Spaces verstehen.
    Deshalb ist es wichtig, Strategien zu kennen, damit umzugehen.
    Zwar gibt es keine perfekten Lösungen für Gewalt, aber ein paar Grundsätze, um besser auf sie zu reagieren. Unser Ansatz stellt Betroffene in den Mittelpunkt und bezieht das Umfeld mit ein.
    Was kann ich tun, wenn ich selbst einen Übergriff erlebe oder beobachte?
    Bleib möglichst ruhig.
    Begebe dich in ein sicheres Umfeld.
    Handele nicht alleine und suche dir Unterstützung, z.B. beim Personal.
    Gehe auf die akuten Bedürfnisse der betroffenen Person ein.
    Glaube dabei der betroffenen Person, sie hat immer Priorität.
    ACT
    Schock und Ohnmacht sind typische Reaktionen, wenn jemand einen Übergriff erlebt. Es ist normal, sich alleine und machtlos zu fühlen. Gerade wenn Du Zeug:in von Diskriminierung oder Gewalt wirst, ist es wichtig, nicht weg zu schauen. Manchmal handeln Menschen nicht, weil sie Angst haben, etwas Falsches zu tun. Meistens hilft es Betroffenen, wenn Du handelst. Du kannst im Nachhinein Dein Verhalten reflektieren. Wenn Du selbst von Diskriminierung betroffen bist: Übergriffe sind niemals Deine Schuld und Du hast einen Anspruch auf Unterstützung von anderen.
    RESPECT
    Die Person, die Gewalt erfahren hat, ist der:die Expert:in in der Situation. Wenn Du selbst betroffen bist, ist Deine Einschätzung korrekt. Es ist nicht die Aufgabe des Umfelds, zu entscheiden, wie schlimm das Geschehene ist. Vertraue Deiner Wahrnehmung, hol Dir Unterstützung oder verlasse die Situation, wenn du kannst. Wenn Du Zeug:in eines Übergriffs bist, frag die betroffene Person, was sie braucht und respektiere die Antwort. Deine eigene und die Sicherheit der betroffenen Person haben Vorrang.
    Diskriminierung und Übergriffe sind schmerzhaft und real. Versuche, Deine Erfahrung ernst zu nehmen und gib’ Dir Zeit, einen Umgang zu finden. Wenn Du einer betroffenen Person zur Seite stehst, gib ihr Raum. Manchmal brauchen andere Menschen etwas anderes als das, was für dich selbst stimmig wäre. Oftmals brauchen betroffene Personen auch nach dem Übergriff Unterstützung. Frag’, ob die Person zum Beispiel zur Bahn gebracht werden möchte. Wenn Du überfordert bist, hol’ dir Unterstützung, zum Beispiel vom Personal.
    https://feiern-safe.club/
    Info-Material:
    https://drive.google.com/drive/folders/1FPVLSu6dkmcq7ZJEeOASzn_kulWlNYzd

    ((TRENNER))

    Aus TOXISCHE MÄNNLICHKEIT/fb:
    „Guckt mal, wer das Vorwort zu diesem US-Väterrechtler Buch geschrieben hat:
    https://www.amazon.de/Respondent-Exposing-Cartel-Family-Law/dp/1646634837
    – Johnny Depp. Damit ist klar, dass #DeppvsHeard *von Anfang an* als eine strategische Hexenjagd der Maskus angelegt war, um die Gesellschaft mit Antifeminismus zu impfen und gewaltbetroffene Frauen unglaubwürdig zu machen. Das Buch erschien 2021, das Manuskript & Vorwort werden, berechnet man die Zeitläufe im Verlagswesen ein, schon 2020 fertig gewesen sein.
    In dem Buch wettert Greg Ellis u.a. gg. eine angebliche MütterMafia an FamG. Also eine uns vertraute Spielart der maskulistischen Feminazi/Matriarchatsnarrative.“

    „JD hat ja zugegeben, dass er ihr gegenüber gewalttätig gewesen ist.
    Und es gibt eine ganze Menge Frauen, die das ebenfalls von ihm berichten und auch seit Jahren berichtet haben.
    Ihre Trauma-Symptome sind mehr als offensichtlich.
    Und wichtig ist: wir können sie niemals mit ihm vergleichen, da wir in einem Patriarchat leben. Selbst wenn sie genauso viel Gewalt angewendet haben sollte wie er (was ich bezweifle, denn dann würde sie wahrscheinlich nicht mehr leben), ist es aufgrund der patriarchalen Strukturen nicht dasselbe, da die Konsequenzen für sie völlig andere sind als für ihn. Sieht man an der Berichterstattung und in dem Umgang damit und was sie jetzt alles unmenschliche ertragen muss. Das können wir uns gar nicht vorstellen. Millionen von Menschen hetzen gegen sie, bedrohen sie etc. Sie wird ihres Lebens nie wieder froh, unabhängig von dem, was er ihr angetan hat, allein schon aufgrund der Gesellschaft. Er hingegen wird wie ein Rockstar gefeiert, OBWOHL er bereits Teile der Gewalt zugegeben hat. Und es ist zudem nicht vergleichbar: sie ist eine bisher völlig Unbekannte und als Frau im Patriarchat hat sie keine Macht, während er einer der bekanntesten Menschen/Männer der Welt ist mit einem enormen Einfluss und einer enormen Macht. Daher: es ist nicht vergleichbar. Aber um das zu erkennen, gibt es ja ua. Gruppen wie diese und um dazu zu lernen.“
    Sebastian Tippe

    ((TRENNER))

    „Weil sie ihrem Ehegatten sexuelle Kontakte verweigert hat, ist eine Französin vom Berufungsgericht in Versailles in einem Scheidungsprozess für allein schuldig erklärt worden. Diese schockierende Auslegung des Zivilrechts ist nun vom Kassationsgericht für zulässig erklärt worden.
    Eine Klage der Frau gegen das Urteil von Versailles wurde abgewiesen. Ihr bleibt nun als letztes Rechtsmittel eine Beschwerde wegen „Einmischung in das Privatleben“ und „Verletzung der moralischen und körperlichen Integrität“ vor dem Europäischen Menschenrechtsgerichtshof, die sie, unterstützt von feministischen Organisationen, einreichen will.“
    https://taz.de/Scheidungsprozess-in-Frankreich/!5755003/

    ((TRENNER))

    „ Mehr als die Hälfte der sexuellen Belästigungen am Arbeitsplatz geht von Dritten aus – zum Beispiel von Kunden oder Patientinnen. Das sagt eine neue Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes.
     Sabine Oertelt-Prigione ist Professorin an der Radboud-Universität Nijmegen, außerdem forscht sie an der Charité unter anderem zu sexueller Belästigung. Wir haben mit ihr über Hierarchien im Krankenhaus, übergriffige Patienten und erste Anlaufstellen für Betroffene geredet.“
    https://www.zeit.de/arbeit/2019-10/sexuelle-belaestigung-patienten-personal-charite-gleichstellung?utm_source=facebook_zonaudev_int&wt_zmc=sm.int.zonaudev.facebook.ref.zeitde.redpost_zon.link.sf&utm_medium=sm&utm_content=zeitde_redpost_zon_link_sf&utm_campaign=ref

    ((TRENNER))

    „“Porno, Sex und Männlichkeit“ – Gespräch mit Reinhard Winter“ (ab 12:30)
    https://www.zdf.de/kultur/kulturzeit/porno-sex-und-maennlichkeit-sendung-vom-5-12-2022-100.html
    „Männlich zu sein ist ohne Sex schwer vorstellbar.
    Dementsprechend hoch ist der Aneignungsdruck für männliche Jugendliche und junge Männer.
    Im Schnittfeld von Sex und Männlichkeit zeigen sich Verwerfungen – die Koordinaten haben sich verschoben, in denen sich männliche Sexualität entwickelt: Männlichkeit wird kritisiert und Pornos sind zum einflussreichen Medium geworden. Jungs heute sind »porn natives«, die traditionelle Männlichkeitskonzepte ablehnen und Sexstress empfinden. Als moderne männliche Praxis müssen junge Männer ihre Sexualität schaffen, sie bewältigen und kulturell passend neu kreieren.
    Dr. Reinhard Winter ist der profilierteste Jungenexperte im deutschsprachigen Raum. Er ist Diplompädagoge und in der Leitung des Sozialwissenschaftlichen Instituts Tübingen (SOWIT). Er arbeitet in der Jungen- und Männerberatung, in der Jungenforschung sowie in der Qualifizierung von Lehrern und Fachkräften in der Sozialen Arbeit zu Jungenthemen.“
    https://www.lehmanns.de/shop/sozialwissenschaften/60492951-9783779968948-porno-sex-und-maennlichkeit

    ((TRENNER))

    „Männerrechtler“ – Maskulisten – Makulinisten
    https://www.ardmediathek.de/video/walulis/wie-maennerrechtler-sich-als-opfer-sehen-oder-walulis/funk/Y3JpZDovL2Z1bmsubmV0LzEwMzEvdmlkZW8vMTcwMTYxOA

    ((TRENNER))

    „Frauen haben mehr Angst als Männer, wenn sie vor allem abends oder nachts alleine unterwegs sind.
    Ist das nur ein Gefühl?
    Oder zeigt auch die Kriminalstatistik, dass außerhalb der Wohnung mehr Frauen Opfer von Verbrechen werden?
    Der öffentliche Raum muss sicherer werden: durch bessere Beleuchtung, mehr Polizeipräsenz, übersichtliche Parkhäuser, Kameraüberwachung. Doch die größte Gefahr, Opfer einer Gewalttat zu werden, lauert zuhause durch den Partner. Die „toxische Männlichkeit“- was bedeutet dieses „Label“? Und wie können Gewalttaten verhindert werden?“
    https://www.youtube.com/watch?v=ircDjS541Z8

    ((TRENNER))

    „In unserem Experiment werden Fälle von sexueller Belästigung – inspiriert von wahren Begebenheiten erzählt.
    Noch immer sind Frauen oft Zielscheibe von Anmache und Belästigung.
    Doch was genau ist eine sexuelle Belästigung oder ein Übergriff?“
    https://www.youtube.com/watch?v=a3g48hz4VsQ
    (ca. 11:30 incl. „Hinterherpfeifen“) !!!!!!!

    ((TRENNER))

    „Es ist ein Albtraum: Jemand begibt sich zu einem Masseur und erwartet eine wohltuende Behandlung.
    Doch dann kommt das Unerwartete, Schockierende: ein sexueller Übergriff.
    So soll es zwei Frauen widerfahren sein, die in einer Wellnesseinrichtung im Osten Hamburgs eine Massage hatten genießen wollen.
    „Ich hatte Angst. Ich war ganz allein in einem Keller mit einem Mann“, erzählt nun im Prozess vor dem Schöffengericht eine der beiden Frauen. „Es gab drei Situationen, wo ich ernsthafte Sorge hatte, dass er mich vergewaltigen würde.“ Zwischendurch habe sie sogar überlegt, ob der Mann etwa „verrückt“ sei. „Ich dachte, vielleicht bringt er mich um.“
    „Er“, damit ist Masseur Marik M. (alle Namen geändert) gemeint, der sich seit Montag wegen sexuellen Übergriffs sowie Körperverletzung vor Gericht verantworten muss. Der 37-Jährige ist angeklagt, jeweils im Dezember 2018 und im Januar 2020 zwei Frauen bei einer Massage gegen ihren Willen im Intimbereich berührt zu haben. Dabei habe er einen Überraschungsmoment ausgenutzt und in einem der Fälle eine besonders erniedrigende Handlung ausgeführt, heißt es in der Anklage.
    Im Einzelnen wirft die Staatsanwaltschaft dem Mann vor, in einem Spa als Masseur bei einer Kundin ohne Vorwarnung zweimal seinen Finger in den Intimbereich eingeführt zu haben. Dieses „völlig unerwartete Vorgehen“, so die Anklage, habe sie nicht verhindern können. Dies habe er auf eine Art und Weise getan, dass die Frau blutende Verletzungen erlitten und noch mehrere Tage lang Schmerzen verspürt hat. Bei der zweiten Tat ist die Kundin laut Ermittlungen für eine Massage des Nackens und der Schulter zu dem Angeklagten gekommen. Plötzlich habe er die Frau gefragt, warum sie trotz ihrer Schönheit keinen Mann habe? Dann soll Marik M. der Frau die Unterhose heruntergezogen und seine Hand mehrfach auf ihren Schambereich gelegt haben. Das Opfer sei „geschockt und verängstigt“ gewesen, so die Anklage weiter.
    Der Angeklagte, ein Mann mit Brille und zum Zopf gebändigtem schwarzem Haar, wird unter anderem von seiner Partnerin zum Prozess begleitet. Sein Mandant werde sich zu den Vorwürfen äußern, sich dabei aber „bestreitend einlassen“, kündigt der Verteidiger an. Er beantragt, für die Dauer der Aussage die Öffentlichkeit auszuschließen. Auch die Anwältin eines der beiden mutmaßlichen Opfer beantragt den Ausschluss der Öffentlichkeit.
    Der privateste Bereich von Betroffenen, ihre Intimsphäre zumal, ist im Strafprozess ein hohes Gut. Im Gerichtsverfassungsgesetz ist geregelt, dass der Schutz des persönlichen Lebensbereichs meist Vorrang hat vor dem Interesse der Öffentlichkeit. Entsprechend entscheidet auch hier das Gericht: Zwar sei es sicherlich von Interesse, dass die Menschen erfahren, dass eine geplante Massage im Einzelfall auch eine ungute Wendung nehmen könne. Dass also die Möglichkeit und die Gefahr bestehe, dass jemand unter Umständen plötzlich Opfer eines sexualisierten Übergriffs werden könne, erläutert die Vorsitzende. Allerdings werde dies bereits durch die Anklageverlesung erreicht. Vor allem sei zu beachten, dass bei einer Aussage des Angeklagten beziehungsweise der Frauen Umstände aus dem höchstpersönlichen Lebensbereich zur Sprache kommen würden.
    Doch die zweite Zeugin, Nadja P., ist einverstanden, dass Zuhörer im Gerichtssaal bleiben. Die 52-Jährige berichtet von einem Übergriff, der sich für sie fremd und schockierend angefühlt habe. Sie erzählt von ihrer Starre während der Prozedur und dass sie nicht gewagt habe, sich zu widersetzen, als sie eine Hand des Mannes an ihrem Schritt gespürt habe und die andere an ihrem Po. Es sei ja niemand sonst in ihrer Nähe gewesen, an den sie sich hätte wenden können. Deshalb habe sie auch hinterher, nach dem schlimmen Erlebnis, auf seine Frage hin zunächst behauptet, sie wolle wiederkommen. „Ich wollte nicht auffallen, allein im Keller. Ich wollte sein Misstrauen nicht wecken.“
    Wegen Rücken- und Schulterproblemen gehe sie öfter zur Massage, erzählt Nadja P., und dann ausschließlich zu weiblichen Kräften. Hier habe sie zu spät gesehen, dass sie von einem Mann massiert werden sollte, und nicht gewusst, wie sie die Buchung hätte stornieren können.
    Dem Masseur habe sie von ihren Rückenschmerzen berichtet. „Ich lag auf der Seite.“ Etwa nach zehn Minuten habe sie gespürt, wie der Mann sie unter anderem am Po berührt habe. „Ich dachte, vielleicht weiß er nicht, dass das die falsche Stelle ist, dass er das versehentlich macht. Dann lag wieder die Hand im Schritt, die zweite Hand wieder am Po.“ Sie habe ihn darauf hingewiesen, dass ihre Schmerzen den oberen Rücken betreffen. Doch das habe ihn nicht beeindruckt. „Er hat weitermassiert, irgendwann die Unterhose vom Po runtergezogen und meinen Po massiert.“ Beim Aufstehen habe sie ein Schild wahrgenommen, auf dem aufgefordert wurde, man solle „immer die Unterhose anlassen“. Da sei ihr endgültig klar geworden: Hier ist etwas ganz und gar verkehrt. Sie habe sich „schlecht und ausgenutzt“ gefühlt — und beschlossen, Anzeige zu erstatten. Der Prozess wird fortgesetzt.
    Hamburger Abendblatt 6.12.

    ((TRENNER))


    „“Geiler Arsch!” oder “Zieh dich aus!” – verbale sexuelle Belästigung auf der Straße, sogenanntes Catcalling, hat wohl leider schon fast jede*r erlebt.
    Sexistische Sprüche oder Pfiffe auf der Straße sind aber kein Kompliment und können für Betroffene extrem belastend sein.
    Für PULS Reportage trifft sich Sebastian Meinberg mit zwei Aktivistinnen, die auf Catcalling aufmerksam machen und sich dagegen wehren. Außerdem geht er zu einer Beratungsstelle, um zu erfahren, was man tun kann, wenn man Catcalling selbst erlebt oder beobachtet hat.
    CATCALLING IST KEIN KOMPLIMENT
    Traurig, aber wahr: Oftmals reicht es schon, sich ein paar Meter vor der eigenen Haustüre zu bewegen, um verbal sexuell belästigt zu werden. Bei Sprüchen wie “Ey, geile T*tten” oder “Na, Bock auf F*cken?” ist die Grenze überschritten und es handelt sich nicht mehr um nette Komplimente. Auch wenn jede*r solche Sprüche anders bewertet, empfinden viele solch eine Situation als extrem unangenehm und fühlen sich damit alles andere als wohl. Doch sollte man solche Erlebnisse einfach hinnehmen, weil es eben jeder*m mal passiert? Julia und Sofija vom Projekt “catcallsofmuc” sagen: nein! Auf ihrem Instagram-Account machen sie auf Catcalling in München aufmerksam und wehren sich dagegen. Sie sammeln Erlebnisse von User*innen und schreiben diese plakativ mit Straßenmalkreide an den Ort des Geschehens. Damit wollen die zwei Frauen für das Thema sensibilisieren und aufzeigen, wie verbreitet Catcalling immer noch ist.
    IST CATCALLING STRAFBAR?
    In Deutschland ist Catcalling aktuell nicht strafbar. Anders sieht es beispielsweise in Frankreich, Belgien, Portugal und den Niederlanden aus. Dort gibt es Gesetze gegen Catcalling, also verbale oder anderweitige nicht-körperliche sexuelle Belästigung. In Deutschland kann Catcalling nur dann verfolgt werden, wenn damit eine Beleidigung verbunden ist oder wenn zusätzlich eine Berührung “in sexuell bestimmter Weise” stattgefunden hat. Eine junge Studentin aus Würzburg will das ändern! Mit einer Petition setzt sie sich dafür ein, dass Catcalling seinen eigenen Platz im Gesetz bekommt. Alle Infos dazu gibt’s hier: https://br.de/s/4geMm0V
    WIE REAGIEREN AUF CATCALLING?
    ((Aber wie reagiert man denn nun, wenn man selbst verbal sexuell belästigt wird oder Catcalling auf der Straße oder in der U-Bahn beobachtet? Darüber spricht Sebastian mit zwei Beraterinnen vom Frauennotruf München. Melanie und Cordula erklären, wie man sich auf solche Situation vorbereiten könnte und wie man als Außenstehende*r auf Catcalling reagieren kann. Ihre Tipps seht ihr in dieser PULS Reportage. Betroffene von Catcalling und anderer sexueller Belästigung können sich jederzeit anonym und kostenlos an diese Anlaufstellen wenden:
    Frauennotruf München 089 – 76 37 37 oder online hier:
    https://frauennotruf-muenchen.beranet…
    Hilfetelefon “Gewalt gegen Frauen” 08000–116 016 oder per Chat hier: https://www.hilfetelefon.de/
    Hilfeportal “Sexueller Missbrauch” 0800-22 55 530 oder online hier:
    https://www.hilfeportal-missbrauch.de… #PULSReportage #Catcalling #StopptBelästigung
    — IN FOLGE 54!—

    ((TRENNER))

    Heimweg-Begleitungs-Nottelefon für Frauen bundesweit: 030/12074182
    politik_und_zeitgeschehen/Instagram
    https://www.mdr.de/brisant/ratgeber/handzeichen-gegen-gewalt-102.html
    https://www.stern.de/panorama/weltgeschehen/mit-diesen-codewoertern-erhalten-frauen-in-not-hilfe–9278484.html

    ((TRENNER))

    Nach der überraschenden Absage von Jan Fleischhauer, Giovanni di Lorenzo und der Führungsetage von Engel & Völkers, haben wir uns dafür emanzipierte Unterstützung besorgt: Sophie Passmann. #VorldVideVulva
    https://www.youtube.com/watch?v=1PUrMQGw58g

    ((TRENNER))

    „Ein 18 Jahre alter Mann soll zwei Frauen vor einem Club in der Neuköllner Straße in Rudow homophob beleidigt und anschließend einen Zeugen angegriffen haben. Der 18-Jährige habe den beiden Frauen im Alter von 19 und 22 Jahren am frühen Samstagmorgen homophobe Beleidigungen zugerufen, als diese gerade Zärtlichkeiten ausgetauscht hätten, sagte eine Polizeisprecherin der Deutschen Presseagentur. Der 22-jährige Zeuge wollte demnach versuchen, den Streit zu schlichten. Dabei soll ihn der 18-Jährige zu Boden geworfen haben. Der 22-Jährige sei dabei am Kopf verletzt worden. Der 18-Jährige kam wenig später auf die Polizeiwache und zeigte den Zeugen wiederum wegen Körperverletzung an, hieß es. Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes hat die Ermittlungen übernommen.“
    Tagesspiegel Newsletter Neukölln 23.12.

    ((TRENNER))

    Pick-Up-Artists:
    https://www.ardmediathek.de/video/walulis/die-wahren-tricks-der-skrupellosen-pick-up-artists-oder-walulis/funk/Y3JpZDovL2Z1bmsubmV0LzEwMzEvdmlkZW8vMTU3ODY1Ng

    ((TRENNER))

    „#MeToo hat eine neue Ära des Feminismus eingeläutet.
    Öffentliche Debatten über Sexismus und männlichen Machtmissbrauch scheinen eine neue Dimension angenommen zu haben.“
    https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/wie-sexistisch-ist-deutschland–frauenbild-klischees–und-metoo-1-100.html

    ((TRENNER))

    „In diesem Experiment teilen sechs Männer ihre Gedanken über Sexismus.
    In der ersten Folge der dreiteiligen Serie geht es um Alltagssexismus.
    Nach Selbstauskunft erleben 44 Prozent aller Frauen in ihrem Alltag sexistische Übergriffe. Bei den Männern sind es 32 Prozent. Wie stehen Männer zum Thema Sexismus? Wie reflektieren sie ihre eigene Position in der Gesellschaft? Die Teilnehmer beziehen Position zu verschiedenen Aussagen – zunächst, indem sie sich im Raum entsprechend verteilen – danach beginnt eine Diskussion. Diese Methode, die auch in Workshops angewandt wird, ist auch unter dem Namen „lebendige Statistik“ bekannt. Die im Film zitierte Pilotstudie „Sexismus im Alltag“ ist hier abrufbar:
    https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/service/publikationen/sexismus-im-alltag-141250
    Hintergründe zum Thema gibt in dieser Folge die Genderforscherin Stevie Schmiedel von der Organisation „Pinkstinks Germany e.V.“ „Wie sexistisch bist du? – Das Experiment“ ist ein Projekt von tagesschau24 und dem NDR-Kulturjournal.“
    https://www.youtube.com/watch?v=5S3OFppY_ro&t=618s
    https://www.youtube.com/watch?v=IjengoWRP0g
    https://www.youtube.com/watch?v=kSqJWwM15Gw

    ((TRENNER))

    „Was passiert, wenn eine Feministin auf eine Anti-Feministin trifft? Wir machen das Experiment und lassen die beiden im TV-Studio zusammen ziehen. Warum? Damit sie trotz oder gerade wegen ihrer konträren Positionen mal die Gelegenheit haben miteinander zu reden und ihre Argumente auszutauschen. Wohin die Diskussion läuft, weiß keiner…“
    KeineR???
    https://www.youtube.com/watch?v=uKy73OY5-ws

    ((TRENNER))

    „Die besungene „Puffmutter Layla“ wird in Deutschland zum Nummer 1-Sommerhit und spaltet die Gesellschaft.
    Die einen sehen in dem Lied nur einen Party- und Gute-Laune-Spaß, anderen geht der Song zu weit und sie fühlen sich durch den Text angegriffen.
    Aber ab wann geht Sexismus eigentlich los? Sexismus gab es in der Musik schon immer, ob im Schlager, Pop oder in der Rap-Musik, aber warum regt gerade dieses Lied die Gemüter besonders auf?
    https://www.youtube.com/watch?v=eO-5EJayRdQ

    ((TRENNER))

    Gewalt gegen Männer
    „Die meisten Betroffenen von Gewalt in Deutschland sind männlich. Viele der Fälle landen in den Nachrichten: Messerstechereien, Raubüberfälle, Schlägereien nach dem Fußballspiel. Über viele andere aber redet kaum jemand: Väter, die ihre Söhne verprügeln; Frauen, die ihre Partner misshandeln. Männer, die Gewalt von Partner:innen oder Familienmitgliedern erleben, schweigen oft. Denn es ist ein Tabu in unserer Gesellschaft. Männer sollen schließlich stark sein. Reporter Johannes Musial will die Geschichten der Betroffenen hören. Er macht einen Aufruf und fragt die Männer in unserer Community, ob sie schon einmal psychische oder physische Gewalt erfahren haben. Daraufhin erreichen ihn viele Nachrichten, in denen Betroffene von Psychoterror, Schlägen, Vergewaltigungen und Suizidgedanken erzählen. Die meisten haben bisher kaum darüber gesprochen, einige noch nie. Johannes trifft zwei der Männer und erfährt, was ihnen passiert ist: sexueller Missbrauch durch Geschwister und partnerschaftliche Gewalt.“
    https://www.youtube.com/watch?v=lxXBQ6s15ZQ


    *übermtellerrand

    „Tatort: ein Gemeindebau in Wiens 20. Bezirk Brigittenau.
    Donnerstag gegen 20 Uhr überwältigten Beamte der Polizei-Sondereinheit WEGA einen volltrunkenen Mann, der im Hof mit einer Pistole hantierte.
    In einer Wohnung des weitläufigen Baus rang eine 35-jährige Frau nach einem Kopfschuss mit dem Tod. Wenige Stunden später starb sie im Krankenhaus. Der mutmaßliche Täter: ein Mann, der als „Bierwirt“ eine gewisse Bekanntheit erlangt hat.
    Der 42-jährige Wiener, der ein Craftbeer-Lokal betreibt, focht jahrelang einen Rechtsstreit mit der Fraktionschefin der Grünen, Sigrid Maurer, aus. Sie war auf ihrem Weg zur Arbeit immer wieder von Männern, die vor dem Lokal ihre Bierkrüge stemmten, verbal belästigt worden. Eines Tages erhielt sie über Facebook Botschaften aus der Kneipe, die den Gewaltfantasien eines sexuell Frustrierten entsprungen sein mussten. Als sie diese öffentlich machte, wurde sie vom Bierwirt verklagt: üble Nachrede. Nach längerem Hin und Her vor dem Wiener Landesgericht zog er schließlich seine Klage zurück.
    Der Mann, der der Öffentlichkeit seit dieser Affäre als „Bierwirt“ bekannt ist, soll jetzt seine ehemalige Lebensgefährtin vor den Augen ihrer zwei Kinder und ihrer Mutter erschossen haben. Die Frau, die vor Gericht noch ein tadelloses Leumundszeugnis für ihn abgeben hatte, wollte ihn offenbar endgültig verlassen.
    Sigrid Maurer reagierte betroffen: „Wir kennen die Mechanismen hinter der Gewalt: Frauenverachtung, Unfähigkeit, Konflikte zu lösen, die Wahrnehmung, Männer wären Frauen übergeordnet“. Vor Gericht hatte der Mann das Reden seinem Anwalt überlassen. Reue war ihm nicht anzumerken.
    In den bestürzten Analysen des jüngsten Frauenmordes ist viel von toxischer Männlichkeit die Rede. „Männer werden immer kränkbarer, dünnhäutiger, und sie können diese Gefühle nicht ansprechen. Damit kocht und wuchert die Aggression innerlich weiter“, sagt der Psychologe Reinhard Haller im Kurier. Der Narzissmus sei früher eine Sünde gewesen: „Heute wird er zum Lebensideal. Trump hat es vorgelebt. Doch dazu gehört eben auch die Kränkbarkeit, die dann zur Achillesferse wird.“
    In der Tat kann man bei den bisher neun Femiziden in Österreich seit Jahresbeginn ein Muster verfolgen: gekränkter Mann will die Trennung seiner Frau/Freundin/Lebensgefährtin nicht hinnehmen und bringt sie um. Neun Frauen sind bisher nach diesem Muster ermordet worden. Die meisten Täter haben sich gestellt. Einer hat die Frau in ihrem Zeitungskiosk mit Benzin übergossen und angezündet. Dann verschloss er die Tür und warf den Schlüssel weg. Die Frau starb vier Wochen später an ihren schweren Verbrennungen.
    Unter den bisherigen Tätern finden sich Zuwanderer genauso wie autochthone Österreicher. Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP), die bisher wenig für den Schutz von Frauen geleistet hat, will jetzt einen Gipfel gegen Gewalt gegen Frauen einberufen.“
    https://taz.de/Femizide-in-Oesterreich/!5765065/

    ((TRENNER))


    „This post is especially for people dealing with ongoing grief.

    It’s ok to spend these days differently than socially expected. I lost my family very early. In my late 20is all the heads of my family had died and with them the Christmas/Holiday I was used to, my home in Ticino and my home in Bremen were gone within two years. I’m older now and definitely do what I need to to nurture myself.

    Unfortunately there is no space to metaphorically hold people dealing with ongoing grief. It’s an internal job. And for that I’m sorry – for me and you – anyone who feels alone in their pain. 

    Find someone to spend time with – anyone really. They don’t have to be a soul mate or a best friend. They don’t have to be a relative. But try to find at least one person to connect with, share a meal and laugh.

    Do as much self-care and self-soothing as possible. Do not shame yourself for anything. Allow all feelings. Be kind to yourself. Eat as much as you want. Watch good television. Curl up with adventurous and funny books. Do it all.

    Wishing you peace during this season ❤️
    https://www.facebook.com/hashtag/youarenotalone

    ((TRENNER))

    „Ganz allein hat sich die 18-jährige Marwa mit einem Plakat vor die Universität von Kabul gestellt, um gegen das Uni-Verbot der Taliban für Frauen zu protestieren, ließ Hohn und Beleidigungen an sich abprallen.
    „Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich mich so stolz, stark und mächtig gefühlt, weil ich mich ihnen entgegengestellt habe und ein Recht eingefordert habe, das Gott uns gegeben hat“, sagt Marwa der Nachrichtenagentur AFP. Ihren vollständigen Namen möchte sie nicht nennen.
    Proteste von Frauen sind in Afghanistan seit der Rückkehr der Taliban an die Macht immer seltener geworden, vor allem seit der Festnahme führender Aktivistinnen zu Beginn des Jahres.
    Demonstrantinnen drohen Festnahme, Gewalt und gesellschaftliche Ausgrenzung.
    Doch Marwa ist hartnäckig. Ihre Schwester hat aus einem Auto heraus ein Handy-Video von ihrem stillen Protest aufgenommen – nur wenige Meter vor dem Eingang zum Campus der Universität Kabul, einer der größten und angesehensten Institutionen des Landes.
    In einem ihrer jüngsten Angriffe auf die Rechte von Frauen hatten die radikalislamischen Taliban vergangene Woche die Hochschulbildung für Frauen verboten, was international Proteste auslöste. Einige Frauen in Afghanistan versuchten gegen das Uni-Verbot zu demonstrieren, doch sie wurden rasch auseinandergetrieben.
    Am Sonntag stellte sich Marwa vor den Taliban-Wachen an den Toren der Kabuler Universität auf. Mutig hielt sie ein Plakat in die Höhe, auf dem „Iqra“ geschrieben stand, das arabische Wort für „Lesen“.
    „Sie haben wirklich schlimme Sachen zu mir gesagt, aber ich bin ruhig geblieben“, berichtet Marwa. „Ich wollte die Macht eines einzelnen afghanischen Mädchens zeigen und dass sich sogar eine einzige Person gegen Unterdrückung wehren kann.“
    Mit Blick auf ihre Kommilitoninnen sagt sie: „Wenn meine anderen Schwestern sehen, dass ein einzelnes Mädchen sich den Taliban entgegenstellt, wird es ihnen helfen, aufzustehen und die Taliban zu besiegen.“
    Bei ihrer Rückkehr an die Macht im August 2021 hatten die Taliban zunächst angekündigt, weniger hart vorgehen zu wollen als während ihrer ersten Herrschaft von 1996 bis 2001. Inzwischen verhängte die Miliz jedoch immer striktere Restriktionen gegen Frauen und verdrängte sie praktisch aus dem öffentlichen Leben.
    Am Samstag untersagten die Taliban Nichtregierungsorganisationen die Beschäftigung von Frauen. Oberschulen für Mädchen sind seit mehr als einem Jahr geschlossen. Frauen, die für die Regierung arbeiteten, verloren ihre Stelle und erhielten einen Teil des Lohns dafür, dass sie zu Hause blieben.
    Außerdem dürfen Frauen nicht mehr in Parks, Sportstudios und öffentliche Bäder gehen. Die Taliban begründen die Restriktionen mit der Nichteinhaltung der strikten islamischen Kleiderordnung, zu der das Tragen des Hidschabs gehört, der den ganzen Körper verhüllt.
    Deutschlands Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat an Weihnachten die Hilfe für das Land infrage gestellt. „Ohne weibliche Beschäftigte können Organisationen ihre Arbeit in vielen Bereichen für die Hälfte der Bevölkerung nicht fortführen“, sagte Schulze laut Mitteilung am Montag in Berlin. „Ich bin deshalb dafür, dass die gegenwärtige Unterstützung, die wir mit anderen leisten, zunächst suspendiert wird.“
    Die Ausbildungs- und Arbeitsverbote für Frauen können laut dem Chef des UN-Menschenrechtsbüros, Volker Türk, die Gesellschaft des Landes destabilisieren und „schreckliche Dominoeffekte“ auslösen. „Diese unabschätzbaren Einschränkungen von Frauen und Mädchen werden nicht nur das Leid aller Menschen in Afghanistan vergrößern“, warnte Hochkommissar Türk am Dienstag in Genf.
    „Ich fürchte, dass sie auch eine Gefahr außerhalb Afghanistans darstellen“, sagte er und verwies damit indirekt auf das Risiko von weiteren Fluchtbewegungen. Kein Land könne wirtschaftlich überleben, wenn die Hälfte der Bevölkerung ausgeschlossen sei, sagte Türk. Außerdem würden manche lebensrettende Gesundheitsdienste nur von NGO-Mitarbeiterinnen angeboten, sagte er und forderte die sofortige Rücknahme der Einschränkungen.
    Das Land sei zu einem Gefängnis für Frauen geworden, sagt Marwa, die davon träumt, Malerin zu werden. „Ich will nicht eingesperrt sein. Ich habe große Träume, die ich erreichen will“, sagt sie. „Deshalb habe ich beschlossen zu demonstrieren.“
    https://web.de/magazine/politik/junge-afghanin-protestiert-kabul-uni-verbot-taliban-37594518
    ((TRENNER))

    „Ist Kosmetikunternehmerin und Kardashian-Clanmitglied Kylie Jenner ein »culture vulture«, auf Deutsch also ein Kulturgeier, der sich unrechtmäßig an fremder Kultur bedient, oder ehrt sie mit ihrem neuesten Produkt ihre Latina-Fans?
    Diese Diskussion entbrannte in den sozialen Medien, als sie auf Instagram, wo sie die Frau mit den meisten Followern ist, im Oktober ihren wassermelonenfarbigen Lipgloss namens ­Besitos, Spanisch für Küsschen, in einem Tiktok-Video bewarb.
    »It’s so ­pretty, besitos«, säuselt sie in ihre Handykamera und schmatzt ihren Followern ein Küsschen entgegen.
    Die Jenner-Kardashian-Schwestern wurden seit ihrem Aufstieg zu It-Girls von Weltrang von Anhängerinnen der Diversity-Idee einerseits dafür gefeiert, das eurozentrische Schönheitsideal à la Paris Hilton – dürr, blond, blauäugig – abgelöst zu haben und für ein neues, vermeintlich inklusiveres zu stehen: kurvig, dunkelhäutig, mit vollen Lippen. Andererseits gebe es eine »lange und gut dokumentierte Geschichte, wie der Kardashian-Jenner-Clan von Latinx-Kultur profitiert«, sich die ­Kultur von Latinos und Latinas also unrechtmäßig aneigne, wie Marilyn La Jeunesse im US-amerikanischen Lifestyle-Magazin Allure meinte. Bereits wegen der Tequila-Marke von Kylies Schwester Kendall Jenner sowie des Hochzeitsschleiers ihrer Halbschwester Kim Kardashian hagelte es Vorwürfe der kulturellen Aneignung.“
    https://jungle.world/artikel/2022/51/kuesse-vom-kulturgeier

    ((TRENNER))

    „Das Metaverse ist da!
    Meta-CEO Mark Zuckerberg hat auch schon mehrere Milliarden in die digitale Welt investiert. Aber das Metaverse hat seine Schattenseiten: Belästigungen und Mobbing.
    Wieso das Metaverse die gleichen Problem hat wie Facebook und wie zukunftsträchtig die digitale Welt ist, erfährst du jetzt in der Walulis Story“
    u.a. Grabschen im Metaverse.
    https://www.ardmediathek.de/video/walulis-story/digitale-welt-ohne-regeln-das-steckt-hinter-mark-zuckerbergs-metaverse/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzE2ODAwODg

    ((TRENNER))

    „In vielen Nachrufen wird Dietrich Mateschitz nach seinem Tod für seine Leistungen als Unternehmer und Sportförderer gewürdigt.
    Das Medienengagement des Red-Bull-Gründers kommt meist nur am Rande vor.
    Dabei war Mateschitz auch hier prägend. Und umstritten bis zum Schluss.
    https://www.deutschlandfunk.de/die-medienunternehmen-von-dietrich-mateschitz-100.html

    ((TRENNER))

    SHE SAID – M.Schrader; Chelsea Manning; Olaf Heine: Vergewaltigungskinder
    https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL21kci5kZS9iZWl0cmFnL2Ntcy8wZWI4YzI4ZC1mOTY3LTQxODItOTE2NC0yYjRlNDAxN2RhYjg

    ((TRENNER))

    Ich bin in den 80er Jahren in der kurdischen Stadt Mahabad geboren. Das liegt in Ostkurdistan, dem iranischen Teil Kurdistans. Ich habe in meiner Studentenzeit Aktionen mit anderen kurdischen Studierenden organisiert. Dabei ging es nie nur um die kurdische Nationalität, sondern um die Freiheit aller Völker und besonders die der Frauen. Deswegen rufen wir aktuell in Berlin wie auch in Teheran oder in kurdischen Städten „Jin, Jiyan, Azadi“ – also „Frauen, Freiheit, Leben“. Denn die Freiheit der Frau ist die Säule dieser Revolution gegen das unterdrückerische Regime im Iran. Die Frau ist mit Leben verbunden und Leben braucht Freiheit. Es gibt keine Freiheit ohne Frauen. Und ohne Freiheit gibt es auch kein Leben. Als politische Aktivistin wurde ich 2010 verhaftet und saß viereinhalb Jahre im iranischen Gefängnis. Dort habe ich viel Diskriminierung erfahren, vor allem als Frau. Dieselbe, die ich zuvor von der priva Sittenpolizei in Teheran erfahren musste. Diese Gewalt war überall. Als ich nach meiner Haft in Berlin ankam, traf ich Menschen wieder, die ich im Gefängnis in Iran kennengelernt hatte. Nach unserer Haft haben wir hier weitergemacht. Die Gefahr lauert auch hier. Ich habe erst letztes Jahr eine Drohnachricht vom iranischen Geheimdienst bekommen. Wenn ich mit meinem Bruder in Kurdistan kommuniziere, muss ich aufpassen, was ich ihm schicke, denn sein Handy wird von iranischen Geheimdienstagenten durchsucht. Manchmal habe ich trotzdem ein schlechtes Gewissen, weil ich denke: Ich muss was tun. Ich war viereinhalb Jahre im Gefängnis, aber das ist nichts im Vergleich zu kurdischen Gefangenen wie Zeynab Jalalian, die dort seit 14 Jahren in lebenslanger Haft sitzen. Was bei der Berichterstattung immer vergessen wird: Kurdinnen wie die getötete Jina Mahsa werden im Iran doppelt diskriminiert. Wir werden doppelt bestraft, als Frau und als Kurdinnen, daher gibt es jetzt doppelt so viel Widerstand und deswegen begann der Widerstand auch in den kurdischen Städten. Die Familie von Jina hat deren Beerdigung öffentlich gemacht. Tausende Menschen riefen währenddessen kurdische Parolen. Sie haben nicht nur geweint, sondern Widerstand geleistet. Die aktuellen Proteste geben mir Hoffnungen. Ich bin ständig am Handy, weil ich jede Minute die Entwicklungen verfolge. Dann ist mein Handy-Akku leer und ich schaue am Laptop weiter. Ich kann mich kaum auf die Arbeit konzentrieren. Was im Iran passiert, ist eine Wende, zum ersten Mal nach 40 Jahren sind im Iran und Regionenwie Belutschistan, Kurdistan, Aserbaidschan dieMenschen so solidarisch miteinander. Die Minderheiten im Iran haben oft Widerstand gezeigt, besonders die Kurden, aber noch nie gab es so eine geschlossene Protestbewegung. Die Nationalität spielt keine Rolle mehr, alle wollen das Ende der Diktatur.
    TAGESSPIEGEL 23.9. Zeinab Bayazidi

    ((TRENNER))

    !!!! MAYBRITT ILLNER SPEZIAL!!!!
    ab 13:00 REGIME ISOLIEREN. LEUTE UINTERSTÜTZEN


    *geschichteknallhart

    5. Okt. 2022 — 
    Heute ist der internationale Tag gegen Prostitution. Gleichzeitig wurde vor 30 Jahren Petra Kelly ermordet (am 02.10.1992). Schon damals haben die Grünen diesen Frauenmord vertuscht indem sie von einem Doppelselbstmord sprachen. Dem war nicht so! Ihr Lebensgefährte erschoss sie im Schlaf.
    Die Tendenz, Gewalt gegen Frauen zu verschleiern, hat eine lange Tradition bei den Grünen. Auch die Tatsache, dass sie mittlerweile eine Geschichte der Legalisierung von sexueller Gewalt gegen Frauen aufweisen, ebenso. Sie waren damals massgeblich dafür verantwortlich, dass Prostitution zum „Job wie jeder Andere“ gemacht wurde. Sie sind weiterhin dafür verantwortlich, dass dieses Gesetz bestehen bleibt.
    Mittlerweile tragen sie ein historische Verantwortung in der Einführung und der Verteidigung eines Gesetzes, das die vulnerabelsten Frauen auf legale Weise in der Prostitution sexuell ausbeuten lässt.
    Dieses Gesetz hat es möglich gemacht, dass auf ganz legale Weise, Organisationen wie „Transsexworks“, die Not von geflüchteten Frauen aus der Ukraine ausnutzen, indem sie ihnen „Hilfe“ mit „Sexarbeit“ und dem Einstieg in die Prostitution anbieten. Das ist kein Fortschritt. Das ist auch keine wertegeleitete feministische Politik. Das ist Verrat an den Frauenrechten!
    Es ist Zeit, dass die Grünen mit dieser Politik aufhören. Es ist Zeit, dass die Grünen sich positionieren und einen Richtungswechsel einschlagen. Mit einer Pro-Prostitutions-Politik katapultieren die Grünen Ihre gesamte Frauenpolitik ins Mittelalter und machen ihre Partei zu einer erfolgreichen Lobby-Gruppe der Freier, Zuhälter und Bordellbetreiber.
    Dr. Ingeborg Kraus
    Den vollständigen Text über den Anti-Feminismus der Grünen finden Sie hier: https://www.trauma-and-prostitution.eu/2022/10/03/stoppt-den-anti-feminismus-der-gruenen-frauen/
    https://www.change.org/p/sexkauf-bestrafen-prostitution-abbauen/u/30975706

    ((TRENNER))

    Sollte einer sonst meist sehr sehenswerten medienkritischen ARD-*Sendung wie WALULIS“  von 2019 nicht passieren – vor 8 aufgeführten Zeitschriften sind 4 falsch:
    https://www.ardmediathek.de/video/walulis/die-bild-zeitung-fuer-die-masse-statt-mit-klasse-oder-walulis/funk/Y3JpZDovL2Z1bmsubmV0LzEwMzEvdmlkZW8vMTYwMDkyMA
    ((OTON 1:21 – 1:32 „Auf das Konto vom Axel-Springer Verlag gehören auch Titel wie DIE WELT und Berliner Zeitung. Früher auch noch Hör Zu, Berliner Morgenpost, Hamburger Abendblatt, Bravo, der KICKER und ELTERN.“))
    … wann jemals gehörte die BERLINER ZEITUNG zum Springer-Konzern? Wann Bravo? Wann der KICKER? Wann ELTERN? (jetzt Eigenverlag, Bauer, Olympia, Gruner + Jahr. Nix Springer!)


    ((TRENNER))
     
    „Gemeinsam mit inzwischen über 80 Menschen nahezu aller politischen Schattierungen aus Hochschule und Gesellschaft habe ich vorgeschlagen, die nach einem Kanonenboot der Kaiserlichen Marine benannte Iltisstraße in Berlin-Dahlem umzubenennen nach der früheren FU-Studentin und späteren ersten Botschafterin Namibias in Deutschland – eben nach Nora Schimming.
    Mit einem Stipendium des DAAD war sie 1963 an die Freie Universität Berlin gekommen. Lange engagierte sie sich für die Unabhängigkeit ihres Heimatlandes, bevor sie von 1992 bis 1996 als Botschafterin nach Deutschland zurückkehrte. Für ihre Verdienste um das deutsch-namibische Verhältnis wurde sie 1997 von Bundespräsident Roman Herzog mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. 2018 ist sie in WIndhoek mit einem Staatsakt zu Grabe getragen worden.
    Das Kanonenboot ILTIS hat unter dem Kommando von Kapitän LANS im Juni 1900 das chinesische Fort TAKU zusammengeschossen. Über eine Umbenennung der Straßen wird schon seit Langem diskutiert. Jetzt ist unser Vorschlag der Bezirksverordnetenversammlung von Steglitz-Zehlendorf zugeleitet worden.“
    Christian Walther
    https://www.youtube.com/watch?v=ap0Z77H3E0U

    ((TRENNER))

    H.P. Daniels, Berlin 21.12.20
    „… erinnert sich noch jemand an die:

    DIE ZENTRALE TANZSCHAFFE

    Meine Mutter hatte Besuch von ihrer alten Kindheitsfreundin Ina und deren Mann Karl August aus Bonn.

    Der Besuch lief ab, wie Besuche bei meiner Mutter damals immer abliefen: Große Kaffeetafel, Meißner Porzellan, Zigarettenqualm und jede Menge Gesprächstoff mit viel „Weißt-du-noch?“

    Irgendwann kamen sie dann auch auf ihre jetzige Situation, aktuelle Ereignisse, was sie so machten, und die Männer. Ich weiß nicht mehr, was Karl August machte, irgend etwas sehr Seriöses jedenfalls, irgendwas mit Bonn.

    Und dann kamen sie auf mich zu sprechen, was ich so machte, Schule und so. Ich war in der zweiten Klasse des Gymnasiums, Latein und sowas …

    – Wie macht er sich denn so?

    – Na ja, so la-la, sagte die Mutter. Seit er seine komische Leidenschaft für die Beatles entdeckt hat, scheint er nicht viel anderes mehr im Kopf zu haben. Da ist es, mal vorsichtig ausgedrückt, etwas mühsam mit Latein, mit Vokabeln lernen und sowas.

    Von den Beatles hatte ich kurioserweise zuerst von meiner Mutter gehört.

    Damals waren meine Eltern noch öfter im Kino: Western mit Gary Cooper, Burt Lancaster, James Stewart, Kirk Douglas. Vor den Hauptfilmen gab es die „Fox Tönende Wochenschau“, mit Nachrichten aus aller Welt.

    Einen Morgen nach einem Kinoabend fragte mich meine Mutter, ob ich schon einmal etwas gehört hätte von einer neuen Musikgruppe, vier jungen Männern aus England, aus Liverpool, glaubte sie, sind die, mit so komischen Frisuren, und ihre Musik sei ein ziemlicher Lärm. Aber noch größeren Lärm machten, laut meiner Mutter, die Fans von denen, kleine Mädchen, die ganz hoch und schrill kreischen … so jieeeeh … wenn die irgendwo auf einem Flughafen ankommen.

    – Hast du von denen schon mal was gehört?

    Nein, hatte ich nicht.

    Nur kurze Zeit nach dem Kinobericht meiner Mutter hab ich sie dann wirklich gehört: Die Beatles und „I Want To Hold Your Hand“. Im Radio. Wildes Geschepper elektrischer Gitarren, Schlagzeug und toller Gesang. Ich war hin und weg, auf der Stelle, von dieser Band, von diesem Lied.

    Ich war zwölf Jahre alt, und sah die Welt plötzlich anders: Lebendiger, fröhlicher, aufregender, in einer bis dahin eher trüben Zeit der grauen 50er und 60er Jahre der Bundesrepublik Deutschland.

    1964 begann eine neue Zeitrechnung für mich, mit den Beatles, mit „I Want To Hold Your Hand“ und „She Loves You“. Mehr kannte ich noch nicht von denen. Das war alles, und es bedeutete mir alles.

    – Er hat nur noch die Beatles im Kopf und dieses komische Yeah, yeah, yeah … oder wie das Lied heißt, erzählte meine Mutter ihrer Freundin Ina und Karl August.

    – Hast du denn eine Platte von denen, die man mal anhören könnte, fragte mich Karl August.

    Nein, hatte ich nicht, leider.

    – Aber dann müsstest du doch mal eine haben, fand Karl August. Und fragte, ob es ein Radiogeschäft oder einen Plattenladen in der Nähe gebe? Und zu den Damen sagte er, er werde jetzt mal schnell losgehen mit mir, und eine Beatles-Platte besorgen.

    Der Plattenladen war nicht weit, zehn Minuten zu Fuß die Hohenzollernstraße ein Stück runter, Ecke Belgrad, ein winziger Laden, der erste Laden in der Umgebung, wo es ausschließlich Schallplatten zu kaufen gab.

    Unterwegs hatte ich krampfhaft überlegt, für was ich mich entscheiden sollte? Für „I Want To Hold Your Hand“? Oder für „She Loves You“? Beide Platten würde mir Karl August bestimmt nicht kaufen. Das wäre viel zu teuer, eine kleine Schallplatte kostete immerhin vier Mark.

    Im Laden war ich verlegen.

    – Wir suchen etwas von den Beatles, sagte Karl August.

    – Eine kleine Platte? Oder Langspielplatte? fragte der Verkäufer.

    Jetzt würde ich mich entscheiden müssen: „I Want To Hold Your Hand“? Oder „She Loves You“?

    – Eine Langspielplatte, sagte Karl August.

    Hat er das wirklich gesagt? Hat er Langspielplatte gesagt?

    Der Verkäufer zog zwei Langspielplatten aus einem Kasten und reichte sie Karl August, der sie weiterreichte an mich:

    – Ich versteh doch nichts davon.

    Er grinste den Verkäufer an.

    Die eine Platte war ganz schwarz und mit einem breiten grünen Streifen oben drüber und „Odeon“ in der linken Ecke. In großer Schrift über drei Zeilen stand da: WITH THE BEATLES. Über den vier Köpfen.

    Die andere Platte war von Hör Zu: „Die Beatles. Die zentrale Tanzschaffe der weltberühmten Vier aus Liverpool“.

    Eine weiße Plattenhülle mit den Beatles im Hintergrund und ihren Gitarren und Schlagzeug davor. Und daneben stand in einem grünen Kasten: „Please please me und andere Knüller“.

    Ich starrte auf das Cover und meine Finger fingen an ein bisschen zu zittern …

    Ich werde die Platte nehmen, auf der „I Want To Hold Your Hand“ und „She Loves You“ drauf sind. Nur, was wenn auf der einen der beiden Platten nur „I Want To Hold Your Hand“ drauf wäre, und auf der anderen „She Loves You“? Was dann?

    Ich schaute nach den Songtiteln. „I Want To Hold Your Hand“ und „She Loves You“ war auf keiner der beiden Platten. Was jetzt? Die anderen Titel, die anderen „Knüller“ kannte ich alle nicht. Ich kannte ja noch nicht einmal „Please Please Me“.

    Warum ich mich schließlich für „Die zentrale Tanzschaffe“ entschied, weiß ich nicht mehr.

    Karl August zahlte achtzehn Mark dafür, und ich konnte mein Glück nicht glauben.

    Ich hörte meine erste Beatles-Platte, die gleich eine Langspielplatte war, mit ganzen vierzehn Songs drauf, rauf und runter, und immer wieder von vorne, immer und immer wieder, jeden Tag, und in jeder freien Minute. Bis ich alles mitsingen konnte, in einem merkwürdigen Phantasie-Englisch, eben so, wie ich die Sachen auf der Platte hörte „… well, schick it ab, Baby nau … Twist end schaut …“

    Und bald wusste ich genau, wenn ein Stück zu Ende war, was dann gleich als nächstes käme.

    Ich las die ulkigen Kommentare auf der Plattenhülle: Über „die temperamentvollen Einheizer aus Liverpool, die Original-Beatles! Die jungen Löwen mit den qualmenden Gitarren …

    Und: Sie servieren ihre musikalischen Hits heiß von der Pfanne. Sie knattern ihre Songs wie ein Feuerwerk ab. Und sie arbeiten ohne Netz und doppelten Boden (nur einmal wenden sie einen Trick an: den „dual voiced“ Paul in A TASTE OF HONEY, ein „Duett mit sich selbst“). Ansonsten geht ihre steile Show stur geradeaus. Sie tun, was ihnen gegeben ist. Sie musizieren so, dass die Welt seit Monaten aufhorcht. Keiner kann ihnen absprechen, dass sie eine SENSATION sind. Eine Gitarren-Combo mit Pfiff …“

    Na ja, mein Vater hat ihnen das ohne weiteres abgesprochen.

    Ganz schnell lernte ich, die Namen den Gesichtern, sowie den Stimmen und Instrumenten zuzuordnen: John, Paul, George und Ringo.

    Und der Name Karl August wird für mich auf Ewigkeit mit ihnen verbunden sein.

    Ich hab Karl August nie mehr gesehen.

    Danke, H.P.!


    ((TRENNER))

    Wüsste man nicht, dass es sich bei Audrey Diwans »Das Ereignis« (»L’Événement«, 2021) um die filmische Erzählung über eine ungewollte Schwangerschaft und die darauffolgende Abtreibung handelt, könnte man sich fast in einem Spionagefilm wähnen.
    Anne, die Protagonistin des Films, eine in Rouen lebende Literaturstudentin, sieht sich ständig um, ob sie beobachtet wird.
    Auf den Fluren von Universität und Wohnheim führt sie flüsternde Unterhaltungen, Eingeweihte wenden den Blick ab, weichen ihr aus. Zu nervös zupfender Musik schließt sie sich auf Toiletten ein, beseitigt Spuren, sucht in Bibliotheken verstohlen nach wichtigen Informationen und wartet ungeduldig vor Telefonzellen. Irgendwann ruft sie eine Nummer an, die ihr bei einem nächtlichen Treffen unauffällig auf einem Zettel zugesteckt wurde, bevor sie gegen Ende heimlich eine Wohnung aufsucht. Die ganze Zeit spürt man ihre Angst, fürchtet, sie könnte auffliegen und ihre Geheimoperation scheitern.
    Bis zur Reform des Abtreibungsrechts im Jahr 1975 waren Schwangerschaftsabbrüche in Frankreich illegal, wurde man erwischt, drohte eine Gefängnisstrafe. Doch erst einmal musste man mit den richtigen Kontakten überhaupt an die Adresse einer sogenannten »Engelmacherin« herankommen. »Das Ereignis« spielt 1963, also lange bevor die Fristenregelung in Kraft trat. Der Hybrid aus Abtreibungsdrama und Thriller ist also näher an der Realität, als es einem heutigen Publikum zunächst scheinen mag. Nur bedingt hält sich der Film hingegen an seine literarische Vorlage: den gleichnamigen autobiographischen Bericht der französischen Schriftstellerin Annie Ernaux, der im Jahr 2000 erschien.“
    https://jungle.world/artikel/2022/40/odyssee-durch-arztpraxen

    ((TRENNER))

    „Am 10. Juni 1968 filmten Studierende der Pariser Filmhochschule IDHEC Arbeiterinnen der Fabrik Wonder, die nach drei Wochen Streik die Arbeit wiederaufnehmen sollten.
    Mehrheitlich hatten die Arbeiter für die Rückkehr zur Arbeit gestimmt, aber nicht alle waren damit einverstanden.
    Der Film zeigt die Verzweiflung einer Frau, die sich nicht davon überzeugen lassen wil
    l, dass mehr Urlaub und ein höheres Gehalt die Qualen und die Entfremdung der Fabrikarbeit aufwiegen.
    Während der revolutionären Tage im Mai 1968 in Paris war die Möglichkeit eines anderen Lebens aufgeschienen, insbesondere durch die Massenstreiks und Betriebsbesetzungen, die zeigten, dass keineswegs nur Studierende rebellierten. Diese Filmsequenz zeigt den Moment der Erkenntnis, dass der Kampf vergeblich, die Chance vertan war und der Kapitalismus ein weiteres Mal gesiegt hatte. Und damit auch der Arbeitszwang, denn die Arbeiterinnen, die nichts besitzen und ihre Arbeitskraft veräußern müssen, um zu überleben, können nicht einfach damit aufhören, weil sie die Kritik am System der Lohnarbeit entdeckt haben.“
    https://jungle.world/artikel/2022/33/keine-einsamen-rebellinnen


    *kurzvorschluss:diesaudurch‘sdorf oder: „… ein Deutsch, (…) vor dem es jede Sau im deutschen Lande, jedoch nicht dessen Bürger graust: die Sprache derer,
    die zwar deutsch fühlen, aber nicht können.“ (Karl Kraus: „Die Sprache“, in: „Die Fackel“ 1921, 572-576, 66f.)

    Wer noch Telegramm verschicken will, DER sollte es schnell tun“ (sinngemäß DLF 29.12.)
    Anne Burckard.

    ((TRENNER))

    „80 Prozent aller Hassbotschaften im Netz richten sich gegen #Frauen. Die Opfer stoßen bei Polizei und Staatsanwaltschaft oft auf taube Ohren. HateAid hilft Frauen, die sich wehren wollen.“
    https://hateaid.org/

    ((TRENNER))

    https://www.youtube.com/watch?v=pywoIrRAw50
    „Tipps“
    Tür aufhalten
    Auto fährt IMMER der Kerl
    In Arm nehmen

    ((TRENNER))

    „Ich lasse mir von einer Uhr doch nicht diktieren, wie spät es ist.“
    Komiker Moritz Neumeier zu Corona-Leugner*innen.
    Zitiert nach KONKRET 1/23

    ((TRENNER))

    Auch Medienkritiker Stefan WALULIS passieren Fehler.
    Zu lesen ist: „… kam die Band nach und nach zu rund 120 Auftritten pro Session.“
    Also PRO SITZUNG! Respekt.
    Was aber sagt Walulis?
    https://www.ardmediathek.de/video/walulis/nicht-totzukriegen-karneval-im-fernsehen-oder-karnewalulyse/funk/Y3JpZDovL2Z1bmsubmV0LzEwMzEvdmlkZW8vMTI2NDgxMS9zZW5kdW5n
    ((OTON 7:31 – 7:35  „… kam die Band nach und nach zu rund 120 Auftritten pro Saison.“))
    Dann wär die Band sicher pleite.

    ((TRENNER))

    „Leistungsbezieher“ (ZDF Politbarometer) –hier ist das männliche gendern besonders absurd:
    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/383588/umfrage/hartz-iv-empfaenger-in-deutschland-nach-geschlecht/

    ((TRENNER))

    „Gendern kann erreichte gesellschaftliche Teilhabe ausdrücken, aber nicht erschaffen.
    Um gesellschaftliche Veränderungen beschreiben zu können, muss sich auch Sprache wandeln. Jedoch ist diese allein kein Instrument der gesellschaftlichen Veränderung oder der Unterdrückung. Die Diskussion über das Gendern sollte nicht den Blick auf die relevanten politischen Themen verstellen.
    (…)
    Obwohl es nervig sein kann, einen Text zu lesen, der durchgängig das Männliche als das Allgemeine setzt, sagt dies noch nichts über den Inhalt des Geschriebenen aus.
    Genauso wenig bedeutet die Verwendung von Unterstrichen oder Sternchen in einem Text, dass dieser eman­zipatorische Ideen beinhaltet.
    Zu gendern kann auch ein progressiver Anstrich sein, der Regressives überdecken soll. Die Grünen zeigen es derzeit deutlich: Unter Verwendung von Gendersternchen können Waffenlieferungen an einen frauenverachtenden islamistischen Staat wie Saudi-Arabien befürwortet werden.“
    https://jungle.world/artikel/2022/45/es-gibt-kein-richtiges-gendern-im-falschen

    ((TRENNER))

    „„Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“ – das hat mit der Realität wenig zu tun, in Praxen und Apotheken arbeiten mehr Frauen als Männer. Berufsverbände und Gesundheitsminister Lauterbach wollen den für Medikamenten-Werbung verpflichtenden Satz gendern.“
    Tino Pfaff auf LinkedIn
    https://www.sueddeutsche.de/politik/arzneimittel-werbung-arzt-apotheker-gendern-lauterbach-1.5722285?utm_source=Twitter&utm_medium=twitterbot&utm_campaign=1.5722285

    ((TRENNER))

    Neulich ist es wieder passiert.
    Eine Kollegin, Redakteurin eines großen Magazins, entschuldigte sich wortreich, weil sie auf eine Mail nicht sofort, sondern erst am nächsten Tag geantwortet hatte. Sie schrieb von dem Stress, den sie privat habe.
    Warum macht sie das? Es war nett, aber auch nicht nötig.
    Von männlichen Kollegen kenne ich das kaum.
    Andererseits hielt mir die Kollegin auch einen Spiegel vor: Ich entschuldige mich selbst viel zu viel. Ich entschuldige mich bei Kollegen, wenn es mir nicht gelingt, einen Themenvorschlag sofort auf den Punkt zu bringen. Ich entschuldige mich bei der Frau an der Supermarktkasse, wenn ich nicht schnell genug meine EC-Karte finde. Mein Tiefpunkt war, als ich mich bei meinem Mann dafür entschuldigte, dass er drei Tage allein Haushalt und Kinder betreuen musste.
    Meine Beobachtung ist, dass Frauen dazu neigen, sich exzessiv zu entschuldigen, weil sie sich in der Hegemonie des Männlichen als defizitär erleben, und zwar nicht nur im Privaten, sondern besonders im Öffentlichen. Vergangene Woche entschuldigte sich die 36 Jahre alte finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin mehrfach dafür, dass sie es gewagt hatte, in schweren Zeiten auf einer privaten Party zu tanzen. Und zwar nicht so eckig-harmlos wie Friedrich Merz, sondern wild und ausgelassen. In der vergangenen Woche entschuldigte sie sich gleich mehrfach, zuletzt unter Tränen, für die Partys sowie für ein Foto.
    Das Foto zeigt nicht sie selbst, sondern zwei Freundinnen in Marins Amtssitz, die sich küssen. Es ist in den sozialen Medien ohne das Wissen der Politikerin veröffentlicht worden.
    Die Debatte um Marin nahm in den vergangenen Tagen hysterische Züge an.
    In der Zeit wurde sie in einen Topf mit Boris Johnson geworden, der während des britischen Lockdowns in Downing Street feierte.
    Marin hatte allerdings anders als der scheidende britische Premier keine Landesgesetze gebrochen. Es sind durch Sanna Marins Partys nach bisherigem Stand keine Schäden entstanden. Aber das interessiert niemanden.
    Ich las im „Spiegel“ ein Interview mit einem Philosophen, der sagte, dass wir dazu neigen, uns vor allem in Fragen der Alltagsmoral aufzuregen, weil man – anders als bei der Energie- oder Steuerpolitik – kein Fachwissen braucht. Deshalb werden verletzte Gefühle, eine angeblich verletzte „Würde des Amts“ zu absoluten Werten gesetzt.
    Frauen erhoffen sich von der Entschuldigung einen Befreiungsschlag, es bewirkt aber oft das Gegenteil, wirkt wie ein indirektes Schuldeingeständnis. Nach dem ersten Sorry von Sanna Marin kamen weitere Veröffentlichungen.
    Auch bei der damaligen Kanzlerkandidatin der Grünen, Annalena Baerbock, heute Außenministerin, hatte man am Ende des Wahlkampfes den Eindruck, dass sie ihre öffentlichen Auftritte nach einigen Demütigungen hauptsächlich zum Entschuldigung-Sagen nutzte. Dass sie von den drei Kandidaten diejenige war, die Russland und die Energieabhängigkeit am realistischsten einschätzte, interessierte damals kaum.
    Am Ende entschuldigte sich auch noch die ARD-Journalistin Tina Hassel, dass sie Baerbock nach ihren Kindern gefragt hatte. Wann hat sich ZDF-Kollege Theo Koll schon mal für eine Frage entschuldigt?
    Es gibt diese Tendenz, Politik nicht mehr als Kampf um Ideen, Überzeugungen oder Problemlösungen zu sehen, sondern als Beziehungs- und Gefühlsarbeit. Und für Beziehungen und Gefühle sind natürlich Frauen zuständig.
    Ich habe mir hingegen vorgenommen, mir ein Beispiel an Olaf Scholz zu nehmen. Ein Millionenskandal wie Cum Ex und keine einzige Entschuldigung, nur Schweigen.
    Wie sagte schon meine Oma: Entschuldigen ist Silber, Schweigen ist Gold.“
    Danke, Sabine Rennefanz im TAGESSPIEGEL 28.8.

    ((TRENNER))

    heute journal 20.12.:
    „Keiner arbeiten muss“
    „ALLE feiern“


    *abschließendzumsport

    „Bei der FIFA und auch beim IOC ist zu beobachten, dass sich in den vergangenen Jahren die Zusammensetzung der Sponsoren allmählich verändert.
    Staatskonzerne und Energieunternehmen gewinnen an Einfluss.
    Bei der FIFA sind zum Beispiel mit dem chinesischen Konzern Wanda, Quatar Energy und Quatar Airways drei Geldgeber unter den Topsponsoren, die aus autokratisch regierten Ländern kommen.
    Sponsoren aus Ländern mit autokratischen Strukturen verfolgten mit ihren Engagements nicht nur Werbewirksamkeit für ihre Produkte, sondern auch geopolitische Interessen. Sie suchten institutionelle Macht und genau das finde zurzeit statt, sagt Sportökonom Henning Vöpel, Direktor des Centrums für Europäische Politik. Der Einfluss autokratisch regierter Länder über die Gremien nehme zu. „So wie sich FIFA und IOC ein bisschen annähern diesen Ländern, so kommt es zugleich zu einer Entfremdung zu den klassischen Märkten“, sagt Vöpel. Sponsoren aus Europa fragten sich zunehmend, ob das noch ihre Veranstaltung sei, die sie wertemäßig und moralisch vertreten könnten. Dieses Auseinanderdriften sei eine problematische Entwicklung.“
    https://www.deutschlandfunk.de/wandelnde-sponsorenstruktur-100.html

    ((TRENNER))

    POST VON ELON
    von Elke Wittich

    „Es sind interessante Zeiten, nicht nur, wenn man zufällig gerade auf Twitter von Leuten belatschert wird, die den an sich harmlosen Tweet »Mir ist Eure Marokko-Schwärmerei unangenehm« in Verbindung mit einem Foto feiernder marokkanischer Spieler plus Palästina-Fahne für die schlimmste je vorgekommene Beleidigung halten.
    Rund 24 Stunden lang wurde ge-mimimi-t und »Rassismus!« gerufen, virtuell, natürlich, und dass das doch nur ganz harmlose Freude sei.
    Wobei, ein längerer Kommentar eines Kollegen in der Taz zum Thema führte zu rund 1 500 solcher Antworten auf Twitter, insofern war die Aufregung über den harmlosen Tweet nun wirklich nix. Aber immerhin, er führte auch zu einer Mail von Twitter selbst, in der stand, man sei dazu aufgefordert worden, den Tweet zu prüfen, da er gegen das Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) verstoße. Das ist dazu da, »Hasskriminalität, strafbare Falschnachrichten und andere strafbare Inhalte auf den Plattformen sozialer Netzwerke« zu bekämpfen, was ja an sich nicht falsch ist. »Dazu zählen«, wird auf der NetzDG-Seite ausgeführt, »z. B. Beleidigung, üble Nachrede, Verleumdung, öffentliche Aufforderung zu Straftaten, Volksverhetzung, Gewaltdarstellung und Bedrohung«. Um die Sache kurz zu machen: Nein, es ist nicht strafbar, Schwärmerei unangenehm zu finden. Sagt Twitter. Was ja eigentlich auch klar war, aber eben auch noch mal gesagt gehört, weil niemand Zeit und Lust hat, ständig das Mail-Postfach mit Post von Elon verstopft zu bekommen. Aber nun ist Montag und das Halbfinale noch weit weg und alle haben sich wieder beruhigt, jedenfalls fast, und die WM ist ja auch schon fast vorbei. Wobei, dann beginnt in Berlin der Wahlkampf, auch schon wieder so etwas, das mutmaßlich zu Post von Twitter führen wird, wegen natürlich nix, aber es ist halt immens wichtig, dass Leute ihnen nicht passende Tweets für schwere Ver­brechen halten, die unbedingt von Elon geahndet werden müssen, oder besser noch von Elon und der Polizei.“

    Danke, Elke!
    https://jungle.world/artikel/2022/50/post-von-elon


    „In einer Shoppingmall von Doha betreibt Fatma ein Studio für Kampfsportarten.
    Doch ein Foto von ihr darf nicht auftauchen.
    Nicht im Eingangsbereich, nicht im Internet.
    Ihr Vater und ihre Brüder wollen das so.
    „Ich muss immer im Hintergrund bleiben, das schmälert meinen Stolz“, sagt Fatma. „So geht das schon lange: Ich wurde als Spielerin mehrfach für das Fußball-Nationalteam angefragt. Aber dort gibt es Kameras. Mein Vater will nicht, dass ich beim Sport gefilmt werde. Er glaubt, dass ich damit zur Schau gestellt werden würde.“

    In Fatmas Heimat, in Katar, prägt der Wahhabismus die Gesellschaft der Einheimischen. Ähnlich wie in Saudi-Arabien, es handelt sich um eine konservative Auslegung des sunnitischen Islam. Doch es gibt liberale Rückzugsorte. Fatma studiert an einer amerikanischen Universität, die in Doha eine Außenstelle unterhält. Viele katarische Frauen verzichten hier auf die Abaya, die traditionelle Bekleidung, die auch das Haar bedeckt. Eine Karriere im Fußball bleibt Fatma dennoch verwehrt.“
    https://www.deutschlandfunk.de/fussball-nahost-frauenrechte-100.html

    „Selten erreicht ein Fußballjahr seinen Klimax mit Anbruch des Winters.
    Während sich die Highlights – Meisterschaftsentscheidungen, Abstiegskrimis und internationale Großturniere – für gewöhnlich im Sommer drängen, hatte der Weltfußballverband Fifa die Weltmeisterschaft der Männer 2022 in den November und Dezember verlegt.
    Und damit für einen Protestwinter sondergleichen gesorgt.
    Beinahe in Vergessenheit ist dagegen inzwischen geraten, dass der Beginn dieses Jahres noch wesentlich von den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie geprägt war. Während des vergangenen Winters waren die Infektionszahlen erneut in die Höhe geschossen, so dass Zuschauer und Zuschauerinnen beim Fußball gänzlich oder teilweise ausgeschlossen waren. Die meisten aktiven Fangruppen kehrten somit erst im Frühjahr zurück, als die Stadien wieder voll ausgelastet werden durften.
    So mussten viele Fans wie schon in den zwei Jahren zuvor andere Wege suchen, um auf sich aufmerksam zu machen. Ultras von Werder Bremen malten etwa zum Holocaust-Gedenktag Ende Januar große Transparente mit den Aufschriften »Nie wieder Auschwitz« und »SV Werder antifaschistisch«, die dann bei einem Testspiel ihres Vereins vor leeren Rängen von der Mannschaft präsentiert wurden.
    Ein Betätigungsfeld außerhalb des Stadions fanden nicht wenige in Hilfsaktionen für die seit dem russischen Einmarsch Ende Februar in der Ukraine notleidenden Menschen. So sammelten etwa Fangruppen in Bielefeld, Dortmund, Dresden, Frankfurt und Stuttgart Spenden und Hilfsgüter. Die Gruppe Ultrà Sankt Pauli sammelte Spenden explizit für »progressive, linke Kräfte in der Ukraine«. Fans von Tennis Borussia Berlin, die bereits wieder im Stadion zugegen waren, präsentierten eine Solidaritätsbotschaft in den ukrainischen Landesfarben.
    Am 8. Mai zeigten FC-Bayern-Fans beim Heimspiel gegen Stuttgart das Spruchband »Nie wieder Faschismus«. Ebenfalls im Mai stand das DFB-Pokalfinale an, in dem der erst 2009 gegründete Verein RB Leipzig seinen ersten Titel gewinnen konnte. RB Leipzig wird von vielen Fans als ein vom Energydrink-Giganten Red Bull gesteuertes Investorenprojekt abgelehnt. Die Ultra-Gruppe Corrillo des Finalgegners SC Freiburg schrieb in einem Text vor der Partie: »RB steht sinnbildlich für das kranke System Profifußball. Wirtschaftliche Interessen überlagern immer mehr das, was wir alle am Fußball und Stadionbesuch lieben. Es braucht daher grundlegende Reformen.«
    Dem im Oktober dieses Jahres verstorbenen Dietrich Mateschitz, dem 49 Prozent der Red Bull GmbH gehörten, wurden schon lange rechtspopulistische Einstellungen nachgesagt. Die Red Bull Media House GmbH betreibt den österreichischen Fernsehsender Servus TV, der in der Vergangenheit rechten Aktivisten und Aktivistinnen sowie Verschwörungstheoretikern und -theoretikerinnen eine Plattform bot. Passenderweise meldete sich AfD-Bundessprecher Tino Chrupalla nach dem Pokalsieg Leipzigs per Twitter zu Wort und verkündete, dass »sächsische Standhaftigkeit und österreichischer Unternehmergeist letztlich den Sieg über politische Korrektheit davongetragen« hätten.
    Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) war vor dem Finale kritisiert worden, weil für das Ereignis keine Kinderkarten und ermäßigte Tickets angeboten wurden. Ungeachtet der in­dividuellen Einkommenssituation mussten die Fans somit bereits in der billigsten Preiskategorie 60 Euro für eine Eintrittskarte bezahlen.
    Im Juli setzte sich bei der Präsidentenwahl auf der Mitgliederversammlung des Berliner Bundesligisten Hertha BSC Kay Bernstein gegen den CDU-Politiker Frank Steffel durch. Bernstein ist ehemaliger Ultra und Vorsänger in der Fankurve der Blau-Weißen und wurde vom Boulevard reißerisch zum »Pyro-Präsidenten« ernannt, der für weitere Unruhe im ohnehin mitunter allzu chaotischen Hauptstadtclub sorgen würde. In den bisherigen Monaten seiner Amtszeit scheint sich die Situation bei Hertha allerdings eher beruhigt zu haben.
    Ebenfalls im Juli sorgte die Ankündigung zweier Testspiele der Vereine 1860 München beziehungsweise Mainz 05 jeweils gegen den englischen Erstligisten Newcastle United für Aufregung. Newcastle ist seit Oktober 2021 mehrheitlich in Besitz eines saudi-arabischen Staatsfonds und wird dafür kritisiert, zur »Sports­washing«-Politik des autoritären Königreichs beizutragen. Aktive Fans in München und Mainz protestierten scharf gegen die Austragung der freundschaftlichen Vergleiche.
    Im August zeigten Fans von Hansa Rostock ein großes Banner des Fanclubs »Lichtenhagen« in Richtung des Gästeblocks beim Spiel gegen den FC St. Pauli – einen Tag vor dem 20. Jahrestag der rassistischen Angriffe auf das sogenannte Sonnenblumenhaus im gleichnamigen Rostocker Stadtteil. Die Präsentation der Fahne darf wohl als Provokation Marke unterste Schublade verstanden werden, zumal am selben Tag auch ein homophobes Spruchband im Rostocker Fanblock die Gäste beleidigen sollte.
    Werder-Bremen-Fans hingegen zeigten im September mehrere Banner, die sich gegen Trans-Feindlichkeit richteten. Unter anderem war zu lesen: »Queerfeindlichkeit tötet. Rest in Peace Malte.« Malte C. ist der Name eines jungen Transmanns, der zuvor nach einem brutalen Angriff am Rande des Christopher Street Days in Münster gestorben war.
    Ultras des FC St. Pauli besuchten im September ein Spiel der zweiten Mannschaft ihres Vereins in der viertklassigen Regionalliga Nord. Sie nahmen Bezug auf die anhaltenden Proteste gegen das Regime im Iran und schrieben auf ein Spruchband: »Solidarität mit der feministischen Revolution im Iran!«
    Zum Ende des Jahres wurde die anstehende WM in Katar immer mehr zum Thema. Schon im Juni waren Fans in Mönchengladbach festgenommen worden, die während eines Länderspiels er deutschen Nationalelf ein großes Banner zeigten: »15 000 Tote für große Kulissen – Fifa und Co. ohne Gewissen.« Im September sorgte Dario Minden, ein Vertreter des Fan-Dachverbands »Unsere Kurve«, für Aufsehen, als er bei einer DFB-Veranstaltung den anwesenden Botschafter Katars öffentlich ansprach und mitteilte, schwul zu sein und Sex mit Männern zu haben. Er sagte: »Get used to it – or stay out of football.«
    Je näher das Turnier rückte, desto hör- und sichtbarer wurde der Protest der Fans. An den Spieltagen unmittelbar vor der WM-Pause gab es nahezu in jedem Stadion deutliche Aufrufe, die WM zu boykottieren. Im Rahmen einer Choreographie in der Duisburger Fankurve stand etwa geschrieben: »Mord, Sklaverei und Unterdrückung, doch eure Ordnung ist auf Sand gebaut! Fußballfans vereinigt euch! Holen wir uns den Sport zurück!« Deutlich gesunkene Einschaltquoten während der WM in Katar im Vergleich mit früheren Weltturnieren zeigten, dass sich wohl tatsächlich Hunderttausende für den Boykott vor den Bildschirmen entschieden hatten.
    Die aktiven Fanszenen versuchten vielerorts, ein Zeichen gegen die ­Fifa-Veranstaltung zu setzen, etwa durch den Besuch der während der WM stattfindenden Spiele der Frauenligen. Beim 1. FC Nürnberg besuchten über 17 000 Fans das Spiel gegen die Frauen des VfL Wolfsburg, in Bremen unterstützen über 20 000 die Werder-Frauen gegen den SC Freiburg. Beide Spiele fanden in den eigentlich nur für den Männerfußball genutzten großen Stadien der Vereine statt. Und so hat die umstrittene WM zumindest in dieser Hinsicht für einen positiven Effekt gesorgt.
    https://jungle.world/artikel/2022/51/im-boykottjahr


    *zugabe:beefausweimar

    ARI:     Von und mit Pierre Deason.

    „„Ich bin am Fluss!“ – Weihnachten in einer kaputten Familie

    Am Heiligabend 1982 saß ich, 13 Jahre alt, mit Mutter, Stiefvater und dem kleinen Bruder am Kaffeetisch, als die Schwester verspätet dazukam und Tränen mitbrachte. Ihr Freund, die Nachwuchshoffnung des ESV Freilassing, nach dem größten Sohn des Vereins, Paul Breitner, „Pauli“ gerufen, war der Grund ihres Kummers. Um die Stimmung aufzuheitern, erzählte Nándor, der ungarische Stiefvater, wie er als 13-jähriger an Weihnachten mit seinem älteren Bruder István antreten musste zu einer Gardinenpredigt, die ihr dröhnender Oberleutnantsvater hielt mit der Bibel in der Hand. Was war passiert? Die Magd hatte eine Totgeburt gehabt und Tomory Senior verdächtigte den Älteren, sich mit Gesindel eingelassen zu haben. Nándor musste sich das Geschrei mitanhören, damit er etwas daraus lernt. István beteuerte seine Unschuld, aber der Vater glaubte ihm nicht. Zu Unrecht, die Magd hatte in Wirklichkeit Nándor in die Kammer gezerrt in der irrigen Annahme, der Kleine würde noch nicht scharf schießen. Wir haben viel gelacht über diese Geschichte, außer der Boss, die Frau Mama, die fands nicht lustig. So ist unser Weihnachtsfest, friedlich und ruhig, aber dieser Frieden ist von der Art, wie er eintritt, wenn ein Gemetzel vorüber ist.

    Damals fehlte schon einer am Tisch, Cliff, auch Dicker genannt, mein sechs Jahre älterer Bruder, der im Herbst 1979, drei Jahre zuvor, nach langem Streit mit der Mutter zu seinem und meinem leiblichen Vater in die USA gezogen war. Beim ersten Weihnachtsfest ohne ihn lag die Mutter im verdunkelten Schlafzimmer und der Notarzt musste kommen, damit die Migräne sie nicht umbrachte. Es war der Erstgeborene, der fehlte. Auch das Weihnachtsfest 1980 war friedlich, aber düster, aus demselben Grund. Am Silvestervormittag klingelte das Telefon, ich ging ran und hörte eine tiefe Stimme, die englisch sprach. Ich fragte „Vater? Dad?“ Er legte auf.

    Stunden später klingelte es erneut, Nándor ging ran und schickte mich weg. Danach plötzlich Hektik im Haus, Tante Grete kam aus München angereist und bereitete ein Festmahl zu, Mutter verschwand. Nándor fuhr weg und kam mit Feuerwerkskörpern wieder, wir aßen ohne die Mutter, es ginge ihr nicht so gut, aber es sei nicht schlimm, hier! Rakete! Wir ballerten auf der Terrasse herum und kreischten, es war eine Riesengaudi, aber verdächtig, wir hatten vorher noch nie Silvester gefeiert. Am nächsten Morgen kam die Mutter zum Frühstück herunter, im Schlafrock lag sie wie gelähmt im herbeigeholten Sessel. Nándor holte tief Luft und teilte uns mit, dass Dicker einen Unfall hatte und gestorben ist.

    Es sprach sich schnell herum in der kleinen Stadt nahe Salzburg, in der wir damals lebten. Wir waren den katholischen Ureinwohnern suspekt, eine Berlinerin mit Kindern von zwei ausländischen Vätern, da musste es ja so kommen. Was musste so kommen? Die Leute wussten alle, was mir keiner sagte: Dicker hatte keinen Unfall gehabt, er hat sich umgebracht. Ich erfuhr es schließlich von einem Schulkameraden.

    Die Familie löste sich von Innen auf. Über ihn wurde nicht mehr gesprochen, jeder ging seiner Wege, meine ältere Schwester und ich haben das Haus verlassen, noch bevor wir volljährig waren. Ich hatte Cliff sehr gemocht, klar, einen sechs Jahre älteren Bruder zu haben, ist großartig, und er war bewundernswert und selbstsicher und ging so fürsorglich mit mir um. Und er war stark, kämpfte viele Monate gegen die ebenso starke Mutter, bis er sich durchsetzte und zum Vater in die USA durfte. Er war nur zu Hause, wenn er musste, so wie ich, und blieb der Familie abends im Wohnzimmer fern, so wie ich. Er saß alleine in seinem Zimmer und hörte The Wall von Pink Floyd, immer und immer wieder. Dieses Bild habe ich vor Augen: Dicker sitzt auf dem Bett und sieht mir zu, wie ich seine Sachen bestaune und aus zwei winzigen roten Boxen wimmert elend die Gitarre von David Gilmour.

    An dem Morgen, als ihn Nándor zum Flughafen bringen musste, rannte ich nach dem Aufwachen in sein Zimmer, um mich zu verabschieden, doch er war schon weg. Ich bekam Panik, hatte plötzlich Angst, dass ich ihn niemals wieder sehen werde. Als ich wusste, dass er wirklich nicht mehr zurückkommen würde und erfuhr, dass er sich das Leben genommen hat, schloss ich ihn aus meinem Leben aus, verscheuchte jeden Gedanken an ihn, und wenn ich später Vater in Georgia besuchte, verweigerte ich den Besuch an seinem Grab, ein Vierteljahrhundert lang. Erst 2004 war ich dort, zehn Jahre später haben wir Vater neben ihn gelegt.

    Ich weiß nicht, warum er das getan hat, ich kenne seit heute seine Begründung. Meine Mutter hat vor sechs Jahren alle Briefe, die er in den 13 Monaten aus den USA geschickt hatte, kopiert und in einer Mappe abgeheftet. Sie gab sie mir, ich bedankte mich und legte sie in eine Schublade. Da lagen sie bis heute, erst vorhin habe ich die Briefe zum ersten Mal gelesen.

    Dicker berichtet darin über den Trailer, in dem sie lebten, den ungewohnt langen Schultag, dass er im Fußballteam ist, den Führerschein macht, im Barbecue-Restaurant von Onkel Wendell arbeitet, eine Art Kadetten-Vorschule besucht und nach der High School zur Air Force möchte. Und er fragt immer wieder nach Jason, dem vergötterten Nachzügler, den Nándor zur Familie beigetragen hat. Das Schriftbild seiner Briefe hat mich überrascht, er war offenbar Legastheniker, schrieb selbst einfache Wörter falsch, was ich nicht wusste, obwohl ich denselben Defekt habe, so wie Vater und zwei seiner Brüder, die nie Lesen und Schreiben gelernt haben. In einem Brief erklärt er der Mutter, warum er zu Vater ist und macht ihr Vorwürfe, seine Worte sind hart und zynisch.

    Vater diktierte seiner neuen Frau Joanne nach der Katastrophe einen mir ebenfalls unbekannten Brief an uns und protokollierte darin Cliffs letzte Stunden, der Bericht ist militärisch präzise. Joe hatte ihn nachmittags von der Schule abgeholt und ihm Abendessen gemacht, er alberte herum wie sonst auch, um kurz vor sechs sind Vater und Joe zum Bowlen gefahren. Als sie um neun Uhr abends wiederkamen, lagen drei Briefe auf dem Tisch und ein Zettel mit der Nachricht, dass er unten am Fluss sei. Vater fand ihn „about 200 meters“ vom Haus entfernt, schon nicht mehr bei Bewusstsein. Er hatte sich mit Vaters Pistole in den Kopf geschossen und starb noch in derselben Nacht.

    In einem Abschiedsbrief an uns in Deutschland schreibt er unter anderem: „Es ist nicht weil ich in liebe bin. Ha! Ha! I mag diese grausame welt nicht mehr sehen! Ich möchte in eine bessere welt gehen. Sie kann ja nicht schlächter sein!“ In dem an Vater: „The world is mean (böse) and it`s couse (curse? Fluch) is money!“ Er schließt mit „I`m not scared because I going to see Jesus!“. Der dritte Brief war an seinen Fußballlehrer Mac gerichtet: „I´m sorry, but I´m quitting agean. (…) I tried to escape this world with drugs, but It was no escape.“

    Seine Tat muss einen furchtbaren Schock ausgelöst haben bei den Deasons in Milledgeville. Als ich sie als Achtzehnjähriger zum ersten Mal besuchen konnte, davor war mir das verboten, fingen die meisten einfach an zu weinen, wenn sie mich sahen. Nicht nur Vater, der ganze Clan in der kleinen Stadt fühlte sich verantwortlich, sie hatten das Kind, das sie aufgenommen haben, nicht beschützt, es nicht kommen sehen. Ich konnte, wenn sie mich anschauten, in ihrem Blick erkennen, wie sehr sie ihn gemocht haben. Sie erzählten von seinem Fleiß und Geschick und einer frühreifen Ritterlichkeit und ließen weg, was seine Briefe beweisen: dass er genauso wahnsinnig war, wie es fast alle Männer mit diesem Nachnamen sind und manche der Frauen.

    Als ich einmal länger dort wohnte und in einer Textilfabrik arbeitete, beschloss ich eines Morgens, für einen Tag krank zu machen. Als mein Vater um neun Uhr auf dem Weg zum Frühstücksrestaurant an meinem Trailer-Park vorbeikam und mein Auto vor der Tür stehen sah, fuhr er zu Onkel Paul und fragte ihn, ob er wisse, warum ich heute nicht zur Schicht gefahren bin. Paul schickte ihn weg mit den Worten „Alles wird in Ordnung sein, Bill!“, sprang ins Auto und hämmerte Minuten später gegen meine Haustür und brüllte „Pi-Ähr! Pi-Ähr!“ Er hatte Panik in den Augen, als ich im Schlüpper und mit der Zeitung in der Hand die Tür öffnete. Er habe befürchtet, dass die Gasflamme im Herd ausgegangen und ich erstickt sei. Es war die Furcht, dass sich das Trauma beim zweiten Sohn wiederholt. Ich machte ihm einen Kaffee und dann gingen wir zu ihm, setzten uns auf die Veranda und erzählten.

    Die Mutter ist nie darüber hinweggekommen, in ihrem Haus wurde Cliff all die Jahre nicht mehr erwähnt. Aber an Weihnachten ist er unter uns, nicht in Worten, sondern als böser Schatten, in dem wir sitzen. Ich fahre nicht freiwillig an den Feiertagen dahin, ich tue es, weil ich es muss. Die Zeit heilt nicht, sie geht über uns hinweg. Inzwischen sind wir nur noch zu dritt bei der Bescherung, irgendwann werde ich am verfluchten Heiligen Abend zu Hause bleiben können und dann wird es gut sein.

    Weimar im Dezember 2021
    Nachtrag: Heute ist der erste Weihnachtsfeiertag 2022. Ich bin zu Hause und es ist gut.

    https://shows.acast.com/the-week
    Danke, Pierre!



    THE WEEK # 120

    Drei Kaiser im Knast

    Samstag, 10. Dezember

    Razzia in Brüssel, Bargeld in Säcken und Koffern, eine griechische Europaabgeordnete soll von Katar bestochen worden sein. Ihre Immunität wird aufgehoben. In einem Schweizer Bankschließfach.

    Dienstag, 13. Dezember

    Bei der Reichsbürger-Razzia sind mehr Waffen gefunden worden als zunächst gemeldet, nämlich 90. Wasserpistolen, Leuchtschwerter, Armbrüste mit Bolzen und Gänsebrüste mit Klößen und Rotkohl.

    Razzia auch bei Mitgliedern der Letzten Generation, sie sollen eine kriminelle Vereinigung gebildet haben mit dem Ziel, den Umweltschutz einzuführen. Neun sitzen in Bayern im Knast und werden mit Weißwurst gefoltert. Gleichzeitig wird in Berlin-Moabit Heinrich XIII. Prinz Reuß verhört.

    „Guten Tag Herr Prinz.“

    „Ich möchte mit Exzellenz angesprochen werden, Herr Dings.“

    „Exzellenz sind das Oberhaupt der Organisation „Patriotische Union“?“

    „Ich sage nichts ohne meine Reichsjustizministerin.“

    „Zigarette?“

    „Nein Danke. Ich rauche nicht. Haben Sie vielleicht ein bisschen Kokain? Wenn ich kokse, rede ich wie ein Buch.“

    „Tut mir leid, wir …“

    „Wir, die von Reußen, waren immer im Widerstand! Dieser Hitler! Welch Dilettant! Man kann doch nicht gleichzeitig gegen Frankreich, England und Russland ziehen!“

    „Sondern?“

    „Andere Reihenfolge! Man muss gleichzeitig gegen Russland, England und Frankreich ziehen!“

    „Wollen Sie noch weitere Angaben machen?“

    „Ich fordere die Wiedervereinigung der D-Mark in den Grenzen von 1941!“

    Mittwoch, 14. Dezember

    Die Bundesnetzagentur warnt vor einem Gasmangel, sollte es im Winter kalt werden. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, Urlaub auf Mallorca zu machen.

    Donnerstag, 15. Dezember

    Apotheker beklagen einen akuten Medikamentenmangel. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, nicht mehr krank zu werden. – Tumult in der JVA Moabit. Schüsse fallen. Jemand reißt die Zellentür auf.

    „Icke bin‘s! Kaisa Alfons der Ölfte von die Vereinten Patrioten/Noch Patriotischere Union! Fürst Heinrich: Du bist frei!“

    „Für ihn immer noch Kaiser Heinrich!“

    „Quatsch nich, ick bin der Kaisa! Der wievielte Heinrich willste denn sein?“

    „Weiß nicht genau, Heinrich der meiste. Egal, hinter mir steht die Bundeswehr!“

    „Und hinter mia steht die Polissei!“

    Mit einem großem Wumms schließt sich die Zellentür.

    „Ey, Wärta! Mach sofort die Tür wieda uff, oda …“

    „Oder wat?“

    „Oder ick töte den Deutschen Kaisa!“

    „Welchen?“

    Freitag, 16. Dezember

    Gemurmel vor der Zellentür. Plötzlich steht sie offen:

    „Ich bin gekommen, um euch zu befreien.“

    „Wen jenau?“

    „Fürst Heinrich den Dreizehnten und den Spirituosenhändler Alfons Joachim Tripperkopp.“

    „Ich bin Kaiser!“

    „Ick ooch! Wer sind Sie denn?“

    „Friedrich Björn Höcke I. Barbarossa.“

    „Wie sindse denn hier reinjekommen, Majestät?“

    „Mit dem Landtagsausweis.“

    „Ich mache dich zum König von Thüringen, wenn du mich hier rausholst!“

    „Ick ooch!“

    „König von Thüringen bin immer noch ich!“

    „Was macht der Ramelow hier?“

    „Ich wollte mal nach den Rechten sehen.“

    „Hinter mir steht die Polissei!“

    „Hinter mir steht die Bundeswehr!“

    „Hinter mir stehen Polizisten, Soldaten, die Thüringer FDP, die Thüringer CDU, die Thüringer Richter und alle Idioten Deutschlands.“

    „Mo-ment!“

    „Sorry. Alle Idioten Deutschlands, Ramelow ausgenommen.“

    „Danke.“

    „Und wenn ich‘s recht bedenke, Heini und Alfons: Ich brauche euch nicht. Lass uns gehen, Bodo.“

    Wumms.
    https://shows.acast.com/the-week


    Danke, Pierre!


    PIERRE:           Auch in Österreich wird über eine Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks diskutiert, allerdings unter anderen Vorzeichen als in Deutschland.
    Hier ist es der Redaktionsausschuss des ORF, der jetzt Veränderungen anmahnt.
    Anlass ist die »Ibiza-Affäre«, die Ex-FPÖ-Vize­kanzler Heinz-Christian Strache aus der Manege des Wiener Politikzirkus geschleudert hat, bevor dann auch der Zirkusdirektor selbst, ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz, wegen anderer Machenschaften zurücktreten musste. Im Rahmen der Ermittlungen gegen Strache wurden versehentlich Chats mit dem damaligen ORF-Stiftungsratsvorsitzenden Norbert Steger bekannt, die freiheitlichen Postenschacher im Sender belegen. Der Redaktionsausschuss beklagte am 16. November, die Chatprotokolle würden das Bild zeichnen, »Politikverantwortliche, die gerade an der Macht sind, könnten in den ORF hineinregieren und eine genehme Berichterstattung für die Partei erwirken«. Derlei soll ja schon seit sieben Jahrzehnten geahnt worden sein, aber erst Straches Textnachrichtendurchfall lieferte einen rauchenden Colt. Die Redakteursvertretung des Österreichischen Rundfunks fordert, dass die Posten des mächtigen Leitungsgremiums künftig ausgeschrieben und den Bewerbern öffentlich auf den Zahn gefühlt wird. Bislang bestellen die Bundesregierung, die Landesregierungen und die Nationalratsparteien 24 der 35 Stiftungsräte nach Gutdünken. Droht dem ORF jetzt die Demokratisierung?
    https://www.jungewelt.de/artikel/439760.ein-rauchender-colt.html

    von Pierre Deason.
    THE WEEK
    „Weihnachten bei Steinmeiers

    Freitag, 16. Dezember

    In Berlin ist ein Riesenaquarium geplatzt, eine Million Liter Wasser und 1.500 Fische zertrümmerten das umgebende Gebäude und überfluteten die Liebknecht-Straße. Die Wanne war erst neulich saniert worden.

    Samstag, 17. Dezember

    Scholz, Habeck und Lindner haben vor Wilhelmshaven das erste schwimmende Flüssiggas-Import-Terminal der BRD eröffnet. Es ist (Stand 18.45 Uhr) noch nicht untergegangen. Offenbar ein ausländisches Fabrikat. Ermittler haben in der Berliner Polizei zwei weitere Nazi-Chatgruppen entlarvt. – Wie das? – Ermittlungspanne.

    Sonntag, 18. Dezember

    Nach einer Bundeswehrübung sind alle 18 verwendeten „Puma“-Schützenpanzer „nicht mehr einsatzbereit“. Eigentlich sollten sie ab Januar die „NATO-Ostflanke“ verstärken. Es wird geprüft, ob der „Puma“ durch das Vorläufermodell, den „Marder“, ersetzt werden kann. Wenn der auch nicht fährt, werden sie es mit der „Kröte“ und der „Schabe“ versuchen. Die haben sich bewährt. Bei der Schlacht um Verdun.

    In Schloss Bellevue wird die Weihnachtsansprache des Bundespräsidenten aufgezeichnet. Als Steinmeier mit seiner Rede beginnt, fällt im Hintergrund der Weihnachtsbaum um. Steinmeier dreht sich nach hinten und reißt dabei die Bundesfahne herunter. Er versucht sie aufzufangen und die Lesebrille fällt ihm von der Nase. Er bückt sich nach der Brille und ihm platzt die Hose. Steinmeier seufzt, zieht die Hose aus und geht nach nebenan, Bundesverdienstkreuze verleihen.

    Dienstag, 20. Dezember

    Neues vom Schrottwichteln bei der Bundeswehr: Auch zwei Drittel aller „Panzerhaubitzen 2000“ sind unbrauchbar. Im Afghanistan-Krieg haben die noch funktioniert: als Hintergrundkulisse für die Hochzeitsfotos siegreicher Taliban-Kämpfer.

    Zweiter Versuch, die Weihnachtsansprache des Bundespräsidenten aufzuzeichnen. Dieses Mal gelingt es. Beinahe. Die Kamera läuft nicht mit. Bei der dritten Aufnahme stürmt ein Klimaschützer herein und klebt sich am Teleprompter fest. Dann werden Terrorist und Teleprompter von Personenschützern herausgetragen und im Schlossgarten gesprengt.

    Donnerstag, 22. Dezember

    „Take vier, Kamera ab!“ – „Liebe Landsleute, wo immer Sie gerade … öhm. Ich kann das nicht ohne Teleprompter. Wie gehts weiter im Text?“ – „Ich weiß auch nicht, was haben Sie letztes Jahr gesagt?“ – „Dasselbe wie im Jahr davor.“ – „Dann nehmen wir doch den Text.“ – „Das geht nicht. Wir können nicht einfach die Rede vom letzten Jahr wiederholen!“ – „Da haben Sie natürlich recht.“ – „Ich hab`s! Lassen Sie mir die Rede fürs kommende Jahr bringen, wir nehmen einfach die!“ – „Wird sofort veranlasst. Sie haben übrigens immer noch keine …“ – „Später, später, ich muss nach nebenan, Bundesverleihdienste verkreuzen.“

    Freitag, 23. Dezember

    „Guten Morgen Herr Bundespräsident. Hier ist der Redetext fürs nächste Jahr.“ – „Lassen Sie mich mal sehen: Liebe Landsleute, wo immer sie auch gerade sind, ein frohes und gesegnetes Fest. Ihr lieber Herr Bundespräsident! – Ist das schon alles?“ – „Ähm …, ja.“ – „Dann ist ja gut. Also!“ – „Kamera läuft!“ – „Mein lieber Herr Bundespräsident, wo auch immer Sie stecken, es ist mir ein Fest! Frohe Weihnachten!“ – „Cut!“ – „Und? Wie war ich?“ – „Großartig, Herr Bundespräsident, aber …“ – „Aber was?“ – „Möchten Sie nicht vielleicht wieder eine Hose anziehen?“
    https://shows.acast.com/the-week


    ALLE:   Danke, Pierre!

    ARI:     Jetzt auch wöchentlich mit THE WEEK. Hier bei PODCAST.EINS & überall, wo es podcasts gibt.


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